verdünntfarbene Tauben

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Andrea

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Mich würde mal intressieren, welche Erfahrungen Ihr mit verdünntfarbenen Tauben insbesondere verdünntfarbenen Tümmlern gemacht habt- vorallem in Sachen Schlupf und Entwicklung? Wenn aus einer Brut ein verdünntfarbenes und ein Jungtier ohne Faktor für verdünnt schlüpft- entwickeln sich beide gleich gut? Habe bei den Kelebek leider massive Probleme mit den verdünntfabenen Täubinen. Schlüpfen grundsätzlich langsamer, sind nach dem Schlüpfen geschwächter und werden schlechter angefüttert, nach 2 Tagen ist der Entwicklungsunterschied meißt schon riesig. Habe dieses Jahr schon 4 verdünntfarbene Jungtiere auf solche Weise verloren. Wenn jemand hierzu ein paar Tricks auf Lager hat (ohne die Tauben mit der Hand aufzuziehen) würde mich das sehr intressieren.
Viele Grüße
Andrea
 
Hallo Andrea,

was um Gottes Willen sind denn verdünntfarbige Tauben?
Etwa Fehlfarben? Bitte kläre mich doch mal auf.

Vielen Dank!

Beste Grüße

Heinrich
 
Hallo Heinrich,

verdünntfarbene Tauben tragen einen Faktor für Farbaufhellung auf den Geschlechtschromosomen. Dadurch werden weniger Farbpigmente in die Feder eingelagert, so dass aus rot - gelb, aus schwarz- dun, aus braun -khaki und aus blau - blaufahl wird. Charakteristisch ist das die Küken viel kürzere Nestdaunen aufweisen, so dass sie fast nackt wirken. Verdünntfarben wird ein Täuber nur wenn er diesen Faktor auf beiden Geschlechtschromosomen besitzt, da Täubinen aber nur ein X- Chromosom aufweisen und ein zurückgebildetes Geschlechtschromosom, brauchen sie diesen Faktor nur einmal zu haben um verdünntfarben zu sein. Da aber meine Alttäuber alle spalterbig für verdünnt sind, sprich sie haben diesen Faktor auf einem X- Chromosom, sind automatisch 50% ihrer weiblichen Nachkommen verdünnt ohne dass ich Einfluss drauf nehmen kann. Hab mal ein Photo von solch einem Geschwisterpaar. Die linke Taube ist rezessivrot, die rechte rezessiv gelb. Hab die beiden gleich nach dem Schlupf getrennt und das verdünntfarbene einzeln gelegt, aber wie man sehen kann hat es sich trotzdem nicht so gut entwickelt wie das nicht verdünntfarbene. In diesem Fall heisst es aber nicht, dass das gelbe eine Täubin ist, da die Mutter ebenfalls verdünntfarben ist.
Viele Grüße
Andrea
 
Hallo Andrea,

also doch, wie ich es mir dachte, Fehlfarben. Ich denke, dass u. U. das die Gefiederfarbe bestimmende Chromosom auch das Wachstum mit steuert, oder es ist einfach Pech und Zufall, dass es ausgerechnet die verdünntfarbigen Jungen trifft. In wie weit ist es denn ausgeschlossen, dass es sich bei den Jungen um Inzucht-, bzw. Inzest-Tiere handelt? Die können schon mal etwas anfälliger sein. Zur Fütterung: Hast Du schon mal Babymilch mit über das Futter gefüttert? Oder Junghennenfutter als Korrels? Normalerweise gedeihen die Jungen dann wie blöd, sind immer satt und gut zufrieden. Vielleicht kannst Du so irgendwelche Defizite ausgleichen. Ansonsten kann ich nur sagen, bei Brieftauben sind Fehlfarben (verdünntfarbige Tauben) gar nicht so selten, und sogar ziemlich beliebt, weil überproportional zu anderen Farbschlägen oft erfolgreich. Bei der Aufzucht sind sie eher unauffällig.

