Starenaufzucht! Hilfe!

Diskutiere Starenaufzucht! Hilfe! im Forum Pflege und Aufzucht im Bereich Wildvögel - Hallo an alle! Ich habe ein Starenbaby gefunden, das noch vollkommen nackt und ohne Federkiele ist. Deshalb auch meine Frage nach dem Alter und...
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Maani

Guest
Hallo an alle!
Ich habe ein Starenbaby gefunden, das noch vollkommen nackt und ohne Federkiele ist. Deshalb auch meine Frage nach dem Alter und der Entwicklung von Staren. Dem Jungen ging es anfangs gut. Ich habe ihn erstmal mit Baby-Griesbrei gefüttert, weil der sehr leicht bekömmlich ist und ich es mehrfach in dem Buch "Aus dem Nest gefallen -was tun?" gelesen habe. Er scheint den Brei recht gut vertragen zu haben und hatte immer Hunger. Seit heute morgen allerdings sperrt er nicht mehr richtig und wirkt etwas schwächer (er ist aber noch nicht apathisch, sondern bewegt sich). Er hat keinen Durchfall und auch keine Beläge im Rachen (was auf Parasiten hindeuten könnte). Ich war heute morgen bei einer Tierärztin, die sich aber leider mit Wildvögeln und der Vogelaufzucht nicht gut auskannte. SIe hat mir Lactobacterien in Form von Pulver für Vögel gegeben, die für den Darm und seine Funktion gut sein sollen. Trotzdem bin ich ratlos: Was könnte der Kleine haben? Warum sperrt er im Moment nicht richtig? Was kann ich tun? Soll ich Vitamine kaufen und sie ins FUtter mischen? Kann ich etwas Claus-Futter einweichen und in den Babybrei tun? Ich hoffe, Ihr könnt mir helfen! :?
Danke!
Maani
 
Hallo,
Griesbrei ist für Stare sicher zu wenig.
Claus- Futter mit Magerquark gemischt ist bestimmt besser - habe zwar noch nie Stare aufgezogen aber mit der Mischung Magerquark/Insektenfutter/Zwieback und Rinderherzgehacktem ein Bachstelzennest mit fünf Jungen zum Freifliegen gebracht.
Grüße
Uwe M.
 
Er lebt noch, aber sperrt immernoch nicht richtig und hat eine gelbe Schwellung unter dem Schnabel. Was kann das sein? Wie gesagt, die Tierärztin gestern hatte nicht so viel Ahnung. Vielleicht geh ich nochmal zu einem anderen Tierarzt? Trotzdem bewegt er sich noch viel und scheint auch noch nicht richtig schwach zu sein... Ich mach mir Sorgen.
Gruß,
Maani
 
hallo,

es hat sicher einen grund, warum der vogel aus dem nest geworfen wurde.
vogeleltern erkennen schnell, ob einer ihrer nachkommen krank ist, weit bevor wir es erkennen können.

der gelbe punkt lässt möglicherweise auf einen trichomonadenbefall schließen
(sogennannter gelber knopf), der häufig bei tauben auftritt.

jungvögel in diesem alter sind nicht behandelbar,da die medikamente zu stark sind.
 
Hallo Maani,

Griesbrei ist nicht so gut geeignet für Jungvögel. Stare füttern ihrem Nachwuchs z.B. kleine Regenwürmer und Insekten. Wenn Du im Zooladen Beoperlen und Insektentrockenfutter bekommst, dann mahle beides zu Pulver und mische es mit Wasser zu einem nicht zu dünnen Brei. Dazu kommt noch ein Kalzium-Vitaminpräparat, dann kannst Du den Brei tagesportionsweise einfrieren. Der Brei läßt sich gut mit einer Spritze füttern. Der Star braucht außerdem eine Wärmequelle, ich könnte mir vorstellen, daß er einfach ausgekühlt ist. Polstere sein Nest am besten mit warmen Wollsocken aus und leg eine Wärmflasche darunter. Die Temperatur im Nest sollte etwa 35°C betragen.

Mehr Infos findest Du auf unserer Seite www.wildvogelhilfe.org

Viel Glück für das Stärchen,

Anke
 
Danke für die schnellen Antworten. Also, ich habe eine Wärmflasche unter den Kleinen gelegt und sein Körbchen (das ich mit Stoff ausgelegt habe) unter eine Glühbirne gestellt. Hab auch ein Thermometer mit runtergelegt, die Temperatur müsste also stimmen. Ich mach mir nur Gedanken wegen der gelben Schwellung unter dem Schnabel (also direkt unter der Unterseite des Schnabels, nicht am Kropf. Bei Staren ist meiner Meinung nach der Kropf auch nicht so gut zu sehen). Anke, meinst Du ich kann Claus-Weichfutter einweichen und es ihm geben? Nicht, dass es zu schwer verdaulich für ihn ist?
Gruß, Maani
 
Unter dieser Schwellung kann ich mir nichts genaues vorstellen. Vielleicht ist das doch nur der Kropf? Ein Bild oder eine Zeichnung wären da hilfreich. Ich weiß nicht, welches Weichfutter Du hast. Besser als Griesbrei wird es aber sicher sein. Als Alleinfutter reicht es aber nicht. Bis Du richtiges Futter beschafft hast, kannst Du das Weichfutter erst einmal gemahlen und zu Brei angerührt geben, dazu nach Möglichkeit auch Regenwürmer und Insekten, oder notfalls auch etwas hartgekochtes Eigelb, das wird aber nicht so gut vertragen. Auch Quark ist gerade für Stare schlecht verträglich.

