Clickern mit Loris

Diskutiere Clickern mit Loris im Forum Clicker-Training im Bereich Allgemeine Foren - Hallo, Ich habe ein paar Fragen zur Erziehung bzw. zum Clickern. Ich habe wie schon erwähnt zwei Gebigrsloris. Diese sind noch kein Jahr alt...
Nils

Nils

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Hallo,

Ich habe ein paar Fragen zur Erziehung bzw. zum Clickern. Ich habe wie schon erwähnt zwei Gebigrsloris. Diese sind noch kein Jahr alt aber schon richtige "Draufgänger". Sie sind so zah das sie regelmäßig auf mir rum turnen und auch Futter aus der Hand annehmen. Nun würde ich ihnen gern einige "Befehle" beibringen wie z.B das sie zu mir kommen sollen oder das sie auf meine Hand aufsteigen sollen. Das kapieren sie aber nicht wirklich :D denn immer wenn ich z.B die Hand hinhalte gehen sie entweder in Deckung oder beißen rein...
Auch stört mich etwas das sie in wirklich alles hineinbeißen (nicht unbedingt fest) was ihnen vor den Schnabel kommt, kamm man ihnen das durch clickern abgewöhnen? Ich hab langsam Angst um meine Ohren. Dazu kommt das sie niemals ruhig irgendwo sitzen können sondern immer in Bewegung sind um neues zu erkunden:)
Nun habe ich einen Clicker und weiß auch ungefähr wie es funktioniert, aber ich habe keine Ahnung was ich ihnen als Leckerli anbieten kann. Was sie gern mögen ist Obst, Lorisuppe Honig und Ahornsirup...
Alles schlecht zum clickern geeignet:)

Nun brauche ich Rat, wie stelle ich das am besten an mit den beiden, denn ich denke das sie ziemlich lernfähig sind und auch ihr natürlicher Spieltrieb es mir einfach machen wird. Anders bei meinen Bauersring, wo alles viel mühsamer ist :D

Über Ideen würde ich mich sehr freuen :)
 
Hallo, hier scheit ja nicht viel los zu sein :D, oder weiß einfach niemand was?
Ich glaube, dann kann ich mir das clickern mit denen Abschminken denn mir ist nix vernünftiges eingefallen...
Schade bei so "lernfreudigen" Vögeln.
 
Hallo Nils,
wenn sie wenig Angst haben, könntest Du ihnen Lorisuppe Honig und Ahornsirup aus der spitze einer spritze oder von einem Löffel anbieten, so dass sie einmal schlecken können (oder von alternativen Gegenständen aus Plastik oder Metall, vor denen sie keine Angst haben, etwa auch einem kleinen flachen Napf, der ihnen hingehalten wird). es gibt glaube ich in der Apotheke so kleine Spatel am Stiel - weiß aber nicht, wie man die tatsächlich nennt - die sich bestimmt gut für die Gabe von Flüssigem eignen würden.

Obst könnten sie von einem Spieß/ Zweig bekommen, so dass sie einmal abbeißen könnten.

Falls sie Angst haben, kannst du auch beides ohne nicht aus der Hand anbieten, also den Spieß kurz aufhängen, und die Schale dann wohl leider säubern/ auswischen, wenn sie daran genascht haben, damit sie nicht gleich satt sind.

Ideal wäre natürlich eine kleine spritze mit Lorisuppe/ Ahornsirup, weil sie so auch gleich lernen würden, aus der Spritze zu trinken für den Notfall...:p
 
Hallo Stephanie,

das mit der Spritze ist ne gute Idee! darauf bin ich noch nicht gekommen :) ansonsten so kleine Schälchen oder Obststückchen hab ich schon mal veruscht, das geht auch aber nicht besonder gut, denn das kann man nicht wirklich verschwinden lassen :D Sie sind dann so auf das Futter fixiert das an irgendwelche clicker gar nicht meher zu denke ist. Vielleicht läst sich das machen wenn sie das alles richtig verstanden haben, für den Anfang wars schwer.

Ich werds jetzt auf jeden Fall mal versuchen ich hab meine ich noch irgendwo so eine Plastikspritze rumfliegen...

Dann noch, die Beiden sind ja immer zu zweit! Also wenn ich dem einen was hinhalte weil er etwas gut gemacht hat dann bekommt Nummer 2 ziemlich sicher was ab, (zur Not wirds aus dem Schnabel geklaut)
Ist das ein Problem?
 
Hallo Nils,
Wartenlernen ist eine große Herausforderung für die vögel...und den Trainer!

