Neue Publikation zur Taubengenetik

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Andrea

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Hallo,
es gibt wieder eine neue Publikation zur Taubengenetik, diesmal hat man die Ursache für die Enstehung der Haube bei Haustauben und domestizierten Lachtauben Streptopelia risoria verglichen. Ich versuche jetzt mal den Inhalt in einfachen Worten zusammen zu fassen, wer das gesamte Publikation lesen möchte kann es hier tun:
http://biologylabs.utah.edu/shapiro.../Mol Biol Evol-2015-Vickrey-molbev-msv140.pdf
Felsen- und Lachtauben hatten vor etwa 23 -35 Millionen Jahren gemeinsame Vorfahren . Die Taubenhaube vererbt sich sowohl bei Haus- als auch bei Lachtauben rezessiv,d.h. nur wenn beide Elterntiere eine Haube tragen oder zumindest spalterbig für Haubenbildung sind, fallen Nachkommen mit Haube. Eine Verpaarung Lachtaube/ Haustaube ergibt lebensfähigen Nachwuchs, der aber nicht fortpflanzungsfähig ist. Eine Verpaarung von Haustauben mit Häubchen und Lachtauben mit Häubchen, ergibt interessanterweise Nachkommen mit Haube. Dies könnte nun ein Hinweis darauf sein, dass für die Haubenbildung bei Haus und Lachtaube eine Mutation in dem selben Gen verantwortlich ist. Was man bereits weiß ist, dass für die Haubenbildung bei Haustauben eine Mutation in dem Gen EphB2 verantwortlich ist. Dieses Gen kodiert den Ephrin receptor B2 und bei allen Haustauben mit Haubenbildung liegt genau die gleiche Punktmutation, die zum Austausch einer Aminosäure führt, vor. Man nimmt allerdings an, dass für die Ausprägung der Haubenbildung noch andere Faktoren verantwortlich sind. Man hat nun untersucht ob eine Mutation in dem Lachtaubenallel von Ephrin receptor B2 ebenfalls für die Haubenbildung bei Lachtauben verantwortlich ist. Dazu haben Züchter Federn von Haus und Lachtauben, sowie Haus/Lachtaubenhybriden mit und ohne Haube, zur genetischen Untersuchung zur Verfügung gestellt. Was man nun herausgefunden hat ist, dass auch bei Lachtauben mit Häubchen eine Punktmutation im Lachtaubenallel von Ephrin receptor B2 vorliegt, allerdings liegt die Mutation an einer anderen Stelle. Nachkommen aus Haus und Lachtaube mit Häubchen weisen an beiden Positionen eine Mutation auf, die allerdings weder der Mutation des Haustaubenvorfahren noch des Lachtaubenvorfahren entspricht. Sehr wahrscheinlich führen alle diese Mutationen, wenn sie auch an verschiedenen Positionen liegen, dazu dass eine bestimmte Domäne in dem Ephrin receptor B2 ihre Aktivität verliert oder deren Aktivität zumindest reduziert ist und dies wiederum scheint in der Ausbildung einer Taubenhaube zu resultieren.
 
Thema: Neue Publikation zur Taubengenetik
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