Zwei "dumme" Fragen

Diskutiere Zwei "dumme" Fragen im Forum Plattschweifsittiche im Bereich Sittiche - Hallo, allerseits! Ich bin "Sittichneuling" und habe seit knapp einer Woche zwei Neuamkömmlinge bei mir zu Hause. Es handelt sich um zwei...
K

Kim Schneider

Guest
Hallo, allerseits!

Ich bin "Sittichneuling" und habe seit knapp einer Woche zwei Neuamkömmlinge bei mir zu Hause. Es handelt sich um zwei Prachtrosellas, wie man mir sagte.

Das eine Problem ist, daß die beiden sich nicht so gut zu vertragen scheinen. Der größere von beiden, wohl das Männchen, sorgt durch gezieltes Hacken immer dafür, daß das Weibchen die Flucht ergreift, sobald er sich ihr nähert. Trotzdem scheint er ihre Nähe zu suchen, was ich nicht ganz verstehen kann.

Zweitens sind die beiden ziemlich verängstigt und reagieren durch fluchtartiges Davonflattern, sobald ich mich dem Käfig nähere.
Frage: Wie kann ich zu den beiden ein Vertrauensverhältnis aufbauen und was kann ich, wenn überhaupt, gegen die Attacken des Männchens auf das Weibchen tun?

Etwas ratlos,
K.S.
 
Moin Kim!

Da hast Du leider ein typisches Plattschweifsittichproblem: die Zusammenstellung von Paaren ist bei dieser Gattung oft schwierig, denn nicht selten ist das Männchen sehr viel dominanter als das Weibchen und verfolgt dieses. Ursache hierfür könnte z.B. sein, daß in menschlicher Obhut die Männchen ihren natürlichen Agressionstrieb nicht gegenüber natürlichen Gegnern und Rivalen ausleben können, so daß es sich gegen das eigene Weibchen richtet. Der Vogel wird dabei zwischen zwei Bedürfnissen und Trieben hin- und hergerissen: zum einem dem Trieb, in der Nähe des Weibchens zu sein und sich zu paaren, zum anderen der Trieb, sein Weibchen
und sein Revier zu Verteidigen. Dabei stauen sich quasi die Agressionen auf und einziges Ventil ist eine Attacke auf das Weibchen.

Du kannst daher durchaus Recht haben mit Deiner Vermutung, daß der größere der beiden Rosellas das Männchen ist. Die unterschiedliche Größe ist auch ein mögliches, wenn auch unsicheres Geschlechtsmerkmal bei Rosellas.

