Flügelbruch

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Elch

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• 03.03.2003

• #1

Habe am Freitag eine Taube mit einem alten Flügelbruch aufgenommen.
Sie hatte sich den Flügel im Oktober gebrochen, die Finder haben alles so gelassen wie es war und somit hat sich eine Fehlstellung und ein riesiger Kallus gebildet. Flugunfähig.
Weiß irgendwer, ob es möglich ist durch eventuell erneutes Brechen und Fixieren das Ganze nochmal zu verbessern, oder ist da schon alles zu spät?
Der Elch

 

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piaf

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• 03.03.2003

• #2

Ich glaube, diese überwuchernde Form der Kallusbildung-->callus luxurians, bildet sich im Gegensatz zu der sich verknöchernden Form langfristig gesehen zurück. Diese Wucherungen entstehen durch heftige Hämatome im Umfeld des Knochenbruches.

Langfristig bedeutet natürlich viele Monate, die Dauer richtet sich nach Ausprägung der Wucherung. Operative Entfernung geht hier wohl nicht.

Gruß piaf

 

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Elch

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• 04.03.2003

• #3

Hallo piaf!

Der Kallus ist es nicht, der mir Kopfzerbrechen bereitet, der bildet sich normalerweise in der Tat zurück, aber darunter ist der falsch verheilte Knochen. Und die damit verbundene Flugunfähigkeit.

Daher die Frage, ob u. U. erneutes Brechen etwas bewirken könnte.

Eine Taube als reiner Fußgänger ist wohl auch nicht unbedingt artgerecht.

Der Elch

 

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Elch

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• 04.03.2003

• #4

Habe mich mit dem Geflügelinstitut in Gießen in Verbindung gesetzt, Aussage: Nicht sinnvoll, Flugfähigkeit ist nicht mehr zu erreichen.
Therapie: entweder Voilerenhaltung oder Euthanasie.
Der Elch

 

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piaf

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• 04.03.2003

• #5

Hi

Eine Taube zu Fuß ist jedenfalls artgerechter als Euthanasie. Die Tiere arrangieren sich meist sehr gut mit ihren Behinderungen, aber da hast Du ja selber genügend Erfahrung. Hast Du ein Röntgenbild, dass Du den Bruch genauer definieren kannst? Wie kommt sie eigentlich z.Zt. mit der Einschränkung zurecht?

Gruß piaf

 

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Elch

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• 04.03.2003

• #6

Hallo piaf!

Nein, ein Rö-Bild habe ich nicht, aber es ist mit bloßem Auge schon zu erkennen, dass der Flügel verkürzt zusammengewachsen ist und daher meinte auch das Geflügelinstitut, dass eine OP zwecklos sei.

Die Behinderung scheint die Taube nicht sonderlich zu stören, sie bzw. genauer er macht einen sehr vitalen Eindruck, tanzt und gurrt viel, frißt gut, das Gefieder ist glatt und ab und zu kriegt er mal einen Rappel und schlägt mächtig mit den Flügeln um sich in die Luft zu erheben und da das nicht klappt hopst er auf die Stange oder wandert zu Fuß weiter.

Was mich nur ärgert ist, dass die Finder ihm so lange ohne Behandlung behalten haben und ihn meiner Meinung nach wegen der doch recht beachtlichen Lautstärke jetzt ins TH entsorgt haben.

Und was mich am TH ärgert, keine Maßnahmen trotz grünem Kot, wird ja doch eingeschläfert, lohnt nicht.

Gruß der Elch

 

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piaf

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• 04.03.2003

• #7

ohoh

hör mir bloß auf mit diesen" es lohnt sich nicht " Vertretern, da schwellen mir schon auf 100Km die Halsschlagadern......
Vielleicht gelingt beim Täuber später doch noch ein kleines Flugtraining, wenn der Kallusknubbel sich zurückgebildet hat

Gruß piaf

 

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Elch

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• 04.03.2003

• #8

Hey piaf,
nicht aufregen, diese Aussage kommt so oft, wenn es sich um "Allerweltstiere" handelt und wenn man dann mal von diesen langweiligen Wesen erzählt, dann könnten genau diese Leute stundenlang zuhören, denn das haben sie ja nicht gewußt.

Der Täuber ist mit Sicherheit auch kein ganz normaler, vielleicht war sein Opa ein King, oder ein Strasser, die Haltung ist so anders, irgendwie "stolz" und er ist auch recht groß.

Aber auch die ganz normalen sind ja jeder für sich verschieden und es ist schon faszinierend, wieviel Charakter die Tiere haben.

Nur muß man diese gedankenlosen Leute erst mal aufmerksam machen und das ist häufig schwer.

Der Imker von dem ich immer die Drohnenbrut für die Vogelaufzucht bekomme, war auch ganz empört, als sich Eichelhäher und Wildtauben zur Aufzucht hier befanden und murmelte etwas von Hals umdrehen...

