Mein schönstes Vogelerlebnis
Den gleichen Jungvogel den Dinobaby fotografiert hatte ( junge Amsel ) habe ich momentan auch im Garten. .Die Amselmama setzt ihn regelmäßig für längere Zeit an einer
Stelle bei uns im Garten ab , wo er sich gut verstecken kann, auch wenn er vor uns keine Scheu hat, und wo er von einem wilden Johannisbeerstrauch alle blauen Beeren abfrisst
Ich habe ihm auch schon zwei mal eine Handvoll vom Bauern auf dem Feld gepflückte Blaubeeren hingelegt. Die hat er sich auch jedes Mal reingemampft. Auch frisst er gerne die
roten Kugeln des „ Je länger je lieber. Diese Kugeln holt sich aber auch regelmäßig die Mönchsgrasmücke . Und im Winter hänge ich in diesen „ Je länger je lieber“ die Meisenkugeln hinein. In diesem Strauch fühlte sich die Blaumeise auch dann noch sicher,
wenn einen Meter neben ihr auf einer Holzpfahlspitze der Sperber saß und sie böse anguckte.
In dem Geäst des „ Je länger je lieber“ fühlten sich im Winter viele Vogelarten wohl und
sicher. Da war immer richtig Action. Selbstverständlich wurde auf dem Boden auch gefüttert. An die Meisenkugeln kam sogar regelmäßig Buntspecht u. Eichelhäher. Aber am
meisten habe ich mich jedes Mal gefreut, wenn im Frühjahr 3 Erlenzeisigpäarchen
vorbeischauten. Die habe ich dann jedes Mal nach ihrer langen Reise( vermutlich Südeuropa )
mit kleinkörnigem Vogelfutter etwas gestärkt , was sie auch dankend annahmen. Es war vor 2 Jahren,
als beim Nachbarn in einer dichtgewachsenen Glyzine ein Erlenzeisigpärchen brütete. Die Nestlinge
kannten vom ersten Lebenstag an unsere Stimmen, da sich unsere Terrasse nur wenige Meter entfernt
befindet. Als diese dann flügge wurden und ein Junges nach Mama rief und keine Antwort bekam, weil Mama gerade weiter weg war, da hörte es zeitgleich die Stimme meiner Frau, welche ihm ja
auch sehr vertraut war. Da muss sich dieses dumme kleine Vöglein gedacht haben: Dann nimm ich mir die andere Stimme als meine Mama. Gedacht - getan. Der Kleine saß plötzlich auf der Schulter meiner Frau , von wo ja auch diese vertraute Stimme herkam . Aber das schärfste war, als der kleine Fratz sich dachte: Wenn das jetzt meine Mama ist , dann will ich auch sofort Futter haben. Worauf hin er zu ihr gewandt mit den Flügeln zu schlagen begann und um Futter bettelte. Das war eigentlich
das schönste Erlebnis, was ich jemals mit Vögeln hatte. Er wurde dann behutsam in die unteren
Zweige einer Birke gesetzt und ich konnte sehen, das er dort auch wieder von Zeisigmama
übernommen wurde. Ich schreibe diese Geschichte bewusst nicht mehr im Carduelidenforum, in dem
ich mich ja zuvor viel bewegt hatte, weil mir dieses Forum immer verstaubter erscheint, wo jeder immer nur sein Süppchen kocht. Ich vermisse dort jede Menge Dialog, Humor, Offenheit.
Gruß Georg