Vordringlich ist meines Erachtens erstmal die Frage, ob sich die beiden Rosellas vertragen, um auch zu verhindern, daß das Weibchen vom Männchen verletzt wird.
Da du die Tiere erst eine Woche bei Dir hast, sind sie ja noch voll in der Eingewöhnungsphase. Und das bedeutet auch zusätzlichen Streß für die Tiere, der sich u.a. auch wieder in erhöhter Agressivität des Männchens äußern kann.
Unbedingt notwendig ist es deshalb, die Tiere die nächste Zeit aufmerksam zu beobachten (diese Zeit kannst Du zugleich nutzen, um die Tiere an Deine Anwesenheit zu gewöhnen).
Bleibt aber auch nach einigen Wochen die Situation gleich oder verschlimmert sich sogar (ich kann leider dazu keine genauere Zeitspanne nennen), solltest Du zunächst nochmal überprüfen, ob Dein Käfig ausreichend groß ist für die Rosellas und ob die beiden genügend Freiflug haben.
Gerade bei wenig Freiflug und in beengteren
Käfigen kommt es noch leichter zu Agressionen zwischen den Tieren, die sich ja auch nicht aus dem Wege gehen können.
Ein Hinweis auf die notwendige Käfiggöße
liefert Dir das "Gutachten über
Mindestanforderungen an die Haltung
von Papageien", indem für Rosellas ein Käfig von 2m Länge, 1m Breite und 1m Höhe angegeben ist. Selbst ein solcher Käfig erlaubt einem Rosella allerdings noch keinen
richtigen Flug, täglicher mehrstündiger Freiflug wäre also dennoch notwendig.
Bei einzelnen Tieren kann es auch gut sein, daß sie sich für die Wohnzimmerhaltung gar nicht eignen, sondern eine große Freiflugvoliere benötigen.
Wenn Du der Überzeugung bist, daß die Haltungsbedingungen stimmen, ist als nächstes ein Tausch einer der beiden Partner zu erwägen: das Männchen braucht scheinbar eine stärkeres, ebenfalls dominanteres Weibchen, daß sich gegen ihn durchsetzen kann.
Hast Du das Pärchen von einem Züchter, sollte der sich zwar auch im Interesse seiner Vögel zu einem solchen Tausch bereitfinden (es schadet sicher nicht, ihn bereits jetzt auf die Möglichkeit anzusprechen), allerdings weiß ich leider auch, daß dazu nicht jeder Züchter bereit ist. Bei Tiere aus dem Zoohandel ist es
meistens völlig unmöglich und es geht wohl auch nicht, wenn Du die Tiere aus einer Wohnzimmerhaltung übernommen hast.
Dann bliebe nur noch der Versuch, über Anzeigen in Zeitschriften und im Internet eine Tauschmöglichkeit zu finden.
Unter Umständen fällt Dir ein solcher Tausch auch nicht mehr leicht, da Du Dich an beide Tiere gewöhnt hast, wird aber im Interesse beider Tiere vielleicht notwendig.
Solltest Du trotz aller Bemühungen erstmal keine Möglichkeit zum Tausch finden (bei dem ja leider auch nicht garantiert ist, das das neue Tier besser als Partner geeignet ist) und die Situation weiter eskalieren, mußt Du entweder die Tiere trennen oder als letzte radikale und von mir auch nur sehr ungern erwähnte Lösung, die Flugfähigkeit des Männchens etwas einzuschränken.
Mit anderen Worten: dem Männchen werden die Flügel gestutzt, aber so gering wie irgend möglich! Es soll zwar in seiner Flugfähigkeit (Geschwindigkeit, Wendigkeit)
derart eingeschränkt werden, daß das Weibchen bessere Chancen hat, zu entkommen und sich gegenüber dem Männchen durch die überlegene Flugfähigkeit durchzusetzen, jedoch soll das Männchen weiterhin fliegen können.
Unbedingt muß aber dieser Eingriff von einem vogelerfahrenen Tierarzt vorgenommen werden, denn auch dabei können viele Fehler mit irreparablen Folgen gemacht werden.
Nochmals aber will ich betonen: das Stutzen der Flügel ist wirklich die allerletzte Methode!

Hinsichtlich der Gewöhnung der Vögel an Dich ist das erste immer: viel, viel Geduld.
Wenn sich die Tiere derart scheu verhalten, wie Du beschrieben hast, sollte man ein Herantreten an den Käfig auf das absolute Minimum beschränken, d.h. zum Futter- und Wasserwechsel und nur für die notwendigsten Reinigungsarbeiten.
Ansonsten stellst oder setzt Du dich in einer Entfernung zum Käfig, in der die Vögel noch ruhig bleiben, dich aber durchaus wahrnehmen. Je häufiger Du dazu Zeit findest, desto besser. Du kannst auch sehen, wie die beiden reagieren, wenn Du sie ansprichst. Im Laufe der Zeit solltest Du versuchen, ihre Fluchtdistanz immer weiter zu verkürzen, d.h. immer näher an den Käfig heranrücken.
Erst, wenn es Dir gelingt, vor dem Käfig zu stehen, und die Vögel zwar aufmerksam, aber ruhig noch in der anderen Ecke des Käfigs sitzen, solltest Du versuchen, sie mit Lieblingsfutter zu Dir zu locken: ers nur an das Gitter gesteckt, dann in der Hand gehalten.
Ich weiß nicht, ob Du derzeit Deinen Vögel bereits Freiflug gewährst. Ich persönlich halte Freiflug auch dann schon für notwendig, wenn die Tiere noch nicht zahm sind. Freilich kann dann die Rückkehr in den Käfig schwieriger werden, weil die Vögel nach Möglichkeit den Rückweg selbst finden sollten. Zu dem Problem des ersten Freiflugs
kannst Du auch etwas im Aga-Forum unter dem Thema "Freiflug" und "Ich habe es gewagt" lesen, diese Tips sind eigentlich auch auf Rosellas übertragbar.

Ich wünsche Dir auf alle Fälle viel Glück und das die beiden sich doch noch vertragen. Vielleicht könntest Du auch noch mal etwas zur Vorgeschichte schreiben, das ist eventuell hilfreich.

