Küken ohne Flaum

Diskutiere Küken ohne Flaum im Forum Rassetauben im Bereich Tauben - Hallo, bei mir ist dieses Jahr ein Küken fast komplett nackt/ohne Flaum gefallen. (Farbe ist ein sehr helles aschfahl würde ich sagen...Vater...
P

petrina

Foren-Guru
Beiträge
640
Hallo,
bei mir ist dieses Jahr ein Küken fast komplett nackt/ohne Flaum gefallen. (Farbe ist ein sehr helles aschfahl würde ich sagen...Vater: Schwarz-Tiger, Mutter: weiß).
Wie kommt kommt soetwas? Mir war auch so, dass man in so einem Fall irgendetwas schon sicher sagen kann? Geschlecht bestimmen oder so? Es gab mal dazu ein Thema hier im Forum, das ich aber leider nicht wiederfinden konnte.

LG Petrina
 
Zuletzt bearbeitet:
Was man sagen kann, ist dass es vermutlich verdünntfarben ist.
Und wenn ein Fehltritt ausgeschlossen werden kann, wird es sicher ein Weibchen sein.
Dann ist der Vater spalterbig für Verdünnung...
 
Danke für die Antwort!
Da hab ich gleich noch ein paar Fragen: verdünnt ist ein eigenes Gen? Also losgelöst von Farbe, ja?
Und wieso ist es der Vater, der die Verdünnung weitergegeben hat? Hat das mit seiner Tigerfärbung zu tun oder gibt so etwas immer nur das männliche Tier weiter? Und was wird dann das weibliche Küken einmal weitervererben??
 
Hallo,
bei mir ist dieses Jahr ein Küken fast komplett nackt/ohne Flaum gefallen. (Farbe ist ein sehr helles aschfahl würde ich sagen...Vater: Schwarz-Tiger, Mutter: weiß).
Wie kommt kommt soetwas? Mir war auch so, dass man in so einem Fall irgendetwas schon sicher sagen kann? Geschlecht bestimmen oder so? Es gab mal dazu ein Thema hier im Forum, das ich aber leider nicht wiederfinden konnte.

LG Petrina

Bei meinen rezessiv Gelben sind die Jungen immer nackt und sind sowohl männlich oder (und)weiblich.
Bei einem rezessiv roten Meulemanspaar fallen auch ab und zu Gelbe, die auch nackt sind. Diese sind stets weiblich.

Viele Grüße
Wilhelm
 
verdünnt ist ein eigenes Gen? Also losgelöst von Farbe, ja?

Ja.

Und wieso ist es der Vater, der die Verdünnung weitergegeben hat? Hat das mit seiner Tigerfärbung zu tun oder gibt so etwas immer nur das männliche Tier weiter?

Es hat nichts mit der Tigerfärbung zu tun. Das Gen liegt auf dem X-Chromosom, von denen der Vater zwei hat. Da er selbst nicht verdünnt aussieht, hat er nur ein Gen für verdünnt (es ist rezessiv). Die Mutter hat ein X- und ein Y-Chromosom und sähe verdünnt aus, wenn sie das Gen auf dem X-Chromosom hätte. Ein Weibchen, das nicht verdünnt aussieht, kann es auch nicht vererben. Verdünnt wird geschlechtsgebunden vererbt.

Und was wird dann das weibliche Küken einmal weitervererben??
Es wird verdünnt an die Söhne weitervererben.
 
Hallo,
ich wollte noch was ergänzen. In diesem besonderen Fall ist es leider nicht sicher möglich, das Geschlecht der Jungen vorherzusagen. Deshalb nicht, weil man bei einer weißen Taube nicht ohne Probeverpaarung vorhersagen kann, ob sie nicht auch den Faktor für verdünnt in sich tragen. Normalerweise sieht man das einer Täubin ja an Hand der Gefiederfärbung an, bei weiß geht das aber nicht, denn bei weißen Tauben ist ja ohnehin schon kein Pigment in der Feder eingelagert, von daher kann sich der Faktor für verdünnt nicht auswirken, kann aber eben trotzdem vorhanden sein und weitervererbt werden . Von daher wären beide Geschlechter möglich. Aber vielleicht kann Petra sich ja erinnern ob die weiße Täubin als Küken kurze Nestdaunen hatte? Wenn nicht sollte das Junge sicher einer Täubin sein.
Petra kannst Du mal ein Photo von dem Küken hier reinsetzen, wegen der Gefiederfarbe? Manchmal kann man an Hand der Vererbung der Grundfarbe nämlich auch schon das Geschlecht der Jungen vorhersagen.
Gruß, Andrea
 
