Vorstellung der 10 Langflügelpapageienarten, Tipps zur Haltung inkl. Buchtipps !

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Die Langflügelpapageien erfreuen sich zunehmender Beliebtheit, weshalb ich Euch gern kurz die hübschen Afrikaner vorstellen möchte. Im Anschluss daran gibt es einige Tipps zur Haltung.

Ich möchte mich an dieser Stelle nochmal recht herzlich bei Cassy, Lagero und a.canus bedanken, die mir freundlicherweise Bilder gesponsert haben :blume: .

Viel Spaß beim Schmöckern !



Steckbriefe der 10 Langflügelpapageienarten !

Hinweis: Die folgenden Bilder werden durch Anklicken vergrößert dargestellt.

Die Gattung Poicephalus ( Langflügelpapageien ) gliedert sich in 10 Arten mit deren jeweiligen Unterarten.

Poicephalus senegalus = Mohrenkopfpapagei mit 3 Unterarten
Poicephalus meyeri = Goldbugpapagei mit 6 Unterarten
Poicephalus gulielmi = Kongopapagei mit 4 Unterarten
Poicephalus rueppelli = Rüppellspapagei
Poicephalus rufiventris = Rotbauchpapagei mit 2 Unterarten
Poicephalus fuscicollis = Graukopfpapagei mit 2 Unterarten
Poicephalus robustus = Kap-Papagei
Poicephalus cryptoxanthus = Braunkopfpapagei mit 3 Unterarten
Poicephalus crassus = Niam-Niam-Papagei
Poicephalus flavifrons = Gelbstirn/Gelbkopfpapagei mit 2 Unterarten

Mohrenkopfpapagei ( Poicephalus senegalus )

Unterarten:
Poicephalus senegalus senegalus
Poicephalus senegalus versteri
Poicephalus senegalus mesotypus

Mopa gelb.jpg Kopie von mopa rot.jpg

Weitere Bilder zu den Unterarten sind auch hier zu finden.

Größe: ca. 23 cm

Gefieder:
Kopf grau bis dunkelgrau, Ohrendeckfedern eher silbergrau. Dreieckförmige, spitz nach unter laufende, grüne Brustfärbung.
Unterbauch, Bauchseiten, Abdomen und Schenkel gelb.
Bei P.s.mesotypus gelbe Bauchpartien eher gelborange und bei P.s.versteri orangerot.

Schnabel: schwärzlich

Füße: dunkelgrau

Iris: gelb

Gewicht: 120-160 g

Gelegegröße: 3-5 Eier

Brutdauer: 25-30 Tage

Nestlingsdauer: ca. 10 Wochen

Verbreitungsgebiet:
In offene Waldgebiete und Baumsavannen.
P.s.senegalus: Senegal, Gambia, Guinea-Bissau, In Nord-Guinea, Süd-Mali, Burkina Faso und Nord-Nigeria.
P.s.versteri: Elfenbeinküste, Ghana, Togo, Benin, West-Nigeria.
P.s.mesotypus: Nigeria bis Südwest-Tschad und Nord-Kamerun.

Ernährung in der Wildbahn:
Früchte ( vor allem Feigen), Samen, Knospen und Getreide. Auch Mais, Hirse und Erdnüsse.

Mindestmaß der Voliere:
1 x 0,5 x 0,5m ( L x T x B ).
Ich würde für die Voliere jedoch mind. 1 x 1m oder noch besser 2 x 1 m Grundfläche empfehlen, da mir das Mindestmaß für diese Art zu klein erscheint.
 
Zuletzt bearbeitet:
Goldbugpapagei ( Poicephalus meyeri )
Auch Meyers-Papagei genannt

Unterarten:
Poicephalus meyeri meyeri
Poicephalus meyeri saturatus
Poicephalus meyeri matschiei
Piocephalus meyeri reichenowi
Poicephalus meyeri damarensis
Poicephalus meyeri transvalensis

Goldbugpapagei.jpg

Die einzelnen Unterarten werden hier zusätzlich schön per Bild gezeigt.

