Falsche Ringe im Umlauf

Diskutiere Falsche Ringe im Umlauf im Forum Rassetauben im Bereich Tauben - "Wirbel um "falsche" Fußringe 22.03.2012, VDT-Online Ach ja, das Internet und seine Folgen......! Es bringt hin und wieder Jahrzehnte...
Matzematze

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"Wirbel um "falsche" Fußringe

22.03.2012, VDT-Online

Ach ja, das Internet und seine Folgen......! Es bringt hin und wieder Jahrzehnte bestehende Abläufe durcheinander,
so auch kürzlich in der Züchterschaft unseres Dachverbandes BDRG.
Worum geht es in dem speziellen Fall ganz konkret?

Im Internet tauchten u.a. im Rahmen einer frei zugänglichen Auktion, Auktionsort UK, also England, "geschlossene"
Fußringe für Rassetauben auf. Optisch auf den ersten Blick so aussehend wie die Ringe, die über den BDRG
vertrieben werden, nur offenbar "preiswerter". Kaum waren diese vermeintlichen "Schnäppchen" von Züchtern im
Internet entdeckt, schwoll die Diskussionen an - leider oft durch Unwissenheit gekennzeichnet. Sieht man sich die
Ringe einmal ruhig und richtig an, müsste schnelle erkannt werden, die angebotenen Ringe waren fehlerhafte Plagiate!
Wer sie seiner Nachzucht aus 2012 aufzieht, der katapultiert sich eigenhändig aus den Bewertungen auf kommenden
Ausstellungen. Sie fragen warum? Weil diese Ringe nicht den Normen des BDRG sowie der EE entsprechen.
Der Hersteller hat schlicht und einfach gepfuscht. Auf den Ringen ist nämlich an Stelle der Abkürzung für den Europa-
verband EE fälschlicherweise EU gelasert worden. Darüber hinaus ist die Länderkennung PL zu erkennen, die für Polen
steht und nicht das D für Deutschland.
So sehen die Ringe auf den ersten Blick aus, eben wie bei uns.
Der zweite Blick eröffnet grobe Abweichungen.
Zu dem Ringthema gab es von der Geschäftsstelle des BDRG einen speziellen Newsletter, dessen Text inzwischen
in Vereinen oder Vereinigungen kursiert und unter den Züchtern weitere Fragen aufkommen ließ.
Daher möchten wir das Thema ergänzend aufgreifen und versuchen, möglicherweise oder real bestehende Probleme
anzusprechen.
Zuerst stellen wir uns die Frage, wer denn eigentlich derartige "Falschringe" entdeckt und dann handeln muss?
Das ist allein der Preisrichter (PR), ganz allein!!! Würden nicht zugelassene Fußringe über dubiose Kanäle in den
Umlauf kommen, dann sind unsere Preisrichter vor der Ausfertigung der Bewertungskarte zum Handeln verpflichtet.
Die Ausstellungsleitung interessiert das erst, wenn der Preisrichter seine Mitteilung über die Nichtbewertung derart
beringter Tiere macht. Damit wird klar, dass besonders die Gruppe der PR nachvollziehbare Sorgen hat, was auf sie zur
Europaschau in Leipzig zukommen könnte.
Man kann mitfühlen, dass hier eine zusätzliche Gefahr droht, die eine gewisse Bewertungskonzentration der PR binden
könnte. Da kommt Unruhe auf, für die ein Züchter nicht nur Verständnis haben muss, sondern wir alle sollten eventuell
betroffene PR bestärkt, hier ganz kurzen Prozess zu machen. Wer als Züchter seine Ringe unbedingt aus dubiosen Quellen
im Internet erwerben will und nicht weiß, welche Angaben auf dem Ring stehen müssen, dessen Tiere sollen dann auch nicht
bewertet werden, Punkt!
Vielleicht ist der Wirbel heute größer gegenüber dem, was möglicherweise zur Europaschau in Leipzig tatsächlich
erwartbar ist. Das entbindet unsere verantwortlichen Funktionäre der EE jedoch nicht dafür zu sorgen, dass alle Preisrichter,
unabhängig von ihrer nationalen Herkunft, sämtliche Länderkennungen sowie eventuell abweichende Buchstaben- und
Ziffernkombinationen nachlesen können. Das gehört auf die Internetseite der EE, denn Geschäftemacher bieten ihre Ringe
im Internet ebenfalls an. Preisrichter müssen heute so ausgerüstet sein, dass sie jeden Ringverstoß wirkungsvoll ahnden
können. Was muss auf den national zugelassenen Ringen der 29 EE-Mitglieder tatsächlich stehen, das muss ein PR wissen!
Der nachfolgende Text der EE ist maximal als Alibi einzustufen. So etwas verunsichert weiter.

