Insektenbefall an einer brütenden Taube?

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Balkontaube

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Liebes Forum,

bin neu hier, habe keinen eigenen Vogel, lasse nur eine Stadttaube auf meinem Balkon in der Ecke brüten. Habe zur Vorsicht doppelseitiges Klebeband vor den Balkontüren angebracht (bisher ist nichts kleben geblieben), falls Parasiten herumkriechen sollten. Ab und zu halte mich trotz Brüten auf dem Balkon auf. Dort habe ich auf dunklem Untergrund gelbliche Viecher gesehen, die ich bei 150-facher Vergrößerung unter meinem Kindermikroskop fotografiert habe:
IMG_0345.jpg

Es sieht nicht nach der Roten Vogelmilbe aus, glaube ich, denn die beiden dicken Greifarme fehlen und der Körper ist hinten rund. Sie sind aber mit dem bloßen Auge zu sehen gewesen, v.a. wegen dem dunklen Untergrund. Man erkennt Härchen am Hinterkörper und Ausbuchtungen am dreieckigen Kopf, wo die Augen sind, die aber in der Projektion keinen Kontrast geben.

Mehrere von diesen kleinen gelben Krabblern waren etwa 50 cm vom Taubennest entfernt auf einer dunklen Plane. Mit der hatte ich den Eimer mit Erde zugedeckt, in dem die Taube vorher brüten wollte und auch schon Eier abgelegt hatte. In der Nähe waren auch noch Flaum-Federreste.

Ich habe den beiden Tauben, die sich beim Brüten abwechseln, einen Blumenübertopf mit Wasser hingestellt, der so wie es aussieht auch angenommen wird. Ich reinige ihn alle paar Tage, kippe das alte Wasser in die Toilette. Da hatte ich allerdings kleine schwarze Punkte an einer Flaumfeder entdeckt. Die Tauben brüten jetzt übrigens im Blumentopf, Eier wahrscheinlich beide taub:
IMG_0318.jpg

Was für kleine gelbe Krabbler könnten das sein? Hängen sie überhaupt mit den Tauben zusammen? Sollte ich den schwarzen Punkten an den Federn nachgehen? Eigentlich wollte ich den Tauben nur eine kleine Ruhezone in der Stadt gönnen, wobei es sie wahrscheinlich schon ziemlich stresst, wenn ich mal auf dem Balkon frühstücke ...

Viele Grüße von der
Balkontaube
 
Hallo
Den Parasit auf Deinem Mikroskopfoto kann ich leider nicht bestimmen, daher auch nicht sagen, ob es sie von den Tauben kommen.

Bei den schwarzen Parasiten an den Federn kann es sich um Federlinge handeln.

Ich nehme an, die Parasiten interessieren Dich, weil Du Sorge hast, sie kommen in die Wohnung oder könnten auch Dich befallen? Die Tauben selber wirst Du nicht behandeln können, dazu wäre es nötig, sie in die Hand zu nehmen, das lassen sie gewiss nicht zu.

LG astrid
 
Hallo Balkontaube,

ich würde nichts unternehmen. Untermieter sind in jedem Vogelnest der Natur zu finden.
Vor wenigen Jahren zog bei mir auf dem Balkon ein Rotkehlchen in einer Geranie erfolgreich seine Küken auf. Als sie ausgeflogen waren und ich das Nest aus der Geranie entfernen wollte - puh, kam mir da ein Krabbelzeug entgegen...
 
Das sieht mir sehr nach Staublaus aus, kein Federling.
 
Die von mir vermuteten Federlinge bezogen sich auf diese Äußerung, Ingo.

Da hatte ich allerdings kleine schwarze Punkte an einer Flaumfeder entdeckt.

Wenn das "Viech" auf dem Foto eine Staublaus ist, haben die gesichteten mit dem Taubenpaar nichts zu tun bzw. sind sie nicht die Träger dieser Insekten.

LG astrid
 
Vielen Dank an alle! Ich hatte ein Bild im Internet von einer Staublaus gefunden, war mir aber nicht ganz sicher. Hehe, das sind also unser ganz eigener Staub und Ungeziefer! *Daumen hoch* Ich würde an der Taube selbst auch nichts machen. Die hat zum Glück noch Angst vor uns, auch wenn wir relativ nah an sie heran dürfen - wahrscheinlich sind ihr die Eier einfach wichtiger als die eigene Sicherheit. Ich spüle nur ihren "Badeteller" (Untertopf) immer gründlich mit heißem Wasser aus.

