Importstopp Prachtfinken (Verlängerung)

Diskutiere Importstopp Prachtfinken (Verlängerung) im Forum Prachtfinken allgemein im Bereich Prachtfinken - Hi, die Einfuhr von Prachtfinken und anderen Ziervögeln in die EU bleibt bis Ende Januar 2006 verboten. Auf einen entsprechenden Vorschlag der...
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Lago

Guest
Hi,

die Einfuhr von Prachtfinken und anderen Ziervögeln in die EU bleibt bis Ende Januar 2006 verboten. Auf einen entsprechenden Vorschlag der EU-Kommission verständigten sich die Mitgliedstaaten am 16.11.2005 in Brüssel.

8(


Ade

Lago
 
So verkehrt ist das gar nicht, dem Tierhandel mal ein wenig das Wasser abzugraben. Das sind wahrlich keine Engel. Die Vogelgrippe ist aber natürlich eigentlich kein vernünftiger Grund, wenn man mal Südostasien außen vor läßt. Der Tierschutz schon viel eher ... :+party:
 
Importstop?

Also bei uns in der Gegend merkt man noch nichts. Die Importe aus Asien und Ozeanien sind zwar ausgeblieben wurden aber mehr als ausgeglichen durch Importe aus Afrika. Was momentan an Granatastrilden, Wachtelastrilden, Orangebäckchen, Schmetterlingsfinken und verschiedenen Amaranten in den Volieren sitzt ist umwerfend!
Grüße aus Baden
Uli
 
Hi, Uli,

wo hast du denn welche Amaranten gesehen ?

Würde mich interessieren.

Ade

Lago
 
Worbast schrieb:
So verkehrt ist das gar nicht, dem Tierhandel mal ein wenig das Wasser abzugraben.

ja, wie ist das eigentlich jetzt mit den importen - wird das vernünftig gemacht, unter guten bedingungen oder kommt nur 1 vogel von 100 bei uns an. eine bedrohung für den bestand wird das wohl nicht sein, oder?

auch wenn mir ehrlich gesagt nicht so ganz wohl dabei ist, einen vogel im käfig zu haben, der vorher in der weite der afrikanischen savanne lebte. obwohl ja jede art einmal gefangen und importiert werden musste.

lg
lorienne
 
lorienne schrieb:
ja, wie ist das eigentlich jetzt mit den importen - wird das vernünftig gemacht, unter guten bedingungen oder kommt nur 1 vogel von 100 bei uns an. eine bedrohung für den bestand wird das wohl nicht sein, oder?

Schwere Diskussion, weil die Befuerworter und die Gegner sich doch nie einigen werden auf diesen Punkt.

Es sterben sicherlich keine 99 der 100 Wildfaenge bevor sie hier sind.
Und auch keine 25 der 100, das liegt viel niedriger.

Es kommt dabei auch darauf an wie und aus welche Laender die Voegel stammen, meistens sind Asien und Sued-Amerika Importe sehr gut drauf.
Afrika ist schon was anders.

Aber das ganze ist eine ziemlich heikele Diskussion, und ich foerdere auf die hier sachlich zu fuehren.
Also so: :trost:
Und nicht so: :schimpf:
 
hi!

ich bin mir nicht sicher, wie ich zu den importen stehen soll. wie schon gesagt, alles musste mal importiert werden und früher gab es ja wirklich horrende verlustquoten.
nicht umsonst hat australien ja ein exportverbot verhängt. und wie wir alle wissen, tummeln sich jede menge australier in unseren käfigen und volieren. nachzucht war also möglich.
wäre auch sicher bei vielen der häufig importierten prachtfinken möglich, nur importieren ist halt einfacher als züchten.

wenn ich mir zum beispiel ansschaue welche unglaublichen mengen von grauastrilden dort landen, wo ich oft einkaufe - es wird doch möglich sein von sooooo vielen vögeln wenigstens ein paar zur nachzucht zu bewegen?
und in gefangenschaft geborene vögel sind sicher leichter zu züchten.

lg
lorienne
 
Vogelimporte

Hallo Lorienne,
Vogelimporte sind bei den meisten Arten meiner Meinung nach vollkommen überflüssig. Da geht es vor allem darum die aufwändige Nachzucht zu vermeiden und einen schnellen Euro zu machen. Die überwiegende Mehrzahl der Vögel läßt sich aber durchaus auch in Europa nachzüchten, wenn man ihnen die entsprechenden Bedingungen bietet. Es gibt natürlich auch Vogelarten, die man bisher nicht so richtig erfolgreich nachziehen kann, weil man zu wenig über deren Brutbiologie weiß. Witwenvögel sind so ein Beispiel. Da gab es neulich mal eine interessante Untersuchung über die Artdiversifikation bei Prachtwitwen und Atlaswitwen bei denen der im Nest erlernte Gesang ihrer Brutwirte als Arterkennungsmerkmal auch der Witwen gilt. Da muß also nicht nur der Wirt zur jeweiligen Witwe passen, sondern die Witwen müssen auch noch bei der gleichen Wirts(unter)art aufgezogen worden sein, sonst erkennen die sich gegenseitig nichtmal als zur gleichen Art zugehörig an. Das wußte man alles lange Zeit nicht und hatte dementsprechend auch keine Chance bei der Nachzucht.

