dringend: 1. Hilfe für extrem schwachen Feldsperling

Diskutiere dringend: 1. Hilfe für extrem schwachen Feldsperling im Forum Pflege und Aufzucht im Bereich Wildvögel - Hallo liebe Forenmitglieder, einige von Euch kennen vielleicht meinen Thread über den Haussperling, den ich momentan aufziehe...
shiverich

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Hallo liebe Forenmitglieder,

einige von Euch kennen vielleicht meinen Thread über den Haussperling, den ich momentan aufziehe (http://www.vogelforen.de/showthread...esult.php?keywords=Handaufzucht"]Handaufzucht-Haussperling-bitte-um-Tipps&p=2575832#post2575832[/url]). Da habe ich schon einige sehr gute Tipps bekommen, und hoffe, dass mir auch hier Jemand weiterhelfen kann...
Und zwar habe ich vor 1,5 Stunden am Straßenrand einen extrem geschwächten Feldsperling
gefunden, Ästling, voll befiedert. Er hat keine sichtbaren Verletzungen, Bewegungsapparat inkl. Flügeln scheint in Ordnung zu sein, aber er ist wirklich extrem geschwächt und kommt mir auch recht mager vor. Er steckt die meiste Zeit den Kopf ins Gefieder und hat die Augen zu. Zudem ist sein eines Auge geschwollen (sieht aber auf den ersten Blick noch funktionsfähig aus, er kann es auch öffnen).
Bisher hab ich ihn warm gesetzt (32°) und ihm halbstündlich tröpfchenweise Oralpädon gegeben. Ich habe den Eindruck dass er auch schon ein klein wenig fitter ist. Darf er (für alle Fälle) ein Schmerzmittel bekommen (habe z.B. Metacam hier)? Und was soll und kann ich momentan noch für ihn tun?? Fotos habe ich noch keine gemacht, weil ich den armen Kerl nicht zusätzlich stressen wollte. Er ist wirklich extrem schwach. Wenn Ihr es für wichtig haltet, kann ich aber noch Fotos machen und hier rein stellen.

Ich hoffe auf Eure Hilfe...

LG Elsa
 
Koennte ein Kollisionsopfer sein wegen dem Fundort. Ein Foto koennte Hilfreich sein. Denkst du, er hat Schmerzen, wegen der Metacamfrage? Wenn er nur geschwaecht waere aus Futtermangel waere das eher kontraproduktiv, nach z.B. Katzenangriff hilfreich. Es gibt viele Ursachen, natuerlich koennte er auch eine Infektion haben.
 
Hallo Monika,

danke für Deine Rückmeldung. Ich hatte auch schon an eine Kollision gedacht, er saß direkt neben der Landstraße (eigentlich habe ich nur angehalten um ihn ins Gebüsch setzen, habe dann aber gesehen in welchem Zustand er ist). Evtl. kommt von dem Zusammenstoß auch die Schwellung am Auge. Werde aber bei der nächsten Oralpädon-Gabe ein Foto machen.
Auf einen Katzenangriff tippe ich eher nicht, weil ich keine Verletzungen sehen konnte und die Fundstelle nicht so ganz passt. Aber ausschließen kann ich das natürlich nicht.

Das Metacam hatte ich angesprochen, weil ich eben dachte, dass er Schmerzen haben könnte, wenn er einen Unfall hatte. Aber wenn das auch kontraproduktiv sein kann, lasse ich das lieber. Soweit ich weiß ist das Metacam ja auch nicht gerade magenfreundlich (zumindest bei Säugern).



LG Elsa
 
Hallo nochmal,

hier sind ein paar Fotos von dem armen Ding...
Foto 1 und 2: So sitzt er eigentlich die ganze Zeit, ab und zu macht er kurz die Augen auf.
Foto 3: das Auge.
 

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Sofort die Wärme weg. Bei einer möglichen Hirnschwellung, einem Schädel-Hirn-Trauma, ist Wärme kontraindiziert.

Du musst das arme Wesen kühl und dunkel setzen, keine Fütterversuche. Es sieht sehr schlecht aus.

Du hast ihn gegen 16 Uhr gefunden, wenn er um 22 Uhr noch in diesem Zustand sein sollte, fürchte ich, dass er die Nacht nicht schaffen wird.

Du kannst versuchen ob er inzwischen schlucken kann und ihm ein Tröpfchen Wasser an den Schnabelrand geben von einer Mischung aus Wasser und Vitamin B-Komplex. Wenn Du vorrätig hast, auch 5 Globuli Hypericum in der Flüssigkeit lösen. Wenn er 1 Tropfen aufnehmen kann, gib ihm einen 2. und lass ihn dann wieder in Ruhe.

Ich drücke fest die Daumen für den armen Spatz.

LG astrid
 
Hallo Astrid,

die Wärmematte ist jetzt raus. Im Zimmer hat es 16 Grad, das ist ja dann arg kalt... Ich würde es auf 20° heizen?? Der erfriert mir ja :traurig:
Dunkel und ruhig steht er. Fütterung hab ich gar nicht probiert in dem Zustand, nur die Elektrolytlösung (inkl. Traubenzucker) hat er in ganz kleinen Tropfen bekommen, 2-3 Tröpfchen alle halbe Stunde. Schlucken kann er (noch). Dann geb ich ihm jetzt noch zusätzlich das Nekton B in die Lösung.

