Nistmaterial ?

ich habe eben in einem Onlinshop nach Nistmaterial geschaut, dabei sind mir auch sogenannte Nesteinleger aufgefallen. Hat da jemand Erfahrung mit und ist so etwas denn ratsam, denn die Henne kann dann doch ihren Nestbautrieb gar nicht nachkommen.
Oder sehe ich das falsch. Wäre dankbar für eure Erfahrungen.

lG
domijan

Nesteinleger sind eigentlich nur als "Unterlage" gedacht, wenn die Henne Schwierigkeiten beim Nestbau hat. Es gibt Hennen, die keine wirklichen Baumeister sind. Oder wenn z.B. eine Henne gar kein Nest hinbekommt, auch das gibt es.

Hallo Domijan,

wie Moni schon schreibt sind die Nesteinleger eher für Weibchen als Unterlage gedacht, die sehr liederliche Nester bauen. Ein Nest ersetzen die Dinger mit Sicherheit nicht.
Ich verwende dies Nesteinlager aus Fliz nur dann wenn ein Nest durch 4 oder 5 Junge nach 8-10 Tagen ziemlich verschmutzt ist, dann nehme ich das vom Weibchen gebaute Teil raus und lege einen Nesteinleger aus Filz in das Nest. Dann ist das Nest wieder sauber und vor allen Dingen haben 5 Junge dann mehr Platz.
In machen Nistschalen rutscht das Nistmaterial beim bauen immer hin und her, dadurch kann das Weibchen nicht richig bauen, hier helfen auch die Nesteinleger, die dann mehr Halt in der Schale bieten. Wenn man aber gleich vernünftige Nestschalen kauft, dann kann man die Nesteinleger getrost weglassen.
Als Nistmaterial verwende ich fast ausschließlich Sisal-Jute-Baumwolle der italienischen Firma Sisal-Fibre. Man wundert sich was Kanarien damit für prima Nester bauen, gegenüber der üblichen weissen Scharpie.

Hallo

Nesteinleger hatte ich damals auch mal gekauft,weil meine Henne das Nistmaterial immer mit aus dem Nest zog.Nur mußte ich diesen Einleger auch mit ein paar Sticken am Nest anheften,weil dieser auch hin und her rutschte.Also lag es nicht am Weibchen,es war das Nestgefäß.
Hab jetzt Tonnester und alles bleibt haften.Meine bekommen das beige Scharpie(ist rauher) getrocknetes Gras(Katzengras das nicht "überlebt",getrocknetes Moos,überhaupt Naturmaterial.... Küchenrolle und Fäden holen sie sich .
Je nach Henne sieht das Nest anders aus. Hatte welche die bunt bauten.Da war dann Stickgarn und so drin und solche die mochten lieber Natur.
Wenn sie genug Auswahl haben und nicht zu flache Nester bauen sie auch ohne Einleger gut.Ok ,hatte eine die mit "3Fäden" fertig war.... .. Aber da gab ich dann Bauhilfe und es klappte dann mit der Fertigstellung.
Naturnest,alles selbst gebaut ,sogar die Mulde selbst gemacht
noch ein Naturnest mit Anbau.........
noch ein hängendes....
buntes Nest...
Ansonsten gebe ich gerne die Tonnester,von denen ich begeistert bin.Durch das Material sind sie meiner Meinung nach Luftdurchläßig,oder nennt man das Atmungsaktiv? Der Kot der Nestlinge bleibt nicht so lange feucht auf dem Rand liegen.Er trocknet schneller.
Nesteinleger brauche ich auch nicht ,wenn ein Nest zu beschmutzt ist... oder wenn ein Nestling im Nest gestorben ist.Dann "strubbel" ich einfach etwas aus Scharpie und Küchenrolle .. eben sowas was ich "verbauen" kann und leg es rein.
Nesteinleger finde ich überflüssig und unbequem durch die Kanten,wenn es nicht genau ins Nest paßt.

es grüßt Hilli

nun haette ich aber gerne noch ein Bild vom Tonnest Die Naturnester sehen ja doll aus!

