Interessantes aus alter Zeit

Diskutiere Interessantes aus alter Zeit im Forum Rassetauben im Bereich Tauben - Hallo Flugtaubenfreunde, beim Durchblättern von alten Aufzeichnungen habe ich einen Artikel in einer Geflügelzeitung vom 20. Januar 1905...
Islanddonek

Islanddonek

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Hallo Flugtaubenfreunde,

beim Durchblättern von alten Aufzeichnungen habe ich einen Artikel in einer Geflügelzeitung vom 20. Januar 1905 gefunden, in der der Wienerzüchter Heinrich Z. aus Wien vom Preisfliegen 1904 in Wien berichtet. Dort finden sich auch 4 Protokollabschriften, die für Wienerzüchter sehr interessant sein dürften, für alle anderen zumindest amüsant, denn es waren andere Zeiten:

Flug von Alois S. am 24. Juli 1904 mit 22 Tauben und einer Flugzeit von 2h 31min

Flug von Carl H. am 7 Aug. 1904 mit 24 Tauben und einer Flugzeit von 3h 8min

Flug von Josef S. am 14 Aug. 1904 mit 17 Tauben und 3h 57 min

Flug von Anton. D. jun. am 14. Aug. 1904 mit 22 Tauben und 4 h 20 min

Wie man sieht, waren vor über 100 Jahren die Wiener Hochflieger schon regelmäßig in der Lage um bzw. über 4 Stunden zu fliegen.

Man man nun berechnet, daß heute das Futter besser ist, die medizische Versorgung usw. dann wirken die in letzter Zeit immer häufiger von selbsternannten Wienerexperten verbreiteten Aussagen, daß "echte Wiener" 1,5 bis maximal 2 Stunden fliegen, natürlich zu Recht lächerlich. Ich würde mich zumindest eher auf die Aufzeichnungen von damals verlassen!

Fehlinterpretiert wird gerne die Aussage des wirklichen Wienerexperten Fiete Althof+, Hamburg (der übrigens schon vor 1950 echte farbige Wiener hatte), der meinte, daß es "ihm reiche, wenn der Wiener zwei Stunden fliege, davon dreiviertel der Zeit in Preishöhe" denn "nicht jeder ist Millionär und kann den ganzen Tag auf dem Dach sitzen". ;)

Lustig ist übrigens der Kommentar über Wertungsrichter (damals Vertrauensmänner genannt) zu dem Flug von einem Züchter, dessen Tauben 1904 zum Teil von 6.40 Uhr bis 12.30 in großer Höhe weiterflogen,
Zitat:
"was aber von den Vertrauensmännern nicht konstatiert werden konnte, weil sie nach 4stündiger Tätigkeit an Genickstarre litten und heim zu Muttern, zum Suppentopfe gingen".
 
@ islanddonnek

Hallo Flugtaubenfreunde,

beim Durchblättern von alten Aufzeichnungen habe ich einen Artikel in einer Geflügelzeitung vom 20. Januar 1905 gefunden, in der der Wienerzüchter Heinrich Z. aus Wien vom Preisfliegen 1904 in Wien berichtet. Dort finden sich auch 4 Protokollabschriften, die für Wienerzüchter sehr interessant sein dürften, für alle anderen zumindest amüsant, denn es waren andere Zeiten:

Flug von Alois S. am 24. Juli 1904 mit 22 Tauben und einer Flugzeit von 2h 31min

Flug von Carl H. am 7 Aug. 1904 mit 24 Tauben und einer Flugzeit von 3h 8min

Flug von Josef S. am 14 Aug. 1904 mit 17 Tauben und 3h 57 min

Flug von Anton. D. jun. am 14. Aug. 1904 mit 22 Tauben und 4 h 20 min

Wie man sieht, waren vor über 100 Jahren die Wiener Hochflieger schon regelmäßig in der Lage um bzw. über 4 Stunden zu fliegen.

Man man nun berechnet, daß heute das Futter besser ist, die medizische Versorgung usw. dann wirken die in letzter Zeit immer häufiger von selbsternannten Wienerexperten verbreiteten Aussagen, daß "echte Wiener" 1,5 bis maximal 2 Stunden fliegen, natürlich zu Recht lächerlich. Ich würde mich zumindest eher auf die Aufzeichnungen von damals verlassen!

