Verantwortungsvolle Vogelzucht

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rebell

Guest
Hallo @ all,

habe mal wieder ein Thema hier eingestellt, dass möglicherweise die Wellen wieder hochschlagen lässt aber nichts desto trotz einer gewissen Diskussion bedarf.

Landauf- landab finden derzeit wieder Vogelbörsen statt. Auf zahlreichen solcher Veranstaltungen werden wieder hunderte - besser gesagt tausende Nachzuchten angepriesen und verscherbelt.

Beim Besuch solcher Börsen frage ich mich immer wieder wer soll denn die NZ alle noch kaufen ? Jeder Züchter braucht seinen Platz muss JV loswerden. Immer weniger betreiben unser Hobby - immer weniger Leute legen sich Vögel als "Haustiere" zu.

Massenhaft sitzen WS, Kanarien, Zebrafinken, versch. Agaporniden, Neophemen, Gouldamadinen, Mövchen u.a. teilweise eng zusammengepfercht (weil ja die Börsenrichtlinien eh nur für andere gelten) in Ausstellungs- und Transportkisten und werden nach Ende der Veranstaltung doch wieder den Nachhauseweg antreten.

Vielleicht sollten sich die Züchter der sogenannten leicht "züchtbaren Massenvögel" einmal Gedanken darüber machen ob es sinnvoll ist jedes Jahr jedes Zuchtpaar zwei - drei - vier Bruten machen zu lassen um sich dann mit dem Problem des fehlenden Platzes auseinander zu setzten. Das gab es zwar im vorigen Jahr schon aber es sollten dieses Jahr noch ein paar JV mehr sein - warum ???

Sollen sie das Futtergeld reinbringen ? Ich glaube mal diese Rechnung geht schon lange nicht mehr auf denn bis die vielen JV nach Wochen oder Monaten oder gar Jahren verkauft sind haben sie soviellFutter gefressen dass dies durch den Verkaufserlös wohl nicht mehr "wirtschaftlich " sind .
Sind es aber vielleicht auch die "Abfall" - und "Ausschußvögel" die die Voraussetzungen nicht erfüllen einen Pokal oder Medaille zu erringen ?

Allseits hört man klagen "es geht nichts mehr / es lässt sich nichts mehr verkaufen" - ja sind wir daran nicht selbst schuld ?

Der Markt würde sich u.U. etwas entspannen wenn alle mal die Zahl ihrer NZ einfach mal 1 - 2 Jahre reduzieren würden (wobei ich jetzt von den Arten die Massenweise gezogen werden, spreche)

Was sind die Gründe warum dies nicht geschieht ? Kommerz ? Erfolge ? Ansehen ?

Oftmals wird in Foren hier sehr deutlich betont, dass es doch letztlich um die Vögel geht und nicht um ihre Züchter - ist das so ??? Zweifel sind angebracht.

In Wahrheit ist doch Fakt, dass weniger Vögel bei gleichen räumlichen Verhältnissen besser, gesünder und artgerechter gehalten werden können.

Wenn die Volieren aber mit Jungvögel von diesem und den restlichen vom letzten oder sogar vorletztem Jahr "vollgestopft" werden ist es doch wohl so, dass nicht die Vögel sondern das Interesse der Züchter im Vordergrund steht

Wäre es nicht verantwortungsvoller entsprechend den Möglichkeiten einfach mal darauf zu verzichten nach der ersten auch eine zweite und dritte Brut zuzulassen und dafür die wenigen JV besser zu versorgen.

Ach ja weniger Angebote erhöhen manchmal sogar die Nachfrage ..... was womöglich uns allen früher oder später zu Gute kommen könnte.