------------------
Tschüss Rüdiger
 
Liebe Kim, lieber Rüdiger,

Rüdiger hat es schon angesprochen, die Verpaarung von Platycercus ist nicht unbedingt sehr leicht, da die Tiere meist wenig tolerant sind und unterschiedliche Charaktere mitunter eine absolute Unverträglichkeit nach sich ziehen.

Deshalb sollte man einen Plattschweif auch keinesfalls im Laden, sondern ausschließlich beim Züchter erwerben, wo die Chance, den Vogel umzutauschen, viel größer ist oder man ggf. ein bereits gefundenes Paar bekommen kann (Jungvögel sind nicht unbedingt vorzuziehen, ein älteres, gut verpaartes Pärchen ist viel besser, zumal die Tiere ein recht beachtliches Alter erreichen können, da kommt es auf 1 - 2 Jahre wirklich nicht an).

Ich denke, wenn die Dominanz des vermutlichen Hahnes auch nach gut 4 Wochen ungebrochen ist, würde ich das Paar trennen und entweder einen Vogel umtauschen oder zwei neue Partner suchen. Das Beschneiden der Schwungfedern dürfte wenig Sinn machen, wenn die beiden keinen dauerhaften Freiflug machen, im Käfig würde der Hahn (?) die Henne (?) vermutlich richtig terrorisieren, da nützt die Flugfähigkeit der Henne wenig, zumal sie ohnehin die Gehetzte im schlimmsten Falle bliebe.

Ich kenne es auch aus einem konkreten Fall, daß eine solch unterdrückte Henne z. T. so still resigniert, daß sie sich zwar damit arrangiert, sich treiben zu lassen, aber trotzdem ein sehr einsames Leben führt. Im konkreten Fall lebte das Paar ca. 12 Jahre zusammen, wobei die Besitzer beobachteten, daß der Hahn die Henne regelmäßig von Futter und Sitzplatz trieb, sie ihrerseits ihm dafür die Paarung verweigerte. Wie sehr die Henne aber tatsächlich litt, wurde innerhalb einiger Jahre klar, als sie immer mehr Verhaltensauffälligkeiten zeigte (monotones Tippen mit dem Schnabel am Gitter, stellenweise Aggressivität, obwohl ansonsten Scheu gegenüber den Besitzern, besonders gegenüber dem jüngsten Kind usw.) und daß sie überhaupt nicht trauerte, ganz im Gegenteil, als der Hahn nach 12 Jahren an Herzversagen nach einem Schock starb.

Die Henne anschließend neu zu verpaaren, war eine nicht allzuleichte Aufgabe, da sie eine regelrechte Phobie vor Hähnen und gleich großen Vögeln, manchmal sogar schon vor bedeutend kleineren, entwickelt hatte. Mittlerweile sind wir aber (ich und die neue Besitzerin, der ich das Tier vermittelt habe) guter Hoffnung.

Ich meine, hier hat sich in all den Jahren kein handfester Streit entwickelt (wie auch, wenn die Henne so devot war), aber eine Belastung war es für das Tier trotzdem und der Hahn war auch nicht sonderlich glücklich mit der Situation.

Deshalb denke ich, wenn sich nach 4 Wochen, trotz normaler Lebensumstände (geräumige Voliere oder großzügiger, am besten Dauerfreiflug) die Situation nicht deutlich verändert hat, also ich würde nicht nur eine scheinbare Toleranz erwarten, sondern eben auch deutliche Zeichen der Freundschaft, wie Ankuscheln (oder Nähe suchen) zum Schlafen, friedliches Futterteilen etc., würde ich den Austausch eines Partners in Erwägung ziehen.

Je länger man auf die Änderung der Beziehung wartet, desto schwieriger wird es auch werden, den unzufriedenen dominanten Hahn zu verpaaren, denn er wird sicherlich immer drängender und rücksichtsloser. So wird ein Verpaarungsversuch, selbst, wenn die Tiere sonst ganz gut zusammenpassen würden, vielleicht das nächste Mal schon allein deswegen schiefgehen, weil der Hahn sich nicht mehr mit Balz und Werbung aufhalten will, sondern einfach die Henne zur Paarung drängen will. Das muß zweifelsfrei eine abwehrende Haltung hervorrufen und schon ist ein handfester Streit vorprogrammiert.

