Handaufzucht

Diskutiere Handaufzucht im Forum Vogelschutz im Bereich Allgemeine Foren - Hi, sicher stöhnt jetzt so mancher auf, weil dieses Thema schon seeehr breit getreten wurde... :p Und eigentlich dachte ich, die Sache...
K

Katzen-Oma

Guest
Hi,


sicher stöhnt jetzt so mancher auf, weil dieses Thema schon seeehr breit getreten wurde... :p

Und eigentlich dachte ich, die Sache ist klar -für mich wenigstens:

Handaufzucht ist grundsätzlich abzulehnen, es sei denn, es besteht dringende Notwendigkeit, weil z.B. die Eltern nicht füttern können oder wollen!

BASTA!!! 0l 0l 0l

Deshalb sind mir auch sämtliche Anzeigen sauer aufgestoßen, in denen handaufgezogene Vögel -womöglich noch in größerem Stil (sieht dann ja wohl eher nicht nach "Not" aus!)- angeboten werden, und ich hab sie dem Chef gemeldet.

Sie wurden aber nicht gelöscht -bisher zumindest! :(
Das hat mich denn doch etwas verwirrt... :?
Sollte ich das Ganze nochmal überdenken?

Zunächst hab ich mal zur Sicherheit einen der Anbieter angeschrieben (könnt ihm ja Unrecht tun, und es sind doch "Notaufzuchten", die er verkaufen will).

Er hat mir folgendes zurückgeschrieben:

>> Handaufzuchten v Papageien mach ich seit ca 15 Jahren
Unterschiede gibts nur in dem das sie eben zahm sind und an Menschen GEWOHNT nicht geprägt wie bei Einzelaufzuchten
vom ersten Tag an,das ich für nicht richtig halte.
Wenn sie erst mit 4 Wochen weggenommen werden ist die Vorprägezeit vorbei.
Wenn sie dann zusammen mit den Geschwistern aufwachsen,ist alles Ok.
Wenn man sich dann nicht viel mit ihnen beschäftig verwildern sie wieder und es besteht kein Unterschied im Vergleich zu
Elternaufzuchten. <<


Mmh???!!! :~

Darüber hab ich -ehrlich gesagt- noch nicht nachgedacht...

Isses wirklich okay, wenn ma`n s so macht, wie oben beschrieben? :? :~ :?

Was meint Ihr?


Liebe Grüße

Vogel-Mami
 
Tja !!!

In gewisser Weise hat der Mensch Recht.
Ich hatte auch schon einige Notaufzuchten, bevor ich mich entschloß garnicht mehr zu züchten. Einige davon sind immer noch hier, weil ich den Anspruch habe, daß diese zahmen Vögelchen in einem mindestens kleineren Schwarm leben sollten, damit sie sich nicht auf den Menschen fixieren. Genau das ist nämlich das Problem ! Gäbe ich solche Handaufzuchten einzeln ab bzw. nicht zu schon vorhandenen Artgenossen, so gebe ich ihn in Isolation und eine Fehlprägung ist zu 99 % sicher.

Und da stellt sich natürlich die Frage : Achten diese Leute bei der Vermittlung ihrer HZ darauf ? Ist dann die HZ überhaupt notwendig, denn es ist schwierig ein Zuhause zu finden, wo solche Vögel Vögel sein dürfen.

Meine Meinung : Nein ! Absichtliche HZ werden gemacht, um die Vögel besser an den "Mann/Frau" zu bringen und es spielt in erster Linie eine Rolle wer bereit ist den Preis dafür zu zahlen und nicht, ob die Haltungsbedingungen entsprechend sind, denn jeder Halter, der einen Vogel sucht und darauf bedacht ist diesen so artgerecht wie möglich zu halten, wird versuchen einen handaufgezogenen Vogel zu resozialiseren. Wozu sollte er sich da eine teure, superzahme HZ kaufen ?

viele Grüße

Bell
 
Hallo Bell,

denn jeder Halter, der einen Vogel sucht und darauf bedacht ist diesen so artgerecht wie möglich zu halten, wird versuchen einen handaufgezogenen Vogel zu resozialiseren. Wozu sollte er sich da eine teure, superzahme HZ kaufen ?

Das ist eine gute Frage.

Ich selber habe auch damit angefangen, obwohl von Anfang an für mich feststand diese Handaufzucht schnellstmöglicht mit einem Partner zu vergesellschaften bzw. zu verpaaren.

Der ausschlaggebene Grund war nicht unbedingt das absolute handzahme, sondern eher der Mangel an Möglichkeit in meiner Gegend eine Nachzucht vom Züchter zu bekommen, die preislich unter der einer HZ lag.