In diesem Sinne

Rebell
 
Da kann ich dir nur zustimmen!:zustimm:
Wer mal erlebt hat,wie es auf Börsen und Kleintiermärkten zugeht,wird wohl mal solche Gedanken haben.
Man liest es ja immer wieder mal,das die Besitzer einer ZG die mit der größeren Erfahrung und besserem Wissen sind.
Das mag sicher in in einigen Fällen auch so sein,ändert aber scheinbar nichts an der Züchterei auf Teufel komm raus.
Unser erster Welli war nuturfaben und ein "Hansi Bubi".Der wurde aber noch volle 18 Jahre alt.
Die durchschnittliche Lebenserwartungvon den heutigen WS liegt ja wohl deutlich darunter.
Man gewinnt den Eindruck,wie bei anderen "Waren"auch,es soll möglichst schnell etwas neues gekauft werden,wenn "das Alte"hinüber ist.
Bei einem Bekannten von mir,sehe ich auch,wie knallhart dort aussortiert wird.Ich finde es schon erschreckend wie dort mit Lebewesen umgegangen wird.
Ein Preis von 8 Euro für einen Welli spricht doch da eigentlich Bände.Etwas mehr ale eine Futterratte....:traurig:wäre schön,wenn sich die entsprechenden Leute mal Gedanken drübe machen.:idee:
 
Beim Besuch solcher Börsen frage ich mich immer wieder wer soll denn die NZ alle noch kaufen ? Jeder Züchter braucht seinen Platz muss JV loswerden. Immer weniger betreiben unser Hobby - immer weniger Leute legen sich Vögel als "Haustiere" zu.

Export! Oder was meinst du, warum alle Agapornidenarten mit Augenringen derzeit gefragt sind und zu Höchstpreisen (im Vergleich zu den letzten Jahren) verkauft werden. Und das ist nur ein Beispiel. Es gab und gibt immer Arten, die nicht gefragt waren, andere waren wiederrum nicht zu bekommen.
 
Landauf- landab finden derzeit wieder Vogelbörsen statt. Auf zahlreichen solcher Veranstaltungen werden wieder hunderte - besser gesagt tausende Nachzuchten angepriesen und verscherbelt.
Also ich benutze die Börse um Vögel zu kaufen und Leute zu meeten, chillen, abhängen und wenn die Börsenleitung nicht hinschaut auch schon mal zum kiffen.
Neu in diesem Zusammenhang ist mir das Wort scherbeln!
Es kann natürlich auch sein, dass Du das Wort Verkaufen negativ untermalen wolltest.
Klar dann scherbeln die dort auch. Ich mache hier heute auch nicht zu lange, denn auch ich muss bei Aldi noch scherbeln gehn.
Beim Besuch solcher Börsen frage ich mich immer wieder wer soll denn die NZ alle noch kaufen ? Jeder Züchter braucht seinen Platz muss JV loswerden. Immer weniger betreiben unser Hobby - immer weniger Leute legen sich Vögel als "Haustiere" zu.
Logische Schlußfolgerung Deinerseits? Geheim operierende Krematorien?
Aber auch hier beruhigende Worte, der Bedarf ist bei den paar Züchtern natürlich nicht gedeckt, auch wenn es so wirkt, wenn man eine Börse besucht.
Massenhaft sitzen WS, Kanarien, Zebrafinken, versch. Agaporniden, Neophemen, Gouldamadinen, Mövchen u.a. teilweise eng zusammengepfercht (weil ja die Börsenrichtlinien eh nur für andere gelten) in Ausstellungs- und Transportkisten und werden nach Ende der Veranstaltung doch wieder den Nachhauseweg antreten.
Naja, solche Zustände haben doch eher Seltenheitswert.
Vielleicht sollten sich die Züchter der sogenannten leicht "züchtbaren Massenvögel" einmal Gedanken darüber machen ob es sinnvoll ist jedes Jahr jedes Zuchtpaar zwei - drei - vier Bruten machen zu lassen um sich dann mit dem Problem des fehlenden Platzes auseinander zu setzten. Das gab es zwar im vorigen Jahr schon aber es sollten dieses Jahr noch ein paar JV mehr sein - warum ???
Danke, aber ich denke Züchter sind schon in der Lage eigenverantwortlich zu handeln und benötigen Deine Pamplets nicht.
Sollen sie das Futtergeld reinbringen ? Ich glaube mal diese Rechnung geht schon lange nicht mehr auf denn bis die vielen JV nach Wochen oder Monaten oder gar Jahren verkauft sind haben sie soviellFutter gefressen dass dies durch den Verkaufserlös wohl nicht mehr "wirtschaftlich " sind .
Sind es aber vielleicht auch die "Abfall" - und "Ausschußvögel" die die Voraussetzungen nicht erfüllen einen Pokal oder Medaille zu erringen ?

