Meinungen und Rat gefragt!

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Vogelfreundin

Guest
Hallo!

Ich besitze seit vielen Jahren zwei Graupapageien, beiden geht es super gut bei mir, sie haben eine große Voliere und sogar ein ganzes Zimmer für sich in dem sie jeden Tag Freiflug genießen und auch sonst alles mitmachen was außerhalb ihres Zimmers stattfindet. Den einen der beiden, „Hannes“ habe ich von Anfang an, aber „der Kleine“ kam erst ein Jahr später zu uns, weil ich erstens dachte ein Gefährte wäre bestimmt gut für meinen Hannes und zweitens weil der Kleine mir so schrecklich leid tat und ihn niemand haben wollte. Es ist so, dass der Kleine nämlich „behindert“ ist, das bedeutet eines seiner Beinchen ist verkrüppelt und er ist allgemein etwas zurückgeblieben, geistig und auch körperlich, wenn man das so sagen kann. Der Züchter erklärte mir, dass es an der falschen Ernährung gelegen hat, dass die Knochen des Kleinen sich verformt haben während die Henne auf ihm saß. Wie auch immer, ich habe ihn mitgenommen, weil er sonst umgebracht worden wäre, da er keinen Nutzen für den Züchter hätte und keiner einen behinderten Vogel haben wollte. Anfangs war er sehr verschreckt und ängstlich, konnte kaum fliegen und nicht auf einer Stange oder einem Ast sitzen. Man konnte sich ihm kaum nähern, er hatte schreckliche Angst, ich weiß nicht was mit ihm passiert ist.
Mittlerweile sind einige Jahre vergangen und man erkennt ihn jetzt kaum mehr wieder, er hat so viel gelernt, er ist sehr zutraulich (nur zu mir) geworden, er klettert eben wenn es ihm zu weit zum Fliegen ist und kurze Strecken die immer gleich sind fliegt er auch „auswendig“. Er sitzt auf Ästen und Stangen und wenn er sich kraulen will, stützt er sich eben auf seinen Flügel auf. Er nimmt manchmal sogar Futter in die „Hand“, was er früher nie konnte, außerdem quasselt er wie ein Wasserfall und ist richtig frech und erfinderisch geworden um zu erreichen was er will oder hinzukommen wo er will.

Nun zu meiner Frage:
Der Züchter von dem ich ihn habe, sagte damals zu mir, man könnte das Beinchen später einmal operieren lassen, aber ich weiß nicht ob das richtig wäre. Der Kleine hat sich so schön entwickelt, wäre es nicht viel zu viel Stress für ihn, so eine Operation, das ist ja auch ein Risiko? Vielleicht tut ihm sein Beinchen aber weh und ich weiß es bloß nicht und es würde ihn entlasten? Ich bin ratlos was richtig oder falsch ist, vielleicht kann mir jemand helfen, einen Rat geben, oder hat ähnliche Erfahrungen!? Wie ist Eure Meinung?

Danke und Viele Grüße
Ilka
 
Hallo Ilka,
wenn du dir Unsicher bist ob dein Grauer Schmerzen hatt an seinem verkrübelten Füsschen, dann würde ich dir vorschlagen, daß du mal mit ihm zu einem Tierarzt gehst der Papageienkundig ist und dich dort mal beraten läßt.

Dann kannst du immer noch entscheiden


Liebe Grüße

Silvi
 
Hallo Ilka

Ich denke daß Du erkennen kannst ob der kleine sein Beinchen schont oder nicht. Benutzt er es soweit die Behinderung es zuläßt dürfte er keine Schmerzen haben.
Ein Vogel arrangiert sich, ebenso wie wir, mit seiner Behinderung. Das muß seiner Lebensfreude keinen Abbruch tun.
Eine Operation bedeutet natürlich ein Risiko. Zudem muß postoperativ das Bein gepflegt werden, ein Verband ist drum, es schmerzt mit Sicherheit.
Das kann ebenfalls ein Risiko sein. Kann dazu führen daß er sein Vertrauen in Dich verliert, er kann mit Rupfen anfangen.
Ich selber würde mehr als kritisch damit umgehen, ein solcher Schritt mit OP und allem was danach kommt will mehr als nur gut überlegt sein.
 
