Schiefer Schnabel bei Jungtier

Diskutiere Schiefer Schnabel bei Jungtier im Forum Stadttauben im Bereich Tauben - Hallo! Bin selten hier, ich weiß, diesmal habe ich eine Frage nach Erfahrungswerten. Es geht um eine junge Stadttauben, etwas Flaum ist noch...
Sadako

Sadako

Mitglied
Beiträge
88
Hallo!

Bin selten hier, ich weiß, diesmal habe ich eine Frage nach Erfahrungswerten.

Es geht um eine junge Stadttauben, etwas Flaum ist noch da, aber sie ist schon recht "erwachsen". Sie wurde mir diese Woche gebracht, da sie einen unglaublich krummen Schnabel hat. Der untere Schnabel zeigt leicht nach links weg, der obere Schnabel geht davon in 90°-Winkel rechts weg! Es scheint sich nicht um einen Schnabelbruch zu handeln, denn der obere Teil des Schnabels "biegt" sich richtig um die Ecke.

Natürlich waren wir beim Tierarzt. Er meinte, solche Schiefstellungen könnten durch einen harten Schlag o.ä. verursacht worden zu sein. Eine Therapie konnte er mir nicht nennen, aber möglicherweise könne sie damit fressen.

Sie frißt natürlich nicht (warum sollte ich den Fall sonst hier schildern). Füttern geht problemlos, da sie richtiggehend den Schnabel aufreißt, wenn sie merkt, da kommt Futter. Der Schnabel an sich ist so stabil wie bei jeder anderen Taube auch. Schmerzen scheint sie nicht zu haben und -mal von diversen Federlingen abgesehen, wie sollte man sich mit so einem Schnabel auch pflegen- sie ist dünn und zart, aber topfit.

Mir ist völlig schleierhaft, wie diese Taube bisher überleben konnte. Wahrscheinlich nur mit Hilfe ihrer Eltern. Selbst da stellt sich mir die Frage, wie da das Füttern geklappt haben kann.

Meine Frage an Euch: Habt Ihr vielleicht vergleichbare Erfahrungen gemacht, daß eine Taube tatsächlich mit so einer Deformation selbständig fressen gelernt hat? Und: gibt es irgend eine mögliche Therapie für so einen Fall?
Der Tierarzt meinte, einschläfern, wenn sie nicht selbst fressen lernt. Schwer, wenn sie ansonsten fit ist und man sie schon einige Zeit gepäppelt hat. :traurig:

Grüße - die Tina

P.S. Foto kann nachgeliefert werden, falls mir wieder jemand unterstellt, ich hätte mir die Geschichte nur ausgedacht.
 
hallo Tina
ichhabe eine junge Taube, deren oberer Schnabel viel zu lang ist (ähnlich wie bei einem Geier :-)). Der Tierarzt hat versucht, den Schnabel zu kürzen, es kam aber direkt Blut. Sie war viel zu schmächtig für ihr Alter (hatte noch Flaumreste, ansonstn schon vollständiges Federkleid) und kann nicht gut fliegen. ich hab sie 1 Woche lang gefüttert, sie hat immer versucht zu picken und irgendwann hatte sie den Dreh raus und hat kleine Erbsen (also eigentlich alles was rund ist) in ihren Schnabel "gerollt" . Das dauerte natürlich ewig und Grit musste ich immer noch füttern...Nach 2 Wochen habe ich mit jemandem gesprochen, der einen Stadttaubenschlag betreut und er meinte, dass sie keine Chance im "Wahren Leben" habe, da sie viel zu langsam frisst. das hat dir jetzt letzten endes wahrscheinlich nicht viel weitergeholfen, eigentlich wollte ich nur sagen, dass deine Taube höchstwahrscheinlich betreut werden muss und keine Chance hat da "draußen",
lieben Gruß,
Simonute
 
Hallo Simonute,

nein, wenn die Taube nicht 100% wieder fit wird, würde sie von mit nicht in einen Offenen Schlag abgegeben werden. Das mache ich nie. Die Frage ist nur, kann man in diesem speziellen Fall was therapieren oder ist es machbar und sinnvoll, die Taube ein Leben lang per Hand zu füttern.

