Henne von Hahn getötet!

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papageienweb

Guest
Hallo!

Heute habe ich eine traurige Feststellung machen müssen.

Die Henne meines Paares fand ich heute Tod am Boden liegend auf. Sie hatte eine Wunde am Unterbauch und stark zerbissene Beine (einer hing nur noch an einem Hautstück).

Zum besseren Verständnis:
Beides waren Wildfänge, die ich von Vorbesitzern gekauft habe und leben seit geraumer Zeit zusammen. In dieser Zeit kam es zu keinen Attacken gegenüber der Henne, obwohl der Hahn insbesondere zur Balz-/Brutzeit äußerst aggressiv ist. In diesem Fall insbesondere mir gegenüber.
Ich halte mich während dieser Zeit aber eigentlich nur selten im Volierenraum auf, um die Vögel nicht unnötig zu beunruhigen.

Letztes Jahr gab es während der Balzzeit keinerlei Probleme.

Für mich wirkte der Hahn beim letzten Besuch im Volierenraum nicht mehr aggressiv wie sonst.
Nun hat er offensichtlich seine Henne zerbissen.

Mir ist zwar bekannt, daß Blaustirnamazonen während der Brut durchaus aggressiv sind und die dem Pfleger über auslassen wollen und wenn sie diesen nicht erreichen, gelegentlilch die Henne attackieren, aber hier gab es keinen Anlaß, da ich mich nicht im Raum aufhielt.

Dieses extreme Verhalten kenne ich bisher nur von Kakadus.

Hat jemand schon mal ähnliche Erfahrungen gemacht?

Die Henne war zwar nicht zahm, aber ich hatte sie doch schon einige Jahre und sie tat mir so furchtbar leid, daß sie auf diese Weise ums Leben kam.
 
Hallo Erich,

wie schrecklich :( :(

Traurige Grüsse,
trine
 
Hallo Erich
Ich habe zwar keine Amanzonen sonderen Graue
aber ich kann mir gut vorstellen wie schrecklich es für dich
gewesen sein muß als Du deinne Henne so vorgefunden hast.
Ich möchte Dir auf diesem Wege sagen wie leid es mir tut
mir fehlen echt die Worte
 
Hallo Erich,

Erstmal auch von mir herzliches Beileid. Auch wenn ein Vogel nicht zahm ist und man keine so "enge" Beziehung zu ihm hat, leid tut es einem allemal. :(

Zum Thema kann ich nur sagen, dass ich bei befreundeten Züchtern soetwas leider bereits öfters gesehen habe. Einmal bei Salomonenkakadus (berühmt berüchtigt für solches Verhalten) und bei Gelbnackenamazonen. Bei den Gelbnacken war der Hahn eine - wie man so schön sagt - "verkorkste Handaufzucht", welche den Partner angriff sobald ein Mensch in Reichweite war. Der Vogel hätte meiner Meinung nach nie zur Zucht eingesetzt werden sollen. Da deine Vögel aber Wildfänge und wie du schreibst nicht zahm sind, würde ich Fehlprägung als Grund ausschliessen. Vielleicht hat den Hahn irgendetwas anderes zum Imponieren veranlasst, und es kam zu einer "Übersprungshandlung"? Den Menschen als Auslöser kann ich mir wie gesagt in dem Fall nicht vorstellen, aber vielleicht andere Volierenbewohner / Nachbarn? Zwei Amazonenpaare in unmittelbar nebeneinander liegenden Volieren müssen nicht immer positiv sein. Auch bei solchen "Gitterbekanntschaften" kann es zum Imponieren / Revierverteidigung kommen und es stauen sich Aggressionen auf,... Naja, ich denke den genauen Grund zu finden wird leider kaum möglich sein. Man weiss ja leider nie, was diesen oder jenen Vogel stört oder aufregt,... Ich hoffe bloß das solche Vorkomnisse die Ausnahme bleiben und du bald wieder gesunden Papageiennachwuchs hast!
 
Hallo!

Erstmal danke für eure Beiträge.

Ich habe im Volierenraum keine weiteren Amazonen, aber verschiedene andere Arten wie Graupapas und Großsittiche.

Vielleicht wurde "er" doch durch einen Volierennachbarn so in Aufregung versetzt.


Es gibt eine gewisse Unterscheidung bei mir;

ich habe zwei zahme Venezuelas, die mit uns im Wohnbereich leben und zu denen ich eine sehr intensive emotionale Bindung habe und einige Paare Sittiche/Papageien im Volierenraum, bei denen keine so starke Bindung besteht.

