unterschiedliche Verhaltensweisen von WF / NB und HA

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NicoleJ

Guest
Hallo

Bis vor kurzem hatte ich ja keine Vergleichsmöglichkeiten, seitdem aber Lore ( WF ) eingezogen ist, hat sich dies geändert.

Was für Beobachtungen habt ihr gemacht?

Lore hat meiner Meinung nach mehr natürliche Verhaltensweisen als meine HA. Er krächzt morgens und abends in den Dämmerungsstunden, die HA hingegen plappern und pfeifen um den Tag zu begrüßen bzw. zu verabschieden. Obwohl Lore ein WF ist und 9 Jahre alleine gehalten wurde, rupft und schreit er nicht. Sieht auch sonst ganz zufrieden und gesund aus, ist das jetzt eher die Ausnahme ? Alfred fing als HA damals kurzzeitig das Feder beißen an, als Joschi ihn ablehnte. Das hörte aber sofort wieder auf als die Kleine einzog und ist bis heute so geblieben. Kann man HA, NB und WF grundsätzlich miteinander vergleichen oder ist das Charaktersache des einzelnen Papageien?

Ich habe jedenfalls noch nie so einen ausgeglichenen und scheinbar (!) zufriedenen WF wie Lore gesehen. Oder aber sie lebten in einer AV mit anderen WF und waren für den Menschen nicht zugänglich.

Würde mich über eure Erfahrungen und Beobachtungen zu dem Thema freuen.
 
Die bisherigen Erlebnisse im Leben des Vogels prägen natürlich sehr. Aber auch ich glaube, daß insbesondere das Rupfen bei Handaufzuchten viel häufiger vorkommt als bei Wildfängen.
Ansonsten bin ich der Ansicht, daß die Haltung in Menschenobhut dem Wilfdang natürlich wenig Freude bereitet (nicht nur wegen dem Streß bei Fang, Transport, Quarantäne usw.), einfach weil sie wissen, wie schön es ist, draußen frei zu sein.
Selbst unsere "Hausgrauen", von denen keiner WF ist, freuen sich tierisch darüber, wenn wir mit ihnen rausgehen und sie unbehindert in alle Richtungen bis zum Horizont schauen können - ist halt was ganz anderes, als durchs Fenster in den Garten zu schauen...
 
Moin moin!

Von meinen vieren sind zwei ja Handaufzuchten (Alf und Charlie) und zwei Wildfänge: Elli war schon einige Jahre in Menschenhand und zahm, als ich sie bekam. Henry dagegen war "frisch" importiert und extrem scheu.
Leider sind die beiden Wildfänge ja Weibchen, die beiden Handaufzuchten Männchen, insofern könnten manche Unterschiede im Verhalten auch geschlechtsspezifischer Natur sein, einmal abgesehen von den Unterschieden aufgrund des individuellen Charakters, die es selbstverständlich auch gibt.

Ausgeglichen ist Elli auf alle Fälle auch.
Jedoch ist auch Henry in der Gegenwart von Maike und mir sehr gelassen (vor ihr unbekannten Menschen hat Henry jedoch Angst). Bspw. schläft sie abends einfach weiter, auch wenn wir sehr dicht an ihr vorbeigehen, sie nimmt Obst aus der Hand und kommt auch von selbst an, wenn es etwas besonderes gibt. Insofern haben wir auch viel Glück gehabt. Hätte es sich allerdings anders entwickelt, hätten wir Henry auch keinesfalls behalten, sondern einen Volierenplatz für sie gesucht.

Auch ich denke, dass sich bei den Wildfängen mehr "natürliches" Verhalten zeigt, gerade im Sozialverhalten. Sowohl Henry als auch Elli suchen sehr häufiger den Kontakt zu Alf als dieser zu den beiden. Etwa 70% der Initiative geht von Elli oder Henry aus, nur knapp 30% von Alf.

Henry hat die Eigenart, laut krächzend oder kreischend durch das Zimmer zu fliegen - diese Geräusche kannten wir nur von Alf oder Charlie, wenn etwas passiert war (sie sich verletzt haben oder äbnliches). Das kreischende "Durch- die-Gegend-Fliegen" Henrys scheint aber keinen besonderer Grund (Erschrecken oder ähnliches) zu haben. Elli macht das allerdings nicht, insofern ist fraglich, inwieweit es ein Wildfangspezfifisches Verhalten ist.

Überhaupt sind Henry und Elli mehr Plappermäuler als Alf oder Charlie - sie sitzen besonders abends auf einem Bein und pfeifen und reden vor sich hin, oft ein, zwei Stunden. Vor allem Henry habe ich afugrund dessen auch als zu groß gehaltenen Wellensittich bezeichnet.*gg* Möglicherweise geschelchts-, wahrscheinlich aber eher wildfangspezifisch udn auch dem Sozialverhalten zuzurechnen.

