Hallo,
ich möchte mal mein Wissen und meine Meinung über Luftbefeuchter wiedergeben:
Welche Sorten gibt es?
Zuerst gibt es mal die Kaltverdampfer. Man erkennst sie daran, daß das Wasser verdampft, ohne daß es zum Kochen gebracht wird. Und es gibt die Heißverdampfer, bei denen das Wasser durch Kochen verdampft. Daraus ergeben sich folgende Unterschiede:
Heißverdampfer:
Sehr hygienisch, weil das das Wasser ja beim Verdampfen abgekocht wird. Der Heißverdampfer kühlt den Raum nicht ab. Stromverbrauch dafür recht hoch. Da heißer Dampf austritt besteht zudem Verbrennungsgefahr.
Kaltverdampfer:
Keime im Wasser können in die Raumluft abgegeben werden (dazu später mehr). Der Raum kühlt etwas ab. Da meist im Winter befeuchtet wird muß deshalb theoretisch mehr geheizt werden, praktisch jedoch nicht viel, da feuchtere Luft als wärmer empfunden wird als zu trockene (beim Menschen, weil der in trockener Luft mehr Feuchte über die Haut abgibt. Bei Vögeln mag das anders sein). Gegenüber Heißverdampfern wesentlich geringerer Stromverbrauch.
Und welche Kaltverdampfer gibt es:
Zuerst gibt es mal Zerstäuber. Diese geben das Wasser direkt in die Luft ab. Im industriellen Bereich kommen z.B. Zentrifugen und Zerstäuberdüsen zum Einsatz. Im Haushaltsbereich gibt es Ultraschallbefeuchter. Von der Hygiene dürften diese Geräte relativ gut liegen, da halbwegs frisches Wasser (naja, aus dem Tank) zerstäubt wird. Größter Nachteil: das Wasser wird komplett zerstäubt - inklusive Kalk und Salzen. Wird kein vollentsalztes Wasser verwendet, dann hat man in der näheren Umgebung um das Gerät einen feinen staubigen Niederschlag. (Hinweis: um die bei Kaltverdampfern beschriebene Raumabkühlung zu verhindern gibt es auch Geräte mit automatischer Wasservorwärmung).
Und es gibt Oberflächenverdampfer. Diese verdampfen das Wasser über eine große Oberfläche. Es gibt verschiedene Prinzipien, beispielsweise Schaumstoffmatten oder sich im Wasser drehende Scheiben. Ein Nachteil ist, daß das Wasser mit der Luft in Berührung kommt und dabei Keime aufnehmen kann, die sich dann in feuchter Umgebung vermehren und wieder abgegeben werden können. Ob irgendwelche "Desinfektions-Silberstäbchen" helfen sei dahin gestellt, eine m.E. neutrale Bewertung gibt es
hier. Zweiter Nachteil ist, daß sich Kalk und Salze an Schaumstoffmatten festsetzen und diese daher regelrecht versiffen.
Und jetzt wieder zu den Heißverdampfern. Es gibt einmal welche mit einer Heizung. Man hat eine elektrisch beheizte teflonbeschichtete kleine Wanne aus Alu-Druckguß, in die aus einem Behälter Wasser abgegeben wird. Das Wasser kocht und Dampf tritt aus.
Die Qualität eines von mir getesteten Markengerätes war jedoch absolut nicht akzeptabel! Das Wasser in der Wanne ist heiß und durch die Verdampfung salzig. Kleine Fehlstellen und eine Fehlkonstruktion in der Beschichtung bewirkten eine starke Korrosion des Aluteils. Nicht nur deshalb, auch aus anderen Gründen kam es zu kleinen Leckagen im System. Diese bewirkten, daß mehrere Liter Wasser ausliefen!
Die Reinigung war mittelmäßig, weil sich der Kalk in der Aluwanne festsetzte und trotz Teflons nur schwer zu lösen war.
Und es gibt Elektrodenverdapfer. Man hat einfach einen Bottich, in den Wasser gefüllt wird. Dieser Bottich wird mit einem Deckel verschlossen. In diesem stecken 2 Elektroden (Stäbe) aus Stahl. An die wird 230V-Netzspannung gelegt. Dadurch fließt viel Strom durch das Wasser. Durch den Stromfluß erwärmt sich das Wasser und kocht. Allerdings ist die Intensität prinzipbedingt vom Wasserstand abhängig.
Die Reinigung ist recht einfach, da der Kalk von den Elektroden größtenteils selbst abfällt. Er wird dann einfach mit dem Restwasser weggeschüttet.
Die Geräte arbeiten nicht verschleißfrei. Nach ca. 3-4 Wintern mit rund 50 Stunden/Woche Betriebsdauer ist ein Elektrodenwechsel fällig.
Ich hoffe, man kann mir diesen Infos etwas anfangen.
Gruß
akapuma