Letztere suche ich nicht so häufig auf und die meisten sind auch nicht wirklich zahm.

Die Blaustirn lebt aber doch schon eine gewisse Zeit bei mir und war auch als Wildfang mit wenig Menschenkontakt zumindest so ruhig, daß man ihr Futter aus der Hand reichen konnte.

Bei allen Anderen ist das nicht möglich.

Aus dem Volierenraum war also dieses Tier jenes, zu dem ich die intensivste Verbindung hatte.

Deshalb trifft mich ihr Tod doch sehr, wie wäre es da wohl erst bei einer meiner Venezuelas.


Hier mal noch ein Foto aus unbeschwerten Tagen:
 

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Hallo Erich,
das ist ja furchtbar. So etwas habe ich bisher nur von Kakadus gehört. Ich bin .....finde keine Worte:(

Gruß
Pe
 
hallo!

mensch, ist das traurig! daß blaustirns in der brutzeit oft sehr aggressiv werden habe ich schon gehört, aber daß sie sogar die partnerin töten habe ich noch nicht gehört.

tut mir sehr leid um deine henne!

...hoffentlich bleiben meine friedlich, wenn sie mal in das alter kommen!

liebe grüße
kuni
 
schade

Oh, Erich, das tut mir aber leid, dass die Henne auf diese Art ums Leben gekommen ist, traurig

Karin
 
Keine Worte dafür

Hallo Erich, wie musst Du dich fühlen ?!?! - Es gibt wohl kaum Worte, die dies richtig ausdrücken können. Ich denke ein weiterer schwieriger Punkt ist nun das Verhältnis bzw. die "Beziehung" von Dir zu dem Hahn, kann man da jemals wieder eine Art "Vertrauen" haben ? Nicht nur die getötete Henne und Du können einem leid tun, sondern auch der Hahn .... :( :?
 
Oh neeiiin ....!!!

Oh Mann Erich - ich jabe es eben erst gelesen und bin tief erschüttert 8o 8o

Das Verhalten habe ich von Amazonen noch nie gehört!!
Es tut mir so leid - die arme Kleine!

Und nun? Was tun? Verhältnisse überprüfen?
Konnte der Hahn Volierennachbarn sehen oder nur hören?
Soviel ich weiß, sollten sie sich nicht sehen können, weil sonst zuviel Aggression aufgebaut wird.
Wie Inge schon sagte, wird es jetzt für Dich (und den Hahn) nicht einfach.
Neue Henne, neuer Versuch - oder eher lieber nicht ...?

Ganz liebe Grüße!!
 
Hi!

Was ich jetzt tue, weiß ich noch nicht. Vorerst warte ich auf jeden Fall erst mal etwas ab.

Nochwas zur Aggression:
Der Hahn ist ja mir gegenüber doch sehr wild, ich habe aber immer abwechselnd die Volieren mit Kameras überwacht, auch wenn ich mich dort nicht so oft aufhielt.

Gerade die letzen Monate hatte ich eigentlich das Gefühl, daß es immer noch besser zwischen den Beiden klappte.

Deshalb verstehe ich die Reaktion auch nicht.

Zur Volierensituation:

Meine Volieren befinden sich links und rechts im Raum. D.h., daß sich immer Volieren gegenüberstehen.
Direkt gegenüber den Amazonen waren die Blaulatzsittiche untergebracht.
Kann mir eigentlich nicht vorstellen, daß die Anlaß zur Aggression geliefert haben.

Schräg gegenüber, also doch auch noch im Blickfeld ist die Voliere der Graupapageien.

Wenn überhaupt, könnte ich mir die als Grund vorstellen, weiß es aber nicht.

Weitere Amazonen befinden sich ja nicht in dem Raum.

Werde wie gesagt, jetzt erstmal etwas abwarten und dann weitersehen.

Vielleicht kann ich zum Hahn etwas mehr Vertrauen aufbauen. Das ist aber nicht so einfach, da ich die Vögel im Volierenraum (einige Wildfänge), weitestgehend ungestört lassen will.

Außerdem habe ich momentan den Eindruck, daß er noch aggressiver ist, nachdem er mitbekam, wie ich seine tote Partnerin aus der Voliere holte.
 
Hallo Erich,

ich lese gerade was geschehen ist,

mensch ist das traurig,es tut mir so leid.