Also lag es naheliegend eine HZ zu erwerben. Erst einmal ohne Partner, da auch hier der Mangel an Angebot vorlag.
Obwohl ich nun im Nachhinein und mit mehr Erfahrung diesbezüglich nie wieder mit einer HZ anfangen würde.

Weiterhin würde ich auch sagen, das eine HZ bzw. der Erwerb dieser nur vertretbar ist, sofern eine Notwendigkeit darin besteht diese mit der Hand aufziehen zu müssen, sie aber wie Du schon sagst zumindest zu einem Partnervogel kommen oder zu zweit abgegeben werden.



Wenn sie erst mit 4 Wochen weggenommen werden ist die Vorprägezeit vorbei.
Wenn sie dann zusammen mit den Geschwistern aufwachsen,ist alles Ok.
Wenn man sich dann nicht viel mit ihnen beschäftig verwildern sie wieder und es besteht kein Unterschied im Vergleich zu
Elternaufzuchten. <<

Und was ist mit der Hauptprägezeit?? Meines Erachtens liegt diese Prägephase (9-12.Lebenswoche) beim Vogel ähnlich wie bei anderen Tieren wie z.B. Hund, Katze etc.

Von daher kann ich dem nicht zustimmen.


Und der Ausspruch wenn man sich nicht viel mit Ihnen beschäftigt, dann verwildern sie.

Auch in Einzelhaltung ??? (Vorerst zumindest.) Denn darum geht es ja in den meisten Fällen.

Da verwildert eine HZ nicht, sondern entwickelt leichte bis mittelschwere psychische Störungen.

In Schwarmhaltung wird eine HZ auch nicht verwildern. Es sei denn sie erhält menschlichen Bezug aufs äußerste Minimum beschränkt. Aber auch das ist kein Vergleich zu einem Wildfang oder einer Naturbrut.

Ich habe meine am Anfang erwähnte HZ mit einem halben Jahr mit einem extrem verhaltensgestörtem Wildfang erfolgreich verpaart.

Beide Vögel haben von dieser Kombination im Großen und Ganzem sehr viel profitiert. Der WF in Bezug auf Menschenkontakt und HZ in Bezug auf soziales Verhalten und der übermäßigen Menschenkontaktsuche.
Ebenso wie in der heutigen Schwarmhaltung, die ich praktiziere.
Trotzdem ist und bleibt die HZ in gewissen Dingen ein Sensibelchen, das im Ernstfall seine Federn abbeißt.

Ob die HZ sich im Laufe der Jahre vom Wesen her noch festigt und diese intervallmäßige Federbeißerei noch sein läßt, ist heute noch nicht vorauszusehen.

Meine HZ ist übrigens auch erst ab der 4.Lebenswoche (mit Geschwistern) per Hand aufgezogen worden. Trotzdem fehlt ihr meiner Meinung nach etwas was Naturbruten eben haben, welche bis zur 12-14. Lebenswoche bei ihren Eltern bleiben dürfen und erst dann mit dem Menschen in Kontakt treten.

Im Grunde sehe ich bei den meisten HZ nur die Notwendigkeit das ein Züchter letztendlich mehr Profit erzielen kann, als wenn er auf weniger bis gar nicht zahmen Vögeln sitzen bleiben muß, weil nur wenige Menschen sich die Mühe machen wollen, den o. die Vögel langsam zahm werden zu lassen.

Und die Nachfrage nach superzahmen handaufgezogenen Vögeln ist doch nach wie vor sehr groß.

Solange diese Nachfrage besteht, wird ein Züchter der sich nicht wie Du Bell darüber Gedanken macht wie und wo seine Vögel landen, weiterhin handaufgezogene Vögel großziehen und verkaufen, auch wenn gar keine Notwendigkeit bestand.
 
Und notwendig sind HZ wirklich nicht !!!! Es sei denn, man will tatsächlich einen absoluten Schmusevogel. Das aber ist wider ihrer Natur, wie ich meine, und birgt das Risiko sie nicht mehr artgleich verpaaren zu können.

Mein Beweis ? Meine Graue Dolly :)

Jahrgang 95´, Naturbrut, Import aus den USA, Zuchttier aus großer Zuchtanlage.

Sie war so ängstlich, daß sie nur in einem geschlossenen Kasten transportiert werden konnte und mich anknurrte, wenn ich zu nah kam.

Nach jetzt nicht ganz 4 Monaten frißt sie aus der Hand :) !

