Züchten wie vor 50 Jahren

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Gazzi

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Als diese Worte fielen " Züchten wie vor 50 Jahren ", in einem anderen Thema, ist mir spontan ein Artikel aus der Geflügelzeitung eingefallen. Diesen mußte ich mir erst wieder besorgen, um nichts falsches zu behaupten.
Und zwar wird von Günter Stach der Broder Purzler vorgestellt, der im Ursprungsland , in der Gegend von Zagreb und Belgrad, im Freiflug gehalten wird.
Dort wird unter andrerem berichtet: Vom Fortpflanzungswillen getrieben , trotzen sie vor auffallender Vitalität. Ihre Unterbringung wird allen Ansprüchen gerecht-sie sind sehr genügsam; Hygiene hatte, überall wo wir ihnen begegneten, absolute Priorität.
Zunehmend in deutschen Zuchten seit einigen Jahren umhegt, registriere ich im Vergleich zu den Ursprüngen doch eher eine bedrohliche Überversorgung mit hochfeinen Körnermischungen, wie sie nicht besser ausfallen könnten.
Und das bei geringsten Leistungsanforderungen in Zuchten,wo sie lediglich einem Schönheitsideal gleichkommen sollen.
Es wird weiter berichtet: Beim öffnen des Schlages suchen sie sofort nach ihrem Futter, das sehr häufig aus eingeweichtem Brot besteht.
Und jetzt meine Fragen:
Wie war denn das Züchten vor 50 Jahren?
Mußten denn die Rassetauben nicht selten ihr Futter auch auf dem Hof zwischen den Hühnern suchen?
Waren die Tauben vor 50 Jahren nicht vitaler als die heutigen?
Haben die Tauben vor 50 Jahren nicht ihre Jungen auch bei einfachem Futter sehr gut aufgezogen?
Hat sich der Tierarzt um die Tauben nicht selten, wenn garnicht gekümmert?
Wurden da nicht die vitalsten und gesündesten Tauben für die Zucht genommen?
Also: Brauchen unsere Tauben die von der Futtermittelindustrie angebotenen hochwertigen mit allen Körnersorten enthaltenen Futtersorten, oder reicht nicht auch ein hoher Anteil an Weizen und Gerste im Futter aus?
Muß ich bei jedem Zipperlein gleich zum Tierarzt und mit Kanonen auf Spatzen schießen ?
Muß ich neben dem Futter all die von der Futtermittelindustrie angepriesenen Zusatzmittel gegen, weil sich ja sonst die Jungen zum Beispiel nicht richtig entwickeln?
Können wir unseren Tauben keine einfache Versorgung mehr zutrauen?
 
Genau

Diesen Artikel laß ich auch schon.

Ich kann zwar nicht in der Zeit von cor 50 Jahren mitreden aber auch ich kann mich gut an die Anfangsjahre meiner Zucht errinnern.Was hat man denn gefüttert?

Die Tauben haben bei den Hühnern Weizen und Gerste gefressen dazu gab es Erbsen und wenn es wirklich noch etwas besonderes gab war es Mais.

Das hat damals ausgereicht seltsam man sah auch auf Ausstellungen kaum unterernährte Tiere.
Die Tauben haben Sommer wie Winter gebrütet und zeigten keine schwächen.
Krankheiten wie die "Jungtaubenkrankheit" waren nicht da.

Doch wie ist es jetzt ?Man muß sich nur mal anschauen in den Katalogen der Vertreiber von Taubenzubehör.

Da gibt es über 5 Mittel gegen Gelbenknopf.Toll :?
Dahinter steht aber gleich nicht für Tiere die zur Lebensmittelgewinnung dienen.
Dann gibt es mittel gegen Würmer,Kokzidien die natürlich auch nur für Sporttauben sind.(Sporttauben dienen nicht als Lebensmittel)
Diese Mittel helfen zum Teil auch aber man sollte doch gleich noch ein anderes mittel geben um die Magendarmtätigkeit anzuregen und zu stärken.
Danach noch was zu anregen des Hungers den wir mit Kräuter und Möhrenpelletts decken .
Da uns das nicht reicht und wir ja immernoch etwas kleingeld über haben kaufen wir noch die verschiedenen Vitamiene die wir aber auf gar keinen Fall in normalen Wasser reichen nein dafür brauchen wir dann noch die Tees in den Verschiedenen ausführungen.