Deine Sorgen möchte ich nur einen einzigen Tag haben!
Klar wir wissen jetzt nach all der Zeit, irgendwer hat Dir irgendwann nicht Dein verdientes Medällchen gegönnt. ich finde das auch ganz, ganz böse, aber meinst Du nicht das Leben geht weiter. Lass den Kopf nicht hängen, irgendwann wirste belohnt!

Allseits hört man klagen "es geht nichts mehr / es lässt sich nichts mehr verkaufen" - ja sind wir daran nicht selbst schuld ?

Ach irgendwas geht immer!

Gruß
Tam
 
Beim Besuch solcher Börsen frage ich mich immer wieder wer soll denn die NZ alle noch kaufen ? Jeder Züchter braucht seinen Platz muss JV loswerden. Immer weniger betreiben unser Hobby - immer weniger Leute legen sich Vögel als "Haustiere" zu.
Massenhaft sitzen WS, Kanarien, Zebrafinken, versch. Agaporniden, Neophemen, Gouldamadinen, Mövchen u.a. teilweise eng zusammengepfercht (weil ja die Börsenrichtlinien eh nur für andere gelten) in Ausstellungs- und Transportkisten und werden nach Ende der Veranstaltung doch wieder den Nachhauseweg antreten.

Die Vögel gehen weg, keine Frage. Die Leute die sich so mal ein oder zwei Vögelchen kaufen sind doch in der Minderheit. Die Züchter kommen ganz früh und suchen sich die besten raus. Der Großteil wird von Händlern aufgekauft für den Export usw.
Habe selber in den 90ern oft auf einer großen Börse in NRW Vögel verkauft und auch gekauft. Da ging es auch schon mal ein wenig robuster zu. Die Leute haben da kistenweise Vögel rausgeschleppt, da hat keiner seine Vögel wieder mitgenommen. Für die "heiklen" Arten ist man auf den Parkplatz gegangen. Die saßen dann unter dem Autositz und gingen unter der Hand weg.
Hatte da nie Probleme, die Vögel loszuwerden. Um 6 Uhr da sein und um spätestens 8 Uhr waren die Vögel verkauft. Hat mir immer viel Spaß gemacht, wie Tam schon erwähnte, man konnte klönen, Bierchen trinken und sich austauschen.
Ich will das in keinster Weise glorifizieren, so von wegen "früher war alles besser", aber es wurde einfach nicht so viel Wirbel um Verkaufskäfiggrößen usw. gemacht.

Vielleicht sollten sich die Züchter der sogenannten leicht "züchtbaren Massenvögel" einmal Gedanken darüber machen ob es sinnvoll ist jedes Jahr jedes Zuchtpaar zwei - drei - vier Bruten machen zu lassen um sich dann mit dem Problem des fehlenden Platzes auseinander zu setzten. Das gab es zwar im vorigen Jahr schon aber es sollten dieses Jahr noch ein paar JV mehr sein - warum ???
Sollen sie das Futtergeld reinbringen ? Ich glaube mal diese Rechnung geht schon lange nicht mehr auf denn bis die vielen JV nach Wochen oder Monaten oder gar Jahren verkauft sind haben sie soviellFutter gefressen dass dies durch den Verkaufserlös wohl nicht mehr "wirtschaftlich " sind .
Sind es aber vielleicht auch die "Abfall" - und "Ausschußvögel" die die Voraussetzungen nicht erfüllen einen Pokal oder Medaille zu erringen ?