Mache mich jetzt mal an ein Foto. Aber Vorsicht, nix für schwache Nerven.

Lieben Gruß - die Tina
 
Hallo Tina,

ich habe zwei Tauben mit extremer Schnabelfehlstellung.
Eines ist eine Ringeltaube, die als Kücken aus dem Nest fiel und dadurch einen Großteil ihres Oberschnabels eingebüßt hat. Er ist in etwa in Höhe des Knickes im Schnabel bei Deiner Taube abgebrochen. Sie futtert komplett selbständig. Dazu benötigt sie eine volle Schale oder einen weichen Untergrund (Rindenmulch).
Das andere ist eine Stadttaube - dazu gab´s hier vor gar nicht so langer Zeit auch einen Beitrag (ich suche mal) - deren Schnabel ebenfalls seitlich und nach oben wegsteht. Allerdings ist es nicht ganz so extrem wie bei Deiner. Auch sie futtert selbständig.

Daher denke ich, ist es bei Deiner auch nur eine Frage der Zeit, bis sie es selbst schafft. Stadttauben sind doch recht pfiffig, die packt das ganz bestimmt.
Wenn ich es morgen mal auf die Reihe bekomme, stelle ich von beiden Fotos ein.

LG, Sabine
 
Hallo Sabine,

das wäre lieb, wenn Du Fotos machen könntest.. Dein Bericht macht echt Mut. Warst Du mit den Tieren beim Tierarzt, hat der auch nur mit den Schultern gezuckt bezüglich einer Therapie? Mensch, da muß man doch was machen können. Wäre es ein Mensch mit irgend einer Deformation, gäbs tausend Behandlungsmöglichkeiten. :o/ Ich denke da nur an meine Zähne.. die waren auch mal schief bis zum Abwinken.. da gabs dann ne Klammer und nach ner Zeit wurde es besser. Sowas muß doch gehen.

Grüße - die Tina
 
Hallo Tina,

mit der Ringeltaube war ich beim TA. Da der Schnabel abgebrochen ist, hätte es als Alternative nur eine Prothese gegeben. Damit hatte man aber keine positiven Erfahrungen gemacht, weshalb gesagt wurde, so lange die Taube selbständig futtert, sollte man es so lassen.

Mit der anderen Taube war ich nicht mehr beim TA, der Schnabel war schon ausgehärtet. Aber wie gesagt, es ist auch nicht so dramatisch wie bei Deiner.

Ich glaube, einer Taube kann man ja nichts anziehen, was bei uns einer Zahnspange entsprechen würde...

LG, Sabine

PS: Fotos folgen.
 
Der Schnabel sieht unten am Rand vereitert und eine Stelle links nekrotisch, die Haut um die Schnabelwurzel rot entzündet aus. Liegt das am Foto oder ist der Zustand so, wie beschrieben?

LG astrid
 
Hallo.. das Foto ist wirklich nicht gut, sorry. Der Eiter sind vertrocknete Breireste.. im Bereich um den Kropf herum gibts da noch mehr von (kann man ggf. im unteren Bildrand noch sehen). Verunglückter Fütterversuch. ;o) Das dunkle sieht (blut-)verkrustet aus, aber das hat mich jetzt nicht gewundert, da ja auch der Tierarzt von einem harten Schlag sprach, den die Taube wohl abbekommen hast. Ehrlichgesagt war mir die Stelle jetzt auch zu klein, um mir darum Sorgen gemacht zu haben, vermutest Du was schlimmeres dahinter? Die Schnabelwurzel sieht völlig normal aus, da ist nichts entzündet.

Wie ist Deine Einschätzung?

Grüße - die Tina
 
Mir bricht das Herz diese Taube anzuschauen :heul::heul:

Der Schnabel ist ja nicht erst gestern durch einen Schlag in diesen Zustand gebracht worden, die Situation besteht seit Wochen, daher kann es sich nicht mehr um eine blutverkrustete Stelle handeln. Ich halte es für nekrotisch. Sollte es eine Kruste sein, kannst Du sie abheben und Ringelblumensalbesalbe auftragen.