Größe: ca. 21 cm

Gefieder:
Überwiegend dunkelgraubraun. Scheitel mit gelblichem Fleck unterschiedlicher Größe.
Schulter und Flügelbug gelb. Unterbauch und Bürzel hellgrün bis blaugrün.


Schnabel: schwarzbraun

Füße: dunkelgrau

Iris: bräunlich

Gewicht: 100-170 g

Gelegegröße: ca. 4 Eier

Brutdauer: 28-30 Tage

Nestlingsdauer: ca. 60 Tage

Verbreitungsgebiet:
Wälder- und Waldsavannen in Zentral- und Ostafrika. Malawi, Tansania, Namibia, Äthiopien, Uganda, Ruanda, Burundi, Kenia, Sambia, süd-östl. Kongo, südl. Tschad und Sudan, nord-östl. Kamerun.

Ernährung in der Wildbahn:
Vorwiegend Saaten, Früchte und Nüsse. Geht auch in angebaute Felder.

Mindestmaß der Voliere:
1 x 0,5 x 0,5m ( L x T x B ).
Ich würde für die Voliere jedoch mind. 1 x 1m oder noch besser 2 x 1 m Grundfläche empfehlen, da mir das Mindestmaß für diese Art zu klein erscheint.
 
Zuletzt bearbeitet:
"Grüner" Kongopapagei ( Poicephalus gulielmi )

Unterarten:
Poicephalus gulielmi gulielmi ( Nominatform )
Poicephalus gulielmi massaicus
Poicephalus gulielmi fantiensis

Die frühere 4. Unterart Poicephalus gulielmi permistus rechnet man mitlerweile der Nominatform zu, da sie sich nicht konstant genug unterscheidet.

P.g.gulielmi.jpgP.g. fantiensis.jpgKopie von Kongo (massaicus).jpg

Die Unterschied der Unterarten ist auch hier schön zu sehen.

Größe: ca. 26-29 cm

Gefieder:
Generelle Farbe Grün. Scheitel, Flügelbug und Schenkel orangerot. Ausdehnung der Stirnfärbung variiert, bei P.g. gulielmi ist sie orangerot, bei P.g.fantiensis eher orangegelb, bei P.g. massaicus orangerot und nur sehr klein am Schnabelansatz.
Zügel schwarz, Bauch manchmal mit leicht bläulichem Anflug.
Unterrücken gelblich, nackter hellgrauer Augenring.

Schnabel:
An der Basis hornfarben, zur Spitze hin schwärzlich. Unterschnabel ebenfalls schwärzlich-grau.

Füße: dunkelgrau

Irsi: rot

Gewicht: 240-290 g

Gelegegröße: 2-4 Eier

Brutdauer: 26-28 Tage

Nestlingszeit: ca. 9-10 Wochen

Verbreitungsgebiet:
Offene Wälder, Regen -und Podocarpuswälder bis 3500 m Höhe.
P.g. gulielmi: Süd-Kamerun, Zentralafrikanische Republik, Nord-Angola und Nord-Kenia, Hochland von Kenia, Mau, Elgon und im unterem Kongo.
P.g. massaicus: Hochland von Nord-Tansania und Süd-Kenia.
P.g. fantiensis: Liberia bis Kamerun und Goldküste.


Ernährung in der Wildbahn:
Samen, Nüsse, Beeren, Ölpalmfrucht, Blüten und Insekten.
In menschlicher Obhut sehr gehaltvolles Futter mit bis zu 40 % Sonnenblumenkernen und etwa 25 % Kadisaat.

Mindestmaß der Voliere: 2 x 1 x 1m ( L x T x H ).
 
Zuletzt bearbeitet:
Rüppellspapagei ( Poicephalus rueppellii )

Unterarten: keine

P.rueppellii.jpg


Größe: ca. 23 cm

Gefieder:
Generell dunkelgraubraun, Schulter und Flügelbug und Unterflügeldecken sind gelb. Weibchen mit blauem Abdomen, Schenkel gelb/gelborange.

