Papageien/Sittiche freilebend in Deutschland

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Geierhirte

Geierhirte

Der Echte
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Hallo alle miteinander.
Ich möchte mal Eure Meinungen und vielleicht auch pers. Erfahrungen zu freilebenden Papageien und Sittichen hier in Deutschland wissen. Da es sich um mehrere Arten handelt, poste ich hier im Allgemeinen. Gerne möchte ich noch etwas aus dem aktuellen WP-Magazin Nr. 2 03/04 2006 zitieren:
Der Halsbandsittich zählt mittlerweile zu den fest eingebürgerten Vogelarten. Die Vögel lassen sich mittlerweile in vielen Städten entlang dem Rhein und Main in großer Zahl beobachten (z.B. in Wiesbaden und Köln). Weniger häufig, aber wohl in Ausbreitung begriffen, sind Mönchssittiche und Große Alexandersittiche. Einzigartig ist die Amazonengruppe im Rosensteinpark in Stuttgart-Bad Cannstatt, zu der neben einigen Blaustirnamazonen eine Mischlingspopulation aus Gelbscheitel- und Gelbkopfamazonen zählt. Mittlerweile liegen für Deutschland auch Nachweise von Venezuela-Amazonen sowie Guayaquil- und Finchsittichen vor.
Das mit den Amazonen wusste ich bisher gar nicht, würde mich mal interessieren, wie die sich so durch den Winter "bringen".
 
Hallo,

Geierhirte schrieb:
Das mit den Amazonen wusste ich bisher gar nicht, würde mich mal interessieren, wie die sich so durch den Winter "bringen".
Höre ich auch zum ersten mal.

Über den Winter bringen: da sollten ein ausreichendes Nahrungsangebot und ein warmer Hintern genügen ;-) In Großstadtparks wird von Menschen oft genug zugefüttert, da fällt sicher auch für die Krummschnäbel was ab. Und warme Ecken gibt es in Großstädten eh' genug - ansonsten halt mal eine abgeforene Zehe, oder entsprechende Verluste in der Population.

'Meinung' habe ich dazu sonst keine - wenn sie hier überleben können, dann mögen sie das meinetwegen gerne tun ;-) Auch bei Wildvogelarten geht die Tendenz mittlerweile häufig dazu, sich die beschwerliche Winterreise in den Süden zu ersparen, und statt dessen einfach hier zu bleiben. Hier bei uns sind es z.B. Kraniche, die ich den ganzen Winter über sehe und höre. Wenn die mal einen Blick in die faunistische Fachliteratur werfen würden, dann wüßten sie, dass sie zur der Zeit eigentlich gar nicht hier sein dürften ;-)

Viele Grüße,
Stefan
 
HI!!

Habe das auch neulich gelesen!! In Ludwigshafen und sogar
in Nürnberg gibt es schon 150 ZP!!!:freude: von Halsbandsittichen.
Ich finde das total cool das die Vögel bei uns zurecht kommen.
Es ist schon erstaunlich das man Gelbscheitel Amazonen draußen
rumfliegen sieht obwohl man sie nur aus Büchern oder aus der eigenen Voliere zu-
hause kennt!!:zwinker:

Ich habe vor kurzem einen Bericht gesehen in dem sie gezeigt haben
das Amazonen schon einen sicheren bestand hervorgebracht haben
sprich sie haben sich sehr gut vermehrt was bei dieser Kälte
unvorstellbar sein muss!! Naja ich finde es auf jeden Fall sehr gut!!
Außer es hat einen Haken! Diese tiere werden dann nicht mehr gezüchtet
und somit kauft sie keiner mehr weil es sie in Natura bei uns jetzt auch
gibt!! Schade um die Zucht dieser Tiere!!!:( ............

Hier noch ein Paar bilder der freilebenden Vögel!!! aus Worms!!..


schöne grüße!!!
 

