nivaxs schrieb:
aber sag mal wieso willst du denn die elsternjungen an die menschenhand gewöhnen und wieso gibts bei dir ne zahme krähe und nen zahmen spatzen ;-)??
Hi, Gina und alle anderen, die sich gerade auch diese Frage stellen. Also, fangen wir mit dem Spatz an. Vor etwa 5 Jahren fand meine Tochter ein Spatzenbaby auf dem Dachboden, fast verhungert und verdurstet. Wir konnten das Nest nicht finden. Das Spätzchen hat sie dann mit meiner Hilfe aufgepäppelt. Der Vogel ist dadurch auf Menschen geprägt wurden, er folgt uns überall hin, auch in den Garten, ohne wegzufliegen. Ich hoffte, ein Männchen aus einer Zucht könnte den Vogel für seinesgleichen interessieren, ist aber leider nicht der Fall. Sie kuschelt lieber mit uns, toleriert aber das Männchen in ihrer Nähe.
Nun zum unglaublichen Moopie (Krähe): die traurige Geschichte ist schnell erzählt: Leute haben Bäume gefällt und das Nest übersehen. Moopie hat als einziger von 4 Geschwistern den Sturz aus großer Höhe überlebt. Das etwa 2-3 Wochen alte Krähenkind kam in meine Hände und wurde aufgezogen. Mittlerweile hat er sich einer Krähenbande angeschlossen und treibt sich herum. Er ist halt erwachsen geworden. Ein bisschen traurig sind wir alle schon, denn Moopie hat eine starke Persönlichkeit, die man so schnell nicht vergißt. Ich könnte ein Buch darüber schreiben!
Zu den Elstern: das Elsternmännchen wurde verletzt als Jungvogel gefunden und gepflegt. Direkt von Anfang an stellte sich heraus, dass der Vogel an Atemwegsproblemen (Luftsackmilben und Aspergillose) litt. Ersteres haben wir bekämpfen können, letzters leider nicht. Vielleicht waren die Erkrankungen ein Grund, weswegen der Vogel vorzeitig aus dem Nest herauskam. Aus einem Tierpark bekam ich ein Jahr später eine weitere, absolut auf Menschen geprägte Elster (sie wurde dort im Karton auf der Schwelle abgelegt) mit einer Macke: sie riß sich die Schwanzfedern und zum Teil die Schwungfedern aus und war zeitweise nicht flugfähig. Eine Erkrankung lag nicht dahinter, aber die arme Vogelseele hatte wohl irgendwo einen Knacks. Durch das Muttersein und den langen Kontakt mit ihren Kindern haben wir das Problem fast ausgebügelt. Sie kann sogar wieder fliegen und macht das täglich: im Freiflug im Garten. Dass sie dabei auch schon mal die Nachbarn besucht und Unfug macht, ist sicher Rabenvogelart.
Wie der Zufall es wollte, waren meine beiden Elstern ein Paar und sie bekamen Junge.
Durch meinen täglichen Kontakt mit den Vögeln (Säubern der
Voliere, Füttern, Beschäftigen mit den Elterntieren etc.)werden auch die Jungen nicht scheu und ich gebe sie in freundliche Hände weiter. Damit sie aber richtig zahm werden, ist ein kleiner Aufenthalt bei uns im Haus hilfreich. Es sind meist Vogelparks oder Rabenvogelzüchter, die sich für die Elstern interessieren. Jedenfalls gebe ich meine Vögel nicht an jeden ab, das Umfeld muß stimmen und eine Genehmigung muß auch vorliegen.
Die erste Brut habe ich noch ausgewildert; mit Erfolg, wenn man mal davon absieht, dass die Rasselbande den Leuten in die Fenster hereinschaut und Essen vom Terrassentisch klaut, die Vögel haben halt nicht ganz so viel Scheu vor den Menschen, sie sehen sich aber vor. Ich habe tolerante Nachbarn, die sich darüber nicht aufregen.
Übrigens habe ich alle meine Vögel gemeldet und genehmigt, die ULB hat ein Auge drauf, allein schon wegen der Eulen.
Seit etwa 3 Monaten beherberge ich einen grottenzahmen Eichelhäher, der Leuten bei ihrem Auto zugeflogen ist. Das Kerlchen war ziemlich mager und hatte zerstoßene Federn. Wer weiß, wie lange er sich draußen herumgetrieben hat und nicht zurecht kam. Ich hatte den Vogel in der Hand um ihn zu begutachten, jemand hielt ihm einen Mehlwurm vor den Schnabel, der sofort gierig gefressen wurde. Welcher Vogel frißt schon, wenn er in der hand festgehalten wird? Die Besitzer haben sich auf eine Anzeige hin nicht gemeldet, vielleicht wollten sie ihn nicht mehr? Jedenfalls hat der Vogel jetzt wieder ein schöneres Gefieder und eine wohlgerundete Brustmuskulatur. Ich habe ihn im Moment noch im Haus, das er in der ganzen Größe für sich beansprucht. Abends geht er freiwillig, wenn er müde ist, zum Schlafen in den Käfig und nörgelt herum, wenn wir ihn nicht schnell genug zudecken. Übrigens ist er eine >sie<.
So ,jetzt habe ich euch genug zugetextet. Noch Fragen? Weitere Fotos folgen. Gerne würde ich vom Format her größere Fotos einstellen, das krieg ich aber nicht hin wegen der kB-Beschränkung. Hat da jemand einen Tipp für mich, arbeite mit Paint shop pro 7?
Grüße
Angie