Artenschutz kommt vor Tierschutz??????

Diskutiere Artenschutz kommt vor Tierschutz?????? im Forum Recht und Gesetz im Bereich Allgemeine Foren - Hallo, ich habe hier schonmal einen Beitrag geschrieben. Schreibe es jetzt in diese Rubrik, in der Hoffnung, daß mir einer die Lage erklären...
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Jaz141

Neuling
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Hallo,
ich habe hier schonmal einen Beitrag geschrieben. Schreibe es jetzt in diese Rubrik, in der Hoffnung, daß mir einer die Lage erklären kann. Die große Frage, die ich hier in Raum stelle, heißt, daß es tatsächlich Behörden gibt, die ein Sterben von artgeschützten Tieren in Kauf nimmt, nur weil nicht alles so läuft, wie die es planen. Zur Geschichte in kurzform:
Mai 2013 Kauf von einem Pärchen Kongo Graupapageien. Männchen, Rupfer, beringt mit Papieren. Weibchen, handzahm, ohne Papiere, ohne Ring.
Aus unwissenheit über die NLWKN versuchte ich über den örtlichen Landkreis die Vögel anzumelden.
Später Anruf mit Termin zum Besuchstermin.
Beim Besuchstermin alles soweit gut befunden, Probleme bereiten die fehlenden Unterlagen des Weibchens. Mündliche Beschlagnahmung wurde ausgesprochen. Schriftliche folgte.
Man einigte sich, daß der Landkreis mit der NLWKN über eine nachträgliche Chippung nachdachte, allerdings machten die fehlenden Unterlagen immer noch Probleme.
Ich recherchierte und telefonierte weiter und konnte dann mittels Unterlagen und Telefonaten bzw. Telefonnummern die Vorbesitzer bzw. Lebensgeschichte des Vogels bis ins Jahr 1997 nachverfolgen.
Ab da kam ich leider nicht weiter, da das Tier in dem Jahr kurze Zeit in einem Tierheim verbrachte und die Datenbank veraltet ist. Da der Papagei im Jahr 97 ca. 13 Jahre alt gewesen ist, fehlen mir somit die ersten 13 Jahre zum Beweisen.
Nun kam überraschend das Telefonat vom Landkreis, daß darüber nachgedacht wird, mir den Vogel komplett zu entziehen 8o:nene::nene:
Schon beim Besuchstermin konnte die Dame sehen, daß mein "legales" Männchen ein Rupfer ist und seit er mit der Dame zusammen ist, damit aufgehört hat. Seit er bei mir ist, wachsen ansatzweise einige Stellen wieder zu. Eine Trennung wäre in meinen Augen Tierquälerei und könnte sogar den Tod beider Vögel bedeuten. Auch heute können beide nichtmal in getrennten Räumen sein, ohne daß einer nach dem anderen schreit.
Die Dame sagte lediglich trocken, daß man das hinnehmen müsse.......*ohneworte*
Sie würde nun weiter verhandeln und würde sich nochmal melden.
Kurze Zeit später telefonierte ich mit dem Tierschutz, der mir das bestätigte, sich jedoch als meine Rückendeckung anbot.

Als Grund wurde angegeben, ich würde die Tiere im falschen Bundesland halten. Niedersachsen ist da so. Hamburg wäre lockerer und hätte alles längst über die Bühne gebracht.
Aber was bringt denen der Artenschutz und die Ehrlichkeit von Menschen, wenn denen das so schwer gemacht wird??????
Hat einer schonmal ähnliches erlebt? Kann einer Tips geben? Mich macht das Warten jetzt fertig, gestrickt mit der Angst, daß die wirklich die beiden trennen. Gerade die Henne ist mein großer Liebling. Ich habe die Vermutung, daß es eine Handaufzucht ist, da sie sich für ihr Alter echt super händeln läßt, heißt, beißt nicht zu, reagiert sofort auf Menschen im gleichen Raum usw.

Traurige Grüße
 
Da dir zumindest hier noch niemand geantwortet hat...

Ich kenne Fälle wie deine, wo z.B. ein Gelbbrustara von seiner Gruppe getrennt wurde, in der er jahrelang gelebt hat, weil der (vorbildliche) Halter für dieses eine Tier keine Papiere hatte (Schenkung oder so, keine Ahnung). Ansonsten Haltung einwadfrei, aber dieses eine Tier - das muss weg, da keine Papiere.

