Vererbungslehre bei Tauben

Diskutiere Vererbungslehre bei Tauben im Forum Rassetauben im Bereich Tauben - Hallöchen :) Ich züchte seit über einem Jahr Bakina Tauben. Das sind Kunstflugtauben, die extrem hoch und lange fliegen und anschließend sehr...
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Edueska

Neuling
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7
Hallöchen :)

Ich züchte seit über einem Jahr Bakina Tauben. Das sind Kunstflugtauben, die extrem hoch und lange fliegen und anschließend sehr viele Purzelbäume beim Herunterkommen machen.
Zunächst habe ich einen großen Schlag gehabt, in dem dann eben Zufallspaarungen stattgefunden haben.
Aber das will ich nun ändern. Dazu habe ich den großen Schlag nun in zwei geteilt. Es besteht nun kein Sichtkontakt zwischen den Tauben.
Die Männlein sind momentan von den Weibchen getrennt.
Im Februar oder März beginne ich dann mit dem Anpaaren.

Aber vorher habe ich mal einige Fragen bezüglich dem mendelischen Spaltungsgesetz.
Stellt euch mal folgendes vor:

P:
Täuber
Ohne Haube
Dominant
Bezeichnung: KK

x

Täubin
Ohne Haube
Rezessiv
Bezeichnung: kk

F1 Generation bei zwei Eiern:

Kk
Ohne Haube
Heterozygot

Kk
Ohne Haube
Heterozygot


F2 Generation (ebenfalls bei zwei Eiern)

KK
Homozygot
Ohne Haube
Dominant

Kk
Heterozygot
Ohne Haube

Kk
Heterozygot
Ohne Haube

Kk
Homozygot
Mit Haube
Rezessiv

Also im Verhältnis von 1:2:1.

Wie kann es 1:2:1 auftreten, wenn die Tauben nur jeweils zwei Eier pro Gelege legen?
Wie weit kann ich Inzucht betreiben, ohne mit ernsthaften Schwierigkeiten rechnen zu müssen?


Vielen Dank im Voraus!

Liebe Grüße
Eddy
 
Ich wills mal so versuchen:
Das Geschlechterverhältnis bei Jungtauben beträgt 1:1.
So sollten bei einem Nestpaar immer ein weibl. und ein männl. JT fallen.
Tut`s aber nicht. Wenn man Pech hat, zieht man von einem Paar nur Weibchen, meist dann wenn man dringend ein Männchen aus der Verpaarung braucht.
Im nächsten Jahr kann das wieder genau umgekehrt sein.
Genauso unbestimmt fallen alle anderen Vererbungen aus.
Erst wenn du hochrechnest geht die Statistik auf.
Du müsstest also 100 JT ziehen, damit in etwa ein Viertel mit Haube fallen. Es können aber auch nur 24, oder 23 sein, evtl 26, o. 27.

Zur Inzucht ist soviel zu sagen:
Es erfordert viel Erfahrung und Konsequenz.
Du musst die Jungen aus solchen Verpaarungen besonders im Auge haben und wenn Auffälligkeiten auftreten, ausmerzen und umpaaren.
Solche Auffälligkeiten müssen nicht unbedingt augenscheinlich sein.
Inzuchtdepressionen zeigen sich oft im Kleinen.
Die Tauben entwickeln sich etwas langsamer, oder sie fressen nicht so schnell.
Oft beginnt es damit, das die Tauben der zu erwartenden Größe nachhängen.
Sind diese dann jedoch vital und leistungsmäßig hervor, kann man sie durchaus zur Zucht verwenden.
Dann aber nicht mehr in Familienverpaarungen.
Oft sind diese Tauben dann hervorragende Kandidaten um den Heterosiseffekt zu erzielen.
 
Hallöchen :)


Aber vorher habe ich mal einige Fragen bezüglich dem mendelischen Spaltungsgesetz.
Stellt euch mal folgendes vor:

P:
Täuber
Ohne Haube
Dominant
Bezeichnung: KK

x

Täubin
Ohne Haube
Rezessiv
Bezeichnung: kk

F1 Generation bei zwei Eiern:

Kk
Ohne Haube
Heterozygot

Kk
Ohne Haube
Heterozygot


F2 Generation (ebenfalls bei zwei Eiern)

KK
Homozygot
Ohne Haube
Dominant

Kk
Heterozygot
Ohne Haube

Kk
Heterozygot
Ohne Haube

Kk
Homozygot
Mit Haube
Rezessiv

Also im Verhältnis von 1:2:1.

Hallo Eddy,

Du hast in deiner Überlegung einige Fehler drin!
Das Merkmal "Haube" wird rezessiv vererbt, d.h.
kk müsste das Tier mit Haube sein, KK das glattköpfige Tier
(wenn es denn nicht evtl schon spalterbig für Haube ist).

In der F1 sind dann alle Jungtiere glattköpfig, aber spalterbig
für Kappe, wie Du schon richtig geschrieben hast Kk.

Wenn Du die F1 aneinanderpaarst, wird in der F2 das folgende
Verhältnis an Jungtieren fallen.

1/4 KK
also glattköpfige Bakiner, die reinerbig/homozygot für
Glattköpfigkeit sind.

1/2 Kk
Glattköpfige Tiere, die jedoch wie die F1 spalterbig für Haube sind

1/4 kk
behaubte Jungtiere, die reinerbig für dieses Merkmal "Haube" sind.