Meine sind noch nicht so weit. Bei einem Test erwies sich jedoch, dass die beiden Kaisernester vom letzten Jahr fuer meine im Herbst erworbene Zuechterhenne Quitte ausscheiden - die ist zu gross dafuer. Das Naturnest finde ich klasse. Reicht da wirklich geschickte Astgabelungen zu plazieren und die machen den Rest? Fuer die behinderte Helma habe ich eine Hanfunterlage gekauft. Das scheint akzeptabel, denn mein Haehnchen huepft da haeufiger rein - ab und an sogar mit Baumwolle ( aus der Schote). Sie schaut interessiert rein und huepft mal durch.
Ist Berwiesenheu ( Tierheu) als Nistmaterial auch in Ordnung?

Viele Gruesse
Sabine

Ob Scharpie rau oder weich ist hängt sicher nicht von der Farbe ab. Ich habe hier auch weisse Scharpie die ist rauer als die beige. Ich bevorzuge eher das Mittelding.

Von allerlei draußen gesammeltem "Zeug" kann ich nur abraten, damit hat man sich sehr schnell irgendwelche Erreger, Schimmelpilze, etc. mit eingesammelt, die auch eine Trockung sehr gut überstehen. Sieht zwar schön aus ist aber in der Zucht nicht so zweckmäßig.

Küchenpapier klebt oft an den Kloaken der Küken fest, da das reiner Zellstoff ist und deshalb stark verkleben kann, besteht dabei die Gefahr, daß sich die Kloake zusetzt.

Wenn das Nistmaterial zu grob und weich (Heu) ist und dann das Weibchen nicht richtig baut, dann enstehen in der Nestmulde schnell weiche Stellen oder Mulden in denen die Eier zu fest liegen und sich nicht vom Weibchen wenden lassen. Diese Eier sterben dann ab.

Bei längeren weicheren Fäden über 4-5cm bin ich sehr vorsichtig, die wickeln sich sehr gerne um die Beinchen der Küken oder auch der Henne. Die passiert auch öfters bei sehr dünnen und längeren Haaren z.B. Schafwolle.

Ganz frei gebaute Nester sollte man bei Kanarien zunlichst vermeiden, dies geht zu 99% schief, wenn die Jungen später wachsen und schwerer werden, dann lösen sich die meisten Konstruktionen in Wohlgefallen auf.

Bei Cardueliden sieht das anders aus, die haben einen ganz anderen Nestbautrieb und bauen sehr stabile Nester, manche Kanarienweibchen können dies auch noch. Aber bei den meisten ist dieses nicht mehr zu beobachten.

Meine Filz-Nesteinleger haben keine Kanten, die passen sich der Nestmulde sehr leicht an. Ich habe mir aus Italien Nesteinleger aus einem weissen Vlies mitgebracht, die haben schon die Form eines Nestes, diese werde ich in diesem Jahr testen

Als Nest verwende ich nur Kunststoffnistschalen mit Löchern am Boden oder Nester aus Kunststoffgitter, hier findet ein optimaler Luftaustausch, fast wie bei einem freigebauten, natürlichen Nest statt. Die Nester lassen sich besonders einfach reinigen und desinfizieren und es setzen sich weniger Milben (wenn man sie mal hat) ab als in ganz geschlossenen Nestern. Tonnester lassen sich relativ schlecht ordentlich reinigen und werden mir persönlich unter dem Nistmaterial bei 4 oder 5 Junge im Nest zu feucht. Habe noch 5 Stück davon von einem Testlauf, wer will kann die Dinger gerne haben ;-)

also was die Nester betrifft scheinen da die Meinungen doch etwas auseinander zu gehen. Das mit den Einlegern werde ich dann doch lieber lassen. Ich habe nur deswegen gefragt, weil unsere Henne letztes Jahr ziemliche Schwierigkeiten hatte ihr Nest hinzubekommenn. Mein Mann hat dann nachgeholfen.
Aber vielleicht klappt es ja dieses Jahr besser. Schau mer mal.

lG
domijan

Meine Kanarien sind in dem Tonnest gesund groß geworden.Diese Nester haben auch unten Löcher.
Auch haben sie noch keine großen Unebenheiten im Nest gehabt... so unterschiedlich dickes Material nehmen sie schon nicht.. hab ich jedenfalls noch nicht gesehen..
Bin keine Züchterin.. also hab ich wohl auch keine Erfahrung.