Viele Grüße aus Westfalen

Heinrich
 
Hallo Heinrich,
dass verdünntfarbene Junge sich normalerweise nicht schlechter entwickeln kann ich eigentlich von den anderen Rassen, die ich bisher hatte auch nur bestätigen.
Bei den Kelebek ist das aus irgendeinem mir nicht bekannten Grund aber leider nicht so. Auch ein Freund, der diese Rasse einige Jahre lang gezüchtet hat mir das bestätigt. Seine Tiere stammten, fällt mir gerade ein, aber auch überwiegend aus der selben Zucht aus der ich meine Tiere habe. Dieser Züchter hat aber einen so großen Zuchstamm, so dass ich nicht glauben kann, dass seine Tiere eng miteinander verwandt sind.
Mit dem Füttern ist das leider auch so ein Problem. Kelebek dürfen nicht satt Futter bekommen, sonst füttern sie extrem schlecht und treiben elendiglich früh. Ich hab mal eine Zeit lang reines Rassetaubenfutter gegeben, das war unöglich die Tauben waren nur noch am Treiben und 16 Tage nach dem Schlupf der Jungen brüteten sie schon wieder. Für die zurückgebliebenen verdünntfarbenen absolut fatal, besonders wenn noch ein zweites nicht verdünntfarbenes Jungtier im selben Nest sass. Inzwischen mische ich 30 % entspelzte Gerste unters Futter, dadurch sind die Tauben viel ruhiger geworden und Treiben nicht mehr so schnell. Ist leider mit dem Füttern nicht so schön einfach wie bei den Briefern, die eigentlich immer gut füttern.
Babymilch werde ich morgen mal kaufen und an das kleine gelbe direkt verfüttern, die Alttauben dürfen davon aber nichts bekommen, sonst weiss ich nicht was da wieder passiert. Habe nämlich bei einem Paar noch ein 4 Tage altes Jungtier liegen und ich möchte nicht riskieren, dass sie wieder so früh treiben. Wieviel gibst Du von der Milch über das Futter?
Viele Grüße
Andrea
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Andrea,

zur Zeit füttere ich keine Tauben, da ich nunmal im Moment keine Tauben halten darf, dieser Umstand wird allerdings zur Zeit durch das VWG geklärt. Dass Deine Tauben bei zwei Wochen alten Jungen wieder brüten ist eigendlich in Ordnung, denn es zeigt, dass sie fit sind. Baby-Milch ( Milupa, Alete usw.) solltest Du nicht kaufen, sondern Dir schenken lassen. Proben nämlich. Zeige Dich als interessierte Mutter, und Du wirst damit zugepflastert (soviel zum Thema Datenschutz...). Ich hab es immer so gemacht, dass ich zweimal die Woche Multisanostol über das Futter gemischt habe, und das ganze dann mit Babymilch abgetrocknet habe. Hört sich ein wenig widerlich an (ist es auch), aber die Kameraden haben´s gefressen. Auch Hühnerfutter (Pellets) wird genommen (nicht gern), die haben den Vorteil, dass auch tierisches Eiweiss drin ist, was unsere Tauben heute kaum noch bekommen und im Kropf ziemlich schnell aufquillt. Ansonsten empfehle ich Dir Soja-Bohnen mit einem großen Gehalt an pflanzlichen Eiweiss, oder auch Wicken und andere Hülsenfrüchte. Damit müsstest Du die Bande eigendlich vernünftig groß bekommen.

Beste Grüße

Heinrich
 
Original geschrieben von heinrich02

zur Zeit füttere ich keine Tauben, da ich nunmal im Moment keine Tauben halten darf, dieser Umstand wird allerdings zur Zeit durch das VWG geklärt.

Ich drück Dir beide Daumen, wäre ja schön wenn die schnell entscheiden würden, dann kannst Du Dir dieses Jahr noch ein paar junge Briefer holen. ;)
Viele Grüße
Andrea
 
Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass Verdünntfarbende
sich schlechter entwickeln. Allerdings ist das glaube ich auch sehr
linienabhängig. Ich habe einen spalterbigen Täuber, dessen verdünnt-
farbende Töchter (auch von unterschiedlichen Müttern) regelmässig
spätestens nach dem Absetzten verkümmern und irgendwann eingehen.
Andererseits habe ich überhaupt keine Probleme bei anderen
Verdünntfarbenden die genetisch aus einer anderen Konstellation stammen.

Was habt ihr denn für Erfahrungen gemacht und Andrea, wie ist es Dir
in den letzten Jahren mit den Verdünntfarbenden ergangen??
 
