Kleine Wachsmadenzucht 1. Teil

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Tiffani

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Hier ein weiterer Tip zur Futtertierzucht für Fortgeschrittene

Die Wachsmade, die Larve der Wachsmotte, ist Reptilienhaltern schon lange bekannt. Von Vogelfreunden wird sie immer sehr skeptisch beäugt. Zugegeben, sie hat ein paar Nachteile, die ihre Haltung oder Zucht nicht sehr einfach machen. Wenn man aber um die "Problematik" weiß, und sie berücksichtigt, ist sie eigentlich relativ einfach zu züchten. Zugegeben, nicht so problemlos wie die Larve des Schwarzkäfers (Mehlwurm). Aber wer diese Futtertiere braucht, hält auch meistens Vögel, die nicht ganz leicht zu händeln sind :D Und das A und O ist ja eine Reserve, auf die man jederzeit zurückgreifen kann, wenn z. B. im Handel mal keine Futtertiere zur Verfügung stehen. Desweiteren weiß man ganz genau womit die eigenen Futtertiere ernährt wurden ;)
Sie rentiert sich im kleinen Stil, wie ich sie betreibe, für wenige kleine WF oder spezielle PF. Man kann sie auch im großen Stil betreiben, brauch dann aber größeres Zuchtbehälter die an die Anforderungen angepasst werden müssen.
Zunächst sei gesagt: Die Wachsmotte ist wie die Larve des Schwarzkäfers (Mehlkäfer) ein Schädling, in diesem Fall nicht ein Getreideschädling, sondern ein Schädling der die Bienenstöcke befällt, letztendlich also dem Imker zusetzt. Ihre Larve ernährt sich von den Bienenwaben, und zerstört somit auf Umwegen den Bienenstaat. Achtet also bitte darauf, das wenn ihr sie züchtet, sie nicht in unmittelbarer Nachbarschaft eines Imkers zu züchten und sie evtl. mal entkommen zu lassen. Das wäre nicht fair. Er hat schon mit der Varroamilbe genug zu tun.

Desweiteren müßt ihr wissen, das diese Larve sich, wenn sie Hunger hat, und den hat sie bis zur Verpuppung ununterbrochen, sogar durch millimeterdickes Plastik frißt.
In meinem Fall waren es Ketchupeimer und ehemalige große Huffetteimer, die ich zur Zucht umfunktioniert hatte. In beide hatte ich mittels Sillikonkleber eine feine Nirostagaze eingeklebt, zur Belüftung. Als das Futersubstrat zur neige ging, fraßen sie sich auf der Suche nach Futter, neben der Gaze durch das Silikon, aber auch einfach an einer beliebigen Stelle durch den Deckel.
Also merke:
Niemals das Futter ausgehen lassen !!!!!
Man muß jetzt aber nicht gleich in Panik verfallen, erstens gibt es Abhilfe, dazu später, und zweitens sie fressen keine Tapete, Stoffe oder Wolle, sondern nur Bienenwachs und dessen Ersatzstoffe.
Ach ja, eines sei noch gesagt, die größeren Exemplare, können gut beißen! Und man merkt es auch. Nur falls ihr mal auf den Gedanken kommt, sie einige Zeit in der Hand festzuhalten :D Sollten sie doch einmal entwischt sein, werden sie bald an Nahrungsmangel sterben, oder sich in einem dunklen Winkel verpuppen. Es schlüpft dann irgendwann eine Motte. Sie sieht ähnlich aus wie die allseitsbekannte Futtermotte. Aber sie ist größer und etwas anders gefärbt. Auch neigt sie nicht zum schwärmen, sondern sitzt lieber still und unbeweglich herum, wie im Bienenstock eben :D Man kann sie sehr leicht mit einem Glas oder lehren Trinkröhrchen einfangen :zustimm:
Zuletzt sei noch erwähnt, diese Larve ist ein absoluter Kletterkünstler. Man sollte diese Larven also nicht auf Vorrat verfüttern :D, sie machen sich ziemlich schnell aus dem Staub. Man kann sie und die Motten etwas inaktivieren, wenn man sie vorher eine geraume Zeit im Kühlschrank "gelagert" hat. Aber nicht zu lange, dann bekommen unsere Vögel Bauchschmerzen, weil sie zu kalt sind 8o

Auf geht's.... bitte ab und an die Bilder vergrößern, wegen den eingefügten Texten :prima:

Was brauche ich? Wo bekomme ich es?