Hallo und allen vielen Dank, die hier zu meinem Verständnis beitragen :)
Ich werde mal morgen ein Foto von dem Jungen machen. Was die weiße damals für Nestdaunen hatte, weiß ich leider nicht mehr...aber es ist mir glaub ich nichts besonderes aufgefallen.
Was mir noch nicht ganz klar ist: wieso kann es sich bei dem Jungen nur um ein weibliches Tier handeln (sofern die Mutter selbst nicht den verdünntfaktor zeigt)?
Viele Grüße
Petra
 
Hallo Petra,

das "Verdünntgen" sitzt auf den Geschlechtscromosomen und ist rezessiv. Jeder Täuber hat zwei Gonosomen, das Weibchen eines, dies bedeutet, daß ein Täuber Spalterbig sein kann, ein Weibchen nicht. Trägt also ein Weibchen das Verdünntgen ist sie selbst auch verdünnt. Also gibt der spalterbige Vater ein Verdünntgen ab und es wird ein Weibchen, ist diese auch verdünntfarben, ein Täuber wäre nicht verdünnt, aber spalterbig dafür. Gibt der Vater ein "Vollfarbgen" gibt es auch vollfarbige Jungtiere. Es fallen also nur verdünntfarbige Tiere, wenn von der Vaterseite das Verdünntgen und von der Mutter das leere Cromosom kommt, Tiere mit einem leeren Gonosom sind immer Weibchen... kann man das nachvollziehen?

Linktipp:Dilution (Verdünnung)
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,
ich mache es immer so, dass ich mir das folgendermaßen aufzeichne:

Täuber (2 Geschlechtschromosomen) XX
Täubin ( 1 Geschlechtschromosom und ein zurückgebildetes) XO
Da jetzt der Faktor für verdünnt auf dem Geschlechtschromosom sitzt, markiere ich jetzt das Chromosom auf dem der Faktor sitzt mit einem d (für dilute englisch verdünnt) und dort wo nur X steht ist der Faktor nicht vorhanden.

nehmen wir jetzt mal an, dass nur der Vogel spalterbig für verdünnt ist und die Täubin trägt den Faktor für verdünnt nicht in ihren Genen).

Xd X (Vogel) und X O ( Täubin)

jetzt schaue ich welche Verteilungsmöglichkeiten sich daraus bei den Jungtieren ergeben:

Xd X, Xd O, X X, X O

alles was 2X Chromosomen besitzt ist ein Täuber, also fallen Täuber die spalterbig für verdünnt sind und Täuber die auf keinem der beiden X Chromosomen den Faktor für verdünnt aufweisen
Und es fallen Täubinnen XO, die entweder auch nicht verdünnt sind oder auf ihrem einzigen X Chromosom den Verdünntfaktor enthalten. Du siehst also bei dieser Kombination sind nur verdünntfarbene Täubinnen möglich, von daher lässt sich dann das Geschlecht vorhersagen.

Wenn jetzt aber die Täubin auch den Faktor für verdünnt trägt.
Xd X + Xd0

dann: XdXd, XXd, Xd0, X0 hier siehst Du fallen auch verdünntfarbene Täuber (XdXd) und verdünntfarbene Täubinnen (XdO) und man kann deshalb das Geschlecht nicht vorhersagen.
Vielleicht hilft das ein wenig zum Verständnis.
Gruß, Andrea
 
Hallo Andrea, ja, es hilft...ich glaube, ich hab's jetzt verstanden! Danke :)
Und danke auch Dir Kjell. Der Link ist sehr hilfreich - da sieht man gleich mal, wie welche Farbe zustande kommt.
Hier hab ich jetzt noch die Bilder von heute:
P1100287.jpg

hier das Geschwisterjunge
P1100288.jpg

Viele Grüße
Petra
 
Was Andrea gemacht hat, ist praktisch die Anwendung des Punnettschen Quadrates, einem klassischen Hilfsmittel in der Genetik.
Das betreffende Jungtier ist, wenn ich es richtig sehe, dunfarbig, also verdünnt Schwarz.
 
Ah, danke. Das ist sehr hilfreich!

Liegen denn alle Merkmale die die Farbe und Zeichnung betreffen auf dem Geschlechtschromosom? Liegen auch noch weitere Merkmale darauf?

Bei dem Jungtier kommt dann die Grundfarbe schwarz wohl vom Schwarztiger-Vater? Oder könnte auch unter der weißen Taube eine schwarze Grundfarbe stecken??
(Hmmm...gibt es ein gutes Buch über Taubenfarben???)
 
Nein, es gibt Faktoren, die geschlechtsgebunden vererbt werden und die meisten, bei denen es nicht so ist. Zu empfehlen sind die Bücher von Prof. Axel Sell.
 