Schnabel: schwarzgrau

Füße: dunkelgrau

Iris: orangerot

Gewicht: 100-130 g

Gelegegröße: 3-5 Eier

Brutdauer: 26-30 Tage

Nestlingszeit: ca. 10 Wochen

Verbreitungsgebiet: In Baum- und Buschsavannen in Namibia und Angola.

Ernährung in der Wildbahn:
Früchte der Sykomore-Feige und die darin enthaltenen Larven, Früchte, Samen und Blüten.

Mindestmaß der Voliere:
1 x 0,5 x 0,5m ( L x T x B ).
Ich würde für die Voliere jedoch mind. 1 x 1m oder noch besser 2 x 1 m Grundfläche empfehlen, da mir das Mindestmaß für diese Art zu klein erscheint.


Besonderheit:
Rüppellspapageien schlafen auch außerhalb der Brutzeit gern in Nistkästen.
Sehr angenehme, nicht übermäßig laute Rufe und Lautäußerung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Rotbauchpapagei ( Poicephalus rufiventris )

Unterarten:
Poicephalus rufiventris rufiventris
Poicephalus rufiventris pallidus

P.rufiventris.jpg


Größe : ca. 23 cm

Gefieder :
Kopf, Schulter und Hals matt graubraun mit rötlichem Anflug.
Stirn, Scheitel und Ohrendecke etwas heller, dagegen Zügel etwas dunkler. Rücken und Flügeldeckfedern mit bläulichem Anflug.
Bauch und untere Brust orangerot ( bei der Henne blasser).
Abdomen, Schwanzdecke und Schenkel grün. Bei P.r.pallidus Farben nicht so ausgeprägt.

Schnabel: schwarz

Füße: dunkelgrau

Iris: orange

Gewicht: 120-150 g

Gelegegröße: 2-4 Eier

Brutdauer: 26-28 Tage

Nestlingsdauer: ca. 8 Wochen

Verbreitungsgebiet:
Trockene Buschsavannen in Höhenlagen zwischen 1000-1400m .
P.r.rufiventris: In Äthiopien und Kenia bis zur Grenze Tansanias.
P.r.pallidus: Somalia und Ost-Äthiopien.

Ernährung in der Wildbahn:
Samen und Früchte verschiedener Bäume, bevorzugt Akazien und Feigen.

Mindestmaß der Voliere:
1 x 0,5 x 0,5m ( L x T x B ).
Ich würde jedoch das Maß 2 x 1 x 1m empfehlen, da mir das Mindestmaß für diese Art zu klein erscheint.

Besonderheit:
Während der Brutzeit und Jungenaufzucht werden sehr gerne Hagebutten genommen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Graukopfpapagei ( Poicephalus fuscicollis)

Unterarten:
Poicephalus fuscicollis fuscicollis ( Kuhls Graukopfpapagei ), Nominatform
Poicephalus fuscicollis suahelicus ( Reichenows Graukopfpapagei)

Graukopfpapagei 1.jpgKopie von 05[1].jpg


Größe: ca. 35 cm

Gefieder:
Generell grün, Kopf und Nacken grau, auch gelblichbraun. Stirn teilweise rot gefärbt.
Zügel und Kehle dunkelbraun-gräulich. Grauer Augenring. Rücken und Flügeldeckfedern braun bis schwarz mit grüner Säumung.
Brust und Abdomen grün mit leicht bläulichem Anflug. Flügelbug und Schenkel rot.
Die beiden Unterarten sind nur sehr schwer voneinander zu unterscheiden.

Schnabel: grau-elfenbeinfarben, recht groß.
Im Vergleich zum Kap-Papagei ist der Schnabel der Graukopfpapageien noch etwas größer und spitzer zulaufend.

Füße: dunkelgrau

Iris: dunkelbraun

Gewicht: 290-400 g

Gelegegröße: 2-4 Eier

Brutdauer: ca. 28 Tage

Nestlingsdauer: ca. 11 Wochen

Verbreitungsgebiet:
In Waldgebieten und in Nähe von Flussufern und Mangrovenwäldern.
P.f.fuscicollis : Ghana, Gambia und Elfenbeinküste.
P.f. suahelicus : Nördl. Republik Südafrika, Botswana, Simbabwe , Sambia, Südosten Kongos bis südl. Uganda.