Fehlinterpretiert wird gerne die Aussage des wirklichen Wienerexperten Fiete Althof+, Hamburg (der übrigens schon vor 1950 echte farbige Wiener hatte), der meinte, daß es "ihm reiche, wenn der Wiener zwei Stunden fliege, davon dreiviertel der Zeit in Preishöhe" denn "nicht jeder ist Millionär und kann den ganzen Tag auf dem Dach sitzen". ;)

Lustig ist übrigens der Kommentar über Wertungsrichter (damals Vertrauensmänner genannt) zu dem Flug von einem Züchter, dessen Tauben 1904 zum Teil von 6.40 Uhr bis 12.30 in großer Höhe weiterflogen,
Zitat:
"was aber von den Vertrauensmännern nicht konstatiert werden konnte, weil sie nach 4stündiger Tätigkeit an Genickstarre litten und heim zu Muttern, zum Suppentopfe gingen".

hallo islanddonnek,
mein großvater war auch ein alter wiener hochflugtaubenzüchter und dessen tauben sind nie über drei stunden hinaus gekommen!
nun kannst du sagen das die tauben von meinem großvater nicht gut genug gewesen sind. aber vielleicht waren die tiere die du dort aufführst auch nur in diese zeitschrift gekommen weil man über diese zeiten sehr erstaunt war!
denn es steht ja nicht drin ob sie auch noch nach drei stunden ihren rassetypischen flugstil gezeigt haben.
selbst miro snaider hat schon seinen wiener taubenfreunden geraten :
" sie sollen aufpassen was sie einkreuzen" eure wiener fliegen ja wie brieftauben und viel zu lange.

ich weis das es sehr schwer ist sich ein zugestehen dass andere vielleicht doch mal recht haben könnten.

warum haben wohl seine alten schulkameraden aus wien und umgebung bei ihm tauben angefordert?
ich sag es dir!
zitat: wir müssen schon zu lange mit irgendwelchen kreuzungstieren unsere zucht erhalten, lieber mathias wenn du noch reine wiener hast helf uns !!

entweder hast du wirklich nicht verstanden worum es geht oder du betreibst absichtlich diese haarspalterei!?

viele grüße waninger
 
@Wahninger

Ich glaube nicht, daß es sich 1904 um Hybrid-Wiener gehandelt hat.
Gruss an deinen Auftraggeber ;). Schon auffällig, seit wann Du vermehrt schreibst :D
 
@islanddonek

Ich glaube nicht, daß es sich 1904 um Hybrid-Wiener gehandelt hat.
Gruss an deinen Auftraggeber ;). Schon auffällig, seit wann Du vermehrt schreibst :D

gut beobachtet!
aber ich handel im eigenem auftrag!!!
ihre majestät ist mein vetter und ich habe meine eigene meinung zu flugtauben.
oder ist es verboten als verwandter auch im forum zu schreiben?
und es waren hybrid wiener die damals so lange flogen!
es wurden sogar schon 1885 wiener mit dauerhochflugtauben gekreuzt um die damaligen wiener von 90 bis auf 120 oder 150 min zu bringen leider ist es bei vielen züchtern außer kontrolle geraten!

aber ich muss feststellen das, wenn dir die argumente ausgehen, du sofort anfängst user persönlich zu denunzieren!

viele grüße waninger
 
Ich glaube nicht, daß es sich 1904 um Hybrid-Wiener gehandelt hat.
Gruss an deinen Auftraggeber ;). Schon auffällig, seit wann Du vermehrt schreibst :D

Hab' mir schon gedacht--das du so konterst--
Nur so Wiener um 1904 --4 Stunden flogen-
-können sie schon kräftemäßig nicht den Wiener Stil geflogen sein!

Denn der Wiener Mitte des 20.Jahrhunderts flog so rasend schnell-
-das keine andere Flug-Taubenrasse in diesen Stich hineinfliegen konnte--selbst so man WH mit anderen Flug-Tauben zusammen aufließ--hat es keine 2 Minuten gedauert--und schon flogen die Wiener für sich alleine!!

