----------------------langer text, viele fragen....-------------------------
hallo!
zuerst einmal danke für euer interesse und eure tipps!
also, nach 3 tagen zittern und bangen ein kurzer statusbericht zu unseren zwetschkerln:
natürlich haben wir uns als allererstes auf der wildvogelhilfe-seite schlau gemacht und brav alle ratschläge und tipps befolgt (wir sind, was vögel betrifft ja leider sehr unerfahren!)
am freitag haben wir sie erst mal mit notfutter (eigelb und topfen) gefüttert - das hat der eine aber gar nicht gut vertragen (verdauungsprobleme, durchfall), also sind wir samstag morgen gleich losgezogen und haben die zutaten für den kükenbrei besorgt, wie er auf der wildvogelhilfe.org steht - den vertragen sie sehr gut und anscheinend schmeckt er auch...
heute morgen haben sie ihre äuglein vollständig geöffnet - also liegen wir mit unserer schätzung, dass sie ca. 6-7 tage alt sind (so denken wir) recht gut.
also haben wir heute damit begonnen, kleine insektenstückchen (aus einer geschredderten mischung von der firma claus) zum brei zuzufüttern - nach anfänglichen ausspucken nehmen sie auch das brav an.
wir werden jetzt bei jeder mahlzeit die insektenstückanzahl steigern um sie in den nächsten tagen ganz sanft vom brei zu entwöhnen (mal schaun obs klappt)...
wir denken es geht ihnen zur zeit ganz gut, aber weil wir ja noch "grünschnäbel" sind haben wir jetzt noch einige fragen und bitten um ratschläge von erfahreneren personen:
1.) wegen der bestimmung tun wir uns noch sehr schwer - wir tippen auf meisen oder sperlinge (spatzen) - aber auf bildern von solchen küken ist uns ein gravierender unterschied aufgefallen:
meisen- und spatzenküken haben viel wulstigere "lippen" (mundwinkel) - unsere haben eher schmale schnabelwülste die sich langsam von weiss auf gelblich verfärben - "blähen" die sich mit der zeit noch auf oder ist das ein merkmal von mangelerscheinungen?
sie haben übrigens auch eine orange schnabelinnenseite, wenn das ein anhaltspunkt ist.
die federkiele auf ihrer brust und den beinen haben eine hellbraune/beige Färbung, die der flügel sind grau/schwarz und wir glauben den ansatz eines weißen streifens zu erkennen (weiteres siehe fotos)
2.) die federkiele wachsen sehr schön und gleichmäßig (was ja auf gute ernährung und keine mangelerscheinungen hindeutet) - aber wir tun uns schwer dabei, das körperwachstum richtig einzuschätzen (leider haben wir keine waage, die auf minipiepmätze geeicht ist, also müssen wir uns zur zeit auf unser augenmaß verlassen):
körperlich sind sie nicht wirklich dicker geworden, das brustbein steht nicht raus (was ja ein anzeichen für unterernährung ist) - man sieht zwar deutliche entwicklungen: zehenkrallen und "lippen" werden dünkler, haut wird fester, federkiele wachsen schön, beine werden kräftiger (sie können auch schon kurze zeit auf ihren wackligen beinchen stehen) und sie wirken recht aufgeweckt und kräftig.
sollte aber ihr kleiner körper nicht viel schneller wachsen, wenn sie nur eine nestzeit von pi mal daumen 20 tagen haben???
da sind wir echt überfragt....
3.) bei einem von beiden machen wir uns sorgen wegen der verdauung:
es ist derjenige, der den dotter nicht vertragen hat - gestern ist er beim füttern "übergegangen" - sprich, er hat mit dem kopf geruckelt und dann den futterbrei wieder hochgewürgt.
heute ist uns zweimal aufgefallen, dass er nach dem füttern schmatzbewegungen macht und mit dem kopf ruckelt, er atmet dann auch etwas schwerer. der andere schläft nach dem essen gleich ein, aber das sorgenkind macht einige minuten dieses komische schmatzen, ruckeln und atmen, erst dann schläft er ein - ist das ein zeichen für verdauungsbeschwerden oder so?
4.) apropos verdauung: bei den häufchen ist uns folgendes aufgefallen - sie weisen zwar eine gesunde konsistenz (dunkel, fest mit weißem schleimigen häutchen) auf, aber es ist immer einiges an flüssigkeit dabei, was sich im nest als gelbliche flecken zeigt...kommt das noch vom rel. hohen flüssigkeitsanteil beim brei (wir verabreichen ihn mit einwegspritzen und geben kein zusätzliches wasser) oder ist das "vogeldurchfall"?
5.) wir füttern die kleinen jetzt zwischen ca. 5-6 uhr morgens und 22 uhr 1x stündlich - heute morgen sind sie uns sehr schlaftrunken und matt vorgekommen (sie wollten gar nicht so recht essen und haben etwas langsamerer mit dem "sperrreflex" reagiert), erst gegen 9 uhr sind sie richtig munter geworden - obwohl sie die ganze nacht durchgeschlafen haben!
könnte das daran liegen, dass es heute kühl, und verregnet ist?
ihr nest haben wir folgendermaßen gestaltet: in einem plastikbottich haben wir stroh (speichert die wärme gut) gegeben, darin ein kleines weidenkörbchen gestellt und weich mit küchenpapier ausgelegt. wir wärmen sie durchgehend mit wärmeflasche und aufgewärmten körnerkissen und isolieren das ganze mit handtüchern und decken (eigentlich haben sie auf unseren bett eher einen adlerhorst als ein singvogelnest ;o) )
zusätzlich decken wir sie - den kopf ausgenommen - mit küchenrollenstücken ab und in der nacht bestrahlen wir sie seitlich noch mit einer 40 watt lampe (nest natürlich dunkel abgedeckt)
also zu kalt war ihnen sicher nicht, aber vielleicht reagieren sie ja instinktiv auf das schlechte wetter - wenn die vogeleltern bei regen nicht so viel futter herbeiholen können - mit einem "standby-modus" um energie zu sparen???
hier noch links mit 2 fotos von gestern abend - das zweite ist leider überbelichtet, es dient eher zum größenvergleich mit dem finger...
http://www.unet.univie.ac.at/~a0101005/voegel1.jpg
http://www.unet.univie.ac.at/~a0101005/voegel2.jpg
okay, wir hätten ca. noch tausend andere fragen, aber es ist wichtig jetzt mal mit den kleinen die ganz kritische zeit zu überstehen!
wenn irgendwer vielleicht antworten oder ähnliche erfahrungen parat hat würde uns das sicher helfen weil wir ja wirklich frischgebackene "vogeleltern" sind!
Schließlich wollen wir den kleinen ja dabei helfen , bald wieder in ihren natürlichen lebensraum zurückzukehren und ihnen nicht mit unserer "dummheit-mangels-erfahrung" zusätzlich zu schaden.
liebe Grüße,
Evi und Martin und die Piepmätze!