Ernährung in der Wildbahn :
Unreife Samen, Mais, Sorghumhirse, Erdnüsse, Obst.
In menschliche Obhut gehaltvolles Futter mit bis zu 20 %Sonnenblumenkernen im Körnerfutter.

Mindestmaß der Voliere: 2 x 1 x 1 m groß sein.
Eine größere Voliere wäre für diese stattlichen Vögel sehr empfehlenswert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Kap-Papagei ( Poicephalus robustus )

Anschauen könnt ihr euch den Kap-Papagei z.B. hier und hier.

Unterarten: keine

Größe: ca. 35 cm

Gefieder:
Generelle Färbung grün. Kopf, Kinn, Kehle und Hals von olivbrauner bis olivgrüner Färbung. Stirn teilweise mit roten Federn, grauer Augenring. Rücken und Flügeldeckfedern braun bis schwarz mit grüner Säumung. Brust und Abdomen grün, mit bläulichem bis grauem Anflug. Flügelbug und Schenkel rot.

Schnabel:
Recht groß, grau-elfenbeinfarben, nicht ganz so lang und spitz zulaufend wie beim Graukopfpapagei, dessen Schnabel im Verhältnis auch etwas größer ist, wie der vom Kap-Papagei.

Füße: dunkelgrau

Iris: dunkelbraun

Gewicht: 290-400 g

Gelegegröße: 2-4 Eier

Brutdauer: 30-32 Tage

Nestlingsdauer: ca. 80 Tage

Verbreitungsgebiet:
Vorwiegend in Bergwäldern in der Republik Südafrika

Ernährung in der Wildbahn:
Überwiegend reife Früchte der Yellowwoodbäume ( Steineibenart) und andere unreife und reife Früchte, auch Peacannüsse.

Mindestmaß der Voliere: 2 x 1 x 1 m groß sein.
Eine größere Voliere wäre für diese stattlichen Vögel sehr empfehlenswert.

Besonderheit: Kap-Papageien werden recht selten gehalten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Braunkopfpapagei ( Poicephalus cryptoxanthus )

Unterarten:
Poicephalus cryptoxanthus cryptoxanthus
Poicephalus cryptoxanthus tanganyikae
Poicephalus cryptoxanthus zanzibaricus

Braunkopfpapagei 1.jpg

Weitere Bilder zu den Unterarten sind hier zu sehen.

Größe: ca. 23 cm

Gefieder:
Generelle Färbung grün, wobei die Unterseite etwas heller erscheint. Kopf und Halsregion graubraun, zum Rücken hin in dunkleres Grün überlaufend. Unterflügeldecken gelblich. P.c.tanganyikae hat eher einen olivfarbener Kopf.

Schnabel: Oberschnabel graubraun, Unterschnabel leicht gelblich.

Füße: grau

Iris: gelb

Gewicht: 110-150 g

Gelegegröße: 2-3 Eier

Brutdauer: 26-30 Tage

Nestlingszeit: ca. 8 Wochen

Verbreitungsgebiet:
Wälder, Baumsavannen und Feuchtgebiete von der Küste Kenias und Tansanias über Mosambik, Simbabwe, Swasiland bis zum östl. Südafrika.
P.c.tanganyikae kommt hauptsächlich in Tansania vor, während P.c.zanzibaricus heute nur noch auf der Insel Pemba vorkommt.

Ernährung in der Wildbahn:
Verschiedene Früchte, Samen, Nüsse und Beeren, Mais und Hirse. Manchmal auch Nektar.

Mindestmaß der Voliere:
1 x 0,5 x 0,5m ( L x T x B ).
Ich würde für die Voliere jedoch mind. 1 x 1m oder noch besser 2 x 1 m Grundfläche empfehlen, da mir das Mindestmaß für diese Art zu klein erscheint.


Besonderheiten:
Recht ruhige Art, die auch außerhalb der Brutzeit gern in Nistkästen übernachtet.
 
