Flugtippler
Generell finde ich persönlich es nicht gut, wenn für eine Rasse Werbung gemacht wird, indem man andere Rassen wissentlich in einem falschem schlechten Licht darstellt und die Nachteile der eigenen Rasse verschweigt.
Auf diese Aussage möchte ich etwas näher eingehen.
Warum habe ich mir Flugtippler angeschafft?
OK, ich habe den Bazillus „la Paloma“ in mir. Aber es hätten ja auch Adaner Wammen sein können, sie sind wunderschön anzusehen, es hätten ja auch Birmingham Roller sein können oder eben die ganze andere Schar der verschiedenen Flugtauben. Auch hätten es Brieftauben sein können, denn schließlich habe ich ja schon Brieftauben erfolgreich gehabt, kenne mich ein bisschen damit aus und das währe ja auch das nahe liegende.
Ich habe versucht, nachdem ich mich über Flugtippler informiert habe die Vor- und Nachteile für mich auszuloten. Nach intensivem Überlegen wurde die Idee, mir wieder Brieftauben zu kaufen verworfen. Die Nachteile sind zu gravierend: Brieftaubensport ist zu einem Profisport verkommen! Siehe die neueste Meldung: Für eine Taube des Züchters Koopmann aus den Niederlanden, die einen ersten Konkurs gegen über 25000 Tauben geflogen hat, wurde € 300.000,-- in Worten Dreihunderttausend Euro geboten. Das hat mit Taubensport für einen normalen Menschen nichts mehr zu tun. Um mit Brieftauben zu fliegen und nicht nur Preislieferant zu sein, ist eine enorme Summe Geld zu investieren. Nicht nur in die großen Schläge auch in die Anschaffung von guten Tauben.
Außerdem ist dieser Taubensport nicht familienfreundlich. Auch nicht einfach auszuführen, wenn man noch arbeitet. Der Zeitaufwand ist enorm. Der Sommerurlaub mit der Familie fällt aus. Der neue Flachbildschirm im Wohnzimmer muss noch warten, da gerade teuere Tauben von Prange und Koopmann gekauft werden müssen. Also das war nichts mehr für mich. Das wollte ich nicht mehr.
Ich habe mich schlau gemacht über andere Taubenrassen. Ich fand Nikolajewer Tümmler sehr interessant. Ich habe mich über Birmingham Roller schlau gemacht, fand diese aber zu langweilig. Das sind alles Taubenrassen, von denen der Züchter nicht richtig gefordert wird. Im Klartext gesagt, sie sind „Anfängertauben“ in meinen Augen.
Ich brauchte irgendwas, was mit den Anforderungen des modernen Brieftaubensports mithalten kann, aber nicht deren Nachteile hat. Das wurde dann die Stunde der Flugtippler. Sicher haben die Flugtippler Nachteile. Sie sind nur sehr schwierig auszugewöhnen, wenn die nötige Kenne fehlt und man Fehler macht. Aber das ist eben auch eine Herausforderung. Einige Flugtippler fliegen im Training 10 Stunden und dann landen sie beim Wettflug nach etwas über 2 Stunden, wie bei einem Sportfreund aus den Niederlanden beim letzten Wettflug. Das ist eine Herausforderung. Das fand ich gut. Auch arbeitsmäßig kamen sie mir entgegen. Sie werden spät abends gefüttert. ok, dann braucht man Licht im Stall, aber wir sind seit langer Zeit an das elektrische Stromnetz angeschlossen. Sie werden auch nur 1-mal am Tag gefüttert. Wenn sie trainieren kann ich arbeiten, sie trainieren lange genug.
Es ist eine sagenhaft menschenfreundliche Taubenrasse. Sie sind superzahm. Viel zahmer von Natur aus, als arabische Trommeltauben, die ich als Dropper halte.
Allerdings ist das wichtigste, der 10-mal im Jahr erscheinende Rundblick, den die DFU herausgibt. Herausgeber ist Heinz H. Kaupschäfer. Hier erfahren und lesen die Neuen und Alten in unserer Vereinigung alle Tipps und Tricks über Flugtippler. Die neuen Mitglieder läst man nicht im Regen stehen, wie bei den Brieftaubenzüchtern. In der DFU wird geholfen. Anders geht es auch nicht. Sonst sind erst die Tauben des neuen Mitglieds weg, dann auch das neue Mitglied, das darf nicht sein.
Dadurch haben wir in der DFU (Deutsche Flugtippler Union) eine steigende Mitgliederzahl. In der heutigen Zeit, in der der Taubensport nicht mehr modern ist, ist dass schon enorm. Aber diese wunderbare Taube: Flugtippler und der Verein, die DFU, machen es möglich.
Gruß Rudi