Verhedderten Sperling gerettet... und das am Sonntag

Diskutiere Verhedderten Sperling gerettet... und das am Sonntag im Forum Pflege und Aufzucht im Bereich Wildvögel - Hallo. Heute vormittag fiel mir an einer Autowerkstatt ein Sperling auf, der kopfüber von einem Vordach hing und verzweifelt herumzappelte. Es...
Hallo Elch,

ich gebe Dir recht, es gibt diese Fälle, aber dieser Spatz scheint ja mit dem hingestellten Futter etwas anzufangen, behält dunklen Kot, und es nicht einmal klar, ob er wirklich noch zu jung ist. Zwangsfüttern - selbst Kropf fühlen - ohne Erfahrung ist nicht gerade einfach.
 
Hallo.
@Elch: Hab den Rat mit dem Link befolgt.

Hat gut geklappt. Zwar nicht auf Anhieb und anstatt des Daumens mußte ein Zahnstocher herhalten, aber es hat geklappt. GOTT SEI DANK!!!

Hab ihn nun zweimal gefüttert. Einmal mit einem Brei aus Aufzuchtfutter mit hartgek. Ei-weiß und beim zweiten Mal zwei Mehlwürmer (lebend, die wollten natürlich erst nicht ;) ).

Er hat dann anschließend auch bereitwillig die Pipette genommen und getrunken. Dann wär Kröpfli voll und Vogel erstmal erschöpft. Inzw. hüpft und tschilpt er schon wieder. Ist auch recht zutraulich geworden. Nur in der Hand gehalten werden beim Füttern mag er nat. nicht so und windet sich.

Aber er klettert bereitwillig auf die Hand und auch nach dem Füttern und etwas Flatterübungen (trainiert schon die Flügel, obwohl noch keine Schwungfedern) geht er auch "ohne Aufstand" ;) in den Käfig zurück.
Braucht aber viel Ansprache :)

Gruß
Frank
 
Dann mal einen großen Applaus für dich und Spatz!

Und dann lern mal schön "spätzisch", damit du ihm keinen großen Quatsch erzählst, wenn ihr plaudert.

Viel Freude bei der Aufzucht, junge Spatzen sind sehr charmante Pfleglinge.
 
Es ist ganz plötzlich alles anders gekommen.

Heute mittag hat er mit Zwangsfütterung, aber anscheinend dann großem Appetit zwei Mehlwürmer vertilgt und etwas Wasser genommen. Dann war er ziemlich ruhig und schläfrig.

Nachmittags stellte ich den Käfig ans offene Fenster und er zwitschert mir was vor. Dann, vor ca. zwanzig Minuten plötzlich kriecht er so merkwürdig über den Boden, schrag seitlich. Sein Leib scheint sehr aufgebläht und der Kropf übervoll.
Und plötzlich versucht er, das Käfiggitter auf meiner Seite raufzuklettern, blickt mich nochmal an, kriegt plötzlich Krämpfe und sinkt auf die Seite. Ist tot.


Er hat mir vertraut. Ich hab ihn umgebracht...

:heul:

eben hab ich ihn begraben


:heul:
 
Hi!

Oh je, was ein Schock... Ich kann nachfühlen, wie es dir geht! Das ist echt heftig.
Aber mach dir bitte keine Vorwürfe! Du hast ihn NICHt (!) umgebracht!
Du hast dein möglichstes getan, um dem kleinen Tropf zu helfen!!!! Das hat er sicherlich auch gemerkt!!!!!

Mach dir bitte keine Vorwürfe!
Du hast richtig gehandelt!

*dichmalganzfestdrück*
 
@Knöpfchen

Das ist ja das Problem. Ich glaube auch, er hat es gemerkt. Weißt Du, draußen vor dem Fenster die and. Spatzen. Zwitschern. Aber er, im Sterben kriecht "zu mir", zieht sich nochmal am Gitter hoch, blickt mich an...

Ich weiß nicht. Haltet mich für bescheuert, aber in dem Blick lag etwas wie "bitte hilf mir doch" oder "letzter Abschied vom kurzen Freund".
Es klingt total naiv, aber ich fühle mich echt so, als habe ich den Kleinen im Stich gelassen.

Heute nachmittag saß er noch auf meinen Finger, tschilpt mir was vor. Ich versuch ihn nachzuahmen. Er hüpft mit flattern unterstützt plötzlich von meiner Hand mit einem Satz auf mein Shirt. Klettert dran hoch und setzt sich mir auf die Schulter.