Man muss Geschick entwickeln, wie man das Futter so hält, dass möglichst nur der zu Belohnende etwas abbekommt.
Notfalls die Hand so lange drehen, bis der andere aufgibt, und dann noch mal betont dem zu belohnenden hinhalten.
Nach einiger Zeit wird der dann das Prinzip verstanden haben und auch seine Belohnung verteidigen.
Malia "gackert" (meckert) immer, wenn ihr jemand zu nahe kommt oder sie nur ansieht, während sie gerade ihre Belohnungshirse nimmt!:p

Falls Du beim Training Plastiktüten etc. unterlegen kannst, kannst du das Futter auch einfach immer fallen lassen, wenn es ein "Unberechtiger" nehmen will.
Der merkt dann schnell "Komme ich, wenn ich nicht dran bin, fällt das Zeug immer runter!"0l
 
Super Info danke :)
Dann werde ich wohl etwas trainieren müssen :D

Runterfallen ist schlecht, denn wenn ich das tatsälich mit nem Napf oder ne Spritze mache dann kann ich den ja nicht jedes ma Fallen lassen.
Außerdem bei Flüssigen glaube ich ne ziemliche Sauerei auch wenn draußen ist :D
 
So ich wollte noch mal Meldung machen, wie es nun klappt :)

Heute habe ich den "Durchbruch" geschafft, sie haben nun die Spritze akzeptier und als Quelle für leckeren Apfelsaft entdeckt.
Und zwar hat die Spritze vorne eine so große Öffung das sie mit ihrer Pinselzunge da hineinkommen und den Saft wie Nektar aus einer Blüte saugen können.
Nachdem sie das nun kapiert wie es geht habe sie das Ding fast aufgefressen und nun kann ich auch mit dem wirklich Clickern anfangen :)

Aber es funktioniert alles problemlos und sauber, denn sie bekommen immer nur soviel wie sie sich selbst aus der Spritze holen, schwierig wirds wohl noch mit dem trennen der Belohnung, den allein sind sie nie! und was der eine macht, macht der ander auch. Aber das bekomme ich bestimmt mit etwas training hin :)
 
Schön, dann kann es jetzt ja losgehen mit der Lori-Akademie!:zustimm:
 
:D ja mal sehen wies klappt :)

Erst mal muss ich ihen nun bebrigen was ein Clicker ist :D und dann mal sehen was sie so machen wollen :)

Kann ich ihnen eigentlich auch Sachen damit abgewöhnen?
z.B beißen sie grundsätzlich in meinen Finger wenn ich den Versuch unternehmen sie anzufassen. Und auch so machen sie sowas schon mal gerne aus neugier...
Meine Kleine Schwester mag schon gar nicht mehr zu ihnen gehen weil sie Angst um ihr Finger hat... Die Loris sind zwar nicht besonder groß, habe aber einen fiesen "Hackenschnabel" :)
 
Hallo Nils,
Sachen abgewöhnen kannst Du ihnen am besten, indem Du ihnen ein Alternativverhalten beibringst.
Das funktioniert meist so, dass man ihnen erst ein Verhalten beibringt, das dann auf Kommando setzt und das Kommando in der Problemsituation gibt BEVOR das Problemverhalten anfängt oder NACHDEM es wieder aufgehört hat, NICHT, wenn es gerade gezeigt wird.
Gibt man das Kommando, wenn das Problemverhalten gerade gezeigt wird, lernt der Vogel z.B. Fingerbeißen, damit er mit den Stick hinhält, und ich da rein beiße und dann belohnt werde.
Also beißt er öfter und fester in den Finger, um belohnt zu werden.

Wenn man den Vogel dann so weit hat, dass er z.B. in den Targetstick beißt, statt in den Finger, kann man langsam immer mehr Zeit verstreichen lassen zwischen dem TS-Berühren und dem Clicken (dazwischen vielleicht verbal loben, wenn der Vogel darauf reagiert).
Zur Variation, damit es nicht langweilig wird und er zuverlässiger wartet aber auch mal ganz kurz nach dem Stick-Berühren clicken.
Nach und nach die Zeit evtl. mit Schema ausdehnen (1 Sekunde, 2 Sekunden, 3, 4, 5, 10 - das sollte eigentlich reichen), so dass er lernt, dass er nicht noch mal oder heftiger beißt, wenn es nach dem Stick-Berühren nicht sofort clickt.
Hat er das gelernt, kann man ihm auch mal den Stick nicht sofort hinhalten, wenn er auf der Hand sitzt, und dann wieder mit dem Schema anfangen:
Nach einer Sekunde clicken, nach einer weiteren Sekunde clicken usw. - später nach 2, 3, 5, 10, 15, 20, 30 - was wiederum reichen sollte, damit er das Prinzip "auf der Hand sitzen, aber nicht beißen" versteht.