Zuletzt bearbeitet:
Niam-Niam-Papagei ( Poicephalus crassus )

Im Bild zu sehen ist der Niam-Niam-Papagei hier.

Unterarten: keine

Größe: ca. 25 cm

Gefieder:
Ähnelt stark dem vorherigen Braunkopfpapagei, erscheint jedoch etwas dunkler grün als dieser.
Generelle Färbung auch grün, Kopf und Nacken braun, im Bereich der Wangen, Ohrendeckfedern und der Kehle mit brauner Säumung. Dunkelbrauner Augenring in schmaler unbefiederter Zone. Oberer Rücken und Flügeldecken grün-braun mit dunklerer Säumung.
Bauch, Rücken und Abdomen leuchtend grün. Schenkel grün, Schwanz schwarz.

Schnabel: Oberschnabel graubraun, Unterschnabel mit leicht gelblicher Färbung.

Füße: braun

Iris: rötlich

Verbreitungsgebiet:
Wälder und Waldsavannen entlang der Flussläufe im südl. Tschad, Zentralafrikanische Republik bis Nord-Zaire.

Ernährung in der Wildbahn:
Angeblich vorwiegend Saaten
Vermutlich sind sie in Gefangenschaft ähnlich zu ernähren, wie andere Vertreter der Gattung Poicephalus.

Über die weiteren Punkte ist leider nichts bekannt, weil der Niam-Niam-Papagei in Gefangenschaft vermutlich nicht gehalten wird und auch im Freiland kaum beobachtet wurde.
 
Zuletzt bearbeitet:
Gelbstirn/Gelbkopf-Mohrenkopfpapagei (Poicephalus flavifrons )
Auch Schoapapagei genannt.

Ein Bild dieser Art findet ihr hier und hier.

Unterarten:
Poicephalus flavifrons flavifrons
Poicephalus flavifrons aurantiiceps

Größe: 28 cm

Gefieder:
Generell grüne Farbe, gesamter Vorderkopf und Wangen gelb ( bei P.f.aurantiiceps angeblich eher orange). Brauner Augenring.

Schnabel: Oberschnabel graubraun, Unterschnabel elfenbeinfarben.

Füße: dunkelgrau

Iris: orange

Verbreitungsgebiet: Höhere Waldgebiete Äthiopiens ( zwischen 1000-3000m ).

Ernährung in der Wildbahn:
Darüber ist leider wenig bekannt. Sie wurden aber in ihrem Lebensraum beim Fressen von Feigen und Mais beobachtet. Vermutlich sind sie in Gefangenschaft ähnlich zu ernähren, wie andere Vertreter der Gattung Poicephalus.

Zu den anderen Punkten ist leider nichts bekannt, da die Art vermutlich nicht in Gefangenschaft gehalten wird, weil Äthiopien keine Exporte zulässt.
 
Zuletzt bearbeitet:
An dieser Stelle noch den Hinweis, dass die Bilder nicht ohne Erlaubnis der Fotografen kopiert werden dürfen :zwinker:
 
Tipps zur Haltung !

Ich habe hier einige wichtige Punkte zusammengetragen, die mir für die erfolgreicher Haltung von Langflügelpapageien wichtig erscheinen.

Es ist allerding nur stichpunktartig zusammengefasst, weshalb ich empfehle, sich mit dem Thema Papageienhaltung intensiver zu beschäftigen und auch Bücher zur Rate zu ziehen und das Internet als Informationsquelle zu nutzen. Einige Buchtipps zum Thema Langflügelpapageien findet Ihr am Ende.