Hallo Petra,
die Grundfarben sitzen auch auf dem Geschlechtschromosom. Wenn man z.B. eine dominantrote Täubin an einen blauen Vogel paart, dann fallen blaue Täubinnen und dominantrote Vögel. Da die Täuber spalterbig für dominantrot sind (und dominantrot ja über blau dominiert) und die Täubinnen das Geschlechtschromosom von ihrem Vater erben. So kann man auch schon im Nest vorhersagen, welches Geschlecht die Jungen haben, sobald sich die ersten Federn zeigen.
Gruß, Andrea

Hallo Kjell,
ich zweifel so ein bißchen an dem dun, deshalb weil das Junge einen weißen Rücken zu haben scheint, außer es wäre genau an dieser Stelle gescheckt? Und Tauben die den Farbausbreitungsfaktor in sich tragen sollten ja eigentlich keinen weißen Rücken haben.
Gruß, Andrea
 
Hallo Andrea, so nach und nach wird mir alles etwas klarer (ich wusste z.B. noch gar nicht, dass die Täubinnen das Geschlechtschromosom vom Vater erben) :)

Ich werde mir morgen den Rücken des Jungen noch mal genau ansehen...was könnte das denn noch für eine Farbe sein?

Vielleicht hilfts: der schwarzgetigerte hat einen weißen Schimmelvater und eine Mutter, deren Farbe ich mal als Anthrazit bezeichnen würde (es ist die Takla, die hier mal über's Forum vermittelt worden ist).
Hier hab ich ein Foto von ihr gefunden:

P1070883.jpg
 
Hallo Kjell,
ich zweifel so ein bißchen an dem dun, deshalb weil das Junge einen weißen Rücken zu haben scheint, außer es wäre genau an dieser Stelle gescheckt? Und Tauben die den Farbausbreitungsfaktor in sich tragen sollten ja eigentlich keinen weißen Rücken haben.
Gruß, Andrea

Ich glaube, es ist genau dort gescheckt. ;-) Es hat ja auch paar weisse Schwanzfedern und Pinnen. Hier schlägt also die dunfarbige Oma wieder durch, wenn auch als Scheck, denke ich.
 
Hallo Kjell,
dann schauen wir mal wie sich die Farbe weiterentwickelt. Petra wird uns hoffentlich noch mit mehr Bildern versorgen. :-P Eine wirkliche Idee, was das sonst sein sollte habe ich aber auch nicht. Wenn gleich ich finde, dass es farblich schon etwas anders aussieht wie die Oma. Aber Photos können den Farbton auch manchmal verfältscht wiedergeben. Und wenn man nicht auf Farbe züchte, dann entwickeln sich ab und an sehr schwer zu definierende Farbe, das kenne ich auch von meinen Kelebek, da kenne ich bis heute bei einigen Tauben nicht die Farbe :).
Grüße aus dem Süden in den Norden,
Andrea
 
Hallo Kjell, hallo Andrea,
ich werde gern bald noch weitere Fotos machen - am besten wohl auch mal Oma und Jungtier auf einem Bild, um den Farbunterschied erkennen zu lassen.
Leider kenne ich mich mit Belichtung und der Photographie im Allgemeinen nicht besonders gut aus, so dass die Farbtöne auf den Bildern tatsächlich immer etwas verfälscht erscheinen (mit dem Jungtier bin ich schon extra in den Schatten gegangen - aber die rote Wand im Hintergrund lässt das Gefieder etwas rötlicher erscheinen, als es in Wirklichkeit ist).
Viele Grüße zurück
Petra
 
Das wäre sicher interessant, die Beiden nebeneinander zusehen, obwohl es nicht nur eine Frage des Fotos ist, sondern auch einen Unterschied gibt zwischen Jugend- und Erwachsenengefieder. Auch ist es sicherlich ein Unterschied in der Färbung, ob der Spreadfaktor einfach (und welche Zeichnungsanlage daruntersteckt) oder doppelt vorliegt. Eventuell spielen ja auch noch weitere Faktoren da mit rein, behalten wir das mal im Auge, viele Grüße an Euch Beide! :)
 
Hallo,
ich habe inzwischen Fotos gemacht. Mal sehen ob Ihr darauf die Farben gut genug erkennen könnt.
(Der Rücken des Jungtieres ist übrigens tatsächlich nicht komplett weiß sondern sieht eher nach gescheckt aus, wie Kjell schon vermutet hat)

P1100295.jpg

P1100296.jpg

P1100299.jpg

Die nächsten Fotos gibt es dann nach der Mauser würde ich sagen :)
Viele Grüße
Petra
 
Thema: Küken ohne Flaum

Ähnliche Themen

Zurück
Oben