Deswegen sollte man schon einen Termin in der näheren Zukunft wählen, an dem man seine Entscheidung trifft, denn jahrelang oder viele Monate zu warten, halte ich bei diesen Tieren nicht für sinnvoll. Rosellas sind eigentlich auch keine Papageien, wo sich der Verpaarungserfolg grundsätzlich erst nach vielen Monaten einstellt. M. E. kann man schon in den ersten 4 - 8 Wochen definitiv sehen, wenn sich hier ernste Absichten abzeichnen. Sieht man in 4 Wochen, daß die Charaktere sich nicht ein bißchen anpassen, kann man eigentlich davon ausgehen, daß sich die Sache zumindest nicht um 180 Grad wenden wird, also die Beziehung nicht ganz harmonisch verlaufen wird.

Gruß, Silke.

PS: Daß die Vögel, wenn sie getrennt werden, trotzdem zueinander streben, ist völlig normal. Für einen Papageien ist nichts schlimmer, als ohne Bezugsperson zu sein, egal wie ungünstig man es einige Minuten später empfinden würde. Das kann man bildlich etwa gleichsetzen mit einer Frau, die sich einbildet, keinen anderen Mann mehr zu bekommen und deswegen ihren Mann, der sie schlägt, wenn er getrunken hat, trotzdem immer wieder reinläßt. Sie möchte nicht alleine sein, haßt ihn aber schon, wenn er sich gerade als Wüterich aufführt. So nach dem Motto, wenn er nüchtern ist, kann er doch so gut sein.

So ist das irgendwie auch mit den Rosellas, wenn er nicht gerade so dominant und nervig ist, könnte er doch ein prima Gefährte sein. Und für den Hahn ist es eh' nicht einzusehen, warum die Henne so abweisend ist. Er ist doch gar nicht in der Lage zu begreifen, daß er sie damit verschreckt. Er möchte natürlich immer das dickste Stück vom Kuchen haben und die Henne obendrein, daß ihr das so nicht gefällt, ist ihm völlig unverständlich, deswegen wird er auch immer so arglos wieder anstolziert kommen, um bei der Henne auf Balzpirsch zu gehen...

Eine etwas dominantere Henne würde ihn in seine Schranken verweisen, also zurückdrohen, wenn er sie irgendwo vertreiben will. Ist nach einigen Tagen dann die Front geklärt, wird auch der Hahn rücksichtsvoller. Bleiben jedoch beide hartnäckig, und daß einige Wochen lang, muß man wieder noch probieren. Aber meistens ist der zweite Versuch doch erfolgreicher.

Oder man hat die Möglichkeit, den Hahn (oder die Henne) zu einem Züchter in die Jungvogelvoliere zu geben, wo man nach kurzer Zeit vielleicht einen guten Paarungsvogel aussuchen kann, also einen, mit dem er offensichtlich am besten zurechtkommt (und umgedreht). Da Plattschweifzüchter das Problem eigentlich kennen sollten, dürfte es nicht sooo ein großes Problem sein, das zu vereinbaren, vorausgesetzt, der Züchter schätzt den Vogel selbst als gesund ein. Natürlich hat jeder Züchter Bedenken, ein fremdes Tier in seine Voliere zu nehmen, aber man kann sich vielleicht auf annehmbare Modalitäten einigen (Kotuntersuchung und Tierarztcheck vorab z. B.).
 
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">quote:</font><HR>Original erstellt von Silke:
Das Beschneiden der Schwungfedern dürfte wenig Sinn machen, wenn die beiden keinen dauerhaften Freiflug machen, im Käfig würde der Hahn (?) die Henne (?) vermutlich richtig terrorisieren, da nützt die Flugfähigkeit der Henne wenig, zumal sie ohnehin die Gehetzte im schlimmsten Falle bliebe.<HR></BLOCKQUOTE>

Moin Kim, moin Silke!

Kim, Du hast keine natürlich keine dummen Fragen gestellt, dafür ich eine dumme Antwort gegeben!
Silke hat natürlich recht hinsichtlich des Unsinns des Stutzen von Schwungfedern, wenn die Vögel im Käfig sind.

------------------
Tschüss Rüdiger
 
Habe ich tatsächlich geschrieben, daß "die beiden keinen dauerhaften Freiflug MACHEN"?! Oh Gott, ich brauche wohl dringend Urlaub, wie's scheint...*peinlich*

Ich bitte Euch, über solche Fehler gnädig hinwegzusehen, normalerweise bin ich der deutschen Sprache in Wort und Schrift mächtig...

Gruß, Silke.
 