Hallo Ilka,

ich würde mich da Silvis Meinung anschließen und mit dem Kleinen mal zum TA fahren um mal zu checken ob er vielleicht Schmerzen hat. Wenn Du und der Tierarzt der Meinung sind, daß es mit dem Bein keine Schmerzen für den Kleinen sind. Dann kann er ja weiter damit leben, Du sagst ja er hat sich gut mit seiner Behinderung arrangiert.

Liebe Grüße
Jenny
 
Hallo Ilka,

ich schließe mich ganz Alfreds Meinung an. Ein Tierarztbesuch ist ein solcher Streß für ihn, daß ich Dir, wenn Du das Gefühl hast, daß er im täglichen Leben gut zurecht kommt und sich nun ja auch wohlfühlt, den Rat geben würde, ihn in Ruhe und Zufriedenheit zu belassen.

Von einer Operation würde ich abraten, da dies und die Nachbehandlung sicher sehr schmerzhaft für ihn sein würden. Ich denke nun mal, daß es auch Erkrankungen gibt, mit denen man leben kann und sich damit arrangieren kann.

So wie es sich anhört, macht er ja das Beste daraus und scheint ja auch munter und fröhlich zu sein.

Liebe Grüße
 
Hallo Ilka,

wie Alfred schon schrieb, Du müßtest es Deinem Kleinen eigendlich anmerken können wenn er mit dem Beinchen Schmerzen hätte.

Ich war mal mit meiner Brosi in einer ähnlichen Situation, sie ist als Junges aus dem Nest gefallen und hatte sich am Flügelbug verletzt. Jetzt ist sie 12 Jahre alt und konnte niemals fliegen. Als ich sie vor einem knappen Jahr zu mir nahm, machte ich mir natürlich so meine Gedanken ob man da operativ nicht vielleicht noch was machen kann, damit sie vielleicht doch irgendwann mal mit Rico zusammen die Lüfte unsicher machen kann.

Nach langer Beobachtung meine ich erkannt zu haben das ihr ihre Flugunfähigkeit nichts ausmacht, sie kennt es ja nicht anders.

So eine OP (falls überhaupt möglich) ist immer ein Risiko und mit sehr viel Stress für den Vogel verbunden. Ich wollte ihr das nicht antun und habe ihr diesen Stress erspart.

Solange es Deinem Kleinen gut geht und eine OP nicht zwingend notwendig erscheint, würde ich es nicht machen.

Ma´nchmal ist unser Mitleid viel schlimmer für uns als die Behinderung für die Betroffenen...
 
Hallo Ilka

Auch ich möchte mich Alfreds Meinung anschließen.
So wie Du es schilderst gehe ich mal davon aus das der
kleine eine schwere Rachitis hat und deshalb sein Beinchen
krum und Verkrüppelt ist. Eine Rachitis kann man nicht heilen
nur lindern.

Eine OP würde für den kleinen eine große Belastung bedeuten
wenn man nur mal an die Narkose denkt. So wie Du schreibst
kommt der kleine prima mit seiner Behinderung zurecht
und scheint auch sonst keine Probleme zu haben.

Ein Vogel der Schmerzen hat brabbelt nicht den ganzen Tag vor sich hin klettert durch die Gegend und macht einen munteren Eindruck.

Ich an deiner Stelle würde es so Belassen wie es ist
falls der kleine wirklich mal irgendwann Schmerzen haben sollte
wirst Du das mit Sicherheit ganz schnell merken
 
...Rachitis

ich habe auch einen kleinen Pflegling der aufgrund falscher Ernährung (durch Handaufzucht aus dem Ei) an Rachitis leidet.

Ich habe ein Bild von ihm als Baby gesehen, damals konnte er nur auf dem Bauch sitzen. Eine mitleidige Seele kaufte ihn damals dem Züchter ab und lies ihn an den Beinchen operieren.
Wohlgemerkt: Er konnte zu diesem Zeitpunkt seine Beinchen überhaupt nicht benutzen und saß den ganzen Tag auf seinem Bäuchlein.

Er ist heute mit Sicherheit nicht der Schnellste, er kann auch eines der Beinchen nicht 100prozentig belasten. Er krabbelt und klettert. Aber alles sehr langsam und immer balancierend um sein Gleichgewicht zu halten. Es sieht elender aus als es ist. Aber immerhin kann er nun krabbeln und klettern.

Fakt ist, er war damals halt noch ein Baby und er hätte niemals eine Chance ohne die Operation gehabt.
 
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