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Ja Heike, stelle ich mir auch schön vor. Sollte unbedingt mal nach Stuttgart fahren, auch wegen der Wilhelma.
Was mich nur wundert ist, dass die noch keiner eingefangen hat, denn "billig" sind die Ama´s ja nun nicht gerade.
 
mannheim

ich wohnte von 1996-2000 in mannheim-neckarau, in den beiden letzten jahren flog allabendlich ein kleiner schwarm (ca.20 tiere) halsbandsittiche an meiner wohnung vorbei. dabei fühlte ich mich immer wie ein klein bisschen im urlaub..., war echt schön anzusehen! :freude:

grüße floyd
 
Ja, an das Stichwort "Urlaub" würde ich bei sowas auch sofort denken. Aber es ist auch schön, morgens von unseren heimischen Singvögeln geweckt zu werden !!!
 
Was mich nur wundert ist, dass die noch keiner eingefangen hat, denn "billig" sind die Ama´s ja nun nicht gerade.

in einem älteren bericht habe ich gelesen, das sogar extra eine 0,1 doppelgelbkopf "ausgesetzt" wurde, da man den 1,0 nicht einfangen konnte. haben wohl ein paar leute zusammen geschmissen und dann eine 0,1 gekauft... nach und nach haben sich dann weitere vögel hinzugesellt, woher auch immer (freigelassen aus versehen, mit absicht...)


meine meinung:
für die vögel sicherlich nicht schlecht, für mich als vogelfreund finde ich es auch nicht schlecht, kann man auch mal andere vögel ("exoten") hier beobachten, andererseits finde ich es etwas gewöhnungsbedürftig, verfälschen sie doch die fauna und flora!

Außer es hat einen Haken! Diese tiere werden dann nicht mehr gezüchtet
und somit kauft sie keiner mehr weil es sie in Natura bei uns jetzt auch
gibt!! Schade um die Zucht dieser Tiere!!! ............

verstehe diesen beitrag nihct, diese tiere sollen nicht mehr so häufig gezüchtet werden weil es sie jetzt hier frei gibt?!? *hä* du weißt aber schon, das es auch genug leute gibt die hier in D z. b. dompfaffen züchten oder ähnliches?! ich als züchter züchte die vögel doch weil ich sie mag und nicht weil es sie jetzt hier gibt oder in sonst wo in der welt.... naja.
 
@geierhirte:

natürlich! gerade heute morgen habe ich es wieder genossen! jetzt geht es ja auch endlich wieder los!

grüße floyd
 
achja, was mir da noch eben einfällt, in der Gefiederten Welt, besonders aus den 60er Jahren und davor gibt es viele Berichte über die "Ansiedlung" von Exotischen Vögeln. Man hat mit Absicht die Volieren offen gelassen/ Vögel aus dem Käfig gescheut oder wie auch immer, um zu testen ob sich diese ansiedeln. Schon interessant das zu lesen, aber nach meiner Meinung ist das heute nicht mehr relevant und zu Recht verboten! (s. Tierschutzgesetz!):zwinker:
 
Hallo liebe Vogelfreunde ...
Ich bin aus Stuttgart :)
Ich habe hier auch schon " Halsbandsittiche " gesehen ..
Hier auch nochmal aus dem Inet : http://www.birdinggermany.de/halsbandsittich.htm
Bisher habe ich 2 mal "Gelbstirnamazonen" gesehen in Tannen ..
Sogar jetzt nicht nur in Bad cannstatt nein sogar in Stuttgart Gablenberg ...
Wunderschöne Tiere aber sie in Freiheit zu sehen ist nochmal nen Ganz anderes erlebnis als sie im Käfig zu sehen :D
Gerne können wir in Facebook dazu weiter Diskutieren = einfach mein Nick eingeben :D
 
Gerne können wir in Facebook dazu weiter Diskutieren = einfach mein Nick eingeben :D

Der Thread ist schon 6/7 Jahre alt, ich weiß nicht ob dir dazu noch jemand antwortet ...

