Rachenzeichnung von Prachtfinken

Diskutiere Rachenzeichnung von Prachtfinken im Forum Prachtfinken allgemein im Bereich Prachtfinken - Hallo an alle, Siggi´s und Elli´s Beiträge haben mich dazu inspiriert, mal einen etwas ungewöhnlichen Thread aufzumachen. Sicher wissen die...
Danke Karin fürs hochholen :)
Ich habe mir die 16 Seiten gerade durchgelesen und mir ist besonders der große Unterschied zwischen jap. Mövchen und Gouldamadinen aufgefallen. Erstaunlich, dass die Mövchen trotzdem oft als Ammen für G. Amadinen eingesetzt werden...
Oder bringe ich da was durcheinander?

PS: Wie schafft man es Zebrafinken aus dem Kugelnest zu holen, ohne den Tunneleingang zu zerstören? Mit einem Teelöffel? Oder sind die JV im Inkubator geschlüpft?
 
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Wie schafft man es Zebrafinken aus dem Kugelnest zu holen, ohne den Tunneleingang zu zerstören? Mit einem Teelöffel? ....

in der Zucht werden denk ich meistens halb offene Nistkästen oder Kaisernester verwendet, wo sich eine Seite aufklappen lässt,
da kann man das Fasergeflecht auseinanderschieben

beim nehmen/angreifen hab ich keine Erfahrung, wenn mit Löffel, sollte der vlt. angewärmt sein?

(hab bis jetzt nur von hinten ins Kaisernest hinein geschiert, das ging gut)
 
Hallo Olaf,

Ich habe mir die 16 Seiten gerade durchgelesen und mir ist besonders der große Unterschied zwischen jap. Mövchen und Gouldamadinen aufgefallen. Erstaunlich, dass die Mövchen trotzdem oft als Ammen für G. Amadinen eingesetzt werden...
Oder bringe ich da was durcheinander?

Es gibt Prachtfinkenarten, die keine großen Unterschiede machen, wie sich die Rachenzeichung darstellt: das sind v.a. die Mövchen (viele Lonchuraarten auch im allgemeinen) und auch die Zebrafinken. Deshalb hatte man die Mövchen vor vielen Jahren als Ammenvögel für schwer zu züchtende oder seltene Prachtfinkenarten eingesetzt. Ohne diese Ammenzucht gäbe es in Europa viele Prachtfinkenarten nicht mehr - u.a. auch die Gouldsamadine, die am Anfang sehr empfindlich und schwer zu züchten war (ist heute absolut nicht mehr so: die Vögel haben sich den Gegebenheiten angepasst und sind schon fast so "Allerweltsvögel" wie Zebrafinken).
Die Ammenzucht ist allerdings in unserer heutigen Zeit v.a. in deutschen Züchterkreisen absolut verpönt, deshalb wird sie hier auch nur wenig betrieben. Bei den Holländern und Belgiern sieht das z.T. noch ganz anders aus - ist auch eine Sache des Geldes: wenn bestimmte Vögel viel Wert sind, kann man von einem Paar viel mehr Jungvögel bekommen, wenn man Mövchen als Ammen benutzt. Wie gesagt: alles auch eine Sache der Ethik und Moral... Und des Geldes...
Wenn die Jungvögel ähnliche Ansprüche wie Mövchen haben (die meisten Amadinen), ist es nicht ganz so schlimm - sie müssen halt sehr früh mit "normal aufgezogenen" Artgenossen vergesellschaftet werden, damit sie lernen, welche Vogelart sie wirklich sind und sie das arteigene Verhalten erlernen. Bei weiter entfernten Prachtfinkenarten (v.a. die Astrilde) hat man mit der Aufzucht oft Probleme, weil die Mövchen oft das für dünnschnäblige Arten wichtige Futter verschmähen. Die Jungvögel haben dann oft schon Organschäden und werden selbst nie gute Zuchtvögel.

PS: Wie schafft man es Zebrafinken aus dem Kugelnest zu holen, ohne den Tunneleingang zu zerstören? Mit einem Teelöffel? Oder sind die JV im Inkubator geschlüpft?

Ist nicht schwierig: so eng sind die Nesteingänge normalerweise nicht. Man kann die Jungvögel mit etwas Fingerspitzengefühl problemlos aus dem Nest holen. Züchter, die ihre Jungvögel geschlossen beringen, machen das tagtäglich - die Winzlinge werden dann im Alter von ca. 8-10 Tagen kurz aus den Nestern geholt.
Prachtfinkeneier im Inkubator auszubrüten hat m.W. noch keiner gemacht - ich nehme an, die Eier wären dafür zu empfindlich. Außerdem ist es extrem schwierig, diese "Mikrovögel" mit der Hand aufzuziehen. Künstliches Ausbrüten macht also auch keinen Sinn...

MfG,
Steffi
 
Thema: Rachenzeichnung von Prachtfinken
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