Du fragst nach meiner Einschätzung - so schwer es fällt, ich würde die Taube einschläfern lassen.

LG astrid
 
http://www.taubenhilfe.de/home/fileadmin/Taubi2.jpg

So, das ist jetzt um einiges schärfer. Hoffe, man kann es nun besser beurteilen. Zu der Stelle hat der Tierarzt leider überhaupt nichts gesagt. Sollte es tatsächlich nekrotisch sein.. was macht man da? Kann man da was machen? Das mit dem Einschläfern möchte ich erst in Erwägung ziehen, wenn die Taube tatsächlich nicht lernt, selbst zu fressen. Sinas Posting hatte mir solche Hoffnung gemacht.. :o(
 
Wenn es nekrotisch ist stirbt Gewebe ab und die Nekrose frißt sich immer tiefer durch den Schnabel, macht also den Rest auch noch kaputt. Der kleine Organismus wird langsam vergiftet, wenn das unbehandelt bleibt. Ich denke noch immer, dass das umliegende Gewebe entzündet ist, so rot, wie die Schnabelwurzel auch auf diesem Foto ist. Ich würde das schwarze abtragen lassen und schauen, ob darunter noch lebendes Gewebe ist.

Vielleicht kann Almut eine Beurteilung abgeben?

LG astrid
 
Hallo,

so, ich habe ein paar Fotos gemacht von Merlin, Merrick und Emmit. Alle drei futtern komplett selbständig - wobei Emmit sich am schwersten getan hat und sich auch heute noch gerne zufüttern läßt.

Merlin, ist als Kücken aus dem Nest gestürzt. Der vordere Teil des Schnabels wurde dabei verletzt, starb und fiel ab. (Laut Finder, ich selbst habe den Vogel erst nach 3 Wochen übernommen.)

http://s10.directupload.net/images/100829/temp/vbfyedif.jpg

http://s1.directupload.net/images/100829/temp/58wktul3.jpg


Und Merrick (der Dachbodenfund - ich glaube, davon hast Du auch 2 oder 4 bekommen, Tina), Grund für die Fehlstellung ist unbekannt, er wurde so schon vom Dach geholt. Evtl. waren es die Taubeneltern.

http://s7.directupload.net/images/100829/temp/c3om3a7a.jpg

http://s10.directupload.net/images/100829/temp/vcdu6xmq.jpg


Und Emmit. Er ist auch aus dem Nest gefallen und hat wohl "mit dem Gesicht gebremst"...

http://s5.directupload.net/images/100829/temp/vezivbpp.jpg


Für mich sieht die dunkle Stelle übrigens eher wie eine Kruste aus, das mag aber sehr täuschen. Antibiotika gibst Du vermutlich eh? Ansonsten gut im Auge halten, sobald es sich verändert zum TA. Mit bereits gammelnden Wunden haben meine TÄ und ich ganz gute Erfahrungen mit einer AB-Behandlung gemacht. Ob das ein Patentrezept ist, keine Ahnung, aber es hat in 4 Fällen super geholfen. Den Vögeln blieb jedes Mal eine Amputataion erspart.

LG, Sabine
 
Hallo Sabine (+danke für die Fotos.. gerade Emmit sieht SCHLIMM aus, aber wenn der damit fressen kann, schafft unsere es auch!) und hallo Astrid,

nein, Antibiotikum gebe ich nicht, hat der Tierarzt nix von gesagt, kann ich aber machen. Sowas habe ich da.. im Gegensatz zu Ringelblumensalbe. Aber sowas kriegt man ja im Drogeriemarkt, denke ich. Wie lange soll ich mit Baytril rangehen? 8 Tage?

Mir hat der Tierarzt echt nix anders gesagt, als "wenn sie fressen lernt, gut, wenn nicht, sollte man übers Einschläfern nachdenken". Ich habe sie noch impfen lassen, dann sind wir wieder nach Hause. Ich war sowieso perplex, weil ich im Leben nicht damit gerechnet hat, daß er NICHT einschläfern will. Ich kann sie aber jederzeit wieder hinbringen und nochmal nachbohren zu den Punkten, die ihr ansprecht.. ab morgen geht der Kindergarten (nach 3 anstrengenden Wochen Ferien) wieder los, da hab ich bis 14 Uhr quasi "frei", mit einem Baby im Tragetuch ist die Busfahrt dorthin ein Klacks.

Ich bin verwundert, was man alles Neues sieht im Laufe der ganzen Jahre, die ich nun schon Tauben päpple. Oft stehe ich wie Ochs vorm Berg und denke mir nur "WAS UM ALLES IN DER WELT IST DAS JETZT??". Man lernt nie aus.

Grüße - die Tina
 
Da bin ich mir sicher, dass Deine es schafft!!
Eine Freundin hat übrigens auch eine Taube ohne Zunge und eine mit fehlendem bzw. extrem verkürzten Unterschnabel. Auch die beiden futtern!

Die Stelle am Schnabel kannst Du vermutlich am Besten beurteilen. Ansonsten: ja, 8 Tage und die Ringelblumensalbe (mit der ich persönlich noch keine Erfahrungen gemacht habe). Ggfs. sitzt auch eine kleine Entzündung hinter der Kruste. Wenn Du ein wenig piddelst, löst sich da was?

LG, Sabine

PS: In der Tat, das denke ich auch oft. Es gibt immer noch eine "Steigerung" oder etwas, mit dem man im Leben nicht gerechnet hätte.
 
Hallo, ich würde vielleicht lieber RingelblumenTINKTUR (Calendula-Urtinktur) nehmen statt den gleichen Wirkstoff in Salbe? Weil diese so schmiert.
Stimmt, mit den immer neuen Rätseln,vor denen man steht. Ich hatte aber auch bei meiner TÄ den Eindruck, das es ihr immer mal wieder ebenso geht - nicht, was Tauben angeht, da ist sie nicht sehr kundig, sondern bei den üblichen Tierarten.
Ich weiß auch von einer Taube, der ein Schnabelteil fehlt, und die kann damit auch gut futtern. Nur nicht mehr draußen im Überlebenskampf.
 
Geduld ist angesagt .....

und zumindest für den Anfang ein tiefer Napf, bis das Täubchen gelernt hat, die Körner aufzunehmen.

Hallo Tina,

ich habe auch einen Neststurzkandidaten mit abgerissenen Oberschnabel, einen Grünfinken. Und auch da stellte sich die Frage, ob er selber fressen wird.
Und wie schnell er das lernte. Ich hatte noch nie einen Jungvogel, der so schnell selbstständig werden wollte wie diesen Vogel.
Heute ist er ein stattlicher Bursche ohne jede Auffälligkeit, der alles fressen und beknabbern kann. Lediglich der Unterschnabel muss so alle 6 Monate ganz leicht korrigiert werden.
Mal schauen, ob`s klappt mit dem Bild ....
GrueniPortrait01_0809.JPG
GrueniPortrait03_0809.JPG

Gruß

Jon
 
Bei solchen Vögeln finde ich es noch erstaunlicher, dass sie so schnell selbständig werden. Immerhin spelzen sie die Körner.

Die Ringeltaube mit dem halben Oberschnabel war übrigens auch besonders schnell selbständig, was gerade bei handaufgezogenen Ringeltauben nicht üblich ist.
 
Hallo Tina,

geht der Defekt im Unterschnabel nach unten weiter? sieht man was an der Unterseite?
Hast Du die Taube direkt so von der Straße bekommen oder war sie vorher bei jemand anderem?
Könnte es sein daß derjenige oder diejenige einen Fehler gemacht hat? zu fest gedrückt etc? hatte derjenige vielleicht papageien und versucht ob diese die Taube großziehen? sieht ja fast aus, als hätte in den unterschnabel ein Krummschnabel gebissen. aber das sind nur wilde mutmaßungen.

nekrose: wir bekommen nekrosen immer gut mit hydrogel weg: in narkose legen, nekrose abtragen, und dann hydrogel drauf. alle 3 tage wechseln. sollte so steril und luftdicht wie möglich sein, darunter bildet sich dann neues gewebe.
bei menschen wendet man es z.b. bei decubitus an. die firma lohmann+rauscher hat tolle produkte.

hydrogel gibt es als auflagepads (die dicken sind besser als die dünnen) oder flüssig. das flüssige muss man aber mit einer klebefolie abdecken. es gibt auch hydrogele in denen ein wirkstoff eingebaut ist, sowas hab ich aber noch nicht benutzt.

wir haben das aber bisher immer nur an den beinen, einmal auf der brust, und einmal am amputierten flügelstumpf gemacht (auf wunden). NIE auf Schleimhaut.

ansonsten: könnte es sein, dass ein pilz oder parasiten verantwortlich sind?
kann der schnabel gut auf und zu gemacht werden oder fühlt es sich an als ob ein kieferast gebrochen oder ausgerenkt ist?

im kompendium für ziervogelkrankheiten steht einiges dazu.

ich weiss nicht ob ich daraus zitieren darf, ich schreib lieber mal mit etwas andren worten ;-)
Kreuzschnabel kann entstehen bei Mykotoxinen, Hypervitaminose D3, suboptimaler Inkubation des Eies und Vererbung.

therapie:
ziel ist es den unter und den oberschnabel gerade zu richten. bei jungen vögeln kann das durch manuellen druck erfolgen. der schnabel muss 6 bis 8 mal täglich während 10 min in die richtige position gedrückt werden. nach 1-2 wochen ist die missbildung meisstens korrigiert.
bei erwachsenen prothesen für ca 3 monate einsetzen.
(die epoxy-harz-methode lass ich weg, die ist für papageien) und die andere: einen haken kaudal vom nasenloch im os frontale versenken, die schnabelspitze mit einem gummizug in die richtige position ziehen. mindestens in den ersten tagen müssen die tiere einen kragen tragen. in den ersten tagen den vogel etwas sedieren bis er sich dran gewöhnt hat. und bei massiven missbildungen schmerzmittel.

ich les mal noch weiter ob ich noch was finde.
nach einer fraktur des oberschnabels sieht es für mich deshalb nicht aus, weil es so richtig schön rund ist. "wie gewachsen". das spräche also gegen trauma.

viel erfolg und alles gute für den Patienten.

ps: einschläfern kann man immer noch, wenns zu unerträglich wird. ich wär auch dafür, es auf jeden fall zu versuchen.

lg
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo!!

Ich versuche mal, im Text zu antworten, hoffe das klappt (wäre allerdings Premiere für mich):


Hallo Tina,

geht der Defekt im Unterschnabel nach unten weiter? sieht man was an der Unterseite?

-> Von unten sieht der Schnabel gut aus. Die Stelle, wo das "Schwarze" ist, ist nach unten hin auch verdickt, aber nicht krustig oder so. Übrigens ist der gelbe Streifen, den man auf dem Foto noch sieht, vorhin beim Füttern abgegangen. Was auch immer das war, es ist jetzt weg.

Hast Du die Taube direkt so von der Straße bekommen oder war sie vorher bei jemand anderem?
Könnte es sein daß derjenige oder diejenige einen Fehler gemacht hat? zu fest gedrückt etc? hatte derjenige vielleicht papageien und versucht ob diese die Taube großziehen? sieht ja fast aus, als hätte in den unterschnabel ein Krummschnabel gebissen. aber das sind nur wilde mutmaßungen.

-> Ich hab die Taube von einer lieben Bekannten bekommen, die schon oft Tauben, vor allem Küken, gepäppelt hat, bei dieser war sie allerdings mit ihrem Latein am Ende (verständlich) und zudem noch privat gerade stark belastet, so daß ich die Taube übernommen habe.

nekrose: wir bekommen nekrosen immer gut mit hydrogel weg: in narkose legen, nekrose abtragen, und dann hydrogel drauf. alle 3 tage wechseln. sollte so steril und luftdicht wie möglich sein, darunter bildet sich dann neues gewebe.
bei menschen wendet man es z.b. bei decubitus an. die firma lohmann+rauscher hat tolle produkte.

-> Sprich: Richtung Taubenklinik werde ich wohl auf jeden Fall nochmal müssen. Ist aber kein Problem. Ich frage mich, ob es Sinn machen könnte, vorab mal das Foto dahin zu mailen. Selbst dran rumknibbeln traue ich mich auf keinen Fall (Sina schrieb da was von..). Dafür bin ich zu sehr Laie und möchte dem Tier nicht wehtun.

hydrogel gibt es als auflagepads (die dicken sind besser als die dünnen) oder flüssig. das flüssige muss man aber mit einer klebefolie abdecken. es gibt auch hydrogele in denen ein wirkstoff eingebaut ist, sowas hab ich aber noch nicht benutzt.

wir haben das aber bisher immer nur an den beinen, einmal auf der brust, und einmal am amputierten flügelstumpf gemacht (auf wunden). NIE auf Schleimhaut.

ansonsten: könnte es sein, dass ein pilz oder parasiten verantwortlich sind?

-> Sie hatte ganz massiv Federlinge und roch auch sehr unangenehm. Ich nahm an, daß das daran lag, daß sie sich so ja nicht putzen konnte. Ob noch weitere Parasiten dabei sind oder es sich um einen Pilz handelt, kann ich doch als Laie gar nicht sagen. Werde mir das aber notieren und in der Taubenklinik fragen.

kann der schnabel gut auf und zu gemacht werden oder fühlt es sich an als ob ein kieferast gebrochen oder ausgerenkt ist?

-> Nein, das geht problemlos und fühlt sich auch stabil an.

im kompendium für ziervogelkrankheiten steht einiges dazu.

ich weiss nicht ob ich daraus zitieren darf, ich schreib lieber mal mit etwas andren worten ;-)
Kreuzschnabel kann entstehen bei Mykotoxinen, Hypervitaminose D3, suboptimaler Inkubation des Eies und Vererbung.

therapie:
ziel ist es den unter und den oberschnabel gerade zu richten. bei jungen vögeln kann das durch manuellen druck erfolgen. der schnabel muss 6 bis 8 mal täglich während 10 min in die richtige position gedrückt werden. nach 1-2 wochen ist die missbildung meisstens korrigiert.
bei erwachsenen prothesen für ca 3 monate einsetzen.
(die epoxy-harz-methode lass ich weg, die ist für papageien) und die andere: einen haken kaudal vom nasenloch im os frontale versenken, die schnabelspitze mit einem gummizug in die richtige position ziehen. mindestens in den ersten tagen müssen die tiere einen kragen tragen. in den ersten tagen den vogel etwas sedieren bis er sich dran gewöhnt hat. und bei massiven missbildungen schmerzmittel.

-> Das hört sich gruselig an. Aber mein Gedanke an ein Gestell wie eine Zahnspange gar nicht so unähnlich.

ich les mal noch weiter ob ich noch was finde.
nach einer fraktur des oberschnabels sieht es für mich deshalb nicht aus, weil es so richtig schön rund ist. "wie gewachsen". das spräche also gegen trauma.

viel erfolg und alles gute für den Patienten.

-> Danke!!

ps: einschläfern kann man immer noch, wenns zu unerträglich wird. ich wär auch dafür, es auf jeden fall zu versuchen.

lg

Ja, ich auch. Liebe Grüße - die Tina


P.S. - Zitieren hat natürlich nicht geklappt. Ich hoffe, meine Antworten sind in dem Text ersichtlich. Hab mal Pfeile davorgesetzt. Grmpf.
 
Zuletzt bearbeitet:
Thema: Schiefer Schnabel bei Jungtier

Ähnliche Themen

Zurück
Oben