Noch was on topic:
Ich war schon öfters in Stuttgart und hab auch einmal gezielt nach Papageien gesucht, aber keine gefunden.
In Wiesbaden findet man die Tiere allerdings sehr schnell.
[video=youtube;4NSheTIOMrI]http://www.youtube.com/watch?v=4NSheTIOMrI[/video]
Tut mir leid für die schlechte Videoqualität.
 
Hallo,

ich selbst konnte leider noch keine freilebenden Sittiche beobachten, finde das Thema aber sehr interessant.

Was mich interessiert warum gerade Halbandsittiche und Amazonen? Von große Alexandersittichen und Mönchsittichen habe ich auch schon gehört...

Aber was zeichnet diese Arten aus das sie hier recht gut klar kommen?

Warum z.B keine Wellis oder Nyphen von denen mit Sicherheit schon mehr "entflogen" sind ? außerdem sind sind sie deutlich robuster und "Vermehrungsfreudiger" als z.B Amazonen... Allgemein sind die Australier ja recht robust trotzdem gibts keine die sich hier halten können (obwohl Emus haben ich mal gehört ?).

Hat jemand dazu Informationen? Meine eigene Theorie ist das sich einfach große Tiere durchsetzte weil das Risiko durch Beutegreifer niedriger ist, denn einige sind ja schon recht auffällig. Ein Wellensittich wird schnell von einem Falken/Sperber usw. geschlagen, ein Großer Alexandersittich z.B würde dem Sperber aber einiges erzählen :D
 
Also von freilebenden Emus hab ich in Deutschland noch nichts gehört, aber von freilebenden Nandus in Mecklenburgvorpommern. Da wird der Bestand geduldet aber auch eingegrenzt, sodass fast alle Eier entnommen werden.

Das die Tiere langfristig die deutsche Fauna verfälschen würden halte ich für unwahrscheinlich. Sie kommen nur in den Städten zurecht, auserhalb würden sie sterben.
In den Städten wird stark zugefüttert und vor Beutegreifern ist man auch sicherer als im Wald oder zumindest auserhalb der Städte.

Warum gerade diese Tiere ein Population aufbauen konnten, kann ich nur rätseln.
Sie sind robuster und eher an niedrige Temperaturen gewöhnt, zumindest Halsband- und Alexandersittich. Amazonen eher nicht. Auserdem sind sie großteils grün, was im belaubtem Kronendach ein Vorteil ist. Im Winter jedoch nicht. Nymphen- und Wellensittich sind ja nun mal ziemlich bunt gefärbt und würden eben leichter entdeckt werden. Kann aber auch sein, dass die Alexandersittiche in einer relativ großen Zahl entkommen sind und deshalb einen besseren Start hatten, als ein einzelner Wellensittich.
LG Lukas
:0-
 
Ja dann waren es Nandus :D

Ich habe überlegt und war mir nicht mehr sicher...

Übrigens gibt es Halsis ebenso in (fast) alle Farben und die Wildfarbe ist auch bei Wellis grün ;) Wobei Ich auch bisher nur von wildfarbigen Halsbandsittiche gehört habe.

Eine weitere Theorie meinerseits ist das die Luftfeuchtigkeit hier sich ungünstig auf afrikanische oder australische Arten auswirkt. In Asien oder Südamerika ist die Luftfeuchtigkeit deutlich höher und in Höhenlagen kann es dort auch mal kalt werden. Was meint ihr dazu?