Selbst Kelebek fliegen heute noch entschieden langsamer
als die Wiener Hochflieger --so wie ich sie kannte!

Wie Waginger schon richtig bemerkt hat--
zwischen langsamen,Brieftaubenähnlichen Flugbild-
-und rasanten Flug mit Kippen und Schwenken immer auf der "8" geflogen--
ist etwas völlig anderes ---als man auch heute sieht !

Michael
Ach --fast ganz vergessen--die Wiener--die ich dem Ossi angedreht habe--flogen beim "vorfliegen" 5:37 Stunden!
Das waren schon Sch....Tauben--8 Stunden hätten sie fliegen müssen--gelle
 
Wir lassen uns nicht für dumm verkaufen:

Also halten wir fest, daß OR-Michi (*1940) im Alter von 10 Jahren (Mitte des 20. Jahrhunderts = 1950) bessere und echtere Wiener hatte bzw. kannte als sie in Wien 1904 am offiziellen Wettfliegen der Wiener Hochflugtauben teilgenommen haben! Auch hatte der Großvater von Waninger und „Ihre Majestät“ schon bessere und echtere Wiener als die Züchter in Wien 1905.

Meiner Meinung nach nicht allzu glaubwürdig.
Den Beweis bleiben sie schuldig, meine Angaben kann man in der "GB" vom 20.01.1905 nachlesen.

Der Vergleich zwischen Kelebek und Wiener Hochfliegern kann nur einem Laien einfallen. Eine Drehflugflugtaube mit Soloflugverhalten kann man nicht mit einem Hochflieger vergleichen, der in eng geschlossenen Stichen hochfliegt.

OR-Michi behauptet, daß „Ihre Majestät“ als einer der letzten Züchter „Wiener des alten Stils“ fliegt. Wiener des alten Stils stiegen „auf den Schwänzen stehend“ innerhalb weniger Minuten bis in Punkthöhe auf. Der einzig nachvollziehbare Wett-Flug von diesem Züchter weist zwar eine Flugzeit im Rahmen der von ihnen angestrebten Zeit auf, allerdings einen Index von 1,21!

Dies entspricht einem Flug um den Schornstein, mit ganz kurzem vorübergehendem Aufstieg in die nächste Höhe! Dies sind keine Wiener des „alten Stils“ den OR-Michi, Waninger und Ihre Majestät hier propagieren.

Wen wollt Ihr eigentlich hier veralbern? Haltet ihr alle hier für so dumm?

PS @OR-Michi: Ach vergessen? Du hast dem Züchter komplett die Tauben verkauft, die für dich nicht gut genug waren, obwohl deine Prämisse, nach Geheiß deines Vaters, war, so etwas nie zu verkaufen. Wahrscheinlich dreht er sich im Grab um, denn Du hättest den Züchter mit deinem Wissen aufklären sollen und raten müssen, sich andere Tauben ("richtige Wiener") zu besorgen. So hätte der Züchter von dir gelernt und ihm und der Rasse wäre geholfen worden.
Du hast nur deinem Portemonaie geholfen, wenn auch der Reichtum, selbst gewählt, gering ausfiel.
 
Index von 1,21

Also halten wir fest, daß OR-Michi (*1940) im Alter von 10 Jahren (Mitte des 20. Jahrhunderts = 1950) bessere und echtere Wiener hatte bzw. kannte als sie in Wien 1904 am offiziellen Wettfliegen der Wiener Hochflugtauben teilgenommen haben! Auch hatte der Großvater von Waninger und „Ihre Majestät“ schon bessere und echtere Wiener als die Züchter in Wien 1905.

Meiner Meinung nach nicht allzu glaubwürdig.
Den Beweis bleiben sie schuldig, meine Angaben kann man in der "GB" vom 20.01.1905 nachlesen.

Der Vergleich zwischen Kelebek und Wiener Hochfliegern kann nur einem Laien einfallen. Eine Drehflugflugtaube mit Soloflugverhalten kann man nicht mit einem Hochflieger vergleichen, der in eng geschlossenen Stichen hochfliegt.

