Kohlmeisenästling - Muss ich mir Sorgen machen?

Hallo,

ich päppel seit ca. einer Woche eine kleine Kohlmeise auf. Die Kleine hat sich prächtig entwickelt und kann auch schon fliegen.
Nun ist mir seit gestern aufgefallen, dass sie besonders nach dem Fressen öfters mal eher auf dem Bauch auf der Stange liegt. Also so, dass man ihre Füße nicht mehr sehen kann. Leider konnte ich nur ein Foto von der Seite machen. Als ich eins von vorne machen wollte hat sie sich angefangen zu putzen.

http://fs5.directupload.net/images/160623/339gj6y5.jpg

Fressen tut sie eigentlich ganz normal. Allerdings ist sie nicht mehr ganz so laut beim betteln und nach 1-2 Heimchen sperrt sie manchmal auch nurnoch den Schnabel auf ohne einen Ton von sich zu geben. Meistens reißt sie mir förmlich die Insekten von der Pinzette.

Ist das Verhalten normal oder könnte sie krank sein?

Danke im Voraus

LG Jana

Hallo Jana
Der Vogel sieht gut aus, gutes Gefieder und klares Äuglein. In dieser Position zu sitzen ist dann normal, wenn der Vogel nach dem Fressen ruht, nach einer kleinen Verdauungsphase wieder wie sonst auf dem Ast steht und sich durchs Geäst bewegt.

Was fütterst Du außer Heimchen?

Hallo Astrid, vielen Dank für deine Antwort. Dann bin ich ja beruhigt. Ansonsten hüpft sie viel herum und wirkt super fit. .

Ich füttere außer Heimchen noch Pinkis (gekocht) und Steppengrillen. Nach Absprache mit der vogelkundlichen Tierärztin gibt es alle zwei Tage ein mit Korvimin paniertes Futtertier für die Nährstoffe.

Das liest sich gut! Du kannst das Nahrungsspektrum noch erweitern um Buffalows, Wachsmottenmaden/ alternativ Drohnenbrut von einem Imker (in Maßen gefüttert, da sehr fett, also 1 am Tag), Raupen, flugunfähige Fliegen (online bestellbar) und, besonders wichtig für Meisen, Blattläuse. Wenn Du einen eigenen Garten hast, kannst Du Zweige von Bäumen und ungespritzten Blumen die läusebefallen sind, im Ganzen in den Käfig hängen. Aufhängung sicher, denn die Meise wird sich an den Ast hängen und die Blätter absuchen. Dabei soll sie nicht samt Zweig abstürzen.

Den Käfig kannst Du insgesamt naturnaher ausstatten mit frischen, belaubten Zweigen von Obstbäumen.

Das Vögelchen wird bald nicht mehr sperren, beginne schon jetzt, immer mal einige Pinkies auf einen Ast zu pappen, damit die Meise sich die selber runterpickt. Pinkies sind auch ein gutes Standfutter zum Üben, sie werden erst nach einigen Stunden schwarz und damit unverdaulich.

Wachsmottenlarven sind bereits bestellt. Beim Imker werde ich dann auch nochmal anrufen.
Äste mit Blättern hab ich auch immer im Käfig allerdings waren da glaub ich nirgendwo Blattläuse dran. Dann werde ich nochmal losgehen und suchen.
Das mit den angepappten Pinkis klappt auch schon teilweise. Sie pickt auch schon viel an den Ästen und Blättern herum.
Eben hatte sie eine sehr aktive Phase und ist viel im Käfig herumgesprungen. Danach saß sie wieder so aufgeplustert. Also doch nicht ausschließlich direkt nach dem Fressen http://fs5.directupload.net/images/160623/a65wevpa.jpg Nun sitzt sie aber normal und während ich das hier schreibe zwitschert sie doch tatsächlich das erste Mal ganz leise vor sich hin und putzt sich dabei.

Mir ist es immer zu riskant, einen Wildvogel ungeschützt in einem Gitterkäfig zu halten. Grade wenn Du schreibst, die Meise ist viel im Käfig herumgesprungen wird mir mulmig. Das Vögelchen sieht so perfekt aus, es sollte sich keinesfalls das Gefieder, die Flügel oder den Schwanz beschädigen oder verletzen, indem diese zwischen die Gitterstäbe geraten oder anstoßen. Ich kleide die Käfige von innen mit Pappe oder Packpapier aus zum Schutz, wie an diesem Beispielkäfig zu sehen:



Dach und Tür, die nicht verdeckt werden können, schütze ich, indem ich Äste mit Blattwerk so ausrichte, dass ein Vogel das Gefieder oder Extremitäten nicht zwischen die Gitter schieben kann.

Das Verkleiden mit Pappe geht am einfachsten, wenn Du die Maße nimmst, die Schablonen zurechtschneidest und einfach durch die Pappe ans Gitter nähst.