Geschlechtliche Aktivität und deren Vererbung

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Rubinrot

Rubinrot

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Guten Tag,

seit einiger Zeit beschäftigen mich Fragen bezüglich der geschlechtlichen Aktivität, des Bruttriebes und des damit zusammenhängenden Verhaltens.
Besonders würden mich Vergleiche zu Rassetauben interessieren, gibt es Besonderheiten und Unterschiede? Denn ich halte ja ausschließlich Stadttauben und deren bei mir gezogene Nachkommen. Hat jemand Erfahrung mit Feldflüchtern? Wie gestaltete sich das bei sich selbst versorgenden Bauerntauben in früheren Zeiten?

Ist eine ganzjährige Brutaktivität vererbbar?
2 meiner 15 festen Paare ist im Trieb nicht zu stoppen, eine kurze Pause von 4 Wochen während der Mauser wurde eingehalten und weiter ging es mit Eierlegen...ALLE anderen Paare halten sich, seit sie bei mir sind, an eine Ruhezeit von ca. August-März...deren Jungtiere vom Frühjahr und Sommer verpaarten sich erst im darauf folgenden Winter oder noch später und Brüten im ähnlichen Zyklus wie die Elterntiere.

Ein Teil nicht verpaarter Tiere (wohl hauptsächlich Täuber) wandern im Herbst ab. Ähnliches kann ich aus Beobachtungen an mir bekannten Stadttaubenbeständen im Freiland bestätigen.

Einige Tauben verpaaren sich nicht oder erst nach längerer Zeit im Schlag-interessanterweise waren nach meiner Beobachtung einige dieser Tiere auch draußen NICHT verpaart. Wo liegen die Ursachen?


Ich bin gespannt auf Eure Beobachtungen und Antworten!



Viele Grüße,

Rubinrot
 
Natürlich sind diese Dinge vererbbar. Sowohl ob durchgebrütet wird oder im Winter eine Pause eingelegt wird,
die Schnelligkeit der Gelegeabfolge, wie lange die Jungen gehudert werden usw. Sicherlich sind das Eigenschaften
die auch sehr stark durch äußere Faktoren wie Fütterung oder Sonnenlicht/Tageslichtlänge beeinflusst werden.
Aber alleine wenn man zwei Rassen bei gleichen Bedingungen hält, können diese Unterschiede extrem ins Auge
fallen. Und auch innerhalb der Rasse gibt es da individuelle Unterschiede, die sich durch Selektion beeinflussen
lassen.
Auffällig ist das zB bei Taubenbeständen die über jahrzehnte als Ammentauben für kurzschnäblige Tauben genutzt
werden. Während andere Tauben nach 19 Tagen Brut das Gelege verlassen, brüten diese Tauben u.U. auch noch
2-3 Tage länger, füttern bis zu 3 oder 4 Jungtiere unterschiedlichen Alters usw..
 
Hallo Rubinrot,
mich würde interessieren, ob die Stadttauben die abwandern, alles Tiere sind, die nicht bei Dir im Schlag geschlüpft sind? Kann es sein, dass das vielleicht besonders ängstliche Tiere sind, die sich in der Nähe des Menschen nicht wohlfühlen und sich deshalb auch nicht verpaaren bzw. brüten, die sich vielleicht eher einen Brutplatz hoch oben wünschen? Verschwinden diese Tiere dann beim 1. mal rauslassen oder später irgendwann? Ich glaube auch nicht, dass alle Stadttauben vom Typ her gleich sind. Da gibt es den Typ Taube, der meistens in Dörfern lebt, wenig direkten Kontakt zum Menschen hat, der auch noch auf die Felder fliegt, guten Orientierungssinn hat, meistens sehr zierlich gebaut ist und schmalen Schnabel besitzt und dann gibt es eben die Tauben, die in den Innenstädten leben und die einen ganz geringen Aktionsradius haben. Welcher Typ Taube ist es der verschwindet?
Gruß, Andrea
 
Hallo,
die Tiere, die abgewandert sind waren fast alle Junge, geschlechtsreife Täuber, eher vom Typ Feldflüchter, die in meinem Schlag geschlüpft sind. Sie waren gut eingeflogen, doch ihr Aktionsradius wurde immer größer. Einmal brachten sie aus der nächsten Stadt ca.7 Km entfernt einige Tauben im Gefolge mit, diese musterten den Schlag, flogen aber nicht ein und waren nach 2 Tagen auch wieder weg.
Die sehr scheuen Tiere, die ich von draußen habe, haben einen größeren Aktionsradius, kommen aber sehr zuverlässig zurück. Ich habe den Eindruck, dass dies oft besonders clevere Tauben sind.
@ Andrea: Du hast recht, es gibt sehr unterschiedliche Typen Stadttauben, die sich sehr in Verhalten und Körperbau unterscheiden. Auch innerhalb eines Bestandes gibt es Tauben, die fliegen keine hundert Meter weit und andere (nach meiner Beobachtung oft ältere Täuber?!) haben einen sehr großen Aktionsradius und tauchen in verschiedenen Schwärmen zur Futtersuche auf. Das kann man auch bei Jungtauben in der Stadt beobachten, einige wandern früh ab andere sind sehr standortgebunden und wieder andere haben einfach von Beginn an einen recht großen Aktionsradius.
Tauben im ländlichen Raum versorgen sich oft ohne Probleme selbst, ohne menschliches Zutun. Es sind kleine Tauben vom Typ Feldflüchter. Diese sind sehr scheu im Verhalten. Tauben in größeren Städten sind da meistens ganz anders und sehr auf direkte oder indirekte Fütterung angewiesen.


Viele Grüße,

Rubinrot
 
.
Tauben im ländlichen Raum versorgen sich oft ohne Probleme selbst, ohne menschliches Zutun.
Es sind kleine Tauben vom Typ Feldflüchter.

Das liegt vermutlich daran,das bei Tauben in ländlchen Gebieten keine "neuen" Haustauben dazu kommen!
Charles R. Darwin hat schon im frühem 19. Jahrhundert 500 Haustauben aller ihm verfügbaren Rassen
sich miteinander(in einer großen Scheune) verkreuzen lassen!

Das "Endprodukt" hatte sich in knapp 40 Jahren wieder in den äußeren Habitus der Felsentaube zurückverwandelt!
Ergo auch in die Gefiederfarben der Felsentauben: Blau mit Binden+ blaugehämmert
Michael
 
Hallo Zusammen,

@Michael: meinst du, dass im ländlichen Raum weniger Haustauben hinzukommen als im städtischen Bereich?
Letztes Jahr konnte ich farblich außergewöhnlich vielfältige Taubenbestände in Südfrankreich beobachten, die interessantesten und schönsten Farbfaktoren und Farbschläge waren dort vertreten...dies sind aber Tauben in ehr ländlichen Gebieten, die sich selbst versorgen und eine direkte Zufütterung durch den Menschen nicht kennen.

Freue mich auf einen weiteren Austausch mit Euch!


Viele Grüße,

Rubinrot
 
Thema: Geschlechtliche Aktivität und deren Vererbung

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