OR-Michi behauptet, daß „Ihre Majestät“ als einer der letzten Züchter „Wiener des alten Stils“ fliegt. Wiener des alten Stils stiegen „auf den Schwänzen stehend“ innerhalb weniger Minuten bis in Punkthöhe auf. Der einzig nachvollziehbare Wett-Flug von diesem Züchter weist zwar eine Flugzeit im Rahmen der von ihnen angestrebten Zeit auf, allerdings einen Index von 1,21!
Dies entspricht einem Flug um den Schornstein, mit ganz kurzem vorübergehendem Aufstieg in die nächste Höhe! Dies sind keine Wiener des „alten Stils“ den OR-Michi, Waninger und Ihre Majestät hier propagieren.

Wen wollt Ihr eigentlich hier veralbern? Haltet ihr alle hier für so dumm?

PS @OR-Michi: Ach vergessen? Du hast dem Züchter komplett die Tauben verkauft, die für dich nicht gut genug waren, obwohl deine Prämisse, nach Geheiß deines Vaters, war, so etwas nie zu verkaufen. Wahrscheinlich dreht er sich im Grab um, denn Du hättest den Züchter mit deinem Wissen aufklären sollen und raten müssen, sich andere Tauben ("richtige Wiener") zu besorgen. So hätte der Züchter von dir gelernt und ihm und der Rasse wäre geholfen worden.
Du hast nur deinem Portemonaie geholfen, wenn auch der Reichtum, selbst gewählt, gering ausfiel.

mein lieber islanddonek,
ich war bei diesem wettflug dabei und kenne das protokoll!!!
bevor du etwas derart herablassendes schreibst solltest du das protokoll lesen!?
der index kam zustande weil die tiere beim start schon a: von einem raubvogel mehrmals angegriffen wurden und b: nebel und wind aufkam!
und zu deiner zeitschrift kann ich genauso sagen : papier ist geduldig!

du bist teilweise mit zunehmender begeisterung sehr respektlos und ich finde es sehr interessant wie du argumentierst !?
aber ich verzeih dir das, da du ja in sachen hochflugtauben ein absoluter unwissender bist!
ich erlaube mir erst gar kein urteil über sturzflugtauben da ich sowieso keine ahnung davon habe!
man hat fasst das gefühl, das du vor wut in die tischkante beisst wenn jemand von einer rasse mehr ahnung hat als du.
solange anfänger oder um rat suchende hier schreiben bist du relativ neutral und gibst ihnen mehr oder weniger zu gebrauchende tipps!
wehe aber es wagt jemand noch etwas zu einer frage zu schreiben die du deiner meinung nach schon voll und ganz beantwortet hast, dann attackierst du diese leute dermaßen als würden sie hochverat begehen.

es kann sich doch jeder hier das rausziehen was er für nötig und brauchbar findet!

jeder der hier schreibt tut dies doch nach seiner uhreigenen erfahrung!
oder willst du behaupten das diese züchter allesamt dumm und lügner sind!?

für alle die interesse haben an wiener!!!

Wiener sollen auf den schwänzen reitend in engen kreisen in die obere höhe fliegen und am himmel in form einer acht einen rasanten flug vorführen!
dabei kippen sie in den kurven derart schnell das es bei sonnigem wetter von unten aussieht als würden diamanten am himmel blitzen!
rasant heißt: selbst brieftauben schaffen es nicht diese flug bei zu halten!
aber auch wiener sind bei dieser geschwindigkeit nur begrenzte zeit fähig dies durch zu führen!
wenn die tiere dann länger wie 3 stunden am himmel diesen flug vollzogen haben und dass ist schon sehr lange, wird ihr flug immer langsamer und es gleicht schon fasst einer schar danziger hochflugtauben.
dies ist aber nicht richtig, und wird von einigen wenigen flugrichtern auch nicht mehr gewertet, da auch der vorstand vom dhc die flugrichter darauf hingewiesen hat mehr auf den flugstil zu achten.
Wiener sind seit jeher hochflugtauben und keine dauerhochflugtauben und sollen wenn sie ausgepowert sind wieder den schlag anfliegen und eifallen!

und jetzt klink ich mich hier aus, da mir diese diskussion mit islanddonek zu dumm und einseitig ist!

viele grüße waninger
 
... für alle die interesse haben an wiener!!!