Hallo, Rüdiger, hallo Silke,

vielen Dank für Eure Antworten zu meinem Fragen.
Ich habe meine zwei beiden (ich habe den mutmaßlichen Hahn und die Henne die letzten Tage scharf im Auge behalten) tatsächlich schon sehr ins Herz geschlossen.

Was das Problem mit dem größeren Vogel, also dem mutmaßlichen Hahn, betrifft, so scheint er sich langsam aber sicher etwas "abzuregen". Die Henne räumt immer noch das Feld, wenn er sich nähert, aber die Distanz zwischen den beiden schrumpft allmählich, so daß sie mittlerweile auch wenige Zentimeter voneinander entfernt auf der selben Stange hocken und dösen können.

Wie sich in den letzten Tagen herausstellte, sind die beiden zu meinem Entzücken auch recht simmmfreudig. Der Hahn beginnt bei Sonnenaufgang ein regelrechts Konzert, in das das Weibchen mit etwas dünnerer und leiserer Stimme hin und wieder einfällt. Wenn die beiden Wellis im Nachbarzimmer von sich hören lassen, kann man hin und wieder auch erleben, wie alle vier Vögel recht laut werden. Mein Freund und ich (die Wellis sind seine, ein erfolgreich zusammengebrachtes Pärchen, wie ich froh anmerken kann), haben unsere vier mittlerweile "Australische Mafia" getauft, weil das Quartett zu seinen Glanzzeiten das ganze Haus unterhält.

Und was den Freiflug angeht... den bekommen sie. Auch, wenn ich die beiden manchmal mit etwas Nachdruck in ihr Heim zurückverfrachten muß, wobei das Männchen immer gewaltiges Theater macht. Das Weibchen scheint alles in allem ruhiger und gesetzter zu sein als mein männlicher "Schreihals".

So, mit Blick auf Eure Antworten hoffe ich, daß die Situation sich weiterhin entspannt. Wenn nicht, werde ich wohl auf Eure Tips zurückkommen müssen und überlegen, was ich als nächstes anstelle.

Immer noch dankbar und etwas erleichtert,

Kim
 
Ich drücke Dir die Daumen, Kim. Allerdings mußt Du aufpassen, daß die Reaktion der Henne, dem Streit aus dem Wege zu gehen, nicht mit Resignation zu tun hat.

Wenn Du also in absehbarer Zeit keine eindeutigen Zeichen von Zuneigung erkennen kannst und die Situation sich auch über Monate weiterhin so zeigt, solltest Du über eine Schwarmerweiterung nachdenken, also beide Partner neu verpaaren.

Gruß, Silke.

PS: Ich denke, nach dem Größenverhältnis und Verhaltensmuster, daß es sich durchaus um ein Pärchen handelt, also Hahn und Henne... Wenn es so deutlich ist, liegt man selten falsch...
 
Nochmal ein kleiner Nachtrag...

Nach all den Wochen habe ich auch schon einmal beobachten können, wie das Männchen die Henne gefüttert hat. Allerdings ging das ganze recht kurz und auf eine gewisse Distanz bei den Vögeln, aber immerhin!

Nun habe ich noch eine allerletzte Frage...
Wie vertragen sich Rosellas eigentlich mit anderen Plattschweifsittichen, wie würden sie also reagieren, wenn ich einen Pennantsittich oder ein ähnliches Tier zu ihnen bringe?
Ich denke nämlich darüber nach, meinen "Kleinschwarm" in weiter entfernter Zukunft etwas "aufzustocken".

Mit einem letzten Fragezeichen, ...

Kim
 
Hallo Kim !
Ich habe seit einem Jahr einen Rosella und dachte mir das selbe wie Du ,und tat einen Pennant (jung)dazu . Zuerst konnten die beiden sich nicht so recht mögen, obwohl der Rosella älter war verjagte der Neuankömmling den Alten.
Aber jetzt vertragen sie sich prima sie sitzen zusammen ,und
schlafen auf der selben Stange.Keine Beißerein und ansonsten alles O.K. bis jetzt !!!
Ich habe mit Rosella und Pennant gute Erfahrung gemacht!
Viele Grüße Uwe
 
meine Erfahrung...

Hallo,

das Verpaarungsproblem kenne ich:

zuerst hatten wir Nypmphen in der Voliere, dann kam eine Roselladame hinzu. Sie war zuerst auch etwas aggressiv und jagte, jedoch nicht ernstlich. Scheu war sie auch, es hat lange gedauert, bis ich mich dem Käfig nähern konnte, ohne daß sie "knurrte".