Also ehrlich. Ich fühl mich beschissen. Was ist passiert????
:heul:
 
Man kann die Ursache nicht mehr herausfinden, aber an zwei Mehlwürmern ist er mit Sicherheit nicht gestorben (außer sie haben tatsächlich mit ihrem Mundwerkzeug sofort den Darm durchnagt, deshalb wird vor der Fütterung von Mehlwürmern an Jungvögel immer gewarnt).

Da mir das auch schon passiert ist, gebe ich bei einer offenen Wunde immer Antibiotikum. Der Verlauf ist ganz typisch: der Vogel ist munter, bekommt deshalb nichts gespritzt, überlebt vielleicht bis zum Morgen, erholt sich dann und erscheint ganz munter, bekommt auch wieder Appetit, und nach 2 Tagen haben sich die Keime endgültig vermehrt und er fällt tot vom Ast.

Da wir beim Vogel keine Körpertemperatur messen und kaum Schmerzäußerungen bekommen, ist es schwierig, einen Infektverlauf zu verfolgen. Beim Vogel versagen außerdem die Organe recht schnell.
 
Hey du,
komm mal her. Ich tröste dich jetzt mal, und schieb dir ne Packung Tempos rüber, OK?
Du hast ihn nicht im Stich gelassen!!!!!!! Er hat extra nochmal deinen Blick gesucht. Hört sich jetzt kitschig an, aber bestimmt wollte er dir nochmal danken! Er hat gemerkt, wie viel Mühe du dir gemacht hast! Aber manchmal vermag alle menschliche Mühe eben nicht den normalen Gang der Dinge verhindern.... Leider...
Ich kann verstehen, wie es dir geht... Als ich letztes Jahr auf dem Weg zum Flughafen war, meine israelische Austauschpartnerin weg zu bringen, sah ich vor unserer Garage eine Drossel liegen, die anscheinend gegen das Fenster über der Garage flog. Ich setzte sie in katzensicher auf den Balkon in eine Kiste, mit Wasser und einer Grasecke, und musste dann leider weg, da Stau gemeldet war... Vom Flughafen aus rief ich meine Mutter an, um nach der Drossel zu fragen. Ihr ginge es sehr gut, sie hätte schon einen ganz wachen Blick und würde sich überall in der Kiste umschauen, sagte Mama. Ich war heilfroh!
Als ich vom Flughafen nach Hause kam, lag an der selben Stelle wie morgens "meine" Drossel. Tot. Sie hatte wohl erneut versucht, durch die Scheibe zu kommen, diesmal allerdings mit weniger Glück...
Ich war so traurig... Kann also gut nachvollziehen, wie es dir geht!

Du hast aber wirklich probiert, dem Vogel so gut wie möglich zu helfen. Hätte er deine Hilfe nicht gehabt, wäre er sicher gar nicht mehr von seinem "Fuß-Gefängnis" weggekommen! So konnte er ohne Panik bei einem lieben Menschen sterben, von dem er wusste, das er es gut mit ihm meint!!!

Schlaf gut!!
 
Ach, Vogelneuling,
du tust mir richtig leid. Weißt du, wenn man das schon länger macht, dann wird die Schwarte bei solchen Sachen ein klitzekleines bißchen dicker, aber gerade beim ersten Vögelchen ist es einfach nur bitter!

Aber was ich interessant finde sind die Symptome:
Dann, vor ca. zwanzig Minuten plötzlich kriecht er so merkwürdig über den Boden, schrag seitlich. Sein Leib scheint sehr aufgebläht und der Kropf übervoll.

Verflixt, diese Symptome kenne ich! Es scheint eine Infektion bei den Spatzen zu sein! Zwei Spatzen habe ich in diesem Sommer verloren, die die Symptome aufwiesen.Und in einem Fall starb ein Grünling, der mit einem Spatzen zusammen gewesen ist auch daran. Vor allem dieser aufgeblähte Kropf war auffällig! Da war das Futter regelrecht aufgegast, der Kropfinhalt blähte, aber auch mit Spülen und guten Bakterien war da nichts zu machen.

Ich hätte sie untersuchen lassen sollen, aber das ist nun leider zu spät. Vielleicht hat ja noch jemand was in diese Richtung beobachten können?
 
Clostridien sind gasbildend und müssen nicht mit Fieber einhergehen (Infektzeichen, Apathie fehlen oft). Mit Salmonellen und Chlamydien haben sie gemeinsam, daß sie sehr stabile (winterharte) Dauerformen bilden, daher alles, wo ein solcher Vogel war, gut reinigen (draußen v.a. Bodenhygiene, Schuhe !). Auch Würmer können den Leib aufgasen, aber den Kropf ?
 
Thema: Verhedderten Sperling gerettet... und das am Sonntag

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