Was will ich mehr, als einen Vogel der nicht panikartig vor mit flüchtet ???

viele Grüße

Bell
 
Stimmt

Was will ich mehr, als einen Vogel der nicht panikartig vor mit flüchtet ???

Hallo Bell,

derselben Meinung bin ich auch.
Ebenso was das Angreifen betrifft.
Egal aus welchen Gründen der Vogel es tut.

Aber leider genügt das den wenigsten Menschen nicht.

Das weißt Du genauso gut wie ich.

Und deshalb wird es weiterhin handaufgezogene Vögel geben.

Mit Notwendigkeit der HZ meine ich den Grund aus welchem Du auch Deine Küken per Hand großgezogen hast.
Nicht das wir uns mißverstehen.;)

Es sei denn, man will tatsächlich einen absoluten Schmusevogel.

In der Regel bleiben diese aber nur Schmusevögel bis sie in das brutlustige Alter eintreten. Manchmal schon vorher.

Sicher gibt es da Ausnahmen. Aber die sind wohl kaum der Rede wert.


Das aber ist wider ihrer Natur, wie ich meine, und birgt das Risiko sie nicht mehr artgleich verpaaren zu können.

Sicher und das häufiger als Einem lieb ist.
Woran vielfach aber auch der Mensch selber Schuld ist, da er zwar dem Gewissen gehorchend seinem Vogel einem Partner bescheren möchte, aber auf den engen Kontakt, die Zahmheit mit dem Tier grundsätzlich nicht verzichten möchte.

Das er dem Tier damit absolut keinen Gefallen tut merkt er entweder gar nicht oder sehr spät, was zur Folge hat, das der vermeintliche Partner wieder abgegeben wird weil sie sich (angeblich) nicht verstehen oder gar Beide.

Bisher habe ich alle bis auf eine (nun knapp 3-jährige Graue und 1 WH-Kakadu) Handaufzuchten erfolgreich verpaaren können. Trotz jahrelanger Einzelhaltung.

Ich habe mich aber auch als Mensch soweit zurückgezogen, das es zwar Streicheinheiten gibt, die aber aufs Minimum beschränkt.

Bei manchen Vögeln hatte ich Anfangs ein arg schlechtes Gewissen, weil ich das Gefühl hatte, sie sind in ein tiefes seelisches Loch gefallen.

Auf anderer Seite wäre es nicht besser geworden, wenn ich da weiter gemacht hätte wo der Vorbesitzer aufgehört hat.

Und der Erfolg war, das die Vögel sich trotzdem ihrer Artgenossen angeschlossen haben oder zumindest soweit in Gesellschaft klarkommen, das der Mensch weitgehend überflüssig wurde.

Was nun auch ein weiterer Aspekt gegen eine HZ spricht, ist der Eintritt in die Geschlechtsreife und die damit verbundene Nachzucht von Jungen. Ich meine gerade weil den HZ eine wichtige Zeit der Prägung durch die Eltern fehlt, das diese mitunter Schwierigkeiten mit ihrer eigenen Nachbrut haben, wo dann wieder der Mensch eingreifen muß.

Die wenigsten Züchter haben HZ als Zuchtpaare. Und warum?? Weil es entweder gar nicht erst zu Nachbruten kommt oder die Elterntiere nicht dazu fähig sind ihre Jungen richtig großzuziehen.

Und das Alles weil ihnen da eine wichtige Form des Lernens vom Menschen genommen wurde.

Das Ende vom Lied auch diese Jungen werden mit der Hand großgezogen. Und letztendlich fehlt ihnen mehr als ihren Eltern.

Ich gehe nun nicht davon aus das jeder Vogelhalter bewußt züchtet wenn er ein Paar Vögel hält.
Habe nur weiter ausgeholt, was eintritt oder auch nicht wenn es die Situation gegeben ist.

Sicher gibt es auch hier Ausnahmen. aber mit Sicherheit nicht viel.
 
einige Anmerkungen....

Hallo zusammen,

aus verschiedenen Gründen, deren Listung den Rahmen dieses Beitrages sprengen würde, hält sich meine Motivation zum Thema "Handaufzucht" zu posten (mittlerweile) doch sehr in Grenzen.
Trotzdem möchte ich Euch nachfolgende Überlegungen (die sich mit der "rein rechtlichen Seite" befassen) nicht vorenthalten.