Das Geräuschrepertoire von Elli und Henry ist erheblich größer als von Alf und Charlie: neben einigen "Urwaldschreien" und -pfiffen, die Alf und Charlie nicht von sich geben, beherrschen Elli und Henry fast das komplette Sprach- und Pfeifrepertoire von Alf und Charlie dazu.
das große repertoire scheint mir eher Wildfangspezifisch zus ein - sie haben wahrscheinlich einfach mehr Pfiffe, Schreie etc. von anderen Graupapageien gehört.
Beide sind sehr nachahmfreudig. Möglicherweise wildfangspezifisch, wenn man der Theorie anhängt, dass Partnwernachahmung (und zu 90% handelt es sich bei beiden darum) zur Paarfestigung, eventuell auch zur Festigung des Zusammenhalts der Gruppe dient.
 
hab nur handaufzuchten, mohren,

ein pärchen. aber mohrle der hahn ist als teilhandaufzucht, ganz anders, als sein weibi. er will von der hand nix wissen und ist nachwievor einfach misstrauisch. kommt auch nicht so gerne her zu mir. anfassen, geht überhaupt nicht. er bleibt lieber ein beobachter aus der ferne. außerdem kann er auch ganz schön laut werden und neigt zum hacken.
joya ist das krasse gegenteil. sie ist sehr anhänglich und auf den menschen fixiert. würde amliebsten den ganzen tag an mir rumhängen. sie hat auch mehr die leisen töne drauf. mohrle ahmt dafür gerne die menschlichen laute und geräusche nach.
das interessiert joya dafür nicht.
so ist halt jeder vogel eine eigene persönlichkeit.
viele grüße
mara
 
Hallöchen!
In unserer Gruppe leben 5 Handaufzuchten, 2 Naturbruten und ein Wildfang.
Einen deutlichen Unterschied zwischen den einzelnen habe ich bis jetzt noch nicht feststellen können.
Mausi ,unser WF, lebte 16 Jahre in Einzelhaltung bei einer Familie die sie abgöttisch geliebt haben.
Sie ist kein Rupfer oder zeigte andere Verhaltensauffälligkeiten.
Als sie zu uns kam flog sie und genau wie die Handaufzuchten hinterher auf die Schulter und wollte stundenlang gekrault werden.
Sie hatte keine arttypischen Laute, oder schrie mehr als die anderen, allerdings sprach sie auch nicht, dafür pfiff sie toll leise Melodien.
Seitdem sie mit ihren Partner zusammen kam, hat sich ihr Verhalten zu uns im Gegensatz zu den Handaufzuchten sehr verändert.
Die Handaufzuchten sind nach der Verpaarung genauso anhänglich geblieben, Mausi dagegen hat sich sehr von und zurückgezogen.
Sie fliegt uns nicht mehr hinterher oder kommt auf die Schulter, sie pfeift auch keine Melodien mehr sondern mehr Papageischische Laute.
Sie ist seit dem das sie das erste mal mit ihren Partner zur Brut geschritten ist auch aggressiver geworden und gegenüber, sie hackt nun schon mal ordentlich (was sie früher nie gemacht hat) und droht wenn wir ihrem Revier zu nahe kommen.
Allerdings startet sie keine Flugattaken.
Sie beschäftigt sich nun ausschließlich mit ihren Partner, was ich persöhnlich sehr gut finde wie sie sich verändert hat.
Allerdings kann man sie nach wie vor auf die Hand nehmen, allerdings will sie nicht mehr gekrault werden.
Ansonsten ist sie ein ausgeglichener ruhiger Grauer.
Am geschäzigsten und lautesten in meiner Gruppe sind die Handaufzuchten, die können schon mal ordentlich Gas geben in den Morgen und Abendstunden.
Die beiden Naturbruten sind eigentlich vergleichsweise auch ruhiger .
 
Moin moin!

Bei meinen Mohren kann ich auch keinen wirklichen Unterschied zwischen der Handaufzucht (Emma) und den Wildfängen (die übrigen Mohren, die ich hier hatte) feststellen.