Das ist mir zu allgemein.
Hier muss man doch differenzieren, ob es sich um Ausstellungszüchter handelt, die ein gewisses Kontingent an Vögeln ziehen, um sich daraus eventuelle Ausstellungstiere auszuwählen. Wenn man gut durchgezüchtete Stämme besitzt, handelt es sich bei den Vögel die verkauft werden, bestimmt nicht um Abfall oder Ausschuß.
Oder aber sind es Vermehrer, die jede Menge Vögel nachziehen (oder wiederum aufkaufen), um sie auf den Börsen rauszuhauen. Gibt es auch zur Genüge.

Außer wenigen seltenen Arten oder Rassen, ist es wohl eine Illusion, sein Geld wieder reinzukriegen, geschweige denn Gewinne zu machen.


Oftmals wird in Foren hier sehr deutlich betont, dass es doch letztlich um die Vögel geht und nicht um ihre Züchter - ist das so ??? Zweifel sind angebracht.
In Wahrheit ist doch Fakt, dass weniger Vögel bei gleichen räumlichen Verhältnissen besser, gesünder und artgerechter gehalten werden können.
Wenn die Volieren aber mit Jungvögel von diesem und den restlichen vom letzten oder sogar vorletztem Jahr "vollgestopft" werden ist es doch wohl so, dass nicht die Vögel sondern das Interesse der Züchter im Vordergrund steht.
Wäre es nicht verantwortungsvoller entsprechend den Möglichkeiten einfach mal darauf zu verzichten nach der ersten auch eine zweite und dritte Brut zuzulassen und dafür die wenigen JV besser zu versorgen.

Die Eigenverantwortung steht doch außer Frage. Ich glaube da unterschätzt Du die Züchter gewaltig.
Ansonsten fährt man nämlich seine Zucht, oder was immer man auch macht, über kurz oder lang gegen die Wand.

Gruss
 
Wenn man differenziert und genauer hinschaut oder etwa hinterfragt, dann kann man aber keine Stimmung machen, leider.
 
Nachtrag:

Oftmals wird in Foren hier sehr deutlich betont, dass es doch letztlich um die Vögel geht und nicht um ihre Züchter - ist das so ??? Zweifel sind angebracht.

Ja, Zweifel sind angebracht.
Allerdings, an Deinen vorgebrachten Thesen und an diesen immer wieder aufkommenden Betroffenheitsdebatten.

Ja, hier geht es um Vögel. Sind ja die Vogelforen.
Ich bin aber immer wieder erstaunt, wie eingleisig und wohl auch ein wenig naiv hier gedacht wird. Schließt das eine das andere aus? Wäre schon mal grundsätzlich schwierig, da die von uns gehaltenen Vögel, ohne unser Zutun wohl kaum Überlebenschancen hätten.
Also geht es doch um die Vögel und deren Halter und Züchter.
Der eine kann nicht ohne den anderen, oder?
Wie schon erwähnt, wenn es nur darum ginge die eigene Eitelkeit zu befriedigen oder sich mit außergewöhnlich "exotischen" Federn zu schmücken, wäre das ganze schon von Beginn an zum Scheitern verurteilt. Beispiele dazu gibt es zuhauf.
Wie viele Züchter hast Du schon besucht? Wo sind denn diese ganzen vollgestopften Volieren?
Das man mal über das Ziel hinausschießt und die Übersicht verliert ist menschlich. Wer ist denn ohne Fehler?
Wenn man die Zucht aber mit einem Minimum an Verstand betreibt, zieht man nur so viele Vögel nach, wie man unterbringen kann und auch wieder los wird.

Diese Szenarien, die Du uns hier in bunten Farben schilderst, entsprechen, meiner Meinung nach, nicht der Realität. Im übrigen haben Verallgemeinerungen noch nie zum Ziel geführt.

Sorry, aber ich habe echt Probleme mit diesen emotional getränkten Streitschriften...

Gruss
 
Thema: Verantwortungsvolle Vogelzucht
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