Vergiftungsmöglichkeiten in der Wohnung

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Kleiner Opa

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Hallo,

ich musste heute mit meinem Wellensittichweibchen Sparky in eine Vogelklinik, wo sie auch bis Freitag bleiben wird.

Etwas schwächeln tut sie bereits seit Ende November; damals wurden eine leicht vergrößerte Niere und Leber diagnostiziert. Sie bekommt deswegen Phytorenal.

Gestern abend hatte sie eine viertel Stunde lang übelste Krämpfe; die Krallen waren total verkrampft und mit den Flügeln und der Schwanzfeder zuckte sie. Zudem war sie etwas dünner als vorher, obwohl sie viel frisst.

Heute wurde sie dann noch mal geröngt; die Leber oder der Drüsenmagen scheinen (noch) etwas vergrößert zu sein. Ganz genau konnte man dies mit den normalen Röntgenaufnahmen nicht erkennen. Eine Kotprobe war einwandfrei. Hier wurde u.a. auch gezielt nach Pilzen gesucht.

Den Arzt hat wegen der Krämpfe nachgefragt, ob eine Vergiftungsmöglichkeit bestehen würde. Ich habe dies erst mal verneint; bin aber jetzt doch unsicher, da es ja eventell giftige Sachen gibt, an die ich nicht gedacht habe. Pflanzen stehen im Wohnzimmer keine. Ich habe 2 Käfige (bei 6 Wellensittichen); einer ist silber, der andere Messingfarben.
Sparky wird jetzt stationär mit Vitamin B und einem Antibiotika behandelt; sie hat zur moralischen Unterstützung ihren Hahn dabei. Fallen Euch noch Möglichkeiten ein, durch die sich Sparky eventuell doch vergiftet haben könnte? Ich würde sonst nämlich morgen den TA anrufen und dann eventuell weitere Untersuchungen mit ihm abklären.

Vielen Dank im voraus,
Melanie
 
Hallo Melanie

Schau Dir doch mal den "silbernen" Käfig an.
Solche Käfige sind manchmal glanzverzinkt, eine gefährliche Sache da dieser glänzende Zink sehr weich ist und zu einer Vergiftung führen kann.
Feststellen kannst Du das indem Du mit einem sehr harten Schwamm (Topfseite) mal kräftig darüber scheuerst. Sollte der Schwamm sich schwarz verfärben ist es giftiger Zink.
War so ein Gedanke von mir, muß ja nicht der Fall sein.
 
Hallo Melanie,

wir hatten vor 1 1/2 Jahren auch ein Fall bei einer unserer Wellensittichhennen, sie hatte ganz starke Leberstörung, Durchfall etc. Stand echt auf der Kippe. Im Nachhinein glaube ich auch, dass es eine Vergiftung war . Wir hatten so Holzleitern (dunkelbraun von Trixi) im Käfig. Mir ist mal aufgefallen, dass man an diesen Leitern immer den Kleber an den einzelnen Verstrebungen sah. Unsere Henne hat den immer rausgenagt. Ich hatte insgesamt 2 Leitern davon hintereinander im Käfig. Und dann plötzlich eines Tages hatte sie extremen Durchfall.

Ich habe die Leitern danach weggeworfen und nie mehr gekauft. Heute bin ich der Meinung, dass es daran lag. Seitdem ist nichts mehr passiert und der Henne geht es gut und mit der Leber ist alles ok.