Mit den Naturnestern wollte ich zeigen ,dass sie sehr wohl auch gut bauen können.
Wenn man kein Naturmaterial nehmen soll.. wie ist es dann mit Naturästen auf denen sie sitzen ,mit frischen Gräsern die man verfüttert....
Man kann sich mit vielen Sachen etwas einschleppen.. sogar mit gekauftem Futter.

Aber wie geschrieben.. bin keine Züchterin...

was bist Du denn? Bist Du eine Vermehrerin?

tja ,was bin ich... ich bin vieles

Ich bin in keinem Züchterverband/Verein.Habe seit über 30 Jahren Vögel.Lasse aber noch nicht so lange brüten.
Hatte glaube ich erst 10 mal bei den Kanarien Nachwuchs gehabt.. hm oder 12 mal.. also noch nicht so oft.Dann lasse ich die Gelege nie so voll,wie sie gelegt wurden.Eben nur so viele wie ich auch unterbringen kann,sei es bei mir oder bei Freunden.Lasse meistens 3 Eier drin.Wie auch das letze und vorletzte mal.Alle 3 sind was geworden.Also es gibt nicht jedes Jahr bei den Kanarien Nachwuchs.
Die Naturnester lies ich bauen,als kein Nachwuchs erwünscht war.Zuerst wollte ich nur die Brutzeit raus zögern durch keine Nestgabe(hab ich ja oft gelesen gehabt) Dann wollte ich mal sehen ,was sie so zustande bringen,wenn ich ihnen kein Nest gebe,aber Nistmaterial zu finden ist und ich sie gewähren lasse.
Ich beobachte sie eben gerne und will etwas über ihr Verhalten raus bekommen.Ihre Art,Geschick eben und das nicht nur im Zuchtkäfig,mit Nestvorgabe.
Genauso habe ich bemerkt ,dass sie Sachen zuordnen können.. Futterdose von Kaffeedose zu unterscheiden..... auf Komando in den Käfig zu fliegen.
Bei meinen neuen muß ich damit von vorne anfangen.Ob es noch mal gelingt ,weiß ich nicht. Diese die ich jetzt habe sind wilder... und ein Weibchen ist wirklich etwas dümmlich.
Mein alter Trupp ist leider nicht mehr.

So nu kann geschmunzelt werden.. über das was ich als "Gelegenheitsbrütenlasserin" so anstelle und denke.

Was ist denn der Unterschied zwischen einer Züchterin und Dir Hilli? *keep cool please*

Die Löcher in den Tonnestern sind aber nun winzig klein ;-) Ich streite ja nicht ab, daß auch in Tonnestern Vögel groß werden. Habe auch nicht geschrieben, daß Du keine Erfahrung hast ;-)

Klar holt man sich mit Naturästen alles mögliche in die Voliere, abwaschen unter einem scharfen Wasserstrahl bringt aber schon eine Menge.

Bei "natürlichen" Gräsern wäre ich sehr vorsichtig, wer weiß wer da nachts alles drauf "gepieselt" hat. Wie sagte mein Vater immer..... ein Tropfen Mausepippi auf dem Futter, schon gibt's Probleme.
Ich geb meinen Cardueliden und Kanarien auch "Halbreifes" von draussen, aber kein Gras. Hab ja Kanarien und keine Kaninchen . Grünfutter, Gemüse, etc ist eh nur Ersatz für "halbreife" und angekeimte Samen. Halbreife Samen gibt's nur der Natur entsprechend im Sommer.