Noch eine Frage - was müsste ich das nächste Mal besser machen, damit man etwas bestimmen kann? Ich habe das Bild vom Bildschirm meines Mikroskops abfotografiert, weil ich meine Kamera und das Okular nicht gut kombinieren konnte. Ich nehme an, dass die "Durchsicht" in den Organismus fehlt (die man mit dem Okular auch sehen konnte)?

Viele Grüße von der
Balkontaube

Kleine Bonusgeschichte: gestern bin ich in unseren Innenhof in der Innenstadt gekommen und da lag so ein Vögelchen auf dem Boden in der Einfahrt. Ich dachte schon, es wäre tot, aber es hat ab und zu geblinzelt. Ich habe ihm dann Wasser angeboten und aufgepasst, dass kein Auto kommt. Nach einer Weile hätte ich ihn mit einem Handtuch aus der Auffahrt genommen. Zum Glück hat der Vogel, der ganz ruhig hockte plötzlich seinen Kopf bewegt und heftig gedreht und ist dann nach 20 Minuten Beobachtung in Spiralen aus dem Innenhof rausgeflogen. Später habe ich im Internet gesehen, dass es ein Mauersegler gewesen sein muss! Wahrscheinlich hat ihn ein vermeintlicher Brutplatz gelockt abstürzen lassen (konnte heute aber nichts an der Fassade sehen). Habe gelesen, dass es oft böse Fallen für diese Flugkünstler gibt. Jedenfalls hat er mehr geflattert als andere in seinem Schwarm, ist aber in der Luft geblieben und wird sich dort hoffentlich auskurieren. Die machen ja alles im Fliegen...
 
Wenn du Angst hast, dass Parasiten sich auf dem Balkon und in der Wohnung ausbreiten könnten, streu einfach etwas Kieselgur rund ums Nest aus. Hühnerhalter machen das auch, wenn ihre Hühner brüten.
 
Alles klar - vielen Dank für den Tipp. Kieselgur sollte man nur mit Atemmaske verwenden, habe ich beim Internet-Stöbern herausgefunden (?). Der Balkonboden kann auch mal nass werden und ist mit dämlichem Teppich ausgelegt = Schmiererei bei Feuchte, vermute ich. Wenn ich es direkt in den Topf um die Eier streue, bekommt ja die Taube eine Silikose, wenn sie mal wieder die Eier umschichtet. Heute hat sie richtig mit Schwung gewühlt. Vielleicht kann ich unter den "Brüttopf" einen Untertopf platzieren und das Kieselgur da reintun? Das wäre dann ja sowas wie ein Ring um den Topf, falls was rauskrabbelt. *grübel*

Im Moment ist der Balkon ja noch rechtsfreies Gebiet und alle, die mal draußen waren, müssen dort auch bleiben oder bleiben auf dem Weg zurück am Klebeband haften :D
Spaß beiseite, habe heute das Taubenbad kontrolliert und nichts gefunden, was auf Krabbelndes hindeutet. Ich weiß, das muss nichts heißen, aber es beruhigt schon ein bisschen.
 
Wenn das so kompliziert ist, würd ich es einfach lassen. Die Milben, sollte es denn welche geben, werden sich ohnehin unmittelbar am/im Nest aufhalten, wenn denn welche da sind. Wenn die Taube ihre Küken großgezogen hat und diese ausgeflogen sind, räumst du einfach das Nest weg, machst alles gründlich sauber inkl. Desinfektion und alles ist im Lot :-)
 
War ja auch nur als Vorsichtsmaßnahme gedacht und von mir überlegt. War aber sehr interessant zu lesen, was Kieselgur überhaupt ist!

Bisher habe ich nichts gemacht, außer den Topf Zentimeterweise in die Balkonecke zu schieben, wo die mehr Ruhe haben, als neben dem Tisch, wo sie vorher waren.

Ich habe mich entschlossen, jetzt hier weiterzuschreiben, weil es ja nicht mehr um Parasiten geht:
http://www.vogelforen.de/showthread.php?235623-Taube-br%FCtet-auf-dem-Balkon&p=2500341#post2500341

Vielen Dank an alle!
 
Thema: Insektenbefall an einer brütenden Taube?
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