Hast Du die Temperatur im Nest gemessen? Zu warm ist auch nicht gut. Fühlt sich der Vogel "klamm" und kühl an?

Wo wohnst Du denn? Vielleicht findest Du eine Auffangstation, die den Star übernehmen kann. Adressen findest Du auf unserer Webseite.

Gruß,
Anke
 
Wie sieht es mit eingeweichten Beo-Perlen aus? Ich habe jetzt erstmal ein Vitamin-Präparat für Vögel gekauft und es dem Futter beigemengt. Die Temperatur im Nest habe ich gemessen und sie liegt zwischen 30° und 35°. Ich lege immer eine Wärmflasche drunter und stelle das Nest unter eine blaue Glühbirne. Der Star scheint auch Atembeschwerden zu haben, woher kann das kommen?
Gruß,
Maani
 
Auch sein Kot sieht jetzt nicht mehr so gut aus. Vielleicht hat er Verdauungsbeschwerden. Griesbrei ist zwar nicht reichhaltig genug, führt aber eigentlich nicht zu Verdauungsbeschwerden. Habt Ihr einen Tipp, wie ich die Verdauungsbeschwerden (Durchfall) bekämpfen kann? Medikamente sind tatsächlich bei so einem Winzling sehr schwer zu dosieren. Ich möchte alles tun, damit es ihm schnell besser geht. Bitte helft mir mit allen möglichen Tipps!
Danke,
Maani
 
Ist denn keine Wildvogelaufzuchtstation in Deiner Nähe? Die können dem Kleinen sicher fachkundig helfen. www.wildvogelhilfe.org
 
Moni schrieb:
Ist denn keine Wildvogelaufzuchtstation in Deiner Nähe? Die können dem Kleinen sicher fachkundig helfen. www.wildvogelhilfe.org

DIE melden sich doch schon zur Stelle ;) ;)

Maani,
eingeweichte Beoperlen sind okay. Aber auch nicht als Alleinfutter.
Enthielt der Griesbrei Milch oder Milchbestandteile? Diese sind für Vögel nicht verdaulich und können zu solchen Beschwerden führen.

Kann es sein, daß er sich verschluckt hat beim Füttern? Wie ist denn überhaupt die Vorgeschichte des Staren, war er aus großer Höhe gestürzt (eventuell innere Verletzungen)?
Natürlich kann man auch Jungvögeln Medikamente verabreichen und sie behandeln.

Alles Gute für den Kleinen, ich habe auch gerade unter anderem einen kleinen Star.

Anke
 
Leider ist hier in der Nähe keine Auffangstation, die sich auch Singvögeln annimmt. Nur eine für Greife und Eulen...
 
Hallo Maani,

wo wohnst Du denn?

Ich könnte mir auch gut vorstellen - so wie Anke es schon schrieb - dass der kleine Wicht innere Verletzungen hat.
Dann kannst Du nicht viel machen.

Aber gerade bei Staren in diesem jungen Stadium ist es auch immens wichtig, das Richtige zu füttern, Verdauungsbeschwerden, die tödlich enden können, sind bei Staren bei falscher Fütterung zwangsläufig gegeben!

Bitte lies unsere Seiten zur Fütterung junger Wildvögel! www.wildvogelhilfe.org
Ich kopiere das Rezept für den Insektenbrei nochmal hier rein:

* 2 Teile gefrorene Buffalos
* 1-2 Teile gefrorene Pinkies
* 1 Teil gefrorene Mehlwürmer
* 1 Teil Beoperlen
* 1 Teil Handaufzuchtfutter
für Kanarienvögel
* ½ Teil Gemisch aus Kieselerde
und Mineral-/Vitamingemisch,
beispielsweise Korvimin ZVT

Sämtliche im Rezept aufgeführten Zutaten werden in gefrorenem Zustand in einer handelsüblichen elektrischen Mühle mit Schlagwerk fein gemahlen. Unser Tipp: Das frisch gemahlene Gemisch kann man übrigens problemlos einfrieren und nach Bedarf auftauen.