Also STATISTISCH gesehen wird jedes 4. Jungtier aus dieser
Verpaarung über eine Haube verfügen. Wie Tyto schon erklärt
hat, ist das aber nur ein statistischer Wert und Du müsstest
einige hundert Jungtiere aufziehen um auf relativ genau 25%
behaubte Jungtiere zu kommen.

Da es aber eigentlich nach meinem Empfinden genügend Bakiner
mit Haube gibt, würde ich Dir als Anfänger von dieser Inzucht-
verpaarung abraten. Falls Dir die behaubten Bakiner besser gefallen,
reicht es auch wenn Du in Zuchtstamm diese Tier bevorzugt zur
Zucht einsetzt. Mit den Jahren werden dann immer mehr Bakiner
mit Haube fallen.

Gruß, Marius
 
Eddy,
vielleicht solltest du mal erläutern, warum du überhaupt Inzucht betreiben willst.

Ich war davon ausgegangen, dass du bestimmte Leistungsmerkmale festigen willst.
 
Vielen Dank für eure ausführlichen Antworten!

Also momentan habe stelle ich ja noch die Zuchtpaare für dieses Jahr zusammen.
Hier einige Bilder:
20130112_182626.jpg20130112_182412.jpg20130112_182651.jpg20130112_183027.jpg20130112_182346.jpg20130102_172942.jpg

Ich möchte eben wissen, was, wie möglich ist.
Bezüglich der Inzucht...mein Nachbar hat etwa 350-400 Brieftauben. Er züchtet sie sein Leben lang und Blutauffrischungen macht er meines Wissens nach nicht. Bei ihm haben viele Tauben solche Höcker auf dem Kopf. Keine Hauben!
Er meint, das kommt von Inzucht.
 
Was meinst du mit Höcker?
So starke Schnabelwarzen, wie sie Carrier o. Dragoon haben?
 
Was meinst du mit Höcker?
So starke Schnabelwarzen, wie sie Carrier o. Dragoon haben?

Also ich habe so etwas noch nie in einem Forum oder auf Bildern in Büchern gesehen...
Dieses "Horn", wie es mein Nachbar nennt ist nicht wie auf diesem Bild hinten, sondern vorne, wie bei einem Nashorn.
http://i4.ytimg.com/vi/sdGvlGijJ0U/mqdefault.jpg

Wie gesagt, es tritt z.B. einfach bei reinweißen Brieftauben auf, wenn man Inzucht betreibt.
 
Sowas habe ich noch nicht gesehen.
Dann ist dein Nachbar aber auch kein Taubenzüchter...
 
Sowas habe ich noch nicht gesehen.
Dann ist dein Nachbar aber auch kein Taubenzüchter...

Doch doch... er hat früher bei extrem vielen Flügen mit seinen Vögeln teilgenommen.
Auch außerhalb der Grenze. Nur ist er nun ein bisschen älter und lässt den Bestand deshalb verwahrlosen...
Gibt es eine Liste, in der ich sehe, was dominant und was rezessiv vererbt wird?
 
Frage doch deinen Nachbar, ob du ein Foto von denn Tauben machen darfst. :D
 
Edueska, und was sagst Du zu den Listen mit den Erbfaktoren
auf der Homepage von Axel Sell??
 
Das passt eher zu Brieftauben, als zu Rassetauben denke ich...
Man müsste jede Farbe aufzählen und mehr äußere Erscheinungsbilder :)

Ähm, neeiiiinnn!!!

Axel Sell ist selber Rassetaubenzüchter und hat einige Bücher
über die Vererbung bei Tauben geschrieben.
Diese Bücher haben das Wissen über die Vererbung bei Tauben
in Deutschland revolutioniert und einer breiten Masse öffentlich
gemacht.
Wahrscheinlich sind Dir die Erbfaktoren nicht bekannt und Du
hast Dich nicht genügend auf der Homepage rumgeschaut
(da gibt es noch mehr Listen).
Um diese zu verstehen ist es aber wahrscheinlich sinnvoll sich
erst eines der Bücher durchzulesen.
Ich würde Dir "Vererbung bei Tauben" empfehlen,
http://shop.hk-verlag.de/index.php?page=product&info=68

Gruß, Marius
 
Ähm, neeiiiinnn!!!

Axel Sell ist selber Rassetaubenzüchter und hat einige Bücher
über die Vererbung bei Tauben geschrieben.
Diese Bücher haben das Wissen über die Vererbung bei Tauben
in Deutschland revolutioniert und einer breiten Masse öffentlich
gemacht.
Wahrscheinlich sind Dir die Erbfaktoren nicht bekannt und Du
hast Dich nicht genügend auf der Homepage rumgeschaut
(da gibt es noch mehr Listen).
Um diese zu verstehen ist es aber wahrscheinlich sinnvoll sich
erst eines der Bücher durchzulesen.
Ich würde Dir "Vererbung bei Tauben" empfehlen,
http://shop.hk-verlag.de/index.php?page=product&info=68

Gruß, Marius

Das habe ich bereits :D
20130117_184159.jpg
 
Okay. Super!! :trost:

Wenn Du das aber gelesen hast, verstehe ich nicht warum Du
Dich noch mit solchen Fragen beschäftigst wie die am Anfang gestellten!!
 
Hallo Edueska,

hast Du Dich schon entschieden wie Du nun verpaaren willst?

Gruß, Marius
 
Thema: Vererbungslehre bei Tauben

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