Sarkosporidiose bei Brieftauben

Vogelklappe · 18.12.2009

Ist zwar nichts neues, aber ich möchte daran erinnern, daß in Berlin in drei Brieftaubenbeständen (ohne Kontakt untereinander) eine neue Art Sarkosporidien gefunden wurde, die klinisch wie PMV aussehen kann.
http://www.informaworld.com/smpp/content~content=a909875875&db=all
Da man diese Sarkozysten mit bloßem Auge nicht erkennt, sollte man bei PMV-Verdacht (z. B. in einem geimpften Bestand) auch an so etwas denken.

Andrea · 20.12.2009

Hallo Almut,
von zu Hause kann ich leider nur den Abstract des Artikels lesen, gibt es denn eine Behandlungsmöglichkeit? Weiss man etwas über die Übertragungswege? Hatten diese Tauben Kontakt mit anderen Tierart bzw. deren Ausscheidungsprodukten?

Gruß, Andrea

Vogelklappe · 21.12.2009

Hallo Andrea,

mit "View Article (PDF)" sollte man den ganzen Artikel bekommen. Es handelt sich um drei getrennte Brieftaubenbestände ohne Kontakt mit Symptomen, die zu PMV bzw. Salmonellen passen, aber labortechnisch ausgeschlossen werden konnten. Im Muskel (kaum in Hirn oder Herz) hat man histologisch die mit bloßem Auge nicht erkennbaren Sarkozysten gefunden und als einzige plausible Ursache für die Symptome eingegrenzt. Zu Übertragungswegen hat man keine Hypothese aufgestellt, und eine wirksame Behandlung gibt es wohl nicht. Aus diesem Grund ist die Abgrenzung vor allem zu PMV wichtig.

Was leider nicht daraus hervorgeht: PMV läßt sich in der Regel gut von Salmonellose unterscheiden, weil sich bei ersterem der Kot normalisiert bzw. in der Drehphase bereits kein Durchfall mehr vorhanden ist. Wie der leichte Durchfall genau bei den mit Sarkozysten befallenen Tieren aussah, steht da leider nicht.

Silesiancropper · 23.12.2009

Vogelklappe schrieb:
Ist zwar nichts neues, aber ich möchte daran erinnern, daß in Berlin in drei Brieftaubenbeständen (ohne Kontakt untereinander) eine neue Art Sarkosporidien gefunden wurde, die klinisch wie PMV aussehen kann.
http://www.informaworld.com/smpp/content~content=a909875875&db=all
Da man diese Sarkozysten mit bloßem Auge nicht erkennt, sollte man bei PMV-Verdacht (z. B. in einem geimpften Bestand) auch an so etwas denken.

Hallo Andrea und „Vogelklappe“,
in der letzten Ausgabe (24/09) der Geflügelzeitung steht zu diesem Thema ein recht interessanter Bericht.
Geschrieben ist er von Dr. Markus Freick und hat die Überschrift:

„Sarkosporidiose bei Haustauben – Neu entdeckte Erkrankung“

Was ich mich nach dem Lesen ernsthaft gefragt habe: Wie soll ein „normaler“ Tierarzt so eine Erkrankung überhaupt erkennen?

Zur Zeit gibt es ja noch nicht einmal wirklich helfende Mittel gegen die Jungtaubenkrankheit, was soll man dann erst gegen diese Krankheit unternehmen.
Es sind ja dann eventuell nicht nur die Brieftaubenbestände in Gefahr, sondern nach kurzer Zeit auch viele Rassetaubenzuchten.
Man fragt sich schon, wo das noch hinführen soll.

Mit freundlichen Grüßen
Silesiancropper

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