Eine weitere Theorie die das bestätigt ist das es einige "Experimente" gab hier in Europa amerikanische Wachtelarten heimisch zu machen. Vor allem kalifornische Schopfwachteln und Virginawachteln wurde teils in großen Stückzahlen ausgesetzt. Sie stammen ja aus ähnlichen Breitengrade und Klimatischen Verhältnissen wie sie in Europa herrschen. allerdings konnten sie sich nicht halten hier und sind nach eigen Anfangserfolgen nach wenigen Generationen wieder ausgestorben. Das würde zu Theorie der Luftfeuchtigkeit passen, denn ich habe selbst Schopfwachteln verschiedener Arten gehalten und festgestellt das sie empfindlich auf hohe (Luft)Feuchtigkeit reagieren weniger auf Kälte. Das trockene kontinentale Klima bekommt ihnen besser da sie in Amerika oft in Halbwüsten vorkommen.
 
Hallo,

bei Wellensittichen wird auch die Ernährungsweise einen großen Teil dazu beitragen, dass sie draußen nicht lange überleben können. Wellensittiche fressen die Samen von Gräsern und Kräutern, und wo gibt es davon noch genug in Städten und siedlungsnahen Gebieten. Bei den Nmphensittichen dürfte es ähnlich sein.
 
Zu Wellensittichen, ich hatte mal über mehrer Wochen einen Wellensittich freilebend im Garten, er hatte sich ein Schwarm Spatzen angeschlossen, die ihn scheinbar akzeptiert hatten. Es war ein wildfarbiger, recht scheuer Vogel einfangen lassen wollte er sich nicht. Allerdings lebte er einige Wochen bis er verschwand, was aus ihm geworden ist weiß ich nicht Futter schien er aber zu finde, denn viele Vögel hier ernähren sich ja ähnlich.

Deshalb bin ich mir nicht so sicher ob das Futter so ein großes Problem ist...
 
Da kann man sicher sein, wenn man bedenkt wie lange Grassamen zur Verfügung stehen und ab wann.
Der WS kann nicht auf Knospen, Beeren und andere Sachen ausweichen wie der HBS, AS, oder auch bestimmte Amazonen.
Immer die Voraussetzung, er lernt schnell genug überhaupt Grassamen aufzunehmen.
Dann bleiben ihm im besten Fall gut 4 Monate im Jahr um Nahrung zu finden.
Starke Regenfälle bei niedrigen Temperaturen geben ihm aber sofort den "Rest"! Den Winter oder Herbst habe ich dabei noch nicht mal in Erwägung gezogen.
Hier hatten wir Ende 90ziger eine Gruppe von etwa 17 Blaustirnamazonen.
Als im Folgejahr im Januar die Temperatur auf minus 17° fiel und auch 2 Wochen auf recht niedrigem Niveau verblieb, wurden danach keine mehr beobachtet.
Also muß man nicht spekulieren.
Ivan
 
Interessant finde ich das HBS kalte Temperturen und Nässen so gut vertragen obwohl es in der Literatur oft heißt das sie "empfindliche" Füße haben. WS hab da Vorteile, obwohl sie wahrscheinlich gegen Feuchtigkeit nicht so gut gewappnet sind. Mit der Ernährung:
Ich muss dir Recht geben, HBS sind flexibler in der Nahrungsaufnahme und auch im Winter besser gerüstet!

Aber warum sich gerade große und Kleine Alexandersittiche hier so gut halten haben wir noch nicht geklärt oder?
Auch wie Amazonen die niedrigen Temperaturen überstehen ist mir noch nicht ganz klar. Du schriebst ja das die Gruppe von 17 Tieren erst einging als es über einen längeren Zeitraum sehr kalt war. Allerdings sind -17 Grad schon echt wenig bei uns hier ist es schon einige Jahre her das es so kalt war. Bei diesen temperaturen werden auch einige hier heimische Vögel eingegangen sein. Bei niedrigeren Temperaturen von "nur -5 bis -10 Grad" scheinen sie aber klar zu kommen oder ? Denn das wird ja öfter mal erreicht...

Interessieren würde mich auch wo "hier" ist Ivan, und wie lange sich die Gruppe bis sie verschwand halten konnte.
 
Thema: Papageien/Sittiche freilebend in Deutschland

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