Was gehört auf einen geschlossenen Fußring bei Rassegeflügel und Rassetauben?

Jedes bewusste BDRG-Mitgliede erwirbt seine Ringe ausschließlich über die Ringverteilerschiene in den LV, BV, KV und
Vereinen. Dadurch ist eine qualitative Rechtmäßigkeit abgesichert und über den Kaufpreis finanzieren alle in erheblichem
Maß den BDRG. Das sind bekannte Fakten.
Bekannt müsste darüber hinaus sein, dass Ringe im Verantwortungsbereich des BDRG eine vorgeschriebene Beschriftungs-
struktur aufweisen müssen. Hier ein kleines Beispiel:

EE D 8 12 LZ 468

Liest man alle Ringzeichen in der Reihenfolge, so beginnt man mit dem Zeichen für die EE (in unserem Beispiel gelb gekenn-
zeichnet, weil nicht längs beschriftet, sondern quer auf dem Ring). Beide Buchstaben sin deutlich kleiner geschrieben
gegenüber der folgenden Länderkennung, für Deutschland "D". Danach folgt die Angabe der Ringweite (Ringgröße),
hier beispielsweise 8 für 8mm.
Wiederum gelb markiert wurde die Jahreszahl 12. Sie muss wie die EE-Angabe quer auf dem Ring stehen und ist in der
Zeichengröße wiederum kleiner. Danach folgen ein oder zwei Buchstaben sowie eine, zwei oder drei Ziffern in Folge.
In Ausnahmefällen hatten wir bereits Ringe, die sogar bis vier Ziffern beinhalteten (im Ausland nicht ungewöhnlich.

Länderkennungen
Früher prangte auf jedem Fußring des BDRG das Zeichen des Verbandes. Mit der Weiterentwicklung der EE und ihren
zunehmenden Mitgliedszahlen wurde auch in Deutschland auf diese Entwicklung reagiert. Das BDRG-Zeichen verschwand
und wurde vom "D" ersetzt. Übrigens werden alle Länderkennungen auf den Ringen abgekürzt dargestellt. In der folgenden
Tabelle haben wir einige Beispiele dargestellt.

B - Belgien
DK - Dänemark
I - Italien
P - Portugal
SK - Slowakei
UK - England
CH - Schweiz BG - Bulgarien
E - Spanien
KOS - Kosovo
PL - Polen
SLO - Slowenien
A - Österreich
D - Deutschland
BIH - Bosnien-Herzegowina
H - Ungarn
N - Norwegen
RO - Rumänien
SRB - Serbien
L - Luxemburg
F - Frankreich
CZ - Tschechien
HR - Kroatien
NL - Niederlande
RUS - Russland
TR - Türkei
IRL - Irland

Unser Bundesring ist kein patentierter Gegenstand, für den allein der BDRG Rechte anmelden könnte. Wäre das so,
stünden die Sterne günstiger. Es ist daher nicht auszuschließen, dass nach der fehlerhaften Produktion von Fußringen wieder
einmal Ringangebote im Internet auftauchen, die absolut stimmig sind. Das wird dann zwar unser System der Finanzierung
im BDRG durch den Ringverkauf nicht gleich komplett aushebeln, aber es kann über Jahre gedacht zu Störungen führen.
So erinnern wir an auf der VDT-Seite dargestellte Überlegungen, die Finanzgrundlage des BDRG von der absoluten Ringab-
hängigkeit auf ein Mischsystem zu verändern. Der Kopfbeitrag wäre ein Teilbeitrag dazu."

Quelle: VDT-online.de

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Thema: Falsche Ringe im Umlauf

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