Ich stelle zu den Vogelimporten einfach mal einige Zahlen in den Raum: Es gibt eine recht aktuelle Studie von "Pro Wildlife". Danach werden in die EU jedes Jahr etwa 1,75 Millionen Wildfänge importiert. Etwa die gleiche Anzahl kommen entweder beim Fang oder beim Transport ums Leben. Beim Einfangen werden ja immer noch häufig Netze benutzt, in denen sich viele Vögel strangulieren. Unangenehmerweise ist die EU sogar auch der weltweite Spitzenabnehmer für Vögel, die dem Washingtoner Artenschutzabkommen unterliegen. Zwischen 1994 und 2003 kamen so rund 10 Millionen geschützte Vögel nach Europa, die in deren Heimatländern eingefangen wurden.

Es gibt aber auch in Europa einige leuchtende Beispiele: Dänemark und Schweden haben den Handel mit Wildfängen inzwischen komplett verboten. Auch die USA haben den Handel mit Wildfängen recht stark limitiert.

Was Australien angeht hast Du vollkommen recht. Die standen einmal vor der Situation, dass die Bestände gefährlich stark abnahmen, weil skrupellose Jäger im großen Stil Wellensichtige, Zebrafinken und andere klassische Australier wegfingen, so dass die Regierung dort die Notbremse gezogen hat. Hätten sie das nicht getan, gäbe es unter Umständen keine wildlebenden Wellensittiche mehr. In Afrika dagegen sieht das aber sehr düster aus, weil man hier armutsbedingt nicht mal die Wilderei bei den Großtieren wirklich in den Griff bekommt. Solange wir gut zahlen, werden dort die Tiere auch gefangen werden und zwar ohne Rücksicht auf die Bestandsgrößen.

Grüße
Worbast
 
Worbast schrieb:
Was Australien angeht hast Du vollkommen recht. Die standen einmal vor der Situation, dass die Bestände gefährlich stark abnahmen, weil skrupellose Jäger im großen Stil Wellensichtige, Zebrafinken und andere klassische Australier wegfingen, so dass die Regierung dort die Notbremse gezogen hat. Hätten sie das nicht getan, gäbe es unter Umständen keine wildlebenden Wellensittiche mehr.

Australien sehe ich doch anders, dort werden haefig grossen Mengen an Voegel geschossen oder vergiftet weil Wirtschaftschaedling....

Daneben gibt es dort schon ueber 45 Jahre keine Vogelfaenge mehr aber es gibt von bestimmte Arten kaum noch Wildfaenge, Ich denke das es z.B. im EU Staat Luxemburg noch mehr Gould Amadinen gibt als im Freien in Australien.
Davon gibt es nur noch 2500 im Freien.
Und das ist nicht die einzige Art die dort stark bedroht ist.

Wellensittiche gibt es uebrigens noch etliche Hunderttausende.

Also Australien ist im diesen Sinne ein slechtes Vorbild.
 
Nun ja, schließlich landen 95% der Importe bei Haltern, bei denen sie den Rest ihres Lebens in irgendeinem Käfig verbringen.
Das ist Fakt.
5% landen bei idealistischen Züchtern, die diese Tiere auch nachzüchten, aber durch den Konkurenzdruck der Importe nicht den Weiterverkaufspreis erzielen, den sie aber nach wirtschaftlichen Aspekten bekommen müßten.
Da liegt der Knackpunkt.
Gruß
Siggi
 
FliegendeHollaender schrieb:
Australien sehe ich doch anders, dort werden haefig grossen Mengen an Voegel geschossen oder vergiftet weil Wirtschaftschaedling....

Daneben gibt es dort schon ueber 45 Jahre keine Vogelfaenge mehr aber es gibt von bestimmte Arten kaum noch Wildfaenge, Ich denke das es z.B. im EU Staat Luxemburg noch mehr Gould Amadinen gibt als im Freien in Australien.
Davon gibt es nur noch 2500 im Freien.
Und das ist nicht die einzige Art die dort stark bedroht ist.

Wellensittiche gibt es uebrigens noch etliche Hunderttausende.

Also Australien ist im diesen Sinne ein slechtes Vorbild.

Selbstverständlich gibt es auch andere Ursachen für das Verschwinden von Vogelarten. Jagd, Autoverkehr, Umweltgifte oder Schädlingsbekämpfungsmittel sind nur einige dieser Gründe. Das können wir ja auch an unseren heimischen Vögeln zur Genüge beobachten.

