Sehr verletzter Vogel! Bitte um Ratschläge!

Diskutiere Sehr verletzter Vogel! Bitte um Ratschläge! im Forum Allgemeines Vogelforum im Bereich Allgemeine Foren - Ich habe vergangenen Freitag einer Frau geholfen eine Taube aus dem Kühlergrill ihres Autos heraus zu holen, die sie wahrscheinlich im Flug...
Hallo Picasso, das stimmt so leider nicht, TA sind nicht verpflichtet Fundtiere kostenlos zu versorgen, viele tun es aber. Einen Vogel "gesund" zu pflegen der anschließend nicht mehr fliegen kann, finde ich aber ehrlich gesagt auch ein wenig viel Aktionismus. Wirklich lebenswert ist das doch nicht, oder?

Das hiesse im Umkehrschluss - all diejenigen, die z.B. einem flugunfähigen Papagei ein Zuhause schenken und demzufolge auch das Weiterleben sichern, lassen die Lebensqualität des Tieres bei ihrer Entscheidung tatsächlich ausser Betracht ? Oder gibt es hier Unterschiede wegen der Arten - oder werden Unterschiede gemacht ?

Diese Aussage macht mich doch sehr betroffen und vor allem sehr nachdenklich.
 
Ich würde ganz klar Unterschiede machen (habe auf diese Frage schon gewartet :D ) zwischen einem aufgefundenen Wildvogel und einem Heimtier, logischerweise. Leben allein um des Lebens willen, ich bin mir nicht ganz sicher, ob man das vom Menschen auf das Tier übertragen kann, wie das hier so oft und gern getan wird.
 
Was passiert denn wirklich? Wenn alle Leute, die sich so etwas antun und einen Haufen behinderter Wildvögel halten, von Tauben mal ganz abgesehen, so stellt sich spätestens nach einem längeren Zeitraum die Frage, wohin mit den Tieren, die auf Deubel komm raus am Leben gehalten werden und die Kapazitäten sind bald ausgeschöpft? Dann wandern sie zu 100% in die Botanik, wo sie keine Chance haben.
Also hat alles 2 Seiten. Wildvögel die schwere Verletzungen haben, töte ich daher auch sofort, anstatt sie noch Tage zu quälen. Und ein offener Flügelbruch ......!
Post 24
Wildvögel, die eigentlich garnicht gehalten werden dürfen, nur mit Sondergenehmigung, sind keinesfalls mit Papageien in einen Pott zu werfen.
Kann man die im Garten auswildern? Das wäre vom Überleben mal ganz abgesehen, Faunenfälschung.
Was also haben behinderte Exoten mit unseren Singvögeln zu tun, die von mitleidigen Seelen aufgesammelt werden und natürlich vorrangig wieder in die Natur entlassen werden sollen?
Ivan
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Auch ein offener Bruch kann ganz gut heilen, ohne dass man den Flügel amputieren muss.
Man müsste nur einen geeigneten Tierarzt aufsuchen und nicht irgendeinen, der 0 Ahnung von Vögeln hat.

@Selymi
leider gibt es bei Menschen den Unterschied...ein flugbehinderter Papagei darf leben...eine Taube nicht...ist eben nur eine Taube.

Ivan....ich töte keine Tiere, wenn schon, dann lasse ich sie einschläfern!!!
 
Da soll man auch darüber nachdenken!

Ja es gibt Unterschiede bei den Arten. Flugaktivere und solche die gut als Fussgänger leben können.

Manchmal nimmt mir zumindest hier bei mir der Gesetzgeber auch ein bisschen den Entscheid ab. Wildvögel die nicht mehr auswilderbar sind, sind bis auf begründete Ausnahmen, zu töten.

Es geht nicht darum. dass meinem Wohl entsprochen ist, weil ich an dem Tier hänge oder sonst was.
Es geht darum, dass überall massenhaft fehlgeprägte Wildvogelkrüppel dauerinhaftiert werden. Biologisch gesehen absoluter Nonsens, bis auf ganz wenige Ausnahmen. Aber auch individuell betrachtet sehr oft mehr zur Gewissensberuhigung des Päpplers als zum eigentlichen Zweck.

Und was Papageienhaltung im Allgemeinen angeht ( vor allem bei grossen Arten), meine persönliche Meinung und mein Rat in den meisten Fällen: Lasst es, ungeeignet!

Ja ein offener Bruch kann auch verheilen. Meist ist der Flügel zwar dann nicht mehr zu gebrauchen, aber sowas ist ja offenbar egal.
 
Das ist doch Unsinn, Margareta, erstens können wir nicht beurteilen wie der Bruch aussah, und die Expertise des Tierarztes kann aus der Ferne auch keiner beurteilen. Knochenbrüche sind Knochenbrüche, dazu braucht der TA vermutlich auch nicht mal vogelkundig zu sein. Und es geht nicht darum, dass es "nur eine Taube" ist, es geht darum dass es ein Wildtier ist, das nun plötzlich mit der Gefangenschaft und der Flugunfähigkeit gleichzeitig zurecht kommen müsste, ganz abgesehen von dem Papierkram der notwendig wäre um ihn dauerhaft zu behalten. Ein Papagei kann übrigens wenigstens noch klettern wenn er nicht mehr fliegen kann, viele andere Vögel können das leider nicht.
 