Paarhaltung:
Um richtig glücklich zu sein, brauchen Langflügelpapageien, wie alle anderen Papageien auch, einen arteigenen Partner.
Bitte haltet diese intelligenten Vögel nicht einzeln, da der Mensch nie den arteigenen Partner ersetzen kann :nene: .
Mit einem richtigen Partner kann der Papagei seine arteigenen Verhaltensweisen ausleben und es ist wirklich wunderschön, die Tiere dabei beobachten zu dürfen.
Vor allem aber hat ein Zweitvogel immer Zeit für seinen Partner, rund um die Uhr, da er nicht einkaufen fährt oder zur Arbeit muss :zwinker:!
Am besten hält man zwei gegengeschlechtliche Tiere, da hier die wenigsten Unverträglichkeiten vorkommen.
Da man bei vielen Papageienarten rein äußerlich keinem Geschlechtsunterschied erkennen kann, ist es sinnvoll, das Geschlecht mittels
DNA-Test bestimmen zu lassen.
Dafür braucht man heutzutage nur eine frisch gezupfte Feder an ein entsprechendes Labor per Post zu schicken und bekommt dann meist nach einer Woche das Ergebnis mitgeteilt.
So ein Test kostet um die 16 Euro.
Einzeln gehaltenen Papageien neigen sehr häufig zu Verhaltenstörungen, wie z.B. dass Rupfen, Schreien oder Beißen, welche nur sehr schwer wieder in den Griff zu bekommen sind.
Lasst es erst gar nicht so weit kommen und gönnt Euren Vögeln einen Partner.
Die Vögel werden es Euch danken :jaaa: .

Unterbringung:
Die Zimmervoliere/Käfig sollte möglichst geräumig sein und von der Größe her die Mindestanforderungen der einzelnen Papageienarten erfüllen.
Diese Maße könnt Ihr in den einzelnen Steckbriefen der Langflügelpapageien nachlesen.
Die Voliere/Käfig stattet man am besten mit unterschiedlich starken Naturästen aus.
Auch Seile aus Sisal oder Hanf werden gern zum Sitzen und Hangeln angenommen.
Zusätzlich kann man gutes Papageienspielzeug aus Holz oder Acryl anbieten.
Als Einstreu für den Boden eignet sich grober Vogelsand oder Buchenholzeinstreu.
Bei der Verwendung von Buchenholzeinstreu bitte in einem separatem Napf Sand/Grit anbieten, da Vögel diesen zur Verdauung brauchen.
Natürlich kann man Langflügelpapageien auch in einer Außenvoliere mit beheizbaren Schutzraum halten.

Futter:
Als Basis bietet man den Langflügelpapageien ein gutes, reichhaltiges Papageienfutter an, welches idealerweise aus Kadi, Paddyreis, Weizen, Hafer, Buchweizen, Glanz, verschied. Hirsesorten, Kiefernsamen und wenig Sonnenblumenkernen bestehen. Auch Melonenkerne, Mais und getrocknet Früchte wie z.B. Hagebutten, Rosinen usw. können darin enthalten sein.

Dieses Futter sollte keine Erdnüsse mit Schale enthalten, da Papageien davon Aspergillose ( Schimmelpilzerkrankung) bekommen können.
Wenn man auf Erdnüsse nicht verzichten möchte, verfüttert man am besten ungesalzene Erdnüsse, die für den menschlichen Verzehr gedacht sind, wie z.B. ungesalzene Erdnüsse von Ültje.

Dazu sollte man täglich Frischfutter in Form von Obst, Gemüse, Wildkräuter und Wildfrüchte anbieten. Das Frischfutter sollte vorher gewaschen, bzw. geschält werden, da viele Obst- und Gemüsesorten gespritzt sind.
Nicht gefressenes Frischfutter bitte nach einigen Stunden entfernen, um Schimmelbildung vorzubeugen.


Geeignetes Obstsorten:
Ananas, Apfel, Banane, Birne, Blaubeere, Brombeere, Erdbeere, Granatapfel, Heidelbeere, Himbeere, Holunderbeere, Johannisbeere, Stachelbeere , Kiwi, Litschi, Melone, Mandarinen, Orange, Weintrauben, Papaya.
Aprikosen, Mango, Mirabelle, Nektarinen, Pfirsich, Pflaumen und Kirschen sollten nur ohne Kerne verfüttert werden.

Geeignetes Gemüse:
Endivien, Erbsen, Feldsalat, Fenchel, Gurke, gekochte Kartoffeln, Kopf -und Blattsalate, Mais, Möhre, Paprika, Radieschen, Rettich, Rote Beete, Rucola, Tomate, Zucchini.