Das es noch weitere Gründe gibt, heißt aber eben nicht, dass der Vogelfang deshalb keine Auswirkungen hätte. Insofern ist Reaktion der Australier auf diese Bedrohung völlig korrekt.

Bei den Gouldamadinen kann ich jetzt nicht so genau sagen wo jetzt die Ursachen für die Probleme dieser Art liegen - ist meines Wissens auch noch nicht abschließend geklärt, woran das jetzt liegt. Ich würde einmal vermuten, dass es wie auch in Europa die Höhlenbrüter besonders schwer haben, in zunehmend ausgeräumten Nutzwäldern ohne Todholz und Baumhöhlen zu überleben. Aber stell Dir mal vor, wenn unter diesen Bedingungen auch noch Tierfänger als Zusatzbelastung auftreten würden.

Wellensittiche (wildlebende Wellensittiche gehören auch noch zum Anhang B des Washingtoner Artenschutzabkommens) und Zebrafinken waren aber wohl damals auch mal im Bestand gefährdet, bevor das Exportverbot verhängt wurde. Seitdem haben sich die Bestände aber zum Glück wieder erholt.

Beim Roten Tropfenastrild aus Afrika z.B. kann man durchaus sagen, dass diese Art in ihrem Bestand stark gefährdet ist, weil einfach viel zu viele Tiere systematisch weggefangen werden. Tatsächlich kommen die Tiere nur noch in kleineren Inselbiotopen in Tansania vor, obwohl sie mal relativ häufig waren.
 
sigg schrieb:
Nun ja, schließlich landen 95% der Importe bei Haltern, bei denen sie den Rest ihres Lebens in irgendeinem Käfig verbringen.
Das ist Fakt.
5% landen bei idealistischen Züchtern, die diese Tiere auch nachzüchten, aber durch den Konkurenzdruck der Importe nicht den Weiterverkaufspreis erzielen, den sie aber nach wirtschaftlichen Aspekten bekommen müßten.
Da liegt der Knackpunkt.
Gruß
Siggi


Hallo Siggi,
da stimmen wir völlig überein. Eigentlich müßte es sogar im Interesse der Züchter liegen, dass die Tiere nicht mehr aus den Wildbeständen eingeführt werden, weil die vorhandene Nachfrage sich dann an sie wendet und nicht an die Tierfänger. Entsprechend rechnet sich das dann auch und die Tiere werden dann verstärkt nachgezogen. Da sind die Australier echt ein gutes Beispiel, denn in den Zooläden sind die australischen Vögel nicht gerade die Arten, die am schwierigsten zu bekommen sind.

Grüße
Utz
 
Genau. Aber man zahlt ja gern ein bißchen weniger... und greift dann lieber auf Wildfänge zurück.
 
Moni schrieb:
Genau. Aber man zahlt ja gern ein bißchen weniger... und greift dann lieber auf Wildfänge zurück.
leider sehen es die mesten so... wenn ich wegen diversen afrikanischen astrilden angeschrieben werde mit der frage, wieviel ein solcher nachgezüchteter vogel kostet , melden sich die meisten leute nach meiner antwort nie wieder.
alles, was über eine einstellige summe hinausgeht, scheint wohl zu viel zu sein für einen afrikanischen vogel...
 
Hoi Siggi

Ich kenne die lateinischen Namen nicht. Was heisst das auf Deutsch?

Gruss Helen
 
Hoi Chimera

Bei solchen Beträgen dürft ihr ja nie in der Schweiz Vögel kaufen. Den günstigsten, den ich erhielt war ein Grauedelsänger. (das Päärchen für
Fr. 50.--. Vermutlich ein Spezialpreis.)

Gruss Helen
 
Ja Helen,
die Schweiz war schon immer etwas nobler, wenn es um die Preise geht.
Danke für die Mail und ...
Weißbürzelgirlitze für mich etwa 20.- Teuros (Paar)
Nachzuchten verkaufe ich allerdings auch für 35.-
Gruß
Siggi
 
Hoi Siggi

Die Graudelsänger waren für mich geschenkt. Für ein Päärchen Gelbbauchastrilden bezahlte ich Fr. 190.-- und der wirklich teuerste Vogel (kein Afrikaner) war der Kapuzenzeisig mit Fr. 175.-- für einen Vogel. Aber in dieser Diskussion geht es ja nicht um Preise, sondern um Wildfang. Hier bin ich der Meinung, dass viele Arten bei uns gezüchtet werden können. Können ohne Wildfang weniger Arten angeboten werden, soll man sich eben nach der Decke strecken. D.h. Sich daran freuen, was vorhanden ist. Tiere sind weder Ware noch Luxusgüter.

Gruss Helen
 
Thema: Importstopp Prachtfinken (Verlängerung)

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