Liebe Grüße von martina
 
Amazonen= Furien??

Hallo Erich,

Original geschrieben von papageienweb
Außerdem habe ich momentan den Eindruck, daß er noch aggressiver ist, nachdem er mitbekam, wie ich seine tote Partnerin aus der Voliere holte.
DAS ist gut möglich! Ein mir bekannter Züchter erzählte mir, das er das absolute Feindbild für seinen Blaustirnhahn darstellt, weil er immer die nachgezogenen Jungvögel rausholt ....

Seitdem er das das erste Mal tat, versucht der Hahn ihn zu attackieren und zu beissen wo er nur kann. Ich habe den Hahn gesehen und das Fürchten gekriegt: der schrie und drohte und war eine einzige Furie.

Übrigens:
Bei meiner Vogelärztin stehen diverse Blaustirnamazonenpaare auf der Vermittlungsliste - alle aus Wohnungshaltungen. Die Leute kamen mit den Aggressionen der Vögel nach ein paar Jahren nicht mehr klar. Eine andere Dame vom Papageienstammtisch erzählte mir, das sie ihr Paar von November bis ca. Juni nicht mehr rauslassen könne, weil sie absolut unberechenbar und angriffslustig seien.

Ist das denn normal?? Das kann dann doch nur heißen, das Amazonen für den Wohnbereich ungeeignet sind!

Was meint ihr dazu?
Ich bin auf andere Meinungen gespannt!
 
Hallo Mona!

Ich habe den Hahn gesehen und das Fürchten gekriegt: der schrie und drohte und war eine einzige Furie.

Scheint sich hierbei wohl um ein Abbild meines Hahnes zu handeln.

...weil sie absolut unberechenbar und angriffslustig seien. Ist das denn normal??

Ich weiß nicht, wie es mit zahmen Vögeln so aussieht. Meine Venezuelas sind eigentlich ganz umgänglich.

Blaustirn scheinen aber doch eine ganze Nummer aggressiver zu sein.
Außer meinem Hahn, weiß ich noch von einem Bekannten. Hierbei handelt es sich aber auch um Wildfänge. Diese sind auch sehr unberechenbar und wohl für eine Wohnungshaltung ungeeignet.

Vielleicht wissen hierzu noch Leute mehr, die zahme, bereits geschlechtsreife Paare besitzen.
 
Re: Amazonen= Furien??

Hallo,


Ist das denn normal?? Das kann dann doch nur heißen, das Amazonen für den Wohnbereich ungeeignet sind!

Was meint ihr dazu?
Ich bin auf andere Meinungen gespannt!

Die Aussage "Amazonen = Furien" passt meiner Meinung nach zur Brutstimmung tatsächlich nicht gerade selten,... Vor allem die Launenhaftigkeit fällt dann stark auf (mal darf man kraulen, das nächste mal sollte man schleunigst das Weite suchen,...). Auch ernste Angriffsflüge können vorkommen. Es muss zwar nicht immer so sein, aber ich denke das Amazonen oft nicht zu den umgänglichsten Vögeln gehören.

Um aber auf deine Frage zurückzukommen: Wenn du _mich_ fragst, sind große Papageien generell nicht für die direkte Haltung und Unterbringung im Wohnraum geeignet (zumindest dann, wenn damit ein Käfig bzw. eine kleine Zimmervoliere + Freiflug gemeint ist). Ich weiss, das ich mit der Meinung wahrscheinlich ziemlich allein dastehe, aber meiner Erfahrung nach ist es so gut wie immer positiv, wenn der Mensch nicht ständig anwesend ist und sich nicht in das Sozialleben der Vögel einmischt. Meine Vögel haben dazu eigene Vogelzimmer, die sie als ihr Revier ansehen. Ich habe damit für mich und ich denke auch für meine Geier die optimalste Lösung gefunden (naja, fast - Außenvolieren wären noch das "Sahnehäubchen"). Was bei dem Thema meiner Meinung nach wirklich sehr oft falsch läuft, ist die grundsätzliche Einstellung zur Papageienhaltung. Wer um jeden Preis zahme und menschenbezogene Tiere will, für den sind Papageien IMO nicht ganz das richtige. In diese "Gefährten-" oder "Kuscheltierrolle" werden Papageien zu oft gedrängt. Um es aber nochmal hervorzuheben: Das ist meine persönliche Meinung, welche von niemanden bekräftigt werden muss. (das nur, bevor man sich vielleicht in einen Endlosthread verrennt, obwohl ich da hier im Forum eigentlich sowieso keine Gefahr sehe, weil sich hier ja recht gut diskutieren lässt ;))
 