Da will man doch Taube sein soviel Führsorge oder lieber doch nicht? :?

Soll heißen es ist nicht alles schlecht was so auf dem Markt ist aber man soll es gewissenhaft einsetzen.:idee:

Man soll auch die Tiere nach dem heutigen stand halten und versorgen denn es ist nicht alles schlecht.:zustimm:
 
Diesen Artikel laß ich auch schon.

Ich kann zwar nicht in der Zeit von cor 50 Jahren mitreden aber auch ich kann mich gut an die Anfangsjahre meiner Zucht errinnern.Was hat man denn gefüttert?

Die Tauben haben bei den Hühnern Weizen und Gerste gefressen dazu gab es Erbsen und wenn es wirklich noch etwas besonderes gab war es Mais.

Das hat damals ausgereicht seltsam man sah auch auf Ausstellungen kaum unterernährte Tiere.
Die Tauben haben Sommer wie Winter gebrütet und zeigten keine schwächen.
Krankheiten wie die "Jungtaubenkrankheit" waren nicht da.

Doch wie ist es jetzt ?Man muß sich nur mal anschauen in den Katalogen der Vertreiber von Taubenzubehör.

Da gibt es über 5 Mittel gegen Gelbenknopf.Toll :?
Dahinter steht aber gleich nicht für Tiere die zur Lebensmittelgewinnung dienen.
Dann gibt es mittel gegen Würmer,Kokzidien die natürlich auch nur für Sporttauben sind.(Sporttauben dienen nicht als Lebensmittel)
Diese Mittel helfen zum Teil auch aber man sollte doch gleich noch ein anderes mittel geben um die Magendarmtätigkeit anzuregen und zu stärken.
Danach noch was zu anregen des Hungers den wir mit Kräuter und Möhrenpelletts decken .
Da uns das nicht reicht und wir ja immernoch etwas kleingeld über haben kaufen wir noch die verschiedenen Vitamiene die wir aber auf gar keinen Fall in normalen Wasser reichen nein dafür brauchen wir dann noch die Tees in den Verschiedenen ausführungen.

Da will man doch Taube sein soviel Führsorge oder lieber doch nicht? :?

Soll heißen es ist nicht alles schlecht was so auf dem Markt ist aber man soll es gewissenhaft einsetzen.:idee:

Man soll auch die Tiere nach dem heutigen stand halten und versorgen denn es ist nicht alles schlecht.:zustimm:

hallo zusammen

Sicher es ist nicht alles schlecht früher glaubte man Hülsenfrüchte sind das non plus ultra für die Eiweissversorgung .
heute weiss man das es nicht nur auf die Eiweisversorgung ankommt sondern auf das richtige Verhältnis der Aminosäuren
Leider hat aber heute auch der Komerz unser Hobby ergriffen so das uns Taubenzüchtern zugerriert wird dieses oder jenes Mittel ist absolut erforderlich . ob sinnvoll oder nicht die Auswahl ist groß
Ich bin der Meinung man soll sich immer an der Natur orientieren
dann liegt man am besten
Sicherlich es macht Arbeit keimfutter herzustellen regekmäßig Grünzeug anzubieten . Aber man hat gesunde Tauben .
Und wenn man meint es stimmt etwas nicht ist man sehr gut beraten
einen Tierarzt zu konsoltieren ehe man selber rumdoktert

Gruß Maik
 
Genau

Das meine ich auch Maik deshalb gebe ich Keimfutter.:D:bier:

GUT FLUG UND GUT ZUCHT
 
Jedes Ding hat zwei Seiten:

Und jetzt meine Fragen:
Wie war denn das Züchten vor 50 Jahren?
Mußten denn die Rassetauben nicht selten ihr Futter auch auf dem Hof zwischen den Hühnern suchen?
Doch, und da fanden sie auch Magensteinchen, Grünzeug und sogar kleine Tierchen. Vielleicht flogen sie gar ins Feld und suchten sich dort, was sie brauchten. Heute nicht mehr möglich, wegen Greif, Kunstdünger, Nachbarn...
Waren die Tauben vor 50 Jahren nicht vitaler als die heutigen?
Diejenigen, die überlebt haben? Durchschnittlich sicher: Ja! Wer krank wurde, ging ein. Eiserne Gesundheit, oder tot, das waren die Alternativen.
Haben die Tauben vor 50 Jahren nicht ihre Jungen auch bei einfachem Futter sehr gut aufgezogen?
s.o.
Hat sich der Tierarzt um die Tauben nicht selten, wenn garnicht gekümmert?
Es gab kaum Taubentierärzte, bzw. es wurde wegen den Tauben kein TA bemüht.
Wurden da nicht die vitalsten und gesündesten Tauben für die Zucht genommen?
Doch, die anderen konnten sich ja nicht mehr vermehren.

Eine Aussage von einem Züchter aus Südosteuropa (passend zum Thema Broder), der sich an früher erinnerte:
"Medikamente hatten wir nicht und Tierärzte wurden nur für die Kühe geholt. Die hatten auch keine Ahnung von Tauben.
Alle paar Jahre kam eine Krankheit und dann ist die Hälfte der Tiere gestorben. Mit den Anderen haben wird dann wieder gezüchtet und es war ein paar Jahre Ruhe, bis die nächste Seuche kam."


Damit will ich nur sagen, daß es nicht so "romantisch" war, wie es sich erst anhören mag: Damals hat die Natur ganz brutal die Vitalitäts-Auslese vorgenommen, hat den freifliegenden Tauben aber auch Vieles gegeben, was in Gerste und Weizen (oder Brot) nicht enthalten war. Entweder extrem wiederstandsfähig, oder tot.

Heute muß ein verantwortungsvoller Züchter mehr tun:
1. Er muß seine Tiere, die nicht mehr freifliegen, oder sich anderenfalls nicht draussen ernähren sollen, entsprechend vielseitig ernähren.
2. Er muß selbst auf die Vitalität seiner Zucht achten, d.h. er muß krankheitsanfällige Tiere von der Zucht ausschliessen.

Heute muß man nicht mehr zusehen, wie die eigenen Tiere wegen nicht vorhandener Medikamente oder geeigneter TÄ eingehen. Jede Taube kann einmal krank werden, aber man sollte ewig kränkelnde oder anfällige Tiere nicht in die Zucht einsetzen, auch wenn sie noch so rassetytisch sein mögen.

Also sollte man meiner Meinung nach die heute zum Glück vorhandenen Medikamente und Zusatzfutterstoffe sinnvoll nutzen, aber nicht mit Tieren züchten, die ausschliesslich damit "über Wasser gehalten" werden können.
 
Wer sagt da was gegen?

Hier hat doch keiner was gegen eine Behandlung von kranken Tauben.
Es geht bei der Geschichte darum das man nicht jeden Zusatz und jedes Medikament wahllos einsetzen soll.
Das viel zu viel Mittelchen eingesetzt werden die total unnatürlich sind.

Wo trinkt eine Felsentaube Tee ?

Es ist klar das man zufüttern muß das ist unbestritten aber man sollte wohl überlegen was man den Tieren zumutet.:bier:
 
Also sollte man meiner Meinung nach die heute zum Glück vorhandenen Medikamente und Zusatzfutterstoffe sinnvoll nutzen, aber nicht mit Tieren züchten, die ausschliesslich damit "über Wasser gehalten" werden können.