Viele Grüße
Mutzie
 
Also hier mal eine Geschichte die ich vor über 20 Jahren erlebt habe:
nach meiner Ausbildung zog ich in meine erste eigene Wohnung. Altbau, frisch renoviert. Es dauerte nicht lange und ich legte mir wieder einen Vogel zu. Einen Blaustirnsittich und bald danach noch 2 Pfirsichköpfchen. Dann gings los: nach ungefähr 3 Wochen bekam ein Aga plötzlich Krämpfe. Mein Bruder war zufällig da (er war zu dieser Zeit noch Student der Tiermedizin) und meinte, dass das wie eine Vergiftung des zentralen Nervensystems aussehe. Kurz darauf war der Vogel tot. Ich ging auf Ursachensuche,tauschte
den ganzen Käfiginhalt aus und besorgte dem Pfirsichköpfchen einen neuen Partner. Ca. 4 Wochen später komme ich nachts nach Hause und ein Aga hängt kopfüber an der Stange. Morgens war er tot. Ich also wieder zum Züchter und wollte den Vogel der überlebt hatte, zurück geben. Ich wusste nicht warum sie gestorben waren und wollte auch nicht Weitere opfern. Der gute Mann überredete mich dann zu einem Pärchen Rosenköpfchen. Die wären nicht so empfindlich und problemlos zu halten. Es ging auch tatsächlich eine Zeitlang gut. Zwischendurch erkrankte mein Blaustirnsittich aber an einer Kropfentzündung, die sich aber gut behandeln lies und er schnell wieder fit war. Dann erkrankte ein Rosenköpfchen am EMA-Syndrom! Meine Freunde unterstellten mir schon übertriebene Fürsorge. Ich würde die Tiere schlichtweg zu Tode pflegen! Das war natürlich Quatsch. Die Tierärztin meinte dann, dass viele Vögel eine ganze Menge Viren und Bakterien in sich tragen und dass durch ungünstige Umstände eine Krankheit ausbrechen könne. Nur was waren die "ungünstigen Umstände"? Der Vogel wurde eingeschläfert und ich beschloss es ein letztes Mal einen Neuen zu kaufen. Dann fing einer der Aga`s an sich zu rupfen. Der Blaustirnsittich hatte die zweite Kropfentzündung und dann war für mich Schluss.Ich habe nach allen möglichen Ursachen gesucht und bin zum Schluss gekommen, dass irgendetwas in der Wohnung Giftstoffe abgibt. Teppiche, Tapeten oder Kleber. Für eine Untersuchung hatte ich kein Geld. Die Tierärztin meinte auch, dass das möglich wäre. Der Organismus der Vögel müsste die ganze Zeit gegen ein Gift ankämpfen und dann könnten diese Krankheiten durch diesen "Stress" ausbrechen.
Ich habe die Tiere schweren Herzens abgegeben (wo sie alle alt wurden).
Als ich aus der Wohnung auszog habe ich lange überlegt ob ich wieder einen Vogel zu mir hole. Dann bekam ich meinen ersten Kanarie und heute haben wir 9 Vögel. Und sie sind alle topfit!!!! Toi,Toi,Toi!!!

L.G.
Nuli
 
Hallo,

sorry, dass ich mich erst so spät melde. Die gute Nachricht vorweg: Sparky lebt; es geht ihr einigermaßen. Die schlechte: Montag nachmittag geht es wieder in die Vogelklinik.

Ich habe die Vogelklinik leider telefonisch nicht erreichen können. Ich habe die Nr. von der allgemeinen telefonischen Sprechstunde bekommen und da war entweder immer besetzt oder zu den Nicht-Sprechzeiten immer ein Band ran.

Freitag fuhr ich dann hin. Der TA meinte, die Vitamin B-Spritzen, und AB hätten nur bewirkt, dass sich ihr Zustand nicht verschlimmert hat. Ich erwähnte das Bleiband. Sie bekam Calcium EDTA gespritzt und ich die Order, sie zu beobachten und mich Montag telefonisch zu melden um Sparkys Zustand zu besprechen. Ich bekam Lasix (ihre Lunge hatte rasselig geklungen), Frubiase und Metacam mit.

Auf dem Röntgenbild waren übrigens keine Metallablagerungen zu sehen und der TA hat bewusst keine Blutabnahme gemacht, da ihm die benötigte Menge bei ihrem momentanen Zustand zu groß war. Deswegen die Therapie "Mittel spritzen und beobachten".

Sparky sollte eigentlich von den anderen Vögeln getrennt werden. Als sie und Karlchen (der war zur moralischen Unterstützung auch die Zeit über in der Vogelklinik gewesen) vom Transportkäfig raus sollten - Sparky in den Krankenkäfig - büxte sie doch aus. Karlchen konnte sie so weiter betüdeln und die anderen Vögel lassen sie auch in Ruhe.

