Kokzidienbekämpfung

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Goldvogel

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Kaum hatte ich meine Vögel 14 Tage, habe ich auch schon mit Kokzidien zu kämpfen.

Habe die Tiere, wie hier mehrfach empfohlen wurde, direkt beim Züchter gekauft. Ein Silberschnäbelchen kam mir gleich am nächsten Tag nicht richtig fit vor, mangels Erfahrung dachte ich an Eingewöhnungseffekte, da er über Mittag dann auch aktiv war. Anfang der Woche sah er aber richtig krank aus, und die Tierärztin hat mittels Kotprobe Kokzidien diagnostiziert - Therapie: Baycox über 2 Tage.

Jetzt habe ich die Vögel in andere Käfige umgesetzt, um die Voliere zu desinfizieren (Montana Villa Casa III). Dazu hat mir die Zoohandlung Kovi-X von Lucky Reptile empfohlen, das laut Packungsbeschreibung dafür geeignet ist. Eine Hitzebehandlung von 100 Grad ist für mich bei der Größe nicht machbar.

Bin für alle Tipps bzgl. Desinfektion und Behandlung von Kokzidien dankbar.

Übrigens zeigt nur ein Silberschnabel Symptome, alle anderen Vögel einschließlich seinem Kumpel wirken gesund. Das Sorgenkind frisst inzwischen wieder mehr, plustert aber immer noch. Kann ich ihm z.B. mit Eifutter oder Aufzuchtfutter helfen, oder wäre das eher kontraproduktiv?

In den letzten Tagen ist mir mehrfach der Gedanke gekommen, ob ich nicht besser beim Fachmann in der Zoohandlung gekauft hätte als bei Feierabendzüchtern. Inzwischen habe ich mehr in den Krankenstand inverstiert, als alle Vögel zusammen gekostet haben.
 
:D:D:D
Da gewöhn dich mal dran.
Die Vögel bekommst Du immer fast umsonst.
Wegen den Kokzidien mach mal nicht so'n gedöns.
Alles ordentlich sauber machen reicht!
Den Bodenbelag täglich wechseln, Wasser und Futternäpfe logischerweise auch.
Sitzstangen und Äste (Kot) wäre auch nicht schlecht.
Wovor ich dich aber warnen möchte ist eine nur zweitägige Behandlung mit Baycox, auch wenn jetzt Ivan gleich wieder toben wird, zwei Tage reicht.
ICH sage! Zwei Tage reicht nicht! Ich würde drei Tage behandeln, zwei Tage Pause und dann nochmal drei Tage. In entsprechender Fachliteratur gibt's da genug Empfehlungen :zustimm:
Aber das sage ich dir nur so, falls nach der Behandlung irgendwann wieder einmal die oder das Vögelchen dumm da sitzt.

Bei Kozidien wird die Darmschleimhaut stark angegriffen von den Einzellern. Stell dir vor, dir ist kotzübel, Du hast Magen- und darmkrämpfe....
Anschließen nur noch Darm(Bauch)schmerzen....
Dann weißt Du wie sich der Vogel fühlt.
Wenn ein Teil der Kokzidien abgetötet ist, funktioniert die Verdauung natürlich nicht gleich wieder zu 100%, das muss sich einspielen.
Extra Eifutter würde ich ablehnen, gib viel Kolbenhirse. KoHi ist immer gut ;)Und lass ihn einfach in Ruhe.
Da Kokzidien viel Vitamin B für sich selber benötigen, und dies dem Vogel über die Darmschleimhaut entziehen, wäre es jetzt sehr hilfreich wenn Du eine gutes Vitamin B Präparat verabreichst. Es sollte kein Multivitamin sein (Überdosierung von nicht wasserlößlichen Vitaminen!). Bei Vitacombex kannst Du auch das für Nagetiere nehmen, es hat die selbe Zusammensetzung. Für den Fall das dein Zoohändler kein Vogel Vitacombex da hat :D
Und last but not least, ich habe einen Teil meiner Vögel bei sogenannten Fachzüchtern gekauft und einen Teil beim "kleinen Mann"....
Rate welche Kokzidien hatten...:~
Also, beim Fachzüchter zu kaufen schützt dich auch nicht!
Wichtig ist, und das halte ich dir sehr zu gute, da Du hier neu bist, DU hast es erkannt und gehandelt.
UND DAS ALLEINE ZÄHLT!
Willkommen im Club :bier: :beifall:
 