@wiener1

Ich habe ja nicht "da was gegen" (also die Behandlung von kranken Tauben) gesagt. Nur, daß es damals nicht die wirksamen Medikamente gab. Von Tee habe ich nicht geschrieben. Aber wenn ich dann deinen letzten Satz lese, sind wir uns ja im Prinzip einig, denn dieser deckt sich ja mit meiner Aussage. :zustimm:
 
Über die Behandlung von kranken Tauben brauchen wir doch nicht zu diskutieren. Wenn es notwendig ist, dann sagt ja keiner was. Aber, ein Beispiel nur über die Trichonomaden. Früher schon zu DDR-Zeit hatte ich als jugendlicher Tauben. Jedenfalls bei mir gab es keine Abstriche vom Rachenraum. Damals noch -Gelber Knopf- genannt, erkannte man die Trichonomaden nur, wenn man in den Rachen der Taube gesehen hatte, da sah man wirklich die gelben Beläge. Wenn das auftrat, erst dann wurde etwas unternommen. Was ist heute? Es werden Abstriche genommen, auch wenn nichts zu sehen ist, und wenn dann unterm Mikroskop etwas zusehen ist wird sofort behandelt. Das meine ich auch mit früher und heute. Es werden doch Taubenstämme gezüchtet, die gegen Trichonomaden sehr anfällig sind,wenn man wie ich beschrieben bei dem kleinsten Aufkommen von Trichonomaden behandelt.
Wenn ich mich nicht irre, hat es doch auch Tipplermann sehr gut beschrieben bei seinen Hühnern. Industriefutter (Pellets) gefüttert= höherer Verlust der Jungtiere. Auf die alte natürliche, vielleicht schon zu Großvaters Zeiten , Versorgung der Hühner zurückgegangen = fast kein Verlust. Sollte ich mich jetzt irren, dann bitte verbessern.
Auch das was Bango schreibt über das Keimfutter, da kann ich nur zustimmen. Ich habe es bis jetzt auch vernachlässigt. Ich habe es nur zur Vorbereitung der Zucht verabreicht. Ich muß mir selber angewöhnen regelmäßig Keimfutter den Tauben das ganze Jahr zu geben. Ich glaube, daß aus Bequemlichkeit sehr viel über eine natürliche Versorgung , auch wenn sie etwas mehr Arbeit macht , verloren geht. Und das sollte man verhindern.
 
@wiener1

Ich habe ja nicht "da was gegen" (also die Behandlung von kranken Tauben) gesagt. Nur, daß es damals nicht die wirksamen Medikamente gab. Von Tee habe ich nicht geschrieben. Aber wenn ich dann deinen letzten Satz lese, sind wir uns ja im Prinzip einig, denn dieser deckt sich ja mit meiner Aussage. :zustimm:

Hast recht Islanddonek

Ich muß mich selbst rügen doch zu flüchtig gelesen.:D:bier:

Liebe Grüße Bango oder halt wiener1:D
 
Hallo

Als ich vor Jahren meine ersten Tauben hatte, wurden die noch ganz anders versorgt als die Tauben, die ich heute hab.
Meine Tauben Früher bekamen von mir nur Wasser und 0815-Taubenfutter.
Sie hatten täglich Freiflug, lungerten auf den Wiesen rum, pickten Steinchen, Gras und Schnecken ect. Und ich hatte in 4 Jahren (von Greifvogel abgesehen) nur eine Taube, die Gestorben ist.
Gebrütet wurde auch nicht zu knapp, die Jungen entwickelten sich alle prächtig.
Den Schlag sauber gemacht hab ich auch recht selten.
Statt zu kratzen, warf ich lieber Stroh rein und basta.


Heute kriegen die Taubenverschiedenes Futter (im Winter 50% Gerste ect)
Grit und Taubenkuchen fehlt auch nie
Freiflug ist mittlerweilen eingeschränkt (wegen dem Greif)
Und auf den Wiesen will ich die Tauben auch nicht mehr haben (zu viele Katzen)
Gekratzt wird +/- einmal wöchentlich

Beides hat seine vor- und nachteile, manchmal muss man sich einfach fragen, wo welche überwiegen. Vom jetzigen Standpunkt aus, wars Anfangs besser.
(Wobei zu betonen ist, dass noch ein Rassenwechsel stattgefunden hat)
 
Thema: Züchten wie vor 50 Jahren

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