Giftige nahrungsmittel: Avocados, Schokolade, Alkohol

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Ann Castro

Guest
Verschiedentlich wird zitiert, daß Avocados, Schokolade und Alkohol giftig für die Geier sind. Die Frage, die sich nun stellt ist: Wie giftig? Gut sollen ja weder Schoko noch Alki auch für uns Menschen sein (obwohl ich persönlich der Ansicht bin, dass Schokolade überlebenswichtig für mich ist <grins>).

Anbei eine Erklärung aus dem Englischen übersetzt (deswegen hört es sich vielleicht auch ein bisschen holprig an):

Schokolade:

Schokolade, insbesondere die hochwertige Variante enthält Theobromin. Es wurde nachgewiesen, dass dies Blutungen innerhalb des Atmungstrakts sowie Herzstillstand bei Papageien auslösen kann. Der Tod kann schnell erfolgen und es ist bislang keine Behandlungsmöglichkeit bekannt, da die Symptome erst erscheinen, wenn der Schaden bereits eingetreten ist.

Billigere Schokoladensorten enthalten weniger Theobromin und können deshalb nicht sofort schädlich erscheinen. Es gibt aber begründete Vermutung, dass kleine Mengen von den Vögeln, die die Einnahme überleben zwar wieder ausgeschieden werden, jedoch die Arterien angegriffen werden, was mit der Zeit einen kumulativen Effekt hat. Vögel, die eine langfrist „Behandlung“ mit Schokolade bekommen, können mit der Zeit schwer geschädigt werden und ihre langfristige Überlebensdauer dadurch stark verkürzt werden.

Avocado:

Studien haben gezeigt, daß viele Vogelarten, inkl. etlicher Papageienarten, nach der Einnahme einer einzigen Portion Avocado verenden können. Sowohl der Kern als auch das Fruchtfleisch haben fatale Folgen, wobei der Kern zu einem schnelleren Tod führt.

Das spezifische Toxin scheint noch nicht identifiziert worden zu sein, jedoch erscheint es erst mal ausreichend zu wissen, dass es sehr gefährlich ist und man nicht einmal daran denken sollte Avocados an einen Vogel zu verfüttern.

Alkohol:

Alkohol ist ein Gift und kann stark erhöhten Blutdruck mit schnellem fatalem Ergebnis zur Folge haben. Ein kleiner Schluck Bier ist für einen Papageien das Equivalent von mehreren Schnäpsen für Menschen. Menschen können solche Misshandlungen erstaunlich gut wegstecken, Papageien hingegen nicht.

Vögel die kleine alkoholische „Leckerbissen“ bekommen entwickeln schnell chronische Leberprobleme, erhöhten Blutdruck und sind anfällig für Harzattacken und Schlaganfälle. Zusätzlich kann Alkohol das Immunsystem schwächen und den Papageien dadurch sehr anfällig für Infektionen machen.

Das Original kommt von folgender Website:

http://www.ilsham.demon.co.uk/nutrition.html

Liebe Grüße und vorsichtiges Füttern,

Ann.
 
Hallo Ann
Jetzt mal eine Frage.
Es gibt auch weiße Schokolade. Diese enthält keinen Kakao, dafür Kakaobutter. Hast Du eine Ahnung, ob das schädlich ist? Meine mögen die weiße Schokolade gerne. Die normale auch :D Die bekommen sie höchstens einmal pro Quartal.
 
*ahem*...ich hab meinen Beos aber schon Avocados verfüttert.
Nicht sehr oft, aber bekommen haben sie es (das Fruchtfleisch), und auch gefressen.
Keiner der beiden zeigte irgendwelche Anzeichen für eine Vergiftung.
Ich werde die Avocados aber in Zukunft vorsichtshalber weglassen...

Verunsicherte Grüße
Tina
 
Es gibt auch weiße Schokolade. Diese enthält keinen Kakao, dafür Kakaobutter. Hast Du eine Ahnung, ob das schädlich ist?

Gute Frage. Kakaobutter ist ja nichts weiter als der Fettbestandteil des Kakaos. Wieviel von dem Theobromin dahinein gelangt, ist eine Frage mehrer Faktoren.

ISt Theobromin fettlöslich oder Wasserlöslich? Wenn Fettlöslich, dann könnte es sein, dass die Weisse Schoko einen sehr hohen Anteil hat.

Wenn das Theobromin eher in den anderen Bestandteilen des Kakaos residiert, ist es auch eine Frage wie stark die Kakaobutter vom HErsteller purifiziert wurde. Nunja, stark genug damit sie weiss sit, aber wie hoch ist die residuale Konzentration in der Kakaobutter?

Jetzt müsste man einen Lebensmittelchemiker an der Hand haben, der es einem genau sagen kann.


ich hab meinen Beos aber schon Avocados verfüttert.

Ich habe auch schon Berichte gelesen, dass nur das Fruchtfleisch um die Kerne herum giftig sei. Meine Vermutung wäre, dass in den Kernen ein Gift ist, was ins Fruchtfleisch wandert.

Wie immer bei Experimenten müsste man die genauen Versuchtskonditionen wissen, um wirklich beurteilen zu können was da passiert ist. Die Versuche, die offensichtlich an Papageien durchgeführt wurden (die armen Tiere!) könnten gut mit püriertem Fruchtfleisch, vermutlich sogar von mehreren Avocados durchgeführt worden sein, damit alle Tiere der Versuchsgruppe wirklcih das gleiche bekommen.