Hallo
das tut mir sehr leid für Dich.
Es tut weh ein Tier zu verlieren.
Ich habe auch ein Paar Blaustirnamazonen
und kenne das gut.
Mein Hahn ist auch sehr agressiv gegenüber mir und auch
seiner Henne.
Jedes Jahr verletzt er sie ziemlich stark.
Ich habe verschiedenes versucht,ohne erfolg.
Letztes Jahr habe ich die jungen nach Hause
genommen,da ich sie nicht verkaufen konnte.
Sie leben in einem eigenen Zimmer,neben dem
der Eltern.
Am anfang hatte ich bedenken ob das gut geht,
wenn sie einander hören,geschweige denn noch sehen.
Hatte angst das die Brutzeit noch agressiver werden
könnte.
Doch es hat das gegenteil bewirkt,er hat nun alle Hände voll
zu tun und ist daher weniger agressiv seiner Henne gegenüber.
Ich glaube die absolute Ruhe und Rücksichtnahme macht den
Hahn arbeitslos und er ist zuwenig ausgelastet somit auch ein wenig zu einsam da er nichts zu beschützen hat.
Ich denke in freier Wildbahn hat er auch nicht diese absolute
Ruhe die wir ihnen geben.
Gruss Marianne
 
Hallo Erich,

leider kann ich zu dem Verhalten des Amazonenhahns leider nichts sagen, da ich bisher nur eine Amazone hatte.

Auch wenn die Henne nicht Dein "Ein und Alles" war, hat es trotzdem wehgetan sie zu verlieren:(

Tut mir auch sehr leid, daß sie so "gemein" ums Leben kam.
 
Re: Re: Amazonen= Furien??

Original geschrieben von Doris
Wenn du _mich_ fragst, sind große Papageien generell nicht für die direkte Haltung und Unterbringung im Wohnraum geeignet (zumindest dann, wenn damit ein Käfig bzw. eine kleine Zimmervoliere + Freiflug gemeint ist). Ich weiss, das ich mit der Meinung wahrscheinlich ziemlich allein dastehe, aber meiner Erfahrung nach ist es so gut wie immer positiv, wenn der Mensch nicht ständig anwesend ist und sich nicht in das Sozialleben der Vögel einmischt.

Hallo Doris,

so pauschal kann man das nicht sagen, daß Du mit deiner Meinung alleine dastehst. Die Diskussion, ob man überhaupt Papageien halten sollte und in wieweit man sie artgerecht halten kann usw. hatten wir ja schon mehrfach in diversen Threats.

Wir alle wissen, das es eigentlich nur egoistische Gründe geben kann, diese tollen Tiere haben und halten zu wollen. Und ich denke, das die meisten versuchen, ihre Tiere vernünftig zu halten.
Aber leider hat nicht jeder Aussenvolieren oder ein eigenes Vogelzimmer zur Verfügung. Viele haben ja auch erst viel später gute Informationen zur Papageinhaltung - z.B. hier im Internet - bekommen und schaffen aber ihre Papageien nicht ab, weil sie jetzt merken, sie sie ihre Tiere nicht so artgerecht halten können, wie es eigentlich sein sollte. Aber kann man das erwarten?

Mir ging es hier ganz speziell um Amazonen als "Hauspapageien".
Ich denke manchmal das es einfacher ist, Graupapageien zu halten, wenn man sie denn jung und gleich zu zweit ersteht.
Sie sind insgesamt weniger aggressiv und meist um einiges leiser.
Allerdings auch wesentlich sensibler, introvertierter und weniger "schön" (Graupapa-Freunde mögen mir verzeihen ;) ) und viieel zerstörerischer.

Das ist es nämlich gerade, was ich an Amazonen so schätze:
ihre Anpassungsfähigkeit und Robustheit und ihre clownische Art, ihre Liebe zur Selbstdarstellung, ihre ausgesprochene "Musikalität" - welche Amazone dreht NICHT auf, wenn sie Musik hört :D - und natürlich ihre wunderschönen schillernden Farben.
Und auf der anderen Seite sind sie eben mit die schwierigsten Papageien und deshalb nicht ganz so beliebt.

