Seeehr ängstlicher Welli

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Steffi81

Steffi81

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Hallo zusammen,

ich habe vor 6 Wochen einen neuen Welli bekommen. Der kleine heißt Barney, ist n süßer Kerl - nur total ängstlich! Ich verstehe nur nicht warum... Ich habe gerade am Anfang sehr darauf geachtet, ihn nicht zu erschrecken (habe sogar in der Zeit, als er in "Einzelhaft" war, im Wohnzimmer nicht gesaugt :~ ), ich nähere mich nie laut dem Käfig und bevor ich ins Arbeitszimmer (wo der Käfig steht) gehe, achte ich meist darauf, zu pfeifen o.ä., damit er nicht erschrickt, wenn ich ins Zimmer komme - alles egal, er wirkt meistens total erschrocken, macht sich schlank, hat starkes Herzklopfen.
Mir tut das 1. sehr leid und ich hatte 2. gehofft, nicht noch so nen "Schisser" zu bekommen. Denn Bibo ist schon nicht der Mutigste, dementsprechend hab ich jetzt 2 kleine Angsthasen zusammen sitzen.

Was kann ich aus eurer Erfahrung machen, um sie etwas zu entspannen?

Ich stelle mich schon jeden Tag vor den Käfig, rede mit den Beiden, damit sie mit meiner Stimme nichts negatives verbingen. Aber das bringt NULL!

Noch irgendwelche Ideen? Oder sind das einfach 2 ängstliche Charaktere? Kann ja auch sein... Kapier das nur nicht, bei mir haben die keine schlechten Erfahrungen gemacht!!
 
Tja, so ein Problem hatte ich glücklicherweise noch nicht. Vielleicht hilft es, wenn du dich zunächst nur mal in die Nähe setzt und z.B. was liest, ohne dich großartig mit den beiden zu beschäftigen?
 
Ich bis auf die beiden auch noch nicht. :traurig: Unsere Piwi, die wir letzten Monat haben einschläfern lassen, war so ne verrückte Nudel. Die war sogar zahm und der konnte echt nichts Angst machen. :traurig:

Ja, hab ich auch schon öfter gemacht. Mich einfach auf die Couch gesetzt, was gelesen und ab und zu leise mit denen geredet... Irgendwie hilft nix. Es ist komisch, ansonsten ist der echt aufgeweckt, spielt auch vielt mit den Sachen im Käfig und entdeckt alles für sich. Nur wenn ich (oder mein Mann) das Zimmer betrete --- dann wird er seeehr unsicher.

Und - ganz nebenbei - die kommen auch nicht raus, was ich auch sooo schade finde.
 
Klischee, aber da würde ich wirklich clickern.
Immer,wenn er sich mal entspannt - oder der Partner das macht ;) -irgendwo Hirse hinlegen, wo er gut dran kommt und Du sie hinlegen kannst, ohne dass Du ihm zu nahe kommen musst.
Die ersten Tage würde ich nichts erwarten, vermutlich nimmt er da die Hirse noch nicht mal, aber nach und nach wird er ja merken, dass Du Hirse gibt und irgendwann auch, dass Du das machst, wenn er sich entspannt oder Dich ansieht etc.

Ich hatte Clickertraining angefangen mit meinem extrem panischen Twitch, der nicht nur vor mir Angst hatte, sondern auch Angst, den Käfig zu verlassen und draußen mehr als 2 Quadratmeter zu erkunden.
Anfangs ging es sehr langsam (er kam allerdings schon an die Hand, weil ich vorher mehrfach den Ansatz gemacht hatte, ihn mit Hirse auf/ in der Hand zu zähmen), und wir brauchten etwa 2 Wochen täglichen Trainings, damit er im Käfig von einem Sitzast ca. 20 cm zur Tür kam (es ging immer an dem Sitzast, seinem Lieblingsplatzlos, und er sollte den Targetstick antippen, was er auch schon konnte, aber er hatte Angst, die "ungewohnte" Streckte zu überwinden, vom Ast runter zu kommen und dann cm für cm zur Tür zu klettern.

Nach 3 Monaten hatte ich ihn im Käfig zum ersten Mal auf der Hand.
Zu der Zeit war ich über Weihnachten bei meinen Eltern und die Vögel durften im vollgesetllten Gästezimmer nicht fliegen.
Er entkam eine Woche nachdem er zum ersten Mal auf meiner Hand saß durch einen Schreck :~ aus dem Käfig und saß auf einem mit Akten vollgestapelten Schrank.
Ich balancierte auf Zehnespitzen (!) auf einem Schaukelstuhl (!=) darunter und hielt ihm den Targestick hin und die Hirse - und er kam dann auf meine Hand, ließ sich runter trangen und an den Käfig zurück und suchte dann nach einiger Zeit die Tür.
Also das erste Mal, dass er ganz freiwillig auf meine Hand kam, war in dieser außergewöhnlichen Notlage (für ihn - für mich auch, wäre er auf dem Zimmer geflogen, das jederzeit von außen hätte geöffnet werden können, hätte es zahlreiche Nischen gegeben, aus denen er nie wieder hätte raus kommen können und die Haustür wären in gerade Linie von der Zimmertür gewesen - und wir hatten Raucher im Haus, die vor der öffnen Tür rauchten - ich war also selbst auch sehr aufgeregt - und trotzdem hat es geklappt).

Twitch war zu der Zeit, als wir anfingen zu clickern, schon 2 Jahre alt und hatte sein ängstliches Verhalten lange genug eingeübt.

PS
Was auch gut funktioniert, aber komisch klingt, ist, Entspannugnsgesten der Vögel nach-bzw.vorzumachen.
Es bietet sich das Schnabelknirschen und Augenschließen an.
Hat mein auch ängstlicher Fiete in der Einzelhaft nach wenigen Tagen nachgemacht und klappt immer wieder gut bei/ nach nächtlicher Panik - sie machen das dann schnell nach.
Schnabelknirschen: Einfach die Zähne bei schiefgelegtem Kopf locker und hörbar aufeinander reiben; dabei evtl. Augen schließen bzw.blinzeln und Kopf schief legen oder leicht nicken.
 
Wow, vielen Dank das Du Dir die Zeit genommen hast, so ausführlich zu antworten!!
Ich werde es einfach mal so versuchen, wie Du sagst.
Fänd es schade, wenn die Beiden ihr Leben lang so ängstlich blieben... Sind beide noch jung!
Wie gesagt, danke Dir!!!!!!!!
 
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