Hallo Marius,
der Beitrag stammt aus der Zeit als ich gerade mit Kelebek angefangen hatte, zunächst mit nur 3 Paaren wobei auch noch 2 Täuber spalterbig für verdünnt waren, so dass der verdünntfarbene Täubinnen-Nachwuchs erstmal unumgänglich war. Ich hab aber in den späteren Jahren niemals mehr verdünntfarbene Täubinnen zur Zucht verwendet, weil ich nicht wollte, dass sich diese Farben in meinem Schlag ausbreiten und dann auch noch verdünntfarbene Täuber fallen, die dann zu 100 % verdünntfarbenen Täubinnennachwuchs bringen. So schön z.B. gelbe Tauben auch sind! Glücklich war ich bei den Kelebek mit verdünntfarbenen Tauben nie.
Gruß, Andrea
So, dass war jetzt 6 mal das Wort verdünnt (jetzt sogar 7 x) in einem kurzen Beitrag- sorry wenn jetzt einigen der Kopf schwirrt, aber ich wußte nicht wie ich es anders ausdrücken soll. :-P
 
Ich habe rezessiv gelbe Brieftauben mit und ohne Weißschildfaktor. Da ich immer gelben Nachwuchs bekomme gehe ich mal davon aus, dass sie reinerbig sind.( habe wenig Ahnung auf dieser Strecke).Die Jungen entwickeln sich aber mindestens genau so gut wie die anderen. Da sie völlig nackt geboren werden, unterschätze ich oft die eigentliche Größe, sodass ich schon mehrmals das Beringen verpasst habe.
Die Gelben haben ein sehr seidiges Gefieder, ihre Federn sitzen sehr locker und sind empfindlicher, für Wettflüge nicht geeignet, aber ein absoluter Augenschmaus.

Viele Grüße

Wilhelm
 
Hallo Marius,
der Beitrag stammt aus der Zeit als ich gerade mit Kelebek angefangen hatte, zunächst mit nur 3 Paaren wobei auch noch 2 Täuber spalterbig für verdünnt waren, so dass der verdünntfarbene Täubinnen-Nachwuchs erstmal unumgänglich war. Ich hab aber in den späteren Jahren niemals mehr verdünntfarbene Täubinnen zur Zucht verwendet, weil ich nicht wollte, dass sich diese Farben in meinem Schlag ausbreiten und dann auch noch verdünntfarbene Täuber fallen, die dann zu 100 % verdünntfarbenen Täubinnennachwuchs bringen. So schön z.B. gelbe Tauben auch sind! Glücklich war ich bei den Kelebek mit verdünntfarbenen Tauben nie.
Gruß, Andrea
So, dass war jetzt 6 mal das Wort verdünnt (jetzt sogar 7 x) in einem kurzen Beitrag- sorry wenn jetzt einigen der Kopf schwirrt, aber ich wußte nicht wie ich es anders ausdrücken soll. :-P

Also hast Du wegen den Vitalitäsproblemen die Verdünntfarbenden
konstant aus der Zucht ausgeschlossen. Hast Du die Kelebeks noch?

Komisch ist doch, dass bei anderen Rassen oder Linien keine Probleme
mit den Dilution-oder-Pale-Tieren (ein anderer Begriff für Verdünntfarbende,
aber nicht weniger umständlich :D :D :zwinker: ) auftreten.
Das muss wohl irgendwelche genetischen Hintergründe haben.
 
Ich habe rezessiv gelbe Brieftauben mit und ohne Weißschildfaktor. Da ich immer gelben Nachwuchs bekomme gehe ich mal davon aus, dass sie reinerbig sind.( habe wenig Ahnung auf dieser Strecke).Die Jungen entwickeln sich aber mindestens genau so gut wie die anderen. Da sie völlig nackt geboren werden, unterschätze ich oft die eigentliche Größe, sodass ich schon mehrmals das Beringen verpasst habe.
Die Gelben haben ein sehr seidiges Gefieder, ihre Federn sitzen sehr locker und sind empfindlicher, für Wettflüge nicht geeignet, aber ein absoluter Augenschmaus.

Viele Grüße

Wilhelm

Hallo Wilhelm,

zum Thema Vererbung hat Andrea das schön in Beitrag Nr.3 erklärt.
Und ja, ich finde Verdünntfarbende auch sehr schön! :zwinker:
 
Hallo,
habe des öfteren von Vielfarbenzuchten gelesen. Dort werden natürlich die Almondletalfaktoren behandelt, und auch das Kombinationen von Almondfaktor und Verdünnung Futterblinde Tiere hervorrufen können.

Ich züchtete auch schon aus OR schwarzsprenkeltäuber und OR gelbtäubin, Jungtäuber die sprenkelig waren und automatisch mischerbig für Verdünnung. Nur diese Jungtäuber hatten Probleme beim Futterpicken und der Orientierung.

Bei Verdünnten anderer Rassen die ich schon besass hatte ich bisher keine auffälligen Erscheinungen im Gegensatz zu Intensivfarben. Rolfie
 
Thema: verdünntfarbene Tauben

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