Hallo, Goldvogel!
Tiffani hat schon recht was die Herkunftsfrage und ihr Kokzidienbefall angeht. Beim Händler treffen Vögel vieler Bestände aufeinander und sind aufgrund des Umgebungswechsel anfällig für Neuinfektionen. Eine Desinfektion mit Oozysten-abtötenden Mitteln finde ich aber gut, da sie schnell und einfach durchzuführen ist und die erkrankten Tiere so erstmal vor einer starken Superinfektion schützt.

Wovor ich dich aber warnen möchte ist eine nur zweitägige Behandlung mit Baycox, auch wenn jetzt Ivan gleich wieder toben wird, zwei Tage reicht.
ICH sage! Zwei Tage reicht nicht! Ich würde drei Tage behandeln, zwei Tage Pause und dann nochmal drei Tage. In entsprechender Fachliteratur gibt's da genug Empfehlungen
Die zweitägige Behandlung wirkt meiner Meinung auch zu kurz. 3 Tage sollten es schon sein. Mehrmalige 3-Tagesbehandlungen mit Pausen erscheinen mir bei Baycox allerdings eine unnötige Belastung. Welche Fachliteratur propagiert das? Für mich ist das eher ein Behandlungsschema für Sulfonamide.
 
Fachmann in der Zoohandlung gekauft hätte als bei Feierabendzüchtern.

Dafür musst du in Deutschland schon ganz genau suchen, um einen Fachmann in einer Zoohandlung zu finden. Viel Erfolg dabei !

Ich denke, die fehlt hier die nötige Erfahrung mit Vögeln, um hier eine sinnvolle Aussage zu treffen.
 
Hallo Goldvogel,

Vögel haben immer Kokzidien und im Normalfall schaden sie dem Vogel auch nicht, da das Imunsystem die Einzeller eindämmt. Kommt aber Stress in Form von Kauf (Rausfangen), Transport und Umsetzen dazu, spielt das Imunsystem verrückt und so können sich Kokzidien vermehren und zu einer Vergiftung führen. Dann heißt es schnell handeln.
Zum reinigen nehme ich ein haushaltsübliches Desinfektionsmittel, wasche damit alles ab, lass alles gut durchtrocknen und setzt die Vögel erst 14 Tage nach negativer Kotprobe in die Voliere.
Das Thema Quarantäne, passt hier übrigens gut, denn wären die Vögel in Quarantäne gewesen, brauchte es jetzt keiner Volieren Grundreinigung.
Javier schrieb:
Dafür musst du in Deutschland schon ganz genau suchen, um einen Fachmann in einer Zoohandlung zu finden. Viel Erfolg dabei !
Was das Personal in Zoogeschäften angeht und ich spreche nicht vom Gartencenter oder der Baumarktabteilung, trifft man auf gut geschultes Personal auch deutschlandweit, man muss nur im richtigen Fachgeschäft einkaufen! Da es aber kaum noch richtige Fachgeschäfte gibt gehören Fachverkäufer wohl zu einer aussterbenden Spezies.
 
Danke für die Tipps.

Das Baycox, das mir der Tierarzt migegeben hat, reicht gerade für die empfohlenen 3 Tage.
 
Jetzt habe ich die Vögel in andere Käfige umgesetzt, um die Voliere zu desinfizieren (Montana Villa Casa III).

Neuankömmlinge kommen bei mir Grundsätzlich in Quarantäne. Erst nach der Kotuntersuchung die dann hoffentlich Grünes Licht gibt, setze ich meine Tiere in die Gemeinschaftsvoliere.