Vergiß es, die Vorurteile sind oft sehr stark.

Elch

 

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piaf

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• 04.03.2003

• #9

ach so ab und zu ist der spontan steigende Blutdruck ganz hilfreich und gibt einem genügend Schwung für entscheidende Situationen

Mich nervt einfach die feiste Ignoranz gegenüber Lebewesen (welcher Art auch immer) und die lässige Entscheidung über Leben und Tod. Ich bin selber im Nutztierbereich forschend zugange, aber auch dort muß es ein Recht auf Würde geben, auch wenn das so manchem nicht paßt.

Ich lasse mich zwischenzeitlich garnicht mehr auf Diskussionen zum Thema ein, man kann nur handeln und damit eine Basis für die Zukunft schaffen. Dazu gehört auch "nutzlosen Fressern und Allerweltstieren" wenigstens ihr Leben zuzugestehen, es muß sie sich ja niemand halten, der nicht will....

Gruß piaf

 

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Andrea

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• 05.03.2003

• #10

Hallo Ihr beiden,

ich kann Euch ja verstehen, nur es gibt so unwahrscheinlich viele nicht mehr auswilderbare Stadttauben, weil eben der natürliche Feinddruck in der Stadt fehlt und kranke und verletzte Tiere nicht durch Fressfeinde erlöst werden. Ich glaube man muss das ganze manchmal realistisch sehen, wo sollen denn alle diese Tiere alle untergebracht werden ? Gut wer die Möglichkeit hat kann sich eine Voliere bauen, aber die ist über kurz oder lang auch voll und Stadttauben können bei guter Pflege ein Alter von über 10 Jahren erreichen. Und dann ? Und was ist wenn man aus beruflichen Gründen mal umziehen muss und die Tiere nicht mitnehmen kann? Da findet sich doch mit 100%iger Sicherheit niemand der die Tiere haben will und dann ?Sich lebendig eingraben ? Ich glaube man muss das ganze etwas nüchterner betrachten, so schwer es fällt. Ich will jetzt damit aber nicht sagen, daß Elli die Taube einschläfern lassen soll!!!!
Andrea

 

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Elch

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• 05.03.2003

• #11

Hallo Andrea!

Die Problematik ist mir sehr bewußt und im Hinterkopf ist natürlich auch der Gedanke, dass wenn ich hier mit "Krüppeln" volllaufe, keine Kapazität mehr für die Tiere bleibt, die wieder auswilderungsfähig sind.

Da das Ganze nur über mein eigenes Budget läuft und auch natürlich nicht beliebig viel Zeit für die Päppelkunde zur Verfügung steht, werde ich irgendwann Prioritäten setzen müssen.

Aber noch geht es irgendwie und was dann kommt, mal sehen.

Trotz allem nervt es wenn manche Lebewesen einfach so als unnütz hingestellt werden. Und genauso nervt es, dass manche Leute sich alles Mögliche anschaffen und sobald es Dreck oder Krach macht, muß es sofort und noch viel schneller unter den fadenscheinigsten Begründungen weg.

Inzwischen docken hier nicht nur Heimtiere an, sondern sogar ausgemusterte Pflanzen, die noch weiter leben wollen.

Sobald die ersten alten Menschen und Säuglinge vor meiner Tür abgelegt werden, werde ich das Handtuch werfen!

Elch

 

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ancona

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• 05.03.2003

• #12

zwischenfrage...

hallo!

du hattest erwaehnt, dass TH nichts gemacht hat trotz "gruenem kot". sorry.... aber was bedeutet gruener kot denn?

meiner hat das auch ab und zu mal und ich dachte das liegt an den erbsen!?

danke im voraus fuer die info.

gruessle

 

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Elch

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• 05.03.2003

• #13

Das war Hungerkot! Die Taube hat nicht gefressen, weil sie gar nicht richtig an den Napf kam. Der Kropf war absolut leer.Jetzt futtert sie wie verrückt und der Kot hat sich auch wieder normalisiert.
Der Elch

 

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piaf

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• 06.03.2003

• #14

Hallo zusammen

@ Andrea

mir gehts mehr um die grundsätzliche Einstellung .
Wir entsorgen Lebewesen noch unbedachter als Müll, was stört wird weggeworfen, wohin auch immer. Es ist keine überschiessende Fürsorge oder Inakzeptanz natürlicher Abläufe, wenn mir der Kragen platzt, wenn ich z.B. an den immer noch widerlichen Umgang mit Nutztieren oder an Stadttauben mit Stummeln statt Füßen denke etc. . Es gibt genügend Möglichkeiten, solche Probleme mit der notwendigen Achtung zu lösen und trotzdem rentabel und zukunftsverträglich zu planen. Es muß dafür aber ein Bewußtsein existieren, einfach der Wille, Schaden im Vorfeld zu verhindern und nicht in der Entsorgung die Lösung zu finden. Man muß Hühnern beim umstallen nicht die Gelenke ausreissen, man kann mit weiteren umweltverträglichen Projekten Taubenzahlen begrenzen, man kann verantwortungsvoll züchten und muß nicht wahllos für die Mülltonne produzieren usw.usw...
In der Forschung haben wir genügend Ansätze und Projekte, deren Umsetzung aber das Engagement aller fordert. Es würde aber bereits helfen, nicht auf das, was schon am Boden liegt, auch noch drauf zu treten