Liebe Grüsse,
Dagmar
 
Der Kleine ist heute am frühen Abend gestorben, nachdem er auch noch Atem- und Schluckbeschwerden hatte. Ich weiß nicht viel über Trichomonadenbefall, aber ich habe gelesen, dass die Symptome u.a. grüner Kot (Durchfall), Abmagerung, Atemnot, Schluckbeschwerden und gelbliche Wucherungen an Rachen und Kropf (auch von außen sichtbar?) einschließen. Der Kleine hatte all diese Beschwerden und auch eine gelbliche Schwellung unter dem Schnabel, fast bis zum Ohr. Ich war, wie gesagt, gestern beim Tierarzt, aber sie konnte uns auch nicht weiterhelfen (war auch nicht besonders fachkundig, wenn es um Vögel geht). Zu spät erst habe ich die Liste der vogelkundigen Tierärzte entdeckt und heute Nachmittag hatte die Praxis zu. Ich mache mir Gedanken, ob der Kleine tatsächlich die Parasiten hatte oder ob ich irgendetwas falsch gemacht habe. Das Ganze ist von einem Tag auf den anderen gekommen: am Montag ging es ihm noch blendend und auch Montag Abend während der letzten Fütterung. Als ich ihn am Dienstag morgen füttern wollte, hat er nicht gesperrt und so nahm es dann seinen Lauf. Weder VItamintropfen, noch Durchfalltropfen haben geholfen. Kann mir jemand mehr über Trichomonadenbefall sagen? Kann dieser bei Staren vorkommen? Sind die Parasiten auf den Menschen übertragbar?
Es ist so ein schlimmes Gefühl, wenn einem ein Vogel stirbt (und man weiß nicht genau, warum).
Gruß,
Maani
 
hallo,

trichomonadenbefall kann es bei allen vogelarten geben.

die elterntiere haben eine krankheit bei dem jungvogel festgestellt und ihn deshalb aus dem nest entfernt, bevor er vielleicht die anderen nestgeschwister anstecken kann.

der vogel war von vornherein zum tode verurteilt.

hast du vögel ? wenn ja, hat er sie hoffentlich nicht angesteckt !!
 
Was ich bei Staren festgestellt habe ist, dass sie längere Hunger- und Kaltwerdezeiten nicht gut vertragen. Werden sie nach einer Zeit der Unterversorgung gefunden und versorgt, erholen sie sich erst mal sichtlich und man freut sich schon, und dann kommt genau das hinterher, was hier beschrieben wird. Müde werden, schlechtes Schlucken und Verdauen...

Kann es nicht sein, dass spezielle Vogelarten auf Mangelzustände empfindlicher reagieren als andere?
 
@ lotko: ich habe auch andere vögel, ja. Eine Schamadrossel und zwei Wellensittiche. Aber der Star ist nicht mit ihnen in Berührung gekommen und ich habe gelesen, dass Trichomonaden an der Luft schnell absterben. Trotzdem hoffe ich wirklich, dass die anderen Vögel sich nicht angesteckt haben.

Es war auch sehr schrecklich mit anzusehen am Ende. Der kleine Star konnte nicht mehr schlucken und hat sich auch übergeben. Sein Tod muss dann wirklich eine Erlösung für ihn gewesen sein. Ich habe auch daran gedacht, dass er sich erkältet haben könnte. Allerdings waren die Symptome am Ende so schlimm und die gelbe Schwellung an der Unterseite des Schnabels und am Hals kann ich mir auch nicht erklären (es sei denn, es waren wirklich Trichomonaden).

LG, Maani
 
Hallo Maani
Du hast bei der Aufzucht des jungen Stars einen groben Fütterungsfehler gemacht. Ich muss es hier ganz deutlich sagen, du hast ihn zu Tode gefüttert.
Du bezeichnest den Jungvogel als Baby und hast geglaubt, dass eine Babynahrung für Kinder auch genau das richtige für den Vogel sei.

Stare sind aber reine Insektenfresser und brauchen tierisches Eiweiß.
In der von dir dem Jungvogel gefütterten Babynahrung ist aber Trockenmilch und in der Milch ist wiederum Milchzucker (Amylose). Die Vögel haben aber kein Enzym (Amylase) das den Milchzucker verwertet. Dazu ist in der Babynahrung Gries, also pflazliches Eiweiß, das der junge Star auch nicht verwerten kann.
Ich verfüttere den insektenfressenden Jungvögeln ausschließlich selbstgezüchtete Heimchen, Wachsmottenraupen und Getreideschimmelkäferlarven.
Vermutlich hat der Jungvogel auch noch unter zu wenig Wärme gelitten.
Die Wärmeflasche und die Glühbirne kamen zu spät.
Liebe Grüße
Karl
 
Hallo Maani!
Nachtrag:
Mir ist bei der Fromulierung meines Beitrages ein Fehler unterlaufen.
Stare sind nicht reine Insektenfresser, sie fressen auch Regenwürmer Kirschen, Weintrauben usw.
Aber kleinste Insekten werden den Jungvögeln verfüttert, wenn die Vögel erst einige Tage alt, also noch nicht befiedert sind.
Nochmals herzliche Grüße
Karl
 
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