Einheimische Wildkräuter u. Früchte zum Selbstsammeln:
Gänseblümchen, Hirtentäschelkraut, Huflattich, Löwenzahn, Spitzwegerich, Vogelmiere , Beberitze, Eberesche(Vogelbeere), Feuerdorn, Hagebutten, Schlehe, schwarzer Holunder, Sand und- Weißdorn.
Bitte nicht an stark befahrenen Straßen ( Abgase) und Feldern sammeln, wo Pestizide zum Einsatz kommen.

Man sollte den Vögeln auch regelmäßig frische Zweige, gern mit Knospen und Blättern, anbieten.
Daran können die Vögel ihr Nagebedürfnis stillen und nehmen dabei zusätzliche Vitamine auf.
Täglich frisches Wasser und ein Kalk/Mineralstein runden die Ernährung ab.

Nicht erlaubtes Futter:
Gewürzte Nahrungsmittel ,Kuchen, Süßigkeiten, Schokolade, Avocados, Erdnüsse mit Schale.
Salate am besten nur aus dem eigenem Garten oder aus biologischen Anbau anbieten, da Salat aus herkömmlichen Anbau meist sehr viel Nitrat enthält ( durch die Düngung), was für die Vögel ungesund ist.
Vor allem gesalzenen Speisen sind für die Vogelnieren schädlich !

Eine noch etwas umfangreichere Futterliste findet ihr hier :zwinker:.

Vogelkauf:
Am besten erwirbt man einen Langflügelpapagei bei einem guten Züchter.
Dort bekommt man die Tiere meist auch wesendlich billiger, als im Zooladen.
Der Vogel sollte einen aufgeweckten, munteren Eindruck machen. Der Po darf nicht mit Kot verschmutz sein, da das ein Anzeigen für Durchfall sein kann.
Auch die Nasenlöcher und Augen sollten sauber und trocken sein. Das Gefieder sollte lückenlos und glatt sein.
Keinesfalls sollte der Vogel aufgeplustert und apathisch dasitzen.

Wichtig ist auch, dass der Vogel ordnungsgemäß beringt/gechipt ist und beim Kauf ein Herkunftsnachweis mitgegeben wird, da Ihr diesen zur Anmeldung des Vogels braucht, weil Langflügelpapageien in Deutschland meldepflichtig sind.
Meist ist die untere Naturschutzbehörde für die Anmeldung zuständig. Im Zweifelsfall kann auch der Amtsveterinär Auskunft geben, wo Ihr den Vogel melden müsst.
Nachzuchten sind generell geschlossen beringt, während Wildfänge offen beringt sind.

:+klugsche Ich möchte Euch an dieser Stelle bitten, keine Wildfänge zu erwerben. Diese Tiere werden aus der Wildbahn geraubt und allein beim Transport stirbt ein Großteil der Tiere.
Danach müssen sie eine mehrwöchige Quarantäne durchlaufen, wo sie mit Medikamenten vollgestopft werden. Diese Vögel sind oft traumatisiert und brauche sehr lange, bis sie vertrauen zum Menschen fassen, viele bleiben auch lebenslang scheu.

Freiflug:
Man sollte den Langflügelpapageien auch täglich zusätzlichen Freiflug gönnen, damit sie auch mal eine größere Runde drehen können, schließlich sind Vögel zum fliegen geboren.
Dabei hat es sich bewährt, einen separaten Kletterbaum anzubieten, worauf die Papageien landen und toben können.
Hinweise zu Gefahren im Haushalt findet Ihr hier.

Baden:
Man sollte den Papageien möglichst eine Badegelegenheit anbieten.
Dazu kann man eine Edelstahlauflaufform, ein Katzenklo oder einen großen Blumentopfuntersetzer verwenden.
Manche Vögel lassen sich auch lieber mit einer Blumenspritze abduschen.
Bitte die Blumenspritze nach Gebrauch reinigen und trocknen lassen, damit sie nicht verkeimt.
Vorbeugend kann man auch ein paar tropfen Apfelessig dem Spritzwasser beifügen.

