Tadle nichts Menschliches! Alles ist gut, nur nicht
überall, nur nicht immer, nur nicht für alle.
Novalis
--------------------------------------------------------------------------------
hallo und guten Morgen an Euch ALLE,
der Beitrag ist zwar nicht mehr der Jüngste, aber das Thema dürfte wohl ohnehin genereller Natur
sein und somit bleibts eigentlich immer aktuell, wie die beiden nachstehenden Urteile zeigen:
--------------------------------------------------------------------------------
In einem norddeutschen Dorf muß niemand das Geschrei exotischer Vögel ertragen, da sich
ihr Lärm deutlich von den vertrauten Geräuschen einheimischer Tiere unterscheidet. Mit dieser
Begründung verurteilte das Landgericht Itzehoe einen Kakadu-Züchter aus einem Ort bei Heide,
seine Tiere so zu halten, daß die Nachbarn nicht mehr gestört werden.
Landgericht Itzehoe, Aktenzeichen Az 1 S 257/04
--------------------------------------------------------------------------------
Das über Stunden andauernde, schrille Pfeifen eines Papageis, der in der Wohnung eines
Mehrfamilienhauses in einer reinen Wohngegend gehalten wird, übersteigt die in einer solchen
Gegend ortsübliche Lärmbelästigung durch Tiere erheblich und muss nicht hingenommen werden.
Immissionsschutzgesetz des Landes NRW § 12
OLG Düsseldorf, Az. 5 Ss (Owi) 476/89
--------------------------------------------------------------------------------
Soweit ich weiss, wurden in dem einen Fall Geräuschmessungen vom Nachbargrundstück aus
durch geführt, mit dem Ergebnis das eine Lautsärke von satten 100 dB/A gemessen wurde.
Mal zur Info: » Was ist Lärm?
Wie sich zeigt, ist das ein recht sensibler Bereich, der ja insbesondere die private Lebenshaltung
betrifft, und was für den einen angenehm klingt, geht dem anderen u. U. schwer auf die Nerven.
Wenn dann erst mal der Wurm drin ist, kommt es zu solchen Streitigkeiten wie oben. Nicht bei
jedem liegen die Toleranz- oder Akzeptanzgrößen eben gleich hoch. :(
Herzlichen Gruss
Christian
« Zahme Vögel singen von der Freiheit, wilde Vögel fliegen. »