AUsserdem wurde in der Beschreibung ja auch nicht die verzehrte Menge angegeben. Waren es ein Dutzend Avocado pro VOgel oder ein halber Teelöffel? Und in welchem Reifestadium waren sie. Solange man das spezifische Gift nicht identifiziert hat wird es auch recht schwer sein zu Beurteilen was gefährlich ist und was nicht.

Die gleichen Fragen bestehen natürlich auch bei Deiner Fütterung von Avocados an Deine Beos. Vielleicht hattest Du kolossales Glück, weil die richtigen Umstände zusammengekommen sind, vielleicht hatten die anderen kolossales Pech. ABer da ich schon so oft so intensiv davor gewarnt wurde, werde ich meinen Geiern auf keinen Fall Avocados füttern.

Ich denke mir es gibt drei Nahrungsmittel, die für Papas wirklich gefährlich sind (oder sein könnten, wenn man weniger neurotisch ist als ich) und tausende andere, die zwar vielleicht nicht immer supergesund, so doch relativ ungefährlcih sind. Ich denke ich kann im Zweifelfall auch damit leben weder Schoko, Avokados, Alkohol (und m.E. auch Koffein) in irgendwelchen Formen an sie zu füttern.

Liebe Grüße,

Ann.
 
Original geschrieben von Lily

ABer da ich schon so oft so intensiv davor gewarnt wurde, werde ich meinen Geiern auf keinen Fall Avocados füttern.

Hallo Ann,

das werde ich nach dem lesen deiner postings auch nie wieder tun! Es gibt für meine beiden ja auch genug anderes Obst...;)
Und vielen Dank für die Warnung!

Gruß
Tina
 
Avocado

Hallo alle zusammen,

in Sachen Avocado als Nahrungsquelle, bezogen auf Voegel, ist zunaechst einmal anzumerken, dass es hier ca. 150 verschiedene Sorten geben soll. Das "schlimme", sie unterscheiden sich auesserlich nur kaum voneinander. Was noch schlimmer ist... die unterschiedlichen Sorten weisen auch jeweils unterschiedliche "Giftgehalte" auf, die von minder bis stark giftig reichen... was auch immer eine solche breitgefaecherte Definition im Einzelfall heissen mag. Leider werden in der div. Fachliteratur nur wenig gesicherte Erkenntnisse zu dieser Thematik beschrieben (trifft nach unseren Erfahrungen im uebrigen auch auf einige andere Pflanzen zu. Selbst die wissenschaftliche Fachwelt ist sich in diesem Punkt nicht immer einig). Wie dem auch sei, wenn man ein "stark giftiges" Exemplar der Avocado-Frucht verfuettert haben solllte, sind diese in hohem Masse dazu geeignet, Schaedigungen der Herzmuskulatur, Nieren und Leber zu beguenstigen. Hier ist sich die Fachwelt wieder einig. Als Leitsymptome werden Husten, Atemnot, eine erhoehte Herzfrequenz und ploetzliche Todesfaelle genannt.

In Bezug auf Avocado und Beos ist sicherlich auch interessant, den Vitamin C-Gehalt der Frucht zu beruecksichtigen. Je mehr Vitamin C umso besser die Faehigkeit, Eisen in der Leber einzuspeichern. Eine Problematik, die in erster Linie Weichfresser, allen voran Tukane und Beos, betrifft. Gluecklicherweise gibt es heute genuegend Ausweichmoeglichkeiten in Sachen Pflanzen- bzw. Obstversorgung, bei denen reichhaltige Erkenntnisse vorliegen, so dass nicht irgendwelche Krankheiten oder sonstige Probleme zu befuerchten sind. An dieser Stelle muss man sich aber sicherlich auch mit der individuellen Empfaenglichkeit fuer Giftstoffe auseinandersetzen.

Solange es keine eindeutig gesicherten Erkenntnisse zum Thema gibt, wuerden wir auch empfehlen, keine Avocados zu verfuettern. Es koennte ja sein, dass man doch mal eine der staerker giftigen Exemplare erwischt und dann gibt es moeglicherweise keine Chance auf Heilung.

Viel Gruesse aus Bielefeld von mittelbeo-online.de
Martina und Matthias
 
Liebe Martina,
lieber Matthias!

Erst mal willkommen an Bord und vielen Dank für die ausführliche Erläuterung. IHr scheint Euch ja wirklich gut auszukennen. Danke, dass Ihr Euer Wissen mit uns teilt!

Liebe Grüße,


Ann.
 
Hallo Ann,

vielen Dank fuer Deine nette Begruessung. Es war uns aufgrund der Beobachtungen unserer bisher 7 Beos moeglich, eine Menge Erkenntnisse zu sammeln. Als wir vor 12 Jahren mit der Beo-Haltung anfingen, wurde gleich zu Beginn alles, was uns wichtig erschien, aufgezeichnet und archiviert. So z. B. die genaue Dokumentation von Krankheitsverlaeufen, Verhalten bei Vergesellschaftung u. a.. Mittlerweile koennen wir auf eine recht umfangreiche Datenbank zurueckgreifen. Im Bedarfsfall bedienen wir uns natuerlich auch aus der div. Fachliteratur. Man kann nicht alles wissen, sollte aber wissen, wo es zu finden ist, um es dann entsprechend anwenden zu koennen. Was unsere Kenntnisse angehen, sind diese in erster Linie auf den Beo ausgerichtet.

Unser Wissen teilen wir gerne mit allen Interessierten.

Viele Gruesse aus Bielefeld von mittelbeo-online.de
Martina und Matthias
 
Thema: Giftige nahrungsmittel: Avocados, Schokolade, Alkohol

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