In keiner europäischen oder deutschen Rechtsvorschrift sind Einschränkungen oder Regelungen hinsichtlich der Durchführung von Handaufzuchten definiert. Um Nachzuchten von Psittaciden legal durchführen zu können, ist - unabhängig von der Aufzuchtmethode - eine Genehmigung gemäß § 17 g des Tierseuchengesetzes in der Fassung vom 20.12.1995 in Verbindung mit den jeweils geltenden länderspezifischen Ausführungsgesetzen ausreichend, um den rechtlichen Vorgaben zu genügen. Im Rahmen des Genehmigungsverfahrens wird in der Regel eine Überprüfung der Haltungsbedingungen und eine "Prüfung der Sachkunde" - die sich allerdings zumeist auf das Abfragen von Mindestkenntnissen über die Psittacose und die diesbezügliche Meldepflicht beschränkt - durch den zuständigen Kreisveterinär durchgeführt. Weiter reichende Kenntnisse - insbesondere auch bezüglich Zucht und Aufzucht - werden nicht vorausgesetzt.

Wer mit den Schwierigkeiten der Methode "Handaufzucht" (Einhaltung der Fütterungsintervalle, richtige Futterzusammensetzung, zu beachtende physiognomische Gegebenheiten, mögliche Über- oder Unterfütterung, mögliche Kropf- und sonstige Verletzungen) vertraut ist, wird mir darin zustimmen, dass o.g. Genehmigungsverfahren hinsichtlich Zucht und Aufzucht (insbesondere "Handaufzucht") keinerlei Gewähr für eine gebotene sachkundige Ausführung bieten kann.

Ist eine gewerbsmäßige Zucht beabsichtigt, bedarf es zusätzlich einer Genehmigung gemäß § 11 (1), 3. und (2) des Tierschutzgesetzes in der Fassung vom 29.05.1998. Die inhaltlichen Vorgaben entsprechen weitestgehend denjenigen des § 17 g des Tierseuchengesetzes.


Ob überhaupt, inwieweit und unter welchen Voraussetzungen die Regelungen des § 3 Nr. 9 und 10 des Tierschutzgesetzes (TSG) in der Neufassung vom 25.05.1998, die es untersagen, einem Tier unter Zwang Futter einzuverleiben, wenn hierfür kein gesundheitliches Erfordernis vorliegt oder die Futterverabreichung zu erheblichen Schmerzen, Leiden oder Schäden führt, auf die Durchführung von Handaufzuchten anwendbar sind (sein könnten), müsste ggf. durch ein Musterverfahren geklärt werden. Hierbei dürfte vor allem strittig sein, ob es sich bei der Fütterung von Nestlingen mit Kropfsonde oder sonstigen Hilfsmitteln um eine Zwangsfütterung im rechtlichen Sinne handelt. Des weiteren müsste eine Differenzierung dahingehend erfolgen, ob und in welchen Fällen (tier)gesundheitliche Gründe eine Handaufzucht mit künstlicher Futterzuführung erforderlich machen. Unseres Erachtens sind gesundheitliche Gründe nur dann gegeben, wenn es sich um eine aus Notsituationen (z.B. Nichtfütterung der Nestlinge durch die Elterntiere) resultierende Entnahme der Nestlinge zwecks künstlicher Weiteraufzucht handelt.

Das von der Sachverständigengruppe des Referates Tierschutz beim Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten erarbeitete Gutachten über "Mindestanforderungen an die Haltung von Papageien" vom 10.01.1995, welches allerdings nur empfehlenden Charakter und keine Rechtsverbindlichkeit besitzt, weist darauf hin, dass Jungvögel so aufgezogen werden sollen, dass sie artgeprägt sind. Zumindest bei isolierten Handaufzuchten wird diesem Kriterium nicht entsprochen.


Wer weitere Informationen zu diesem Thema von mir haben möchte - kurze PN mit Mail-Adresse genügt.
Liebe Grüße
Volker
 
Hallo Volker,

das hört sich zwar gut und einleuchtend an, aber besitzt jeder Züchter (ist ja wohl der überwiegende Teil) der HZ's praktiziert so eine Genehmigung??


Muß ehrlich gestehen, ich wußte bisher nicht das dafür eine Genehmigung notwendig ist:s
Aber man lernt ja bekanntlich nie aus.;)

Und was ist mit Jenen die Vögel ab Ei großziehen??
Wo liegt darin eine Notwendigkeit, selbst wenn sie mit Artgenossen großgezogen werden?

Diese Gesetze sind zwar schön und gut, aber werden sie auch grundsätzlich in die Praxis umgesetzt??
Ich meine: Nein!
 
Das wäre mir auch neu

Vielleicht aber nur falsch verstanden ?

Meine Genehmigung bezieht sich auf Papageien und Sittiche. Haltung, Zucht und Handel mit diesen.

Unter gewerbsmäßigem Handel verstehