Vogelklappe schrieb:
Denn trotz der massiven Bejagung flatterten nach einem Jahr nicht weniger, sondern mehr Rabenvögel als je zuvor durch Ostfriesland. Aus anderen Revieren zugewanderte Krähen und höhere Bruterfolge der überlebenden Tiere hatten die in den Bestand gerissenen Lücken mehr als ausgeglichen[/I]."
Den letzten Satz hast Du bestimmt komplett überlesen, stimmt's, aday ? Und mir im übrigen immer noch nicht beantwortet, warum Du Reichholfs Thesen (solange sie Dir ins Konzept passen), aber nicht seinen Schlussfolgerungen bezüglich Zunahme gerade nicht reviergebundener Rabenvögel nach Bejagung zustimmst.
http://www.lbv-toel.de/PDF-Files/Eisvogel2004/Kraehenbekaempfung.pdf
Habe ich doch gelesen! und das mit Reichhof hatten wir auch schon und ändert nichts an der Gesamtzahl der Rabenvögel, wenn man mal über den Rand des Kochtopfes hinausschaut, oder hast du da andere vorstellungen und Zahlen?
Aber bitte, die Annahme das die Rabenkrähen jetzt doppelstöckige Nester bauen um die von dem ein oder anderen NABU-Vertreter genannten Zahlen an "Bruterfolgen" überhaupt zustande kommen könnten, bezweifele ich noch immer
.
Auch ist hier durch den "Zuzug" aus anderen Revieren, doch auch nur ein weiterer Beweis dafür, das eine effizente Regulierung dieser gefährlich hohen "Überbestände" die wir uns in den letzten Jahrzehnten bei den Krähen herangezüchtet haben durch durch das "nichtstun" aufgrund einer EU-Verordnung "Singvögel" nur durch eine flächendeckende Regulierung / Bejagung zu erreichen ist. Im Moment ist es in den Bundesländern wo die Bejagung zum Glück wieder erlaubt ist aufgrund der geänderten EU-Verordnung nachdem man selbst dort den Fehler der Schonung erkannt hat, wie ein anlaufen gegen Windmühlen, da die Gesamtpopulation einfach zu groß geworden ist. Ich verstehe auch einige Jäger bei uns, die sich sagen, Niederwild ade, Schutz von Singvögel und Co. ist nicht mehr möglich, ich beschränke mich auf die Hege der nicht so stark durch Rabenvögel gefährteten Arten da der Zeitaufwand der für eine ordentliche Regulierung notwendig wäre mit den jetzt erlaubten Mitteln einfach nicht mehr möglich ist. Die wenigen Reviere die Konsequent Bejagen und vielleicht auch noch mit "Übundsflügen" von Falken und Co. die Ortsansässigen Krähen vergrähmen, haben hingegen auch relativ gute und Artenreiche "Kleintier-Bestände", wobei hier auch leider ungewollt die ein oder andere Schützenswerte Tierart auch schon mal vergrämt wird und abwandert.
Der Ansatz müßte meiner Meinung nach einfach sein Junggesellen- Schwärme zu reduzieren. Kreative möglichkeiten sind gesucht. Wenn keine effektive Jagd möglich mit der Schußwaffe wie derzeit hier und dort erlaubt zu bestimmten Zeiten, muß man andere Ansätze suchen und finden.
Weniger erfolgreiche Bruten und damit reduktion der Junggesellenschwärme auf überschaubare Zeit:
Möglichkeit 1:
Brutpaaren zu einem möglichst späten Zeitpunkt erlegen, der verhindert, das die Reviere nachbesetzt werden und junge großziehen.
Möglichkeit 2:
Aushorsten. Aber wer soll das machen? Ich klettere nicht in die Bäume, aber vielleicht gibt es ja ein paar mutige 1€-Jober unter euch.
Möglichkeit 3:
Ausschiessen. Unfein aber effektiv.
Möglichkeit 4:
Fallenjagd. Wäre doch eigentlich die Ideallösung.
Möglichkeit 5:
Die Pille für die Krähen-Frau oder den Krähen-Mann, oder fangen und Kastrieren / Sterilisieren. Viel Spaß, nicht durchführbar.
Möglichkeit 6:
Wir lassen die Rabenvögel in Ruhe und nehmen dafür in Kauf, das die Artenvielfalt bei uns noch weiter in den Keller geht. Nicht die Anzahl der Vöglein ist interessant, sondern die Verteilung auf die einzelnen Arten usw.
Möglichkeit 7:
......
Das etwas geschehen muß, müßtest auch du einsehen Almuth. Vorausgesetzt du schaust nicht nur bis zu deiner Nasenspitze, sondern auch gelegentlich mal ein bisschen (viel)weiter.
Leider habe ich keinen Nachttauglich Kammera, denn dann könnte ich dir vielleicht mal ein paar Bilder aus Marburg von den Lahnwiesen und mehreren anderen Orten Zeigen, wo Abends alles schwarz von Krähen ist, wenn diese in die Schlafbäume einfallen. Für die Stadt Marburg alleine schätze ich im Moment mal weit über 50.000 Krähe, wenn das überhaupt reicht. Für Berlin gibt es ja Zahlen, wenn auch alte und die sehen auch nicht so toll aus und es werden immer mehr. das Umland von Marburg kann ich jetzt nicht überblicken ist aber auch nicht verwaist, das kann ich dir versichern. Die Schwärme die Abends einfallen sind gigantisch und ein Schauspiel, ganz wie bei Alfred Hitchcock, nur das diese den Abendhimmel wegen der Dämmerung nicht erheblich verdunkeln. Sieht aus wie im zweiten Weltkrieg die einfallenden Bombergeschwader auf die Großstädte, nur noch viel Zahlreicher und in noch mehreren Wellen. Auf den Schlafbäumen kann man jeweils weit über 100 Krähen zählen und davon gibt es ein einige hundert an der Lahn in Marburg. Auch sitzen sie bei großen Einkaufsmärkten usw..
Wenn du einmal die Anwohner fragst, die schon Ewigkeiten dort wohnen, so können diese dir aus vergangenen Zeiten Berichten, wo die Krähen keine große Rolle gespielt haben und es trotzdem soviele gab, das diese in ihrem Bestand nie gefährtet waren, was sie auch nie sein werden, ausser es kommt zu einem weltweiten Atomschlag wo nur noch Schaben und Co. überleben würden, aber dann wäre es für uns als Menschen sowieso kein Thema mehr.