Luftfeuchtigkeit:
Da alle Langflügelpapageien aus tropischen Gebieten stammen, sollte die Luftfeuchtigkeit möglichst 60% betragen.
Die Luftfeuchtigkeit könnt Ihr leicht mit einem Hygrometer nachmessen, welches Ihr ab ca. 6 Euro in der Terraristikabteilung größerer Zooläden kaufen könnt.
Fehlende Luftfeuchtigkeit kann man gut mit einem Luftbefeuchter anheben. Auch ein Zimmerbrunnen kann helfen.

Beleuchtung:
Bei reiner Wohnungshaltung ist es auch sehr empfehlenswert, eine spezielle Beleuchtung mit UV-Anteil anzubieten. Im Fachhandel gibt es z.B. entsprechende Vogellampen fertig zu kaufen.
UV-Licht ist z.B. wichtig zur Synthese von Vitamin D und ermöglicht den Vögeln auch ihr volles Farbsehen. Anders wie wir Menschen können Vögel nämlich unter UV-Beleuchtung auch Ultraviolett als zusätzliche Farbe sehen, was wohl auch bei der Partnerauswahl usw eine Rolle spielt.

Tierarzt:
Wenn Ihr bemerken solltet, dass irgendetwas mit Eurem Vogel nicht stimmt, dann zögert bitte nicht mit dem Besuch eines Tierarztes.
Vögel verbergen ihr Krankheiten so lange wie möglich, weshalb viele Krankheiten meist schon fortgeschritten sind, wenn sie bemerkt werden.
Der Tierarzt sollte vogelkundig sein, da „normale“ Tierärzte sich mit Vögeln meist nicht sonderlich gut auskennen, weshalb es dann oft zu Fehldiagnosen kommt.

Zucht:
Um Papageien züchten zu dürfen, braucht man in Deutschland eine Zuchtgenehmigung. Ohne diese macht man sich strafbar und bekommt keine Ring, um die Tiere ordnungsgemäß beringen zu können.
Eine Zuchtgenehmigung könnt Ihr beim zuständigen Veterinäramt beantragen.
Danach besucht Euch der Amtsveterinär bei Euch Zuhaus, er schaut sich den Quarantäneraum und die Unterbringung der Tiere an und prüft mündlich Euer Wissen als zukünftigen Züchter.
 
Zuletzt bearbeitet:
Buchtipps !

Unser Mohrenkopfpapagei von Rudolf K. Wagner, Michael Biedenbänder Verlag (ISBN 3-9806114-5-0)

Der Mohrenkopfpapagei von Werner Lantermann, Horst Müller Verlag (ISBN 3-923269-44-7)

Langflügelpapageien von Hoppe/Welcke, Ulmer-Verlag ( ISBN 3-800147866 )
In diesem Buch werden alle 10 Arten vorgestellt mit Tipps zur Haltung u. Zucht inkl. Informationen über das Freileben.


Allgemeine Bücher zur Papageienhaltung die interessant sind:

Die folgenden zwei Bücher beschäftigen sich mit den Problemen und den Verhaltensstörungen, die bei der Haltung von Papageien auftreten können und geben dazu Hilfestellungen. Ich finde sie für jeden Papageienhalter interessant, weil man so auch im Vorfeld Fehler vermeiden kann:

Verhaltensstörungen bei Papageien von Werner Lantermann ( ISBN 3-432-29601-0 )

Papageien sind einfach anders von Rosemary Low, Ulmer-Verlag ( ISBN 3-8001-3299-0 )


Die folgenden Drei Bücher beschäftigen sich mit der Ernährung von Papageien und Sittichen:

Die Ernährung der Papageien und Sittiche von Hans-Jürgen Künne, Arndt-Verlag (ISBN 3-9805291-5-0 )

Vogelfutterpflanzen von Hermann Schnabl, Arndt-Verlag ( ISBN 3-9808245-0-0 )

Obst, Gemüse u. Exotische Früchte für Papageien und Sittiche von Volker Würth, Arndt-Verlag
 
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