1.) 001 Wachsmaden 18 a.jpg Im Haushaltswarenladen
2.) 002 Wachsmaden 31 a.jpg Versandverpackungen aufheben :+klugsche
3.) 003 Wachsmaden 17 a.jpg Leere Gläser deren Deckel man ausschneidet in die die Gaze eingepaßt wird. Gaze im Branchenbuch suchen!
4.) 004 Wachsmaden 35.jpg Im Zoo oder Angelladen
Die Zutatenliste
5.) 005 Zutatenliste 1.jpg Im Supermarkt und Reformhaus (Drogerie)

2. Teil folgt in Kürze
 
Kleine Wachsmadenzucht 2. Teil

Die Larven (Wachsmaden) erhaltet ihr in der großen Form im Angelladen in meißtens grünen oder gelben Plastikdosen mit Luftschlitzen und Sägespänen ohne Futtersubstrat. Es sind ja Angelköder! Sie stehen auch immer im Kühlschrank.
Die anderen etwas kleineren bekommt ihr im Zoohandel in dem auch oft Reptilien oder Spinnen angeboten werden. Diese Larven sind wesentlich kleiner, werden in den üblichen viereckigen Plastikkistchen mit Belüftungslöchern angeboten und enthalten ein Futtersubstrat.
Ihr solltet darauf achten möglichst milbenfreie zu erwischen, nicht ganz einfach, meist sogar fast unmöglich 8(. Ihr erkennt das an kleinen weißen Punkten die auf dem Plastikkistchen herumwuseln.

Wie ihr oben seht nehme ich Glasbehälter :D, da beißt sich keine Larve durch, aber, wenn sie Hunger haben finden sie auch hier einen Weg :+klugsche Aber auch da gibt es Abhilfe (später).

Wenn ihr jetzt alle Zutaten und Utensilien habt, fangen wir an...

Die Wellpappe muß auf eine Länge und Höhe zugeschnitten werden, daß sie in euer Zuchtgefäß paßt. Sie dient den Larven zum Verpuppen und den geschlüpften Motten zum Klettern und Paaren. Bitte berücksichtigt die Substrathöhe von ca. 2 cm! Um diese Höhe muß die Pappe kürzer sein, und sie sollte auch keinen Kontakt mit dem Gazedeckel haben :+klugsche

Jetzt gebt ihr die Trockenzutaten in die Rührschüssel und kippt das Glyzerin hinzu, schaltet die Maschine ein und laßt sie kneten (Knethaken ist besser als Rührquirl). Während des Knetvorganges gebt ihr langsam den Honig dazu...
006 Wachsmaden 28.jpg

Ihr laßt jetzt die Maschine alles durchkneten. Ihr könnt die Menge, die für einen 5L Eimer Zuchtansatz gedacht ist, auch auf eine kleinere Mengen umrechnen. Achtet aber immer darauf daß das Substrat letztendlich nicht zu feucht oder zu trocken ist.
Richtig ist es wenn der Löffel gut drin stehen kann, es aber immer noch feuchtklebrig ist.
So in etwa
007 Wachsmaden 30.jpg

Wenn ihr mit dem Zuchtsubstrat zufrieden seid, füllt ihr ihn in die Zuchtbehälter um und steckt die Wellpappe rein. :+klugsche Aber nicht zu weit!
So wäre es richtig!
008 Wachsmaden 32.jpg

Das restliche Futtersubstrat, welches ich zum Nachfüttern und für neue Ansätze benötige, hebe ich in Kunststoffgefäßen auf und hältere sie im Kühlschrank

009 Wachsmaden 47.jpg Es hält sich, luftdicht verschlossen, dort eeeewiiiig! :D

Jetzt sortiere ich die Larven aus die ich für die Zucht nehmen möchte, und die, die ich zum baldigen verfüttern verwenden werde.
Die zum baldigen verfüttern hebe ich in einer sauber gewaschenen Insektenaufbewahrungsschachtel mit neuem eigenen Futtersubstrat auf.

010 Wachsmaden 46.jpg
Diese Larven stelle ich an einen dunklen, relativ warmen Ort. Je wärmer, desto mehr fressen sie und desto schneller wachsen sie und desto schneller verpuppen sie sich. Also nicht zu warm. Gut sind 21° bis 24°. Dann geht es nicht so schnell :prima: Der Vorteil des eigenen Futtersubstrates ist, keine Milben, es entspricht dem Reinheitsgebot für die menschliche Ernährung. Das in den Verpackungen mitgelieferte Futtersubstrat ist meisten schon arg zerfressen und vollgekotet, sprich wenig nahrhaft. Ihr seht das auch an den Larven selbst. Sie sind meißtens ziemlich lappig, wie ein schlaffer Luftballon.
Schlechtes Futter für unsere Vögel 8( Also erstmal aufpäppeln. Denn das Tier wird was es frißt :+klugsche

3. Teil folgt in Kürze
 
Also ich hatte bis jetzt immer Pech mit meinen Zuchtansätzen der Wachsraupen, deshalb lass ich es auch sein.:D
 
Wachsmadenzucht 3. Teil

Die für die Zucht vorgesehenen Larven gebe ich in die Zuchtbehälter
013 Wachsmaden 44.jpg
verschließe sie und stelle sie trocken, warm und dunkel.

Und dann?

Warten,warten,warten...Und eines Tages wird aus der Larve eine Puppe
014 DSC_0061.jpg

Und nu?
Wieder warten,warten,warten... :zzz:
Und eines Tages wird aus der Puppe ein "Schmetterling" 8o
015 Fertig.jpg

Diese "Schmetterlinge" sind meine eigentlichen Zuchttiere. Sie sind sehr flatterhaft und reagieren auf den kleinsten Lichteinfall, sprich sie werden dann richtig aktiv.
Um sie dann also in den nächsten Zuchtbehälter umzusetzen, stelle ich sie vorher in den Kühlschrank. Bei 8° bis 10° sind sie nach 30 Minuten deutlich phlegmatischer. Da sie aber immer noch bei Lichteinfall nach oben krabbeln, wenn auch sehr langsam, kann ich sie am Glasrand mit einem kleinen schmalem Trinkröhrchen gut absammeln und in den neuen Behälter umsetzen.
Dieses ist dann mein eigentlicher Anfang der Zucht.
Durch das öftere Umsetzen reduziere ich so die mitgeschleppten Milben, und biete den Tieren saubere Zuchtbehälter.

In dem jetzigen Zuchtbehälter finden die Motten zueinander und paaren sich mehrmals und legen ihre Eier dort im Futtersubstrat ab. Die Motten selber scheinen nicht's zu fressen, obwohl sie Kot abgeben!?
Wenn so ziemlich alle Motten geschlüpft sind, fange ich nach und nach die Motten heraus und verfütter sie an meine WF. Meine Vögel sind inzwischen sehr geschickt sie, aus den am Gitter angebotenen Trinkröhrchen, herauszufangen, wenn sich die Motten zu sehr in die Nähe des Randes des Trinkröhrchen wagen. Manchmal lasse ich auch die Motten in die Box fliegen. Ich habe dazu einen speziell angefertigten Gazerahmen, den ich statt des Gitters einsetzen kann, dann entfleuchen die Motten nicht in die gute Stube :D Und die Vögel haben ihren Jagderfolg :zustimm:

Die Gläser in den die Motten ihre Eier abgelegt haben lasse ich stehen, lange... Ab und an kontrolliere ich, ob sich schon kleine weiße Gespinstgänge zeigen, die die Aktivität der frischgeschlüpften Larven anzeigen.
Um dann beizeiten frisches Futtersubstrat nachzufüttern, damit sie nicht auf der Suche nach Futter den Behälter zu entfleuchen versuchen.
Denn anfangs sind sie so winzig, daß sie am Deckelgewinde entlang sich herauswinden könnten oder aber sogar durch die feine Gaze.
:+klugsche
Bei rechtzeitigem Nachfüttern passiert so etwas nicht.

Wenn doch, was kann man vorbeugend tun?


Trotz öfterer Kontrolle konnte ich keine Lebenszeichen in meinen Zuchtgläsern entdecken, und dachte es wäre ein Fehlschlag gewesen. Ich hatte nicht berücksichtigt, das Aufgrund der geringen Umgebungswärme im Winter, die Entwicklung bedeutend länger dauerte, als im Sommer.
Hinzukamen gesundheitliche Probleme und beruflicher Streß, das ich die Larvenzucht vernachlässigte. Ein grober Fehler wie sich zeigen sollte. Als ich wieder einmal nach meinen Larven sah, fand ich folgendes vor :+shocked::+shocked::+shocked:

4. Teil folgt in Kürze :D
 
8o 016 DSC_0022.jpg 8o

Was war passiert?

Ungefähr 50% meiner Nachzuchtlarven hatten Aufgrund von Futtermangel 0l den Behälter verlassen. Und zwar die kleinsten, die zuletzt geschlüpften.

Warum war es trotzdem nicht zu einem Larvengau gekommen? Warum sind sie gleich in der Nähe des Zuchtbehälters verendet?

Hier die Lösung:

Sämtliche meiner Bretter oder Böden auf denen meine Zuchtbehälter stehen werden von mir alle paar Wochen (5) mit ARDAP eingesprüht.
Ich erwähnte es verschiedentlich im Forum. Es ist ein Kontakt- und Fraßinsektizid. Insekten die damit in Berührung kommen, sterben nach kurzer Zeit ab. Für Warmblüter ist es ungefährlich, so die Aussage. Man sollte es trotzdem, nicht übertreiben :nene:
Zum Einsprühen nehme ich die Zuchtbehälter weg, lasse ungefähr ein halbe Stunde ablüften, dann stelle ich die Zuchtbehälter zurück. Sonst stirbt einem Aufgrund des noch vorhandenen Sprühnebels die Zucht weg :o.
Ihr seht also, selbst wenn mal was passiert, wenn man vorbeugt, passiert nichts.

Was hab ich jetzt also getan?

016 DSC_0253.jpg
Die noch vorhandenen Larven mit Futter versorgt, und die sich langsam einspinnenden in einen neuen Behälter mit frischem Futter umgesetzt.
Und somit ungefähr 40% gerettet. Diese werde ich jetzt natürlich nicht verfüttern, sondern meinen Mottenstamm aufbauen, bis ich ungefähr 10 Gläser habe. Diese werden dann in regelmäßigen Abständen, der Entwicklung entsprechend, umgesetzt bzw. neu bestückt.
Somit bin ich unabhängig, und habe immer mal ein paar extra "Räupchen" für meine paar Pieper.
Ob sich nun der Aufwand lohnt, bleibt dahin gestellt. Fakt ist, wenn der Rythmus drinne steckt, brauch ich nur noch Futter mischen und Zuchtraupen bzw. Motten umsetzen. Ich hab kein Streß mit bestellen oder rumrennen und schauen wo bekomme ich gute Qualität und sind auch nicht nur 30 Stück in so einer Kiste 8(.
Weil gerade das hat mich immer gestört. Mangelhafte Futtertier (regelrechte Hungerharken) und beim auseinanderfriemeln kam ich gerade mal auf max. 30 Räupchen, wenn überhaupt.
Hinzu kommt ich verfüge jetzt über Larven in allen möglichen Größen :zustimm: Was gerade in der Zucht von immenser Bedeutung ist. Die überschüssigen Larven, die zuviel sind, hatte ich immer den freilebenden Vögeln spendiert. Ja ich hatte auch Überschuß :D

Fazit:
Man sollte die Entwicklung immer im Auge behalten, beizeiten nachfüttern, die nähere Umgebung gut präparieren, dann bleibt auch eine Wohnung "Ungezieferfrei".
Und ich bin Unabhängig!
 
Zuletzt bearbeitet:
An den MODI

Lieber MODI, bitte bei Gefallen "festmachen".
Ich geh jetzt schlafen :D
Wünsche euch allen zauberhafte Weihnachten :zustimm:
 
Als Terrarianer freue ich mich, wenn die Vogelhalter endlich auch mal auf die Lebendfutterzüchterschiene kommen.
Danke für die ehrliche, ausführliche, sinnvolle und nachvollziehbare Zuchtanleitung. Geht so übrigens für beide Wachsmottenarten.

Als Tipp für weiteres leicht züchtbares (u.U mit Aufwand), das den Speisezettel sinnvoll erweitert:
Getreideschimmelkäfer (wenig Aufwand, große Ausbeuten aber Pestpotential)
Bohnenkäfer (der Hit für Liebhaber von Kleininsekten: Bekömmlich, schmackhaft, enorme Ausbeute bei nahezu null Aufwand, fast kein Pestpotential)
Ofenfischchen (sehr wenig Aufwand, keine großen Ausbeuten, aber interessant zur Abwechslung im Speiseplan, geringes Pestpotential (Bücher!) )
Diverse Grillen und Heimchen (mäßiger Aufwand, Ausbeute vom Aufwand, den man zu leisten bereit ist, abhängig. Pestpotential artabhängig (Kurzflügelgrillen sind schlimm))
Verschiedene Schabenarten (Achtung, unterschiedliches Pestpotential-aber nicht bei allen hoch. ZT problemlos Ausbeuten im Kg/Woche Bereich machbar bei minimalem Aufwand)
Wanderheuschrecken (sehr gesund, aber großer Aufwand, kein Pestpotential)
Achatschnecken (Geringer Aufwand, die Schneckenbabies sind eine bisweilen sehr gerne genommene Kalziumquelle, kein Pestpotential).
Rosenkäfer (Larven sehr kalorienreich, Käfer sehr ballaststoffreich aber nur was für größere Vögel. Zucht (von Pachnoda marginata) wenig aufwändig aber nicht extrem ergiebig, kein Pestpotential)

Bei Interesse kann ich gerne für jede dieser Kategorien kurze Zuchtanleitungen posten.

Zum Ardap: Die enthaltenen Pyrethroide wirken auf Reptilien hochgradig neurotoxisch. Seitdem ich entsprechende Symptome bereits bei minimaler Exposition gesehen habe, schwankt mein Glauben an die absolute Harmlosigkeit für Warmblüter doch stark und ich rate zur Vorsicht..
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für das Lob :blume:

Aber jetzt habe ich nichts mehr zu bieten an Lebendfutterzuchtanleitungen.

Jetzt könnte sich ja Ingo mal ans Werk machen :D :zustimm:
 
Jetzt könnte sich ja Ingo mal ans Werk machen
Na dann fange ich mal an mit Bohnenkäfern.
Was man braucht: Einen Vorrat an 0,5 Liter Schachteln mit kleinen Luftlöchern (Grillendosen sind ideal), Eine Katzenkloschaufel mit engen Maschen, Schwarzaugenbohnen (Asiamarkt).
Man befülle eine bis mehrere der Dosen ca 2-3 cm hoch mit Schwarzaugenbohnen und streue etwa einen Teelöffel Bohnenkäfer (die von Kerf.de wachsen NUR auf Schwarzaugenbohnen und weder auf Weissen Bohnen oder Erbsen noch auf Linsen ==> bei Ausbüxen werden sie nicht schädlich).
Das ganze bewahre man bei Zimmertemperatur auf. Je nach genauer Temperatur erscheinen nach 2-4 Wochen schlagartig hunderte bis tausende Käferlein in der Box. Dort halten sie sich noch gut zwei Wochen. Wenn man etwas Müsli oder Bienenpollen füttert auch vier Wochen und länger. Zum Ernten giesst man den Boxinhalt einfach durch die Katzenkloschaufel in ein Gefäß passender Größe.
Die Käferlein fallen durch, die Bohnen bleiben in der Schaufel.
Nun kann man die Käferlein noch mit Korvimin bestäuben (haftet prima) und verfüttern. Nicht vergessen, welche zum Neuansetzen zurückzubehalten.
Wenn man genug Ansätze betreibt, hat man jederzeit viele viele Käferlein. Einmal pro Woche alte Ansätze wegwerfen und neue Ansetzen kostet 5 Minuten Arbeit maximal. Wenn man will, reicht es auch, das alle zwei Wochen zu tun. Stapelbare Dosen brauchen wenig Platz und das ganze ist immer übersichtlich und sauber.
Nur stockdunkel darf es nicht sein.
Die Käfer sind 2-4 mm klein, nicht zu hart, krabbeln lebhaft umher (können auch fliegen) und werden von den allermeisten Insektenfressern gerne genommen.
Manche, die bisher keine Käfer kannten, zieren sich erst etwas, weil sie härter sind, als der übliche Gefangenschaftsfuttermix. Die meisten kommen aber sehr bald auf den -offenbar sehr leckeren- Geschmack.
Wem sie zu lebhaft snd, der friert sie nach der Ernte ein und verfüttert sie tot und aufgetaut.
 
Wachsmottenzucht

Hallo Tiffani
Die Zuchtanleitung ist klasse.mein Versuch scheiterte vor
4Jahren aus unkenntnis.daher doch noch einige Fragen.
Wie lange muß ich warten ?
Entwicklung im Ei ,Larvenzeit bis zur Puppe und wie lange
bis dann die motte da ist.(alles bei ca.25 Grad)
Es reichen ungefähre zeiten (Schätzzeiten)
Ich züchte für den eigenbedarf Heuschrecken,werden von
allen Kardinälen besser angenommen als Heimchen und
werden falls mal eine entweicht nicht zur Plage.In diesem Raum
ist noch genügend Platz für einige kleinere Zuchtbehälter.
Vielen Dank im voraus Sigmund
 
....daher doch noch einige Fragen.
Wie lange muß ich warten ?
Entwicklung im Ei ,Larvenzeit bis zur Puppe und wie lange
bis dann die motte da ist.(alles bei ca.25 Grad)
Es reichen ungefähre zeiten (Schätzzeiten)
....

Ich gehe mal von Wanderheuschrecken aus, die sind lecker, aber ehrlich, die währen mir zu kompliziert, das ganze Keimfutter und Gras.... :nene:
Die Zucht ist natürlich unkompliziert... aber die Aufzucht Hut ab Sigmund :blume: Ok, kommen wir zu den Wachsmaden (Larve der Wachsmotte).
Ich hab mal recherchiert, da ich ernte wenn sie halt da sind.
Meine "Reportage" besteht, wie Insider sehen können, aus zwei Arten.
Einmal die große und dann die kleine.

Die große erwarb ich voll ausgewachsen im August, an dem Tag machte ich auch die Aufnahmen der Gläserbestückung, am 05.08.2008.
Die Puppe fotografierte ich am 10.08.2008 (da waren einige wohl von der schnellen Truppe :D)
Die ersten geschlüpften Motten entdeckte am 02.09.2008 damit hätte ich dann züchten können. Da diese Motten aber ein eigenartiges rotes Sekret (Kot?) absonderten, habe ich sie nicht genommen (evtl. Erkrankung?) sondern vernichtet, und eine neue Zucht angelegt, mit der kleinen aus dem Zooladen.

Neue Maden gekauft laut Rechnung am 13.09.2008, die Motten die daraus schlüpften nahm ich zur Zucht (also umgesetzt in neue Gläser, Datum weiß ich nicht)
Am 01.12.2008 die toten entfleuchten mini Junglarven entdeckt.
Am 25.12.2008 die eingesponnennen im Glas fotografiert.

Das erscheint dir wahrscheinlich sehr lange, mir auch, deswegen dachte ich ja auch es ist nix geworden.

Ohne zu messen würde ich sagen das in meiner Nische nur 21° sind.
Wenn man jetzt aber berücksichtigt, das im Bienenstock eigentlich eine konstante Temperatur von 34,5° herrscht, ist es eigentlich ein Wunder, das bei mir überhaupt was schlüpft :gott:

Früher habe ich sehr viel gezüchtet, da hatte ich auch mehr Bedarf, die Entwicklung betrug damals im Sommer knapp 2 Monate, im Winter etwas mehr.
:+klugsche
Aber ich habe mir damals auch mit einem Trick geholfen:
Ich hatte mehrere Volieren in einer Dachschräge, die war Richtung Dachspitze mit einem Brett begradet, an der die Leuchtstofflampe montiert war. Und oben drauf, also außerhalb, standen meine ganzen Gläser mit den Wachsmotten.
Na, das war eine Pracht wie es kreuchte und fleuchte :D

Fazit!
Wärme von unten begünstigt die Entwicklung enorm! Bei 25° :idee: schätze ich das die Entwicklung bei Dir 2 Monate dauern könnte. Vom Ansatz der Larven bis zur Ernte der ersten winzig kleinen neuen Larven. Dann mußt Du sie wahrscheinlich noch eine weitere Woche mästen :D

Ein Tip noch:
Larven verpuppen sich nach einer inneren Uhr. Wenn sie satt sind eher, aber, wenn sie schlecht ernährt werden verpuppen sie sich auch irgendwann (die Zeit ist abgelaufen), durch die mangelhafte Ernährung kommen sie aber nicht zum Schlupf als Motte, sterben ab in der Metamorphose oder kommen "behindert" zum Schlupf und sind dann nicht Zuchttauglich.
Achte also immer auf genügend Futtersubstrat :D
So, ick hoffe ick habe nischt verjessen, et jrüßt Berlin, und wünscht noch'n schicken Aben...
 
Wachsmottenzucht

Hallo Tiffani
Vielen Dank für diese doch für mich wichtigen hinweise.
Ich habe in meinem Vogelraum einen kleinen Raum
1.60m l,1.60m b und 1.80 h mit doppelglas abgetrennt
wegen der Temp.sprich Heizkosten,gleichzeitig besteht
keine Fluchtmöglichkeit für die Futtertiere dort kann ich
nun sobald ich raupen bekomme mit der Zucht beginnen.
Werde im Frühjahr über Erfolg oder mißerfolg berichten.
Gruß Sigmund
 
also ....

das hört sich ja so ganz nach stundenlanger Arbeit an und das täglich .

... kann man die kleinen Dinger nicht auch käuflich erwerben ? Und WO ?
 
Alles selbstverfreilich Vielerorts online zu ordern. zB:
Faunatopics.de
Tera-lunch.de
bugs4u.de
kerf.de
Futtertiere-online.de
und und und
 
Wachsmottenzucht

Hallo Tiffani
In den Kaufhallen bekommt mann nur kleine Würfel Backhefe
auch im Internet habe ich keine befriedigende antwort
gefunden.Sicherlich wird doch flüssige Bierhefe verwendet
oder? Wo bekomme ich diese her und wie lange ist diese
haltbar.
Gruß Sigmund 63
 
Hallo Tiffani
In den Kaufhallen bekommt mann nur kleine Würfel Backhefe
auch im Internet habe ich keine befriedigende antwort
gefunden.Sicherlich wird doch flüssige Bierhefe verwendet
oder? Wo bekomme ich diese her und wie lange ist diese
haltbar.
Gruß Sigmund 63

Was im Gottes Namen willst Du denn mit Bierhefe?????? 8o
Habe ich was falsch verstanden? Bitte klär mich auf :idee:
 
Thema: Kleine Wachsmadenzucht 1. Teil

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