Gestern blieb sie von sich aus bis nachmittags im Käfig. Ihr Lieblingsplatz ist auf einer Tür (immer offen) neben einem Heizkörper, der bis fast an die Decke geht. Dort liegt oben drauf ein Tuch, da einige Vögel auch gerne auf dem Heizkörper sitzen. Das Tuch schüttel ich dann 1-2x die Woche aus und muss so nicht die ganze Heizung jedes Mal reinigen. Das Tuch ist tatsächlich ein alter Vorhang - mit eingenähtem Bleiband, wie ich gestern abend feststellte. Sparky knabberte nämlich dran. Das Band ist eingenäht und an einer Stelle waren kleine Löcher drin. Das Band an sich hat ja auch eine enge Stoffummantelung, die unbeschädigt zu sein scheint. Kann sie trotzdem Blei aufgenommen haben? Meine Vögel sind von morgens bis spät abends unterwegs und Sparky war bereits im November in der Vogelklinik gewesen, da sie irgendwie "platter" wirkte. Damals waren eine leicht vergrößerte Niere und Leber festgestellt worden.

Die typischen Vergiftungserscheinungen wie Erbrechen, Durchfall und/oder verfärbter Kot hat sie bisher allerdings nie gezeigt. Eine Sache noch: sie ist ein paar Mal abends so geflogen, als ob sie nicht richtig scharf sehen kann. Sie ist dann an den Wänden direkt entlang geflogen (nie direkt frontal gegen die Wand!), als ob sie die Wände nicht richtig genau sehen könnte. Das ist bisher im Dezember/Januar gewesen und ca. 3x geschehen; am nächsten Morgen ist sie dann aber immer absolut zielgenau geflogen. Ich hatte es deswegen damals auf die Kombo weisse Wände / nur Stehleuchte angeschaltet geschoben.

Der Vorhang ist gegen ein altes Handtuch ausgetauscht und die telefonische Sprechstunde werde ich gar nicht wahrnehmen, sondern fahre morgen mit Sparky nachmittags hin. Der TA hatte gesagt, dass bei einer Metallvergiftung Sparky wohl einige Male das Mittel gespritzt bekommen müsste. Weiß jemand, ob sie das Medikament täglich bekommt und dann wieder stationär aufgenommen werden müsste? Die Vogelklinik ist nämlich 150km von mir entfernt. Ich kann frühestens übernächste Woche noch mal Resturlaub abbauen und für Sparky wäre es vermutlich eine Tortur, jeden Tag die Strecke zu fahren.

@ Alfred: Die Schwamm-Methode hat keine Abfärbung ergeben; es handelt sich bei dem Käfig um einen Volieren/Ferplast:::238_239.html"]Ferplast[/URL] (6P oder so?). Der andere ist messingfarben.

@Mutzie: Holzleitern habe ich auch; die werde ich mal ganz schnell entsorgen. 8o

@ Nuli: :trost:

Vielen Dank für all die Infos. Sparky wirkt immer noch angeschlagen, sie wirkt aber nicht mehr ganz so lethargisch wie vor einer Woche. Wenn die Ursache jetzt definitiv bekannt ist (das hoffe ich doch), kann sie sich hoffentlich erholen.

Viele Grüße
Melanie
 
Es war wohl eher keine Bleivergiftung. :(

Sparky war ja in der Vogelklinik und wurde auf Bleivergiftung behandelt. Freitag holte ich sie und Karlchen (der war zur Unterstützung da) ab. Sie war noch ein wenig wackelig, hatte aber ein klein bisschen zugenommen (von 36,8 auf 38 ) und machte ansonsten einen relativ guten Eindruck.

Seit gestern nachmittag ist sie sehr wackelig, hat wenig gefressen und verdreht ab und an den Kopf - das hat sie noch nie gemacht. Ansonsten wirkt sie sehr platt. Das Komische ist aber, dass, wenn ich sie in die Hand nehme, Sparky sich mit einer Kraft wehrt, die so gar nicht auf Schwäche schliessen lässt. Fliegen tut sie aber nicht und auf einer Stange kann sie sich kaum halten. Sie ist jetzt in einem Krankenkäfig auf dem Boden untergebracht und darf, wenn ich hier bin,raus und auf dem "großen Käfig" sitzen.