Post 27
Ich mache das sofort und erspare ihm dann Schmerzen und Quälereien, die er sicher aushalten muß, weil ich den Vogel z, B. am Samstag gefunden habe.
Das ist meine Auffasung von Tierliebe!! Ein Tier noch Tage vor sich "hinzappeln" lassen, widerspricht daher meiner Affassung von der immer wieder ins Feld geführten "Tierliebe".
Das ist das Gegenteil.
Ivan
 
naja...ich glaube, wir wissen es gar nicht, ob das eine wilde Taube war.

Ich werde hier nicht stundenlang diskutieren...jeder hat seine Meinung...aber eins wollte ich noch dazu schreiben.

Dieses Tier wurde am Freitag gerettet und heute haben wir Dienstag
Schade, dass es sich umsonst so viele Tage quälen musste...

Gruß

Margareta
 
Bei einer gefundenen Taube gehe ich eigentlich automatisch von einer wilden Taube aus, eine Brieftaube hätte ja einen Ring, und der wurde hier nicht erwähnt. Zu Deinem letzten Satz, da kann ich Dir nur beipflichten!
 
Post 27
Ich mache das sofort und erspare ihm dann Schmerzen und Quälereien, die er sicher aushalten muß, weil ich den Vogel z, B. am Samstag gefunden habe.
Das ist meine Auffasung von Tierliebe!! Ein Tier noch Tage vor sich "hinzappeln" lassen, widerspricht daher meiner Affassung von der immer wieder ins Feld geführten "Tieliebe".
Das ist das Gegenteil.
Ivan


Ivan, ich hoffe, Du hast eine Genehmigung dazu, ein Wirbeltier töten zu dürfen
 
Womit wir fast wieder auf einen Nenner wären.
Ich brauche keine Genehmigung, denn bei mir ist der Vogel in einer Sekunde tot.
Als vor 2 jahren Nachbars Katze eine junge Ringeltaube in unserem Garten zerfleischt hatte, töten konnte sie sie nicht, habe ich nicht erst die TA-Liste studiert, sondern die Taube umgehend getötet.
Übrigens gehört das Töten genau so wie das Pflegen zur Aufgabe eines Züchters.....auch eines Halters.
Ivan
 
Bei einer Zuchttaube hätte ich dem Besitzer, wenn ich ihn denn finden würde, die Entscheidung überlassen, ehrlich gesagt.
 
Je nach Schwere der Verletzung hätte ich dem Besitzer die Entscheidung abgenommen...analog zu Post 31.
Sonst würde ich meiner eigenen Einstellung gegenüber untreu.
Ivan
 
... vergangenen Freitag einer Frau geholfen eine Taube aus dem Kühlergrill ihres Autos heraus zu holen, die sie wahrscheinlich im Flug aufgegabelt hat. Zu meinem Erschrecken war die Taube noch am Leben und ich konnte sie nicht mitten in der Stadt liegen lassen. Sie hat eine Fleischwunde am Hinterleib, ein paar Schwanzfedern fehlen, ein Bein ist verletzt und leider, was am schlimmsten ist, einen offenen Bruch am rechten Flügel. Der Oberarmknochen (Ich glaube, dass es der ist) ist aus der Haut gesprungen.....

Man stelle sich mal vor, dieses Tier überlebt einen Aufschlag, die Hitze am Kühlergrill, die Verletzungen und quält sich von Freitag bis Dienstag, um dann endlich ERLÖST! zu werden ... knapp 5 Tage!

Das ist Tierliebe!
 
Womit wir fast wieder auf einen Nenner wären.
Ich brauche keine Genehmigung, denn bei mir ist der Vogel in einer Sekunde tot.
Als vor 2 jahren Nachbars Katze eine junge Ringeltaube in unserem Garten zerfleischt hatte, töten konnte sie sie nicht, habe ich nicht erst die TA-Liste studiert, sondern die Taube umgehend getötet.
Übrigens gehört das Töten genau so wie das Pflegen zur Aufgabe eines Züchters.....auch eines Halters.
Ivan

Hallo Ivan,

du weißt, wie man einen Vogel in einer Sekunde erlöst; hast auch den entsprechenden "Mumm" dazu und kannst offensichtlich beurteilen, wann man lieber erlöst, bzw. hast Beurteilungsmaßstäbe.

Würdest du einem Durchschnittshalter diese Beurteilung auch zutrauen oder erstmal den Gang zum Tierarzt empfehlen?

Und wenn ich mich entschließe, einen verletzten Vogel zu erlösen - wie mache ich das in einer Sekunde, ohne es noch mehr zu quälen? Oder ohne entsprechende Übung gar nicht erst probieren? Kannst du deinen Kniff verraten?

Ich hatte ja einen kranken Vogel, der aber dennoch Lebenswillen gezeigt hatte. Ich wäre dazu bereit gewesen, den Vogel, falls es notwendig sein sollte, auch selber zu erlösen; aber wie ist die große Frage..
 
Als vor 2 jahren Nachbars Katze eine junge Ringeltaube in unserem Garten zerfleischt hatte, töten konnte sie sie nicht, habe ich nicht erst die TA-Liste studiert, sondern die Taube umgehend getötet.
Ivan

wollte eigentlich nichts mehr hier schreiben...aber.....

als Vogelzüchter musst Du die TA-Liste studieren?
Ich habe alle wichtige Telefonnummern bei mir im Handy gespeichert und weiß, wen und wo ich sofort anrufen kann.

Ein Finder, der noch nie mit einem Vogel beim TA war, kann man nicht übel nehmen, dass er einen Vogeldoc nicht kennt...aber ein Halter und sogar ein Züchter müsste das schon wissen.

Übrigens...ein Vogel einzuschläfern, dazu muss kein vogelkundiger TA sein...die "normalen" wissen auch, wie es geht....
 
Ich finde auch, dass es einen Unterschied zwischen Wildtieren und Haustieren gibt. Wildtiere unterliegen einer natürlichen Selektion. Wenn es einer nicht "schafft", dann hat er die schlechteren Gene (oder Pech). Natur ist grausam. Ich bin dafür, dass sich kein Tier länger quälen sollte als nötig. Und dass man immer, wenn eine Chance zur späteren Auswilderung besteht, diese ergreifen sollte - unabhängig vom Aufwand und Preis. Aber ein blinder Wanderfalke wird in der Vogelklinik sofort eingeschläfert. Er würde nicht mehr freigelassen werden können. Auch, wenn er nicht mehr zu 100% wieder "hergestellt" werden kann. Komplizierter Flügelbruch? Kann heilen. Aber er wird nie mehr genauso fliegen können, wie ein unverletzter Vogel. Dann hätte er einen Nachteil, würde demzufolge vom Nächsten aus seinem Revier vertrieben und muss solange umherwandern, bis er verhungert. Es macht keinen Sinn, tausende Wildtiere aufzupäppeln, damit sie dann die Auffangstationen "blockieren", für Vögel, die tatsächlich eine Chance hätten.

Zum Töten: Manchmal ist ein schnelles "Halsumdrehen" tatsächlich die beste Methode. Mein Freund ist Zootierpfleger und kann (und darf) wirbeltiere innerhalb einer Millisekunde töten. Er hat oft genug Futtertiere umgebracht. Einmal haben wir eine Taube gesehen, die noch lebte, aber der das Blut aus Schnabel und Nasenlöchern lief und eine Krähe, die dabei war, ihr die Augen auszuhacken. Das war wohlgemerkt 500 m von der Vogelklinik entfernt. Wir haben kurz überlegt, sie hinzubringen, aber dann haben wir entschieden, dass wir garantiert eine halbe Stunde warten müssten und dass wir lieber der Natur ihren Lauf lassen. Also ist er ausgestiegen, hat die Taube gepackt, getötet und wieder hingelegt. Ging echt super-schnell. Nach 10 Sekunden war die Krähe wieder am Werk. So hat die tote Taube wenigstens einen Zweck erfüllt. Wenn man Töten kann, ist das eine Alternative zu dem zusätzlichen Stress von Transport und Co. Wenn man kann! Ich selbst würde mir das nicht zutrauen, hab noch nie ein Tier getötet. Bevor ich es dann versuche und es klappt nicht richtig, lasse ich es lieber einschläfern.

Übrigens müsste theoretisch jeder verletzte Greifvogel abgetragen werden, um sicher zu gehen, dass er tatsächlich noch jagen kann und erst dann freigelassen. Fliegen können und einen Vorteil gegenüber der ja ebenfalls angepassten Beute zu haben, sind nämlich zwei völlig unterschiedliche Paar Schuhe. Ich denke, dass sehr viele Tiere einfach ausgesetzt werden - der Finder hat sein Gewissen beruhigt - und hinterher stirbt das Tier doch.
 
Wobei wenn es sich um eine Stadttaube handelte, handelte es sich nicht um ein Wildtier, sondern um ein verwildertes Tier. :zwinker:

Tierärzte sind nicht dazu verpflichtet, ein Wildtier gratis zu behandeln - ganz zu schweigen von Stadttauben. Viele machen es trotzdem, dem Tier zuliebe. Ich bin mir sicher, dass es für die Taube das beste war, eingeschläfert zu werden. Jetzt hat Fred seine Qualen ausgestanden und kann in Frieden ruhen.

Wenn ich vor der Wahl stehen würde, ein sehr schwer verletztes, leidendes Tier mit wenig Chancen auf Heilung entweder bis zur nächsten (möglicherweise Tage entfernten) Tierarztsprechstunde zu bringen oder es selbst zu erlösen... dann würde ich es selbst erlösen oder jemanden darum bitten, der es kann.
 
Thema: Sehr verletzter Vogel! Bitte um Ratschläge!

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