Wiener sollen auf den schwänzen reitend in engen kreisen in die obere höhe fliegen und am himmel in form einer acht einen rasanten flug vorführen!
dabei kippen sie in den kurven derart schnell das es bei sonnigem wetter von unten aussieht als würden diamanten am himmel blitzen!
rasant heißt: selbst brieftauben schaffen es nicht diese flug bei zu halten! ...

viele grüße waninger

das ist eine schöne beschreibung, die mich sehr neugierig auf diese taubenrasse gemacht hat!
michi hat mir schon etwas über diese tauben erzählt - aber nun bin ich gespannt darauf, diese tauben mal fliegen zu sehen!

wo und wann kann man diese tauben sehen?

gibt es veranstaltungstipps?

grüße floyd
 
Eine Frage , wer hat noch echte Wiener die den " alten Stil " fliegen ?
die in 3 Minuten in Punkthöhe sind und dazu noch kippen , gibt es die noch irgendwo ?
 
Wie man sieht, waren vor über 100 Jahren die Wiener Hochflieger schon regelmäßig in der Lage um bzw. über 4 Stunden zu fliegen.
Das ist ja starker Tobak! :D

Friedrich Althof, Hamburg schreibt übrigens in seinem Buch "Der Hochflugtaubensport" von 1939 zum Thema Flug des Wieners:

Bald ist der Schwarm in der Luft gesammelt, und in kurzen Spiralen dreht die ganze Flucht hoch. Einige Minuten, und sie steht in Flimmerhöhe, dann geht es noch höher, die Flucht geht in Oberluft oder Preishöhe, da bleibt sie eine Stunde, manchmal auch länger. In scharfen Schwenkungen, dreimal links, dreimal rechts geht es hin und her, dann kommen die Tiere niedriger, sie kommen in Kirchturmhöhe und drehen über dem Schlag, und im nächsten Augenblick drehen sie wieder hoch und sind kaum zu sehen. Kommt ein fremder Vogel oder ein Flugzeug, so wird dem entgegengeflogen, um ihm zur rechten Zeit aus dem Weg zu fliegen. Nach einer Stunde oder nach zweien, ganz wie es der Flucht eingewöhnt wurde, setzt sich der ganze Schwarm wieder auf den Schlag, um nach einigen Minuten im Schlag zu verschwinden

und weiter hinten im gleichen Buche:

Überhaupt ist mir ein Flucht, die 1 Stunde Oberluft fliegt, lieber, als eine Flucht, die 4 Stunden in Kirchturmhöhe fliegt.


Zwei Dinge geben mir zu denken:

1. Die Flugzeit der Wiener damals war anscheinend nicht bei allen Wienern gleich. Warum sollte dann der Flugstil bei allen gleich gewesen sein?

2. "In scharfen Schwenkungen, dreimal links, dreimal rechts geht es hin und her [...]" ergibt nach meinem Verständnis keine Achten, wie sie viele Wiener Züchter bei ihren Tauben sehen möchten. F. Althof sagt vor allem, dass ihm die Flughöhe wichtig ist - beim Flugstil habe ich jedoch keine großartigen "Forderungen" entdecken können.
Ich glaube nicht, daß es sich 1904 um Hybrid-Wiener gehandelt hat.

Nun, das Kreuzen von verschieden Rasse ist sicherlich keine neuzeitliche züchterische Errungenschaft. Die meisten Rassen wurden durch Kreuzungen geschaffen und in manchen Fällen werden sie auch heute noch durch Kreuzungen verbessert. Letzteres ist vor allem dann der Fall, wenn die eigene Rasse bestimmte Eigenschaften für den Wettbewerb nicht ausgeprägt genug besitzt. Das weisst Du doch genauso gut wie wir alle.

(Das Ende des Schnellflugtümmlersports wurde beispielsweise auch durch die unaufhaltbaren Brieftaubeneinkreuzungen besiegelt, da die Brieftaubenkreuzungen einfach schneller als die reinen Tümmler waren.)

Insgesamt bin ich aber nicht der Meinung, dass das Einkreuzen das größte Problem für den Flugstil des Wieners ist. Die Ursache liegt eher in den Flugordnungen, die für längere Flugzeiten mehr Punkte verteilen. Selbst ohne Einkreuzungen würde man irgendwann ausdauernde und ruhige Wiener züchten - man bräuchte nur etwas länger dafür.
 
Also Leute,

aus dem Wienerthema halte ich mich gleich raus, denn ich bin es leid hier per PN und sonstwie ständig beschimpft zu werden. Welche Rasse sieht heute noch genauso aus, wie vor 100 oder 150 Jahren? Jede Rasse verändert sich. Ich fand den Artikel total interessant in Bezug auf die Behauptung, daß der heutige Wiener leider nur noch ein Kreuzungsprodukt aus Wiener und Tipplern sei und sie deshalb so lange und ohne Stil flögen . Ich wußte nicht, daß es 1900 in Wien schon Tippler gab. Kein Wienerzüchter gibt doch zu, daß er Tipplerkreuzungen hat, oder?

Bei Schnellflugtauben sieht es ganz anders aus: Da war und ist es gang und gäbe sowie bekannt und erlaubt Brieftauben einzukreuzen. Dies war nie ein Geheimnis. Manche Rassen, wie der "Reisewiener" wären anders gar nicht entstanden. Daher wurde jedes Tier von der Einsatzkommission auf die äußerlichen Merkmale überprüft und entweder zugelassen oder gesperrt.
Zugrunde gegangen ist der Sport daran, daß es immer weniger Züchter wurden, die auch noch zu weit auseinander wohnten und viele deshalb aufgaben oder zu den Brieftauben "abwanderten".

@Standard

Guter Beitrag-kritisch, aber sachlich:zustimm:
 
NOCHMAL, da sich hier einige wohl nur hacken wollen, wurde ich wohl übersehen... :

das ist eine schöne beschreibung, die mich sehr neugierig auf diese taubenrasse gemacht hat!
michi hat mir schon etwas über diese tauben erzählt - aber nun bin ich gespannt darauf, diese tauben mal fliegen zu sehen!

wo und wann kann man diese tauben sehen?

gibt es veranstaltungstipps?

grüße floyd
 
es kommt drauf an wo du zu Hause bist. Es gibt ja verschiedene DHC-Gruppen, in denen aktive Mitglieder ihre Wiener, nach der gültigen Wertungsordnung fliegen. Vielleicht kennst du ja Wienerzüchter in deiner Gegend, die dir evtl. da weiterhelfen können. Ansonsten kannst dich ja mal melden, irgend einen Wienerzüchter in deiner Gegend werden wir schon finden.:prima:
 
Ich fand den Artikel total interessant in Bezug auf die Behauptung, daß der heutige Wiener leider nur noch ein Kreuzungsprodukt aus Wiener und Tipplern sei und sie deshalb so lange und ohne Stil flögen.

So gesehen verstehe ich langsam, was Du sagen wolltest. Wenn Du Recht hast und die Wiener damals noch rein waren, zeigt das (ein weiteres Mal), dass eine Rasse sich ganz offensichtlich auch ohne Einkreuzungen grundlegend verändert ...

Ich wußte nicht, daß es 1900 in Wien schon Tippler gab.

Keine Ahnung, ich vermute auch eher, dass sich Budapester Hochflieger besser eignen, wenn man lang und hoch fliegende Truppflieger haben möchte ...

Bei Schnellflugtauben sieht es ganz anders aus

Ja ok, da kenne ich mich nicht aus. Aber im Prinzip werden die Wiener vor der Abnahme ja auch nur auf äußerliche Merkmale überprüft, wenn der Flugstil so halbwegs wienertypisch ist.

@floyd

Man kann sich an die Vereine wenden und fragen, ob man einfach mal bei einer Flugabnahme zuschauen darf - wollte ich auch schon länger mal machen und sollte normalerweise kein Problem sein. Oder man wendet sich direkt an einen Züchter, wenn man einen kennt. Jetzt im Februar werden Wiener aber meist noch gar nicht geflogen ...
 