Der Tierarzt meinte, dass es neben einer Bleivergiftung auch etwas anderes, wie z.B. ein Hirntumor, sein könnte. Die Untersuchungsmöglichkeiten seien aber inzwischen ausgeschöpft. Auf dem Röntgenbild hatte man nichts sehen können, ausser eine leicht vergrösserte Niere & Leber. Von einer Blutuntersuchung war er nicht angetan, da die benötigte Menge (0.05ml) bei Sparky schnell zum Kreislaufkollaps führen könnte. Auf Viren, Pilze, etc. war sie auch untersucht worden - ohne Befund. Sparky hatte neben dem EDTA auch Frubiase, Doxycyclin und Metacam erhalten. Ich habe Frubiase, Metacam und Lasix mit nach Hause bekommen.

Gegen die Bleivergiftung spricht nun, dass sich Sparkys Zustand nur ganz leicht in der Vogelklinik verbessert hat und die Ummantelung des Bleibandes keine Löcher hatte - dies war nur beim Vorhang der Fall und zwar dort, wo das Band eingenäht war.

Ich habe Sparky gestern abend neben den anderen Medikamenten einen Tropfen eines Vitamin B Präparates pur in den Schnabel gegeben. Ansonsten fällt mir als mögliche Ursache der Verschlechterung nur ein, dass sie vielleicht einen akuten Mineralienmangel hat, da das EDTA nicht nur Blei sondern auch andere Mineralien bindet. Ich habe zur Zeit kein Korvimin hier und könnte es höchstens Montag besorgen. Ich habe aber das Gefühl, dass ich sie eher einschläfern lassen muss.:(

Viele Grüsse
Melanie
 
Die kleine Maus macht mich wahnsinnig. Sie fängt jetzt wieder an zu fliegen und saß gerade bei ihrem Schwarm (5 weitere Wellies) und fing an, sich zu putzen. Als sie an der Bürtzeldrüse war, verlor sie das Gleichgewicht und flog zum Krankenkäfig. Ich habe sie zum großen Käfig rübergetragen, wo sie jetzt Kolbenhirse frisst. Mir ist aufgefallen, dass ihre Krallen relativ kühl waren. Den Kopf hat sie heute auch noch nicht verdreht.

Ich hatte mich schon damit abgefunden, sie morgen einschläfern zu lassen, bin aber jetzt völlig durcheinander. Schläfert man einen Vogel ein, der gegen was auch immer es ist, kämpft und den Lebenswillen noch nicht verloren hat?

Viele Grüsse
Melanie
 
Hallo Melanie,

für eine behandelte Bleivgiftung wäre es typisch, dass nochmal ein "Zusammenbruch" trotz anfänglicher Verbesserung des Zustandes, so ab den 9 bis 14.Tag, eintritt. Was ich bei der Behandlung von deinem Kleinen schwer vermisse, sind die INfusionen bzw Injektionen von RInger oder physiologischer Kochsalzlösung unter die Haut. Denn die ganzen Komplexbildner (ca-edta usw) müssen ja irgendwie raus aus dem Kleinen. Die Infusionen würden den ganzen Organismus "durchspülen" und so entgiften.
Ich persönlich finde auch, dass ein Vogel der sich putzt und frisst noch genug Lebenswille zeigt. Klar muss man auch die Spätschäden einer SChwermetallvergiftung abwägen (herzmuskel-Nieren-Leberschaden usw). Nach der Behandlung haben die Tiere oft eine Anämie (Mangel an roten Blutkörperchen) und oft Kalziummangel (da die Komplexbildner auch das abfangen). Ich denke man sollte hier dran denken und der Tierarzt die nötigen Medikamente substituieren.

alles Gute und Kopf hoch Luzy
 
Hallo Luzy,

vielen Dank für Deine Hinweise bezüglich Infusionen. Leider hatte Sparky gerade einen Krampfanfall, den sie nicht überlebt hat; die kleine Maus ist in meiner Hand gestorben :traurig:

Viele Grüße
Melanie
 
Thema: Vergiftungsmöglichkeiten in der Wohnung

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