Emma ähndelt in einer Beziehung auch meiner Wildfang-Grauen Elli:
Die Handaufzuchten sind nach der Verpaarung genauso anhänglich geblieben, Mausi dagegen hat sich sehr von und zurückgezogen.
Diese Beobachtung kann ich hinsichtlich Elli im gewissen Umfang bestätigen, wenn ich auch nicht unbedingt von einer richtigen Verpaarung mit Alf sprechen möchte: Elli ließ sich sehr gerne von uns am Kopf kraulen, als wir sie bekamen, und hat auch immer ihren Kiopf zum kraulen gesebkt.
Das hat sich aber nach kurzer Zeit gegeben, jetzt hat sie kaum noch ein Interesse an uns. Sie kommt zwar weiter auf den Finder, wenn man sie ein wenig drängt, läßt sich auch an Krallen und Brust berühren, aber weicht, wenn es geht, aus und läßt sich auch nicht mehr kraulen.
Dabei ist sie aber in keiner Weise aggressiv, tatsächlich berührt sie mit ihrem Schnabel nur vorsichtig die Finger (oft sehe ich es in Analogie zur kurzen schnäbelnden Begrüssung der Grauen untereinander, wenn sie sich "begegnen", im höchsten Falle nimmt sie vorixhtig den Finger in den Schnabel und zieht ihn weg.
Ähnlich ist es bei der Handaufzucht-Mohrin Emma, die zwar auch weiterhin auf den Finger kommt und auch auf uns landet , sich aber nicht mehr streicheln oder berühren läßt und, wenn sie auf dem Finger sitzt, auch schnell wieder wegfliegt.
Das dieser Rückzug also nicht unbedingt Wildfang-spezifisch ist (wenn er bei Wildfängen möglicherweise auch schneller und extremer eintreten kann) zeigt ebenfalls der handaufgezogene Alf: wenn wir auf dem Sofa sitzen, kommt er zwar weiterhin wie früher zu uns und sitzt neben oder auf uns, aber: im Gegensatz zu früher will er nicht mehr gekrault oder sonstwie angefaßt zu werden (auch wenn man es weiterhin kann).
Das einzige, was er weiterhin gerne macht ist, den Schnabel zwischen unsere Finger zu stecken und daran herumzuschleckern, ansonsten wil l er scheinbar nichts anderes als nur direkt neben uns zu sitzen (bald dann auch gefolgt von Henry und Elli).

Zu den Urwaldlauten: Heute morgen haben Elli und Henry mal wieder ein schönes Beispiel dafür geliefert. Alf und Charlie pfeifen mehr relativ melodisch, Elli uind Henry dagegen geben z.T. auch sehr schrille und kreischende Laute von sich. Allerdings beobachte ich auch, das Alf und Charlie sie zunehmend ebenfalls nachahmen.
so ist halt jeder vogel eine eigene persönlichkeit.
Mara, da stimme ich Dir völlig zu.
Natürlich gibt es artspezifische Verhaltensweisen, aber gerade bei Großpapageien (und zu denen zähle ich die Langflügler ja auch) werden diese oft durch individuelle Eigenheiten überdeckt, was ja auch die Beantwortung von "Was soll ich tun, wenn..."-Fragen so schwierig macht.
 
Hallo Zusammen,

ich denke, daß nicht nur die Art der Aufzucht, sondern auch die Haltungsbedingungen nach und während der Kindheit sehr ausschlaggebend für das spätere Verhalten sind. Leider ist es mir nicht durchaus möglich, das Verhalten der bei uns lebenden Papageien rückzuschließen auf ihre frühe Entwicklung, da alle im Erwachsenenalter zu uns kamen und vorher in schlechten Bedingungen gelebt haben.

Was jedoch auffällig ist:

die Amazonen: 2 (WF) und 1 (unbekannt) unterscheiden sich in ihrem Verhalten nicht. Alle sind in gewisser Weise gleich menschenbezogen, keck und selbständig. Verhaltensanomalien sind m.E. nach, zurückzuführen auf ihre jahrelange falsche Haltung und der ihnen zugefügten Unannehmlichkeiten.

Bei den Mohrenkopfpapageien: 2 (WF) 1 (HA) 3 (unbekannt), unterscheidet sich nur die Handaufzucht von den anderen, da sie stark rupft, die Mopa-sprache nicht von vorne herein beherrschte und extrem zutraulich und menschenbezogen ist, so daß es mir schwerfällt, ihre Bedürfnisse zu befriedigen. Sie rupft auch und füttert sich mehrmals täglich selbst, nachdem sie mit dem Krällchen am Schnabel kratzt und das Futter hochwürgt. Sie nimmt die anderen kaum zur Kenntnis. Die anderen sind sehr selbständig, kommunizieren mit natürlichen Lauten miteinander und sind nur begrenzt an einem Kontakt mit mir interessiert. Die Wildfänge sind ängstlich, haben jedoch ein gewisses Vertrauen entwickelt.

Beim Nymphensittich: 1 (NA) 1 (HA), unterscheiden sich die beiden stark im Verhalten. Die HA sucht nur Kontakt zum Menschen, möchte dauernd gekrault werden und ist sehr aufmerksam dem gegenüber, was um ihre Voliere herum geschieht. Die Naturbrut sucht den Kontakt zur Handaufzucht, wird jedoch regelmäßig zurückgewiesen.

Liebe Grüße
 
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