Kranke Tiere bleiben solange in Quarantäne bis alles ausgemerzt ist und Grünes Licht vom TA kommt.

Dafür musst du in Deutschland schon ganz genau suchen, um einen Fachmann in einer Zoohandlung zu finden. Viel Erfolg dabei !

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Dito und Ausnahmen bestätigen die regel. Zum bsp die Züchter die eine Zoohandlung betreiben.
 
Die zweitägige Behandlung wirkt meiner Meinung auch zu kurz. 3 Tage sollten es schon sein. Mehrmalige 3-Tagesbehandlungen mit Pausen erscheinen mir bei Baycox allerdings eine unnötige Belastung. Welche Fachliteratur propagiert das? Für mich ist das eher ein Behandlungsschema für Sulfonamide.

Da könntest Du recht haben , früher wurden ja Sulfonamide dafür verwandt. Ich denke das sich dieses Behandlungsschema durch ESB3 verfestigt hat, bzw. auch auf die entsprechenden Behandlungserfolge (Nachweis) der einzelnen Fachärzte beruht.
Es gibt ja auch "Empfehlungen" von 3ml auf 1L TW Und das 5Tage lang oder 2-3 Tröpfchen...etc.:~
Mehrmalig solltest Du in meinem Fall durch zweimaligen Intervall ersetzen. Öfter wende ich es nicht an.
Zum Thema Kokzidien ist wahrscheinlich noch nicht das letzte Wort gesprochen.

Im Falle von @ Goldvogel würde ich nach Abschluss der Behandlung, zwei Wochen später eine Sammelkotprobe nehmen und die nochmal auf Kokzidien checken lassen, erst nach einem Negativbefund würde ich die Vögel dann wieder in die Volie entlassen :zustimm:
 
Tja, da die Vögel vom selben Züchter kamen, dachte ich, auf die Quarantäne verzichten zu können. Dann sollten sie alle auf demselben Stand und topfit sein.

Jetzt habe ich auch gelernt, dass man sich auf nichts verlassen darf.
 
NICHTS! Ist sicher...:zwinker:
Auch "wir" Züchter sind vor Überraschungen nicht sicher :+keinplan
That's life
 
Vlt sollten wir mal auf Prachtfink 1.0 ein Antivirbakter installieren.:~

:D
 
Zu diesem Thema gibt's Paralel einen sehr schönen Film (wissenschaftlicher Art) der heute im Arte lief und morgen um 10:10 bis 11:00 Uhr wiederholt wird.
Da wir aber oben keine NICHT VOGELFILME verlinken dürfen, sag ich's euch nur hier unten.
Wenn man das verinnerlicht, wissen wir, warum wir so viele Probleme haben...und noch mehr bekommen werden!
Auf der anderen Seite hätten wir auch eine Chance im Sinne von raptor 49 :~
 
Für fast jeden Mist gibts irgendeine Impfung. Nur für sowas nicht. Was aber dann die Frage der Dosierung bei PF aufwirft....
 
Gerade stelle ich fest, dass der andere Silberschnabel sich die Brustfedern ausreißt - es gib schon eine kahle Stelle. Er putzt sich permanent, als ob ihn der ganze Körper juckt.

Kann das am Baycox liegen? Am Streß? Oder habe ich auch noch ein Milben-Problem?

Beim ursprünglichen Sorgenkind ist das Bild unverändert, er sitzt nur aufgeplustert auf der Stange und schläft. Zum Federn-Ausreissen ist er wohl viel zu schwach.

Das Baycox habe ich jetzt abgesetzt, dafür gibt es nun NEKTON ins Trinkwasser (hochdosiert).

Wann müßte denn eine Besserung erkennbar werden?
 
Vitamine sollte man nicht überdosieren. Viel hilft nicht viel, kann aber Stoffwechselstörungen und Durchfall auslösen!!
Bei Baycox habe ich innerhalb von 2 Tagen eine deutliche Besserung, danach wird Liviferm eingesetzt um die zerstörte Darmflora zu regenerieren. Ist das nicht der Fall, wurde entweder falsch dosiert....2ml Baycox 2,5%ig auf einen Liter Wasser....es gibt es auch noch in höherer Konzentration...oder aber es lag keine Kozidiose vor.
Natürlich bekommt auch die Leber durch Baycox einen leichten "Knacks" was aber äußerlich kaum auffällt!
Die regeriert sich aber wieder schnell. Gefiederprobleme gehen mit Leberschäden einher, wenn keine Parasiten vorliegen.
Ivan
 
Danke für die schnelle Antwort, Ivan.

Lt. Packungsbeilage kann die Dosierung bei NEKTON-S in besonderen Stresssituationen unbedenklich verdoppelt werden - bleibe dann aber lieber bei der Normaldosis.

Das Baycox habe ich nach Anweisung des Arztes dosiert: 1 ml auf 1l Wasser (muss dann 5%ig gewesen sein).

Der Rest Deiner Antwort macht mich nur nachdenklich - ich muss jetzt wohl abwarten, wie sich die Dinge entwicklen. Das Sorgenkind entwickelt jedenfalls einen Kubafinken-mäßigen Appetit, wenn er nicht schläft.
 
Wie ich höre schläft der Vogel viel?
Ich würde mal genau beobachten, ob der Vogel wirklich frißt, oder aber jedes Korn wieder fallen läßt, um ein neues Korn aufzunehmen, welches nach einer Sekunde wieder lallen gelassen wird!!
Zumeist denken viele... er sitzt am Futternapf und frißt, aber das ist ja meist in 2-3 Minuten erledigt. Ein Vogel der viel auf beiden Beinen sitzend schläft, mit dem Kopf im Rückengefieder, ist schwer krank und wird kaum bis wenig Nahrung aufnehmen, weil er viele Körner vor Schwäche garnicht entspelzen kann.
Übrigens steht "viel" auf einer Packungsbeilage, da die gleichen Vitamine auch für andere Haustiere verwendet werden, nur erhält dann die Flasche einen anderen Aufdruck und der Beipack ist entsprechend modifiziert.
Also gilt nach wie vor bei Ersatzstoffen..".weniger kann mehr sein"!
Ivan
 
Du hattest wohl Recht mit Deiner Einschätzung bzgl. Fressen, Ivan - heute morgen lag er tot im Napf.

Macht es Sinn, nochmal zum Tierarzt zu gehen, um die Todesursache zu ermitteln (vermutlich Entkräftung), oder kann ich ihn gleich begraben?

Der andere Silberschnabel scheint wenigstens mit dem Federrupfen aufgehört zu haben, das war eine Phase von nur wenigen Stunden.
 
Du hattest wohl Recht mit Deiner Einschätzung bzgl. Fressen, Ivan - heute morgen lag er tot im Napf.

Macht es Sinn, nochmal zum Tierarzt zu gehen, um die Todesursache zu ermitteln (vermutlich Entkräftung), oder kann ich ihn gleich begraben?

Der andere Silberschnabel scheint wenigstens mit dem Federrupfen aufgehört zu haben, das war eine Phase von nur wenigen Stunden.

Der wird feststellen multiples Organversagen durch hochgradigen Kokzidienbefall und entkräftung.
 
Jetzt habe ich doch noch ein paar Fragen, auch um es nächstes Mal besser zu machen:

1. Was kann man noch tun, wenn ein Vogel so schwach ist, dass er keine Körner mehr knacken kann?

2. Wie macht man so eine Sammelkotprobe, wie sie Tiffani in #8 erwähnt hat?

3. Wachsen dem Silberschnabel die ausgerissenen Federn vor der nächsten Mauser wieder nach, oder muss ich ihm eine Weste häkeln?
 
Thema: Kokzidienbekämpfung
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