Ein passendes Männchen aufzutreiben war nicht so einfach, überall nur Weibchen oder nicht passende Vögel (machen wir immer nach Gefühl, hat bisher sehr gut geklappt). Als das Männchen dazukam, war sie richtig glücklich, wurde aber aggressiv den anderen Tieren gegenüber und verteidigte das Männchen. Das Verhalten hat sich zum Glück schnell gelegt. Jetzt sitzen sie mit Ziegensittichen in einer Voliere und fühlen sich wohl. Mit Pennants gibt es auch keine Probleme.

Sie sind eigentlich aller Literatur zum Trotz nach meiner Erfahrung anderen Arten verträglich. Ich kenne bis jetzt nur eine Ausnahme, den Blaßkopfrosella (hab dazu auch ein Thema erstellt). Der hat sich in die Roselladame verliebt. Zuerst saßen die drei in einer Voliere, die Dame hat sich dem stärkeren Partner unterworfen. Mal wurde sie vom Blaßkopf gefüttert, mal gejagt. Ich nahm den männlichen Rosella aus dem Käfig, da der Blaßkopf sich immer auf die Lauer legte und eine Gelegenheit abwartete, sich auf den schnelleren Rosella zu stürzen. Zum Glück haben wir sehr schnell festgestellt, daß es keine Liebe sondern nur Unterwerfung war und die beiden wieder getrennt. Den Hahn mußten wir leider in Einzelhaft setzen, da er sich mit keiner anderen Gattung verträgt. Ein passendes Weibchen haben wir noch nicht gefunden, wir überlegen, ob wir uns von ihm trennen (was mir sehr leid tut).

Ich hoffe, daß sich deine zwei finden. Falls du aber merkst, daß das Weibchen nur noch ruhig und traurig dasitzt und sich "unterwirft" würde ich sie auch trennen. Aber die Fütterungen sind ja schon mal ein gutes Zeichen. Außerhalb der Brutzeit sitzen meine mit etwas Abstand nebeneinander auf der Stange und sind kaum zärtlich. Im Frühjahr ist das Verhalten komplett anders.

Liebe Grüße

Tatjana
 
Hallo zusammen!

Naja, das Problem mit dem "finden" hat sich leider erledigt. Ich fürchte, Lovecraft (der Hahn) hat wirklich einen mittleren bis schweren Knacks. Ich befürchte, der Vorbesitzer hat die Vögel geschlagen oder auf den Käfig geschlagen. Eine der Gitterwände der Voliere ist nach innen gedrückt, was so aussieht, als ob jemand kräftig draufgehauen hätte.

Außerdem flüchtet Lovecraft jedes Mal, wenn ich den Käfig öffne, schreit und drückt sich in die nächstbeste Ecke. Die Henne ist nicht ganz so scheu, eher eine ruhigere Natur, aber die beiden passen nicht zusammen.

Da ich leider nicht weiß, wie als Lovecraft ist, muß ich schauen, was die Ringkennziffer hier ergeben wird. Im Thema "Rosellahahn abzugeben" suche ich schon jemanden, der sich meines Vogels annehmen wird, da ich ihm leider kein zuhause mehr bieten kann, in dem er sich wirklich wohlfühlt.
Ich halte es für keine gute Idee, Lovecraft weiterhin zu behalten, wo er es anderswo vermutlich besser hätte und nicht in Dauerfrust oder -angst leben müßte. Ich weiß nicht einmal, was ihn dauernd bibbern läßt, und ich kann ihm nicht helfen. Dazu braucht es nun einmal einen erfahreneren Vogelhalter als mich... :-(

Ich hoffe, er findet ein schönes, neues zuhause und eine gute neue Partnerin, mit der er sich versteht. Ansonsten kann ich zu dem Thema leider nichts mehr sagen.

Also, falls jemand von euch Interesse an Lovecraft haben sollte könnt ihr mich privat unter arishorande@gmx.de erreichen.

Traurig und frustriert,
Kim
 
Thema: Zwei "dumme" Fragen

Ähnliche Themen

MariaDavida
Antworten
3
Aufrufe
442
MariaDavida
MariaDavida
Kanarisneuling
Antworten
9
Aufrufe
516
Karin G.
Karin G.
Rainbow58
Antworten
3
Aufrufe
890
Charlette
Charlette
Zurück
Oben