Gruß piaf

 

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Elch

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• 06.03.2003

• #15

Es würde aber bereits helfen, nicht auf das, was schon am Boden liegt, auch noch drauf zu treten

Zum Vergrößern anklicken....

Genau so sehe ich das auch.

Der Elch

 

1

15.August

Guest

• 16.08.2009

• #16

Hallo, ich bin neu hier und ich habe gestern eine Taube mit gebrochenem Flügel in Erlangen gefunden. Nachdem ich erstmal die Auskunft nach sämtlichen Nummern von Tierärzten gefragt habe, konnte ich einen in Herzogenaurauch ausfindig machen, der mir dann die Nummer von der Notrufnummer im Tierheim usw. gegeben hat.
Ich habe daraufhin die Dame angerufen, erst fragte sie ob denn der Flügel tatsächlich gebrochen sei und erst als ich sagte, daß ich sie mit dem Taxi bringen würde, hat sie eingewilligt sie sich anzuschauen. Dann ging alles ganz schnell und sie sagte sofort: " Die muss eingeschläfert werden."
Wir fuhren zum Tierarzt und die kleine Taube wurde eingeschläfert.
Ich habe die ganze Nacht darüber nachgedacht und habe den Eindruck, daß sie mir gar nicht helfen wollte und aus ihren Aussagen konnte ich heraushören, daß sie die Taube nicht pflegen wollte.
Ich denke ich hätte gleich zu einem Tierarzt fahren müssen,hier in Erlangen sind alle taubenfeindlich.
Ich habe einen 14 Stdn. Tag und weiss keinen Tag, wann ich aus der Arbeit komme und auch keinen Balkon oder Garten.
An wen kann ich mich in Zukunft wenden, der mir tatsächlich hilft ?
Herzlichen Dank !!!!

 

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15.August

Guest

• 16.08.2009

• #17

Ich mache mir inzwischen schwerste Vorwürfe...und habe ein ungutes Gefühl, nur ich wusste nicht wohin, wäre ich bloß selbst gleich zum Tierarzt gefahren.
Denn als ich sagte:" ... ich würde auch dafür aufkommen, hat sie mich ganz merkwürdig angeschaut und schliesslich gemeint ich könnte auch Mitglied im Tierheim werden.

 

S

Süleyman

Guest

• 16.08.2009

• #18

15.August schrieb:

Ich mache mir inzwischen schwerste Vorwürfe...und habe ein ungutes Gefühl, nur ich wusste nicht wohin, wäre ich bloß selbst gleich zum Tierarzt gefahren.
Denn als ich sagte:" ... ich würde auch dafür aufkommen, hat sie mich ganz merkwürdig angeschaut und schliesslich gemeint ich könnte auch Mitglied im Tierheim werden.

Zum Vergrößern anklicken....

du hast dich für die Taube gekümmert und brauchst du nicht dich so verrückt zu machen.

Leben läuft weiter man hat "Familie/Kind/Spass/Urlaub/Arbeit" usw. Kaputte flügel ist fast ende für eine Taube weil Tauben zum fliegen geeignet sind.

Einfach weiter leben und mindestens am Sonntag eine ruhigen Tag haben.

 

Mausispatz

Taubenhospital

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• 16.08.2009

• #19

Ach Süleyman... wenn wir dich nicht hätten

Natürlich kann kein Tierarzt der Welt dir schon am Telefon sagen, dass eine Taube aufgrund eines Flügelbruchs eingeschläfert werden muss.
Manche Brüche (-glatte) können gerichtet werden... bei komplizierten Brüchen muss man von Fall zu Fall abwägen, ob man der Taube einen Platz in einer Voliere sucht oder eben nicht... grundsätzlich ist "flugunfähigkeit" kein Grund zum einschläfern.

 

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15.August

Guest

• 17.08.2009

• #20

Danke für die Beiträge !!!!
Ich weiß, daß ich den entscheidenden Fehler gemacht habe, daß ich nicht gleich zum Tierarzt gefahren bin, der Notdienst hatte.
Ich denke der Tierarzt vom Tierheim und die angebliche Vogelexpertin wollten sich einfach nicht noch mehr Arbeit aufhalsen und ich habe mich überrumpeln lassen. Nochmal passiert mir das nicht mehr.