Junger Kleiber mit Gehirnerschütterung - Was tun?

Diskutiere Junger Kleiber mit Gehirnerschütterung - Was tun? im Forum Pflege und Aufzucht im Bereich Wildvögel - Hallo zusammen! Ich habe heute Vormittag einen Vogel gefunden, ich vermute einen Kleiber, der vor einer Glastür regungslos auf dem Rücken lag...
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Seredy

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Hallo zusammen!
Ich habe heute Vormittag einen Vogel gefunden, ich vermute einen Kleiber, der vor einer Glastür regungslos auf dem Rücken lag. Ich nehme an, er ist dagegen geflogen und hat nun eine Gehirnerschütterung. Er hat noch geatmet, sich sonst aber gar nicht geregt, also habe ich ihn erstmal mitgenommen. Jetzt bin ich mir unsicher, ob das richtig war.
Mittlerweile sitzt der Kleine in einer Box (mit einem Handtuch ausgekleidet, einem Marmeladenglas mit warmen Wasser und Deckel) im abgedunkelten Bad und sieht schon etwas besser aus. Mein Mann vermutet, dass er noch nicht ausgewachsen ist. Was mach ich den nun mit ihm? Füttern? Wieder aussetzen, sobald er sich von der Gehirnerschütterung erholt hat?
Für Ratschläge und konstruktive Kritik bin ich euch schon mal sehr dankbar. Und ja, ich weiß, dass man keine kleinen Vögelchen einfach so mitnimmt, aber diesem ist ja offensichtlich etwas zugestoßen, sonst hätte er nicht auf dem Rücken da gelegen…
Liebe Grüße und Danke!

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Hallo
Du hast alles richtig gemacht, abgesehen vom Wasser. Der Vogel muss kühl und dunkel in einer kleinen Box sitzen und vollkommen in Ruhe gelassen werden. Wenn er sich keine gravierende Schädelverletzung zugezogen hat, wird er in ein paar Stunden wieder agil sein und sich in der Box bewegen weil er raus will. Dann stellst Du die Box offen und weit genug entfernt von Hauswänden und Terrassentüren auf den Rasen, entfernst Dich und lässt den Vogel ausfliegen. Taumelt er auf den Rasen oder ist nicht orientiert, wieder einfangen.

Das Wasser aus der Box entfernen. Wenn der Vogel ein SHT hat, wird er unkoordiniert sein und könnte in dem Schälchen ertrinken. Bei einem Schädel-Hirn-Trauma kann der Schluckreflex eingeschränkt sein, deshalb darf man einem Tier mit Verdacht auf SHT weder Futter noch Wasser geben.
 
Danke für die schnelle Antwort!

Ich muss mal kurz richtig stellen, dass das Marmeladenglas komplett zu ist und im Prinzip als Wärmflasche in einer Ecke steht, dass sich der Kleine drankuscheln kann, falls ihm kalt wird. Ansonsten ist kein gefährliches Wasser in Reichweite ;)

Und er scheint wirklich noch nicht ganz ausgewachsen zu sein, er macht ab und zu den Schnabel ganz weit auf... aber ich lasse ihn vorerst komplett in Ruhe, die Box hat halbtransparente Seiten, durch die ich ihn gut beobachten kann ohne ihn zu stören...

Wenn er sich bis heute abend halbwegs erholt hat, kann ich ihn dann trotz seines jungen Alters (also falls er wirklich noch nicht ausgewachsen ist) zum Fundort bringen, in der Hoffnung, dass seine Eltern ihn wieder annehmen und weiter versorgen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Tatsächlich ist es ein Jungvogel. Außer zum Zufüttern benötigt er die Eltern aber kaum noch, also mach es genau so, wie Astrid beschrieben hat - wenn er bettelt, werdem die Altvögel ihn schon finden.

Das weite Öffnen des Schnabels kann auch die Kollision als Ursache haben. Du schriebst von transparenter Kiste - kühl und dunkel wäre schon optimal, also irgendwie abdecken.
 
Der Kleine hat sich bis heute nachmittag vollkommen erholt (er lief in der Box auf und ab, putzte sich und suchte nach Fressbarem) und wir haben ihn eben wieder zurück zum Fundort gebracht. Er lief zunächst nur im Gebüsch herum und rief nach seinen Eltern, dann flog er zu einem ca. 30m entfernten Baum. Ich hoffe, er kommt nun alleine zurecht. Danke für eure Antworten!
 
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