Ich persönlich kann sehr gut verstehen, das man zu seinen Tieren eine persönliche Beziehung und sie deshalb auch im nahen Umfeld haben möchte, sprich Wohnzimmerhaltung.
Man möchte sie sehen können, beobachten, mit ihnen direkt kommunizieren. Das macht auch einen Teil des Reizes aus, der von Papageien ausgeht: sie reagieren auf den Menschen und auf das was er sagt und tut, auch wenn er in einer glücklichen Papageienpartnerschaft lebt, können Menschen für ihn mit zum Schwarm gehören.
Ich nehme an, das das auch für Erich ein Grund ist, neben seinen Zuchtvolieren noch ein Amazonenpaar im Wohnzimmer zu halten.

Liebe Grüße nach Österreich!
 
Re: Re: Re: Amazonen= Furien??

Hi Mona,


Wir alle wissen, das es eigentlich nur egoistische Gründe geben kann, diese tollen Tiere haben und halten zu wollen.

Stimmt. Ehrlichgesagt, ich komme bei der Frage selbst auf keine "Lösung". Einerseits kann ich mir ein Leben ohne die Papageien nicht mehr vorstellen, andererseits weiss ich genau das sie in freier Wildbahn besser aufgehoben wären. Allerdings fällt bei der "Gefangenschaftshaltung" jeglicher Feinddruck weg, auch medizinische Versorgung oder gesicherte Futterquellen gibt es im Freiland nicht. Das Freileben ist nicht immer "Friede, Freude, Eierkuchen", das muss man sich auch vor Augen halten. Solange man die Vögel nicht selbst fragen kann, ist man also wohl oder übel auf unsere Einschätzung der Dinge angewiesen.

Aber leider hat nicht jeder Aussenvolieren oder ein eigenes Vogelzimmer zur Verfügung. Viele haben ja auch erst viel später gute Informationen zur Papageinhaltung - z.B. hier im Internet - bekommen und schaffen aber ihre Papageien nicht ab, weil sie jetzt merken, sie sie ihre Tiere nicht so artgerecht halten können, wie es eigentlich sein sollte. Aber kann man das erwarten?

Hier kann ich dir auch nur zustimmen,... Wenn ich daran denke, wie es bei mir mit der Papageienhaltung angefangen hat, läuft es mir häute noch kalt den Buckel runter. ;) Ich hatte auch nur diese größtenteils unbrauchbaren GU-Büchlein als Infoquelle und dachte, ein kleiner handelsüblicher Käfig a`la "Papageienknast" wäre für Amazonen schon OK. Ich hatte das Glück diese Fehler wieder durch das Einrichten der Vogelzimmer (bzw. teilweise Umbau des Erdgeschosses unseres Hauses) ausbügeln zu können. Wenn es diese Möglichkeit nicht gegeben hätte, weiss ich ehrlichgesagt nicht ob die Vögel heute noch bei mir wären.

Ich persönlich kann sehr gut verstehen, das man zu seinen Tieren eine persönliche Beziehung und sie deshalb auch im nahen Umfeld haben möchte, sprich Wohnzimmerhaltung.
Man möchte sie sehen können, beobachten, mit ihnen direkt kommunizieren.

So wie du das beschreibst, ist es sicher richtig. Aber in der Praxis sieht es oft so aus, das Papageien beinahe ausschließlich wegen der Zahmheit, die dann oft auch bereits seit Geburt der Vögel angestrebt wird (Handaufzucht), angeschafft werden. Die Vögel leben direkt im Wohnraum, meist in einer kleinen Voliere + einige Stunden Freiflug und könnten ohne die Zahmheit eigentlich gar nicht in dieser Form gehalten werden. Soweit ist das an und für sich auch kein Problem. Aber: Wie auch du schon in einigen Beispielen beschrieben hast, muss es nicht immer so "harmonisch" bleiben. Ehrlichgesagt gehe ich sogar davon aus, das es im seltensten Fall über Jahrzehnte hinweg so gut funktioniert. Und wer hat dann schon die Möglichkeit, bei der Wohnzimmerhaltung mit aggressiven, revierverteidigenden und vielleicht auch recht launischen Amazonen klarzukommen? Hat man diese eventuelle Entwicklung, die nunmal eintreffen kann, bei der Anschaffung nicht bedacht, bleibt dann meist nur die Abgabe der Vögel. Hätte man sich dagegen von Anfang an über das Verhalten und auch den Lebenszyklus der Vögel (Eintritt der Geschlechtsreife, Brutstimmung und damit verbundene Revierverteidigung, etc.) informiert, würde eine ausschließliche Wohnzimmerhaltung ohne Ausweichmöglichkeiten eigentlich gar nicht in Frage kommen.

