Fallbeispiel - bitte lieber einmal mehr röntgen lassen !

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Vogelklappe

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Gestern bekam ich aus einer Tierarztpraxis eine junge Nebelkrähe, die drei Wochen lang von den Findern aufgezogen worden war. Sie tobte in der Box und sollte so schnell wie möglich in eine Voliere. Gefressen hat sie schon selbst.

Als ich sie hinausließ, flog sie rückwärts. Dann stakste sie mit immer gleicher, nur leicht schiefer Kopfhaltung auf dem Boden herum. Diese Art neurologischer Störung beobachtete ich im Vorjahr bei einer Krähe, bei deren Obduktion sich ein Wasserkopf herausstellte. Dieser war von außen in keiner Weise erkennbar; man hätte den Kopf röntgen müssen. Daraufhin rief ich der Vogelpraxis an, daß sie heute zum Röntgen gebracht wird.

In der Röntgenaufnahme war ein Haarriß in der Schädeldecke erkennbar. Bei der Sektion fand sich ein altes Hämatom mit starker Gefäßzeichnung im Gehirn.

Vom Menschen weiß ich, welche höllischen Kopfschmerzen selbst ein subdurales Hämatom verursachen kann. Diese Krähe hat sich drei Wochen lang ohne Aussicht auf Besserung gequält. Das sind die Fälle, die mir immer noch unter die Haut gehen.

Ab sofort wird eine erweiterte Aufnahmekontrolle implementiert, um auch nur einen Tag verlängertes Leiden zu ersparen.
 
Hallo Vogelklappe,
wer zahlt denn solche Untersuchungen?
Die sind doch sicher sehr teuer, gerade, wenn man mehrere Fundvögel erhält?
 
Niemand, das heißt ich. Zu Sonderkonditionen, aber immer noch zweistellig, weil schon die Röntgenplatten als reine Sachkosten so teuer geworden sind. Es gibt auch die ein oder andere Praxis, die es so macht, wenn es nicht zu viele "herrenlose" Findlinge werden, aber die sind zu weit weg oder haben ungünstigere Öffnungszeiten; außerdem wird bei mir schon mit 1-2 Stadttauben pro Tag sowieso jedes "praxisverträgliche" Maß überschritten.

Das ist für mich aber kein Argument. Nur über meine völlige Verarmung wird ein Tier deshalb länger leiden, wenn es anders geht. Wer die Verantwortung für ein Lebewesen übernimmt, sollte das eben einplanen und für Kostendeckung sorgen. Dazu muß man ja nicht zwingend selbst Geld verdienen.
 
Die Vögel werden es Dir auf jeden Fall danken.:beifall:
"Meine" Praxis übernimmt zwar auch "Wildvogelkosten", aber man weiß natürlich nicht, wie sie reagieren, wenn ICH Vorschläge bzgl. der Untersuchung machen würde.
Mein kleiner Findling im letzten Herbst hat es mir gedankt, indem er noch eine Minute sitzen geblieben und sich "verabschiedet" hat ;) :
 

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Huhu,

Gut, dass Du davon berichtet hast.
Kopf hab ich auch noch nich röntgen lassen...
Aber mir ich denke bei dem Geld genauso, das ist es mir wert...

lg, Nicole
 
Vogelklappe, ich habs mir mal im Hinterkopf abgespeichert, interessante und wichtige Info!

Stephanie, schöne Rotdrossel hattest du da als Gast. :zustimm:

Grüße
 
Wer die Verantwortung für ein Lebewesen übernimmt, sollte das eben einplanen und für Kostendeckung sorgen.

Wohl war :beifall:
Die wenigsten aber gehen schon mal mit ihren eigenen, gekauften Vögeln zum Facharzt, dementsprechend noch weniger mit einem Findling :k
 
Ich habe keine Auffangstation - und deshalb ein durchaus praxisverträgliches Aufkommen an Fundtieren. Mein TA behandelt alles was ich ihm an Wildtieren bringe umsonst.
 
Thema: Fallbeispiel - bitte lieber einmal mehr röntgen lassen !
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