Parallel kannst Du auch versuchen, Deinen Finger von sehr weit weg anzunähern, immer schön clicken, und das oft wiederholen, bis Du Deinen Finger sehr nahe an seinem Schnabel halten darfst, ohne dass er beißt (Beißhemmung).
Evtl. lässt sich das dann ausbauen zu "Schnabel berühren".
Lernt er das - IMMER mit geschlossenem Schnabel wird er berührt oder berührt aktiv die Hand - prägt sich das "Schnabel zu, wenn Hand da" noch tiefer ein.
Das kann aber sehr lange dauern, weil der Vogel evtl. anfangs gar nicht auf die Idee kommt, dass man ihn am Schnabel berühren könnte, daher muss man dabei bei vielen Vögeln mit sehr, sehr kleinen Schritten vorgehen.

Meine Wellensittiche kann ich inzwischen mit der Fingerspitze dirigieren, weil sie alle "Schnabel" kö/ennen und dann angerannt/ geflogen kommen und ihren Schnabel gegen meinen Finger drücken.
Wir spielen dann bspw. abends "Ticker", wenn der Käfig schon geschlossen ist.:D
 
zum Clickern in quasi allen Lebenslagen gibt es einige Bücher, die besten sind die der Vogelschule... auch bspw. bei Aggressionen - sehr schnelle Erfolge!
 
Ein sehr interessantes Buch zum Verständnis des Trainingsaufbaus und für Anregungen ist auch Karen Pryors "Lads before the wind. Diary of a dolphin trainer".
Dort wird von den Anfangsproblemen, den Wegen zu möglichen Lösungen, vom Trainingsaufbau und von weiterführenden Übungen (Kreativität) erzählt.
Das Buch ist (auf Englisch) sehr interessant und unterhaltsam und ohne Wissenschafts"chinesisch" geschrieben worden.


Über Clickertraining allg. gibt es noch "Die Seele der Tiere erreichen" und "Karen Pryor on behavior/ On behavior" von der gleichen Autorin.
Das erste Buch befasst sich mit der Anwendung der Clickerprinzipien auf verschiedene Tiere inklusive des Menschen ("Tag teching" beim Sport) und das zweite enthält eine Sammlung von Aufsätzen, die eine Zeitspanne von den 70er Jahren bis in die 2000er umfassen, und verschiedene Themen und Tiere mit Blick auf die Verhaltensbiologie/ das Lernen behandeln.
 
Mal ganz kurz zum Thema beißende Loris. In dem Alter sind sie echte Flegel. Wenn sie durch die Pubertät durch sind, wird das von ganz alleine wieder besser. Sie testen halt wie Kinder ihre Grenzen. Hör auf mit ihnen zu Spielen wenn sie beißen und lob sie wie blöd, für alles was dem gewünschten Verhalten entspricht. Ich habe in dieser Altersphase der Vögel auch viel geblutet ;-). Von Clickern halte ich selber nicht so viel, aber wenn es allen Beteiligten Spaß macht, warum nicht. Viel Erfolg!
 
Hallo,

ich hab einige Tge nicht reingeschaut und melde mich erst jetzt.
Viele Dank für die Anregungen mit den Büchern, ich werd mich mal erkundigen und mir vielleicht ein Buch über das clickern zulegen:)

Die_Pe du hast recht :) die beiden sind voll in der Pubtertät und echt freche Gesellen, ich hab mir angewöhnt das wenn sie mich beißen gehen ich mit Futter aus der Voliere warte etwas später komme ich dann wieder und beschäftige mich wieder mit ihnen. sie haben einige Male ziemlich dumm drein geschaut als ich mit Futter verschwunden bin anstatt ihnen das da zu lassen, aber mitlerweile habe sie kapiert beißen= kein Futter :D
Und Mitlerweile kann ich sie sogar schon auf meine Schulter klettern und an meinen Haaren (da stehe sie total drauf warum auch immer) hermufummeln lassen, ohne Angst um mein Ohr zu haben. Momentan übe ich etwas mit ihnen das ich sie anfassen darf, aber das wird meist noch mit viel fauchen und beißen verhindert:) aber ich hab ja Zeit und möchte sie zu nichts drängen.
Mit dem clicker habe ich übrigens angefange, als conditioniert und dann irgendwie wieder aufgehört... Denn aufeinmal zeigten sie auch einfach so auch ohne clicker das was ich wollte:) (zuerst mal nicht beißen).

Vielleicht werde sie auch schon langsam älter und es kommt zum Ende der Beißphase:)
 
Thema: Clickern mit Loris

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