Der "Kompromiss" bei diesem Thema ist meiner Meinung nach die Haltung im Haus mit Abgrenzung eines eigenen Bereichs für die Vögel. Also so, das die Tiere auch zu kritischen Zeiten (Brutstimmung, Angriffsflüge oder ähnliches) ohne Nachteile gehalten werden können. Gleichzeitig besteht aber immer die Möglichkeit, sich mit den Vögeln wie du oben beschrieben hast auseinanderzusetzen. Um mich mit ihnen beschäftigen zu können, müssen sie nicht Tag und Nacht im Wohnzimmer sitzen. :) Ich kann da aber natürlich nur von meiner pesönlichen Erfahrung sprechen. Für mich käme die ausschließliche Haltung im direkten Wohnraum ohne Rückzugsmöglichkeiten von daher aber nicht mehr in Frage.
 
Re: Re: Re: Re: Amazonen= Furien??

Hallo Doris,

Ehrlichgesagt gehe ich sogar davon aus, das es im seltensten Fall über Jahrzehnte hinweg so gut funktioniert. Und wer hat dann schon die Möglichkeit, bei der Wohnzimmerhaltung mit aggressiven, revierverteidigenden und vielleicht auch recht launischen Amazonen klarzukommen? Hat man diese eventuelle Entwicklung, die nunmal eintreffen kann, bei der Anschaffung nicht bedacht, bleibt dann meist nur die Abgabe der Vögel.
Da hast Du schon recht. Ich kann mir nicht vorstellen, Yucca jemals abzugeben, auch wenn sie manchmal schwierig ist - nun habe ich aber auch nur die eine Amazone. Du kennst die Geschichte, das sie sich nicht verpaaren ließ. Die Sache wäre wahrscheinlich anders gelaufen, wenn ich ein Vogelzimmer hätte, wo ich mich ganz hätte zurücknehmen können.

@Toasti:
Lest euch mal eure Beiräge genau durch. Ihr stellt die Amazonen als absolut Agressiv und für die Haltung im Wohnbereich nicht akzeptabel hin.
Dann hast Du nicht RICHTIG gelesen. Hier handelt es sich doch nur um eine normale Diskussion über die Haltung von Amazonen. Es war auch von Schwärmerei für diese wundervollen Vögel die Rede und das Doris mehrere Amzonen hält, spricht doch wohl FÜR ihre Liebe zu dieser Art. Und: Amazonen WERDEN nun mal sehr aggressiv in der Brutzeit und wir beraten halt nur, wie man damit am Bsten umgehen kann/sollte!

Ich Frage mich dann warum die Amazonen in den letzten Jahren dann so beliebt geworden sind, wenn das doch alles kleine Monster sind.
Sind sie wirklich so beliebt? Wo steht das? Es werden immer noch WESENTLICH mehr Graupapageien als Amazonen verkauft. Schau doch mal ins Graupapageienforum und vergleich die Anzahl der postings mit der Anzahl hier :~ Bekannte Züchte von mir vom Papageienstammtisch versuchen jetzt händeringend ihre Amazonenjungen vom letzten Jahr zu verkaufen, weil die neuen bereits im Nest sitzen und sie die "alten" nicht loswerden. Dumpingpreise von 250,-€ sind keine Seltenheit ...

Du schreibst selbst, das Du ein neuer Halter bist. Ich nehme an, dein Papagei ist noch nicht geschlechtsreif?
Sie KÖNNEN kleine Monster werden, wenn sie soweit sind und mit Partner leben, da hilft dann auch keine Erziehung - das sind die Hormone. Für diese Zeit, die mehrere Wochen/Monate andauern kann, muß man halt eine Lösung finden.

Die aggressivsten Amazonen sund die Gelbstirn-, Gelbnacken-, alle Gelbkopf- und die Blaustirnamazonen (und hier vor allem die Männchen).
Komischerweise gelten genau diese Arten als besonders gelehrig und nachahmungsbegabt... :?
Venezuelas gelten übrigens eher als zurückhaltend bis schüchtern.

Mach dir also nicht zu große Sorgen und such ihr/ihm einen Partner, solange er noch jung ist und nicht zu stark auf Euch fixiert.
 
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Thema: Henne von Hahn getötet!

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