... @floyd

Man kann sich an die Vereine wenden und fragen, ob man einfach mal bei einer Flugabnahme zuschauen darf - wollte ich auch schon länger mal machen und sollte normalerweise kein Problem sein. Oder man wendet sich direkt an einen Züchter, wenn man einen kennt. Jetzt im Februar werden Wiener aber meist noch gar nicht geflogen ...

deswegen frage ich hier ja... :o

also ich wohne in der ortenau, und wenn mir ein wiener züchter in der nähe, kann auch im elsaß oder saarland sein (ich kenne keinen hier, und der örtliche verein hat auch keine) mir erlaubt mal bei ihm vorbeizuschauen (im sommer), würde ich mich freuen!
oder wenn jemand weis, wann ein wettbewerb stattfindet, wo man als zuschauer dabei sein kann, wäre ich hier für den tipp dankbar...
 
@floyd2010:

Die Hochflug-Termine werden - glaub ich - meist recht kurzfristig geplant, da auch vom Wetter abhängig. Folgende Vereine könnte man mal kontaktieren:

http://www.wiener-budapester-tuemmler.de/ - unter "Gruppen"

hochflugtaubensport.de - unter "Hauptverein - DHC" (wegen eines Forums leider nicht erlaubt, zu verlinken)

und in Frankreich:

http://pigeon.vole.free.fr/club.htm

und noch interessante private Seiten:

http://www.hochflugtauben.ch/4519.html

http://muenstermann.dreipage.de/index.html
 
Althof schrieb auch vom Stil:

@Standard

auch ich bin im Besitz des Althof-Buchs und da ist dein Althof-Zitat von Seite 8 auf "Hochflieger" allgemein bezogen, die "Wienerbeschreibung" findet man auf Seite 14 und da werden auch die Achterwürfe genannt...

"Kaum vom Schlage abgeflogen, erheben sie sich stetig spiralförmig in die Höhe aufsteigend. In der mittleren Höhe werden die Bewegungen schneller, es beginnt ein lebhaftes Aufschrauben zur Preishöhe. Der Schwarm brilliert mit seinen ersten imposanten Wurf in Form einer Achterlinie nach oben, der mit Eleganz und Leichtigkeit vollführt wird....Das interessante Werfen in der angeführten Form, das nur reinblütigen Wiener Hochflugtümmlern eigen ist, wird unzählige Male, immer dabei aufsteigend, vollführt."...


Dieser Ideal-Beschreibung werden wohl alle zustimmen können, ich hoffe nicht, daß irgendjemand dieses Zitat benutzt, um einen neuerlichen Streit zu entfachen.

Ich hoffe, daß hier nun Ruhe einkehrt und so das Thema beendet werden kann. Guten Abend.
:0-
 
das nur reinblütigen Wiener Hochflugtümmlern eigen ist

@Standard

auch ich bin im Besitz des Althof-Buchs und da ist dein Althof-Zitat von Seite 8 auf "Hochflieger" allgemein bezogen, die "Wienerbeschreibung" findet man auf Seite 14 und da werden auch die Achterwürfe genannt...

"Kaum vom Schlage abgeflogen, erheben sie sich stetig spiralförmig in die Höhe aufsteigend. In der mittleren Höhe werden die Bewegungen schneller, es beginnt ein lebhaftes Aufschrauben zur Preishöhe. Der Schwarm brilliert mit seinen ersten imposanten Wurf in Form einer Achterlinie nach oben, der mit Eleganz und Leichtigkeit vollführt wird....Das interessante Werfen in der angeführten Form, das nur reinblütigen Wiener Hochflugtümmlern eigen ist, wird unzählige Male, immer dabei aufsteigend, vollführt."...


Dieser Ideal-Beschreibung werden wohl alle zustimmen können, ich hoffe nicht, daß irgendjemand dieses Zitat benutzt, um einen neuerlichen Streit zu entfachen.

Ich hoffe, daß hier nun Ruhe einkehrt und so das Thema beendet werden kann. Guten Abend.
:0-

:zustimm:
ich hoffe das in der zukunft, wiener züchter mehr auf diesen flugtyp bei ihrer zuchtauswahl achten.

mir persönlich sind sie auf die dauer zu nervös aber es ist schon eine augenweide wenn ich sie mir bei franzl anschauen kann!


viele grüße waninger
 
Thema: Interessantes aus alter Zeit
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