Junge Amseln/Aufzucht u. Auswildern

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Simonie

Guest
Hallo, seit Samstag beherberge ich drei junge Amseln, die mein Mann sozusagen vor einem Eichhörnchen gerettet hat. Eigentlich wollten wir nur das Nest an einem geschützteren Platz unterbringen, aber die Eltern haben dort leider nicht mehr gefüttert. Eines der Jungen hatte schon eine Bisswunde, die aber sehr gut abheilt. Die drei sind eigentlich mopsfidel, fressen und verdauen ganz gut, entwickeln sich ganz offensichtlich weiter. Wir vermuten, dass sie zwischen 10 u. 13 Tagen alt sind. Ich füttere sie im Moment mit einem speziellen Weichfutter und eingeweichten Beoperlen, hin u. wieder gibt es auch einen Wurm.
Da ich sie nicht einfach jemand anderem aufdrücken will, hatte ich eigentlich vor, sie aufzuziehen u.schnellstmöglich "auszuwildern". Dazu wollte ich mir telefonisch ein paar Tipps von einer Aufzuchtstation geben lassen, über die ich leider nichts weiter weiss. Ich wurde telefonisch sofort ziemlich angemacht, man hat mir erklärt, dass ich selbst keine Chance hätte, die Vögel auszuwildern und auch jetzt eigentlich schon alles falsch mache. Ich hätte die Vögel sozusagen sofort abzugeben (was ich vor Mittwochabend aber eh nicht auf die Reihe bringe). Es kommt mir irgendwie merkwürdig vor, dass diese Leute so heiss auf die Tiere sind.
Meine Frage: Habt ihr Erfahrungen mit dem Auswildern von jungen Amseln? Ist es möglich, wenn ja, wieviel Zeit wird es brauchen (Anfang September fahre ich in Urlaub)? Und kann ich mit Beofutter u. -perlen bzw. Weichfutter weiterfüttern (ich mische auch mal Quark od. Eigelb dazu)? Hat jemand Erfahrung mit Aufzuchtstationen, sollte ich die Kleinen besser tatsächlich gleich dort abgeben? Einen großen Garten (aus dem die drei kommen) habe ich.
Danke für eure Hilfe!
Simonie
 
Hallo Simonie,

natürlich kannst Du sie selber großziehen und auswildern!!!
Gerade bei Amseln ist die Auswilderung relativ problemlos! Du darfst die Tiere nicht zu sehr an Dich gewöhnen, wenn sie selber fressen, setz sie nach draußen in eine Voliere und warte noch 1-2 Wochen, bis sie wieder scheuer sind. Dann kannst Du die Türe öffnen, aber weiterhin Futter und Wasser hinstellen! Sie werden noch einige Zeit zum Fressen wiederkommen.
Mit dem Füttern von Eigelb umnd Quark habe ich bei Amseln schlechte Erfahrungen gemacht, der Kot wurde meist breeig und stank. Sie haben es nicht wirklich vertragen. Du kannst aber Eiaufzuchtfutter, das mit Vitaminen und Mineralstoffen angereichert ist, mit Wasser anrühren. Eingeweichte Beoperlen sind gut, gib aber besser noch mehr Insekten. Amseln vertragen auch mageres Fleisch sehr gut. Aber gib unbedingt Erde an das Futter, sie brauchen sie zur Verdauung!
Wie lange es dauert, bis zur Auswilderung, keine Ahnung. Kommt darauf an, wie schnell die Vögel das Picken lernen (hierzu solltest Du möglichst früh Futter in den Käfig stellen, damit sie es lernen können, am besten etwas, was krabbelt. Zum Üben eignen sich Mehlwürmer und Regenwürmer ganz gut.) Und wie gesagt, danach noch ca. 1-2 Wochen in der Außenvoliere und noch einige Zeit Futter rausstellen.
Ich denke, daß es besser ist, die Vögel dort auszuwildern, wo sie auch herkommen. Du mußt natürlich die nötige Zeit haben.Ansonsten würde ich sie schon in eine Station bringen!

Nur Interessehalber, ist die besagte Wildvogelstation in Mayen??? Dort erging es mir nämlich mal ähnlich.

Liebe Grüsse und viel Glück,

Dagmar;)
 
Ich habe zwei Nymphensittiche, die selbst noch keine Jungen hatten. Sie sollen auch keine haben! Das Männchen ist seit einigen Stunden ganz versessen auf die jungen Amseln, es versucht sie ständig zu putzen. Da mein Nymphenmann sonst nicht besonders zärtlich ist, auch nicht zu seinem Weibchen, habe ich damit gar nicht gerechnet.
Hat jemand mit so was Erfahrung? Sollte ich die "Beziehungen" lieber unterbinden?
 
Gestern Abend habe ich meine Amselchen doch schweren Herzens in die Wildvogelpflegestation gebracht. Vor Ort machte sie einen ganz guten Eindruck.
Die Tiere gediehen gut, die Bisswunde der einen Amsel war schön verheilt, aber ich hatte doch Angst, dass sie vor meinem geplanten Urlaub nicht mehr selbstständig werden würden.
Für andere, die junge Amseln aufziehen, möchte ich noch sagen, dass sie rohes Hackfleisch, eingeweichte Beoperlen und ein spezielles Weichfutter für grobschnäblige Vögel von beophar gut angenommen haben, das Weichfutter am besten mit etwas Hackfleisch oder Wasser und etwas Erde von draußen (für die Verdauung) vermischt. Regenwürmer waren ihnen natürlich auch sehr lieb, wobei mich das Füttern mit lebenden Tieren allerdings große Überwindung kostete. Was sie nicht besonders mochten war ein Fett-Alleinfutter von Claus, das mir im Laden eigentlich zum Päppeln von Nestlingen empfohlen worden war.
Wasser habe ich ihnen hin und wieder mit einer Pipette eingeträufelt, sie schienen manchmal richtig durstig zu sein.
Jetzt vermisse ich sie, aber ich hoffe, sie haben eine gute Chance, später alleine zu leben.
Danke an Dagmar und Merline für ihre guten Tipps!
 
Thema: Junge Amseln/Aufzucht u. Auswildern

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