Dieser Ara wird dann in eine Auffangstation gebracht - die eh schon überfüllt ist. In der Auffangstation, wo der Vogel landet, sehen es Leiter und Mitarbeiter genau wie du - warum bekommen wir hier einen Vogel aus vorbildlicher Haltung, den wir hier provisorisch unterbringen müssen, und das nicht mal mit Vermittlungschancen (da kommen dann nur öffentl. Einrichtungen wie Zoos in Frage)?

In ganz seltenen Fällen werden dann diese Tiere auch wieder an Privat abgegeben, die Auffangstation meldet sie natürlich vorher an.

Auf jeden Fall ist das eine ganz miese, realitätsferne Art von Bürokratie. Es gibt hier häufiger solche Fälle, vermutlich hat sich auch schon jemand dir gegenüber per PN geäußert... Da kommt dann nämlich doch eine nachträgliche Anmeldung in Frage, hängt wohl aber vom Gusto des jeweiligen Amtes ab.
 
Ich danke dir, für deine Antwort.
Und ich habe gute Nachrichten:
Der Vogel darf bleiben. Der Landkreis hat eine Duldungserklärung rausgegeben. Mit dieser hab ich nun alle Unterlagen für die Anmeldung zusammen. Der Ring ist auch schon da.
Weißt du zufällig, wie das mit dem Ring aussieht?
Habe einen offenen Ring beantragt. Bekommen hab ich heute einen Metallring, der (noch) geschlossen ist. Er hat an einer Seite innen und außen eine Kerbe. Zum Aufteilen????? Ich bekomme den Ring jetzt in dem Zustand nie und nimmer über den Fuß. Montag hab ich nen Termin beim TA. Muß/Darf ich den auftrennen? Nicht, daß ich was falsches bekommen hab.
 
Beschlagnahmung und dann Dauerleihgabe an den derzeitigen Halter ist ebenso legal, wie eine gängige und sinnvolle Praxis in so einem Fall. Vielleicht kannst Du ja Deine Behörden davon überzeugen.
 
Über Beringung weiß ich leider nichts, sorry! Aber ist ja schon mal schön, so positives zu hören :)
 
hi,
ja, so ist das mit der bürokratie, gesunder menschenverstand oder logik ist darin nicht vorgesehen.
als züchter kämpfe ich auch immer mal wieder mit diesen stumpfsinnigen paragrafenreitern.

den ring den du geschickt bekommen hast ist sicher ein offener standartaluring. dieser wird mit einer ringzange aufgebogen und danach am bein des vogels wieder zugedrückt. das funtioniert auch mit einer herkömmlichen flachzange diese muss nur mit der spitze in den ring passen. allerdings pass auf der ring kann nur ein mal geöffnet und geschlossen werden. meistens brechen sie bei wiederholten höffnen in 2 teile und werden damit nutzlos. du kannst den ring auch mit zu deinem ta nehmen, wenn dein ta nur ein wenig ahnung von vögeln hat, kann er dir sicher mit dem ring weiter helfen.

ps: beim nächsten mal erkundige dich vorher bei einem graupapageienzüchter in deiner nähe. dieser kann meist hilfreich sein oder den vogel problemloser anmelden.
 
@sittichmac: Ja, ich hätte nicht gedacht, daß es soviele Paragraphenreiter gibt.
Ich muß dazu erwähnen, daß die Übernahme der beiden nicht so schnell geplant war.
Die Idee reifte in mir, da meine Eltern auch immer Exoten hatten. Da ich weiß, daß diese Tiere nicht in Einzelhaltung gehalten werden dürfen und auch in der Anschaffung sehr teuer waren, schaute ich mir im Netz die derzeitigen Preise und Angebote an und wollte erstmal sparen.
Ja, bis ich dann diese Anzeige fand, in die die Not schon herausstach......
So bin ich zu meinen beiden gekommen. :zwinker:
 
Leiter und Mitarbeiter genau wie du - warum bekommen wir hier einen Vogel aus vorbildlicher Haltung, den wir hier provisorisch unterbringen müssen, und das nicht mal mit Vermittlungschancen da kommen dann nur öffentl. Einrichtungen wie Zoos in Frage?
 
Thema: Artenschutz kommt vor Tierschutz??????

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