Ja, es sieht definitiv sehr schlecht aus, ich mach mir ehrlich gesagt nicht mehr viel Hoffnung. Er ist total weggetreten, atmet langsam und schwach. Ich glaube er wird nicht mehr lange durchhalten. Furchtbar, da zuzusehen und nichts machen zu können :traurig:

Soll ich ihn nachts in Ruhe lassen oder weiter die Elektrolyte geben und wie oft? Und ist es sinnvoll, ihm das Köpfchen zu kühlen (z.B. durch einen Tropfen Wasser)?

LG Elsa
 
Hallo Elsa
Alle halbe Stunde 2-3 Tropfen ist zu viel. Das bedeutet ja auch immer Stress für das Tierchen, dass noch nie Menschenkontakt hatte. Ich würde ihm jetzt gleich noch 1x 2 Tröpfchen mit dem Nekton geben und um 23 Uhr noch einmal und dann lässt Du ihn die Nacht über ruhen. Er hat nur diese eine Chance, groß ist sie nicht.

Das Köpfchen kühlen kannst Du nicht, wenn er nass würde, würde er vermutlich wirklich zu sehr auskühlen. Fühlt er sich denn kalt an? 16 Grad ist für einen Wildvogel eine Temperatur, die er gut aushalten kann.

LG astrid
 
Ok, dann lasse ich ihn ab 23 Uhr schlafen.
Er fühlt sich "von oben" relativ kühl an. Ich habe ihn allerdings die letzten Stunden nicht rausgenommen, um ihn nicht zu stressen. Als ich ihn gefunden habe, war er ziemlich ausgekühlt. Und ich kenne es so von kranken/geschwächten Tieren, wenn Kreislauf/Atmung so unten sind, geht auch die Körpertemperatur runter...

LG Elsa
 
Dann setze ihn auf ein Fleecedeckchen oder auf eine Wollsocke und setze ihn schön eng, nicht so viel Raum um ihn herum. Vielleicht wickelst Du ein Handtuch zu einer Rolle, machst daraus einen Kreis, legst unten eine Schurwollsocke oder -Pulswärmer rein und setzt den armen Spatz dort hinein. So ist er gegen unkoordinierte Bewegungen und Auskühlung geschützt.

LG astrid
 
Hallo Astrid,

untenrum sitzt er jetzt dicht "eingewickelt" in Fleece, das Nest ist aber nach oben hin offen (sein Köpfchen ist frei). Das ganze steht in einem Terrarium, damit er keinen Zug bekommt, bei 20 °C. Da habe ich ein Handtuch drübergelegt, damit es schön dunkel ist. Hoffe, dass das ein guter Kompromiss ist... Ich denke er hat tatsächlich eine Hirnblutung mit Hirnödem, daher tritt wohl auch das Auge so vor. Morgen früh (gesetzt den Fall dass er noch lebt) telefoniere ich mit der TÄ meines Vertrauens und gebe Euch auch Rückmeldung. Daumen sind gedrückt...

LG Elsa
 
Unterbringung ist ein guter Kompromiss. Wie schaut es aus heute Morgen mit dem armen Spatzen?

Hoffentlich hat die TÄ Deines Vertrauens Ahnung von Vögeln.

LG astrid
 
Hallo Astrid,

leider habe ich traurige Nachrichten, der arme Spatz ist heute Nacht gestorben :traurig:
Vielen, vielen Dank trotzdem für die schnelle Hilfe!!
Wir haben 30 km von hier eine Vogelklinik, da hätte ich angerufen...

LG Elsa
 
Schade Elsa, sei nicht zu traurig.:trost: Es stand sehr schlecht um das arme Kerlchen.

LG astrid
 
Danke für den Trost.

Ja, er war wirklich in einem schlimmen Zustand. Hoffentlich hab ich ihm mit der Wärme nicht den Rest gegeben... Aber er war so ausgekühlt...
Wär es besser gewesen, gleich in die Tierklinik zu fahren? Ich dachte halt, der Transport und das Handling könnten ihn in dem Zustand direkt ins Jenseits befördern.
Ich hätte sogar Vitamin B12-Injektionslösung, Cortison und Baytril hier gehabt. Allerdings weiß ich nichts über die Dosierung bei Vögeln, und ohne Diagnose kann sowas ja auch nach hinten losgehen, gerade das Cortison... Abgesehen von dem Stress, dem man den Vogel damit aussetzt. Die Psyche glaube ich ist bei solchen labilen Tieren oft für den Verlauf auch wirklich ausschlaggebend.
Ich würde gern was draus lernen, damit ich mich beim nächsten Fundvogel (und der kommt bestimmt) richtig verhalten kann. Also, immer her mit den Tipps, wenn Du/Ihr noch welche habt.

LG und danke für den Beistand, Elsa
 
Wenn ich ein derart schwer verletztes Tier nicht in unmittelbarer Nähe der Wildvogelklinik finden würde oder mein Heimweg und der Weg zur Klinik sind gleich, würde ich ihm auch Transport und Handling ersparen, bis er sich stabilisiert hat.

Ein nicht vogelkundiger Tierarzt kann mit einem Vogelpatienten in diesem Zustand selten etwas anfangen und weiß über verträgliche Arzneien und ihre Dosierung nicht Bescheid und würde, wenn er nicht gleich "erlöst", sicher nichts anderes gemacht haben, als das, was Du versucht hast.

LG astrid
 
Thema: dringend: 1. Hilfe für extrem schwachen Feldsperling
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