Jeder soll nach seiner Fasson selig werden... sagte schon der "Alte Fritz"

eben
Hm.. welchen Unterschied machst du bei Gras... Gras hab ich nach dem abwaschen getrocknet,als nistmaterial gegeben.. ok.. was soll da noch dran sein. Evtl. Trichos die von anderen Vögeln drauf gekommen sein können,wären nach ein paar Stunden trocken.
Hunde,Mäuse.. klar alles hinterläßt Spuren.. der Regen wäscht...aus dem Wasserkran kommt Wasser ....
Und halbreife.. wie du schriebst... ist auch Gras.Oder was meinst du damit? Löwenzahn... und und und gibt es zu verfüttern...Natürlich fressen sie keine Grashalme... manche waren bei mir ja gescheckt wie ne Kuh,aber Gras gefressen haben sie auch nicht.


Hast du deinen schon mal dünne Weidenzweige gegeben? Meine Kanarien ziehen da ab und zu die Rinde ab.Hatte schon überlegt ob es daran liegt,dass da etwas nützliches drin ist... sie zernagen dann die Rinde.
Kommt es dann dem Weidenrindentee ,den ja manche Züchter geben,nahe?
Denke schon... aber sie erarbeiten sich es dann selber. Haben eine Beschäftigung,müssen nicht nur zum Napf und gut ists.

Achso.. der Unterschied.. ich dachte es wäre deutlich... ich bin in keinem Verein.Soll nicht negativ sein.. und die Züchter haben eben mehrere Paare,jedes Jahr und können so ihre Erfahrungen auf mehr Paare beziehen.Kommen da anderen Ergebnissen.. haben ja auch mehr Nestlinge im Nest....

Hilli....

so wie Du hab ich auch angefangen.... beobachten und schauen was die Viecher so machen. So mach ich das heute auch noch, wenn auch mit etwas mehr Vögel wie damals und halt im Verein seit 1978 um von anderen zu lernen. Zum beobchten was Vögel so alles anstellen hab ich meine Cardueliden in den Außenvolieren. Davon habe ich mittlerweile gut 45qm, das ganz 12 m lang, damit genug Platz zum fliegen und balzen ist. Grade jetzt habe ich einen ganzen PKW-Anhänger Kiefernzweige (zum Nester bauen ) in den Volieren verteilt, 3 Kubikmeter frische Rinde (zum picken und wühlen) auf den Boden. Ich sitz auch nach der Arbeit lieber im Vogelhaus als vorm Fernseher.

Da ich auch viel bei anderen Züchterstuben, Tierärzten und auch Futtermittelhändlern rumkomme und auch den ganzen Tag beruflich mit der Vögelei zu tun habe, bekomme ich ne Menge Probleme der Züchter und auch der Gelegenheitbrütenlasser/innen *was für ein Wort* mit und versuche das hier ein bisserl weiterzugeben.

Ich hoffe Deine Kanarien haben dieses Jahr die Gelegenheit zum brüten

so eine Außenvoliere hätte ich auch gerne... und auch Vögel
Begnüge mich gerade mit denen auf dem Balkon.

Hilli....

bei der Weidenrinde gebe ich Dir Recht, die hat icher die Wirkung von Weidenrindentee. Weidenäste gibt's bei mir auch in den Volieren. Die werden regelrecht abgepult, bis die blanken Äste übrig bleiben. Viele Sitzstangen in den Außenvolieren sind aus Weide, die anderen aus Haselnuss, die muß ich noch alle erneuern.

Mit "halbreifes" meine ich alle möglichen halbreifen Samen von Gräsern, Wildblumen, Kräutern, etc., auch halbreife Kolbenhirse, die baue ich normal selber an. Oli hat zu dem Thema ja einen superguten Bericht in den AZ-Nachrichten veröffentlicht. Der wäre für Dich sicher sehr interessant!

Wir waren bei Nistmaterial ;-)