Ehrlich gesagt finde ich diese Diskussion um "Hilfe oder nicht" recht wichtig. Sie nicht zu stellen oder sich nicht damit zu beschäftigen, finde ich etwas naiv - und es dementsprechend auch nicht sinnvoll, dass sie hier wegzensiert wird.
Diese Sichtweise soll niemanden angreifen.
Es ist völlig normal, dass Tiere ohne menschliches Einwirken qualvoll sterben, erkranken, erbeutet werden usw. Katzen spielen ihre Beute zu Tode oder ein Habicht tötet beide Elternteile einer Taubenfamilie, was den Tod aller Jungtiere zur Folge hat - all das ist Natur und sollte sich der moralischen Bewertung (und dem Eingriff) durch den Menschen entziehen!
Nun ist es aber so, dass oft genug unsere Hilfe nötig ist (weil wir es als Menschen einfach im Vorhinein schon verbockt und uns in die Natur eingemischt haben): Vogelschlag an Fenstern, angefahrene Tiere, Artensterben usw. Z.B. bei sehr seltenen Arten ist jedes Individuum schützenswert. Das heißt nicht, dass das Leben bestimmter Wesen mehr Wert ist als das anderer!
Es geht aber darum, zu entscheiden, wann Hilfe angebracht ist und wann nicht. Das kann sich auf einer Ebene bewegen, wo manchen Menschen bestimmte Tiere mehr Wert sind als andere (z.B. Sperber-Singvögel) oder wo blind gehandelt wird in der Annahme zu helfen (gefundene, scheinbar verlassene Junghasen). Manchmal ist es auch sinnvoller, Tiere gehen zu lassen, als sie zwanghaft am Leben zu erhalten. Kein Tierarzt euthanasiert, um sich Arbeit zu erleichtern, wie es hier gern mal geschrieben steht.
"Natürlich helfe ich jedem Tier" ist der richtige Ansatz, aber er darf nicht zur Folge haben, dass jedes Tier, was nicht bei 3 auf dem Baum ist, direkt eingesammelt und verarztet oder aufgepäppet wird (und gerade das Aufpäppeln kann, macht man es falsch, zu weitreichenden Problemen und Krankheiten führen - fragt man den "Hackfleisch-Waldkauz", der von "Tierfreunden" aufgezogen wurde und seitdem an Glasknochen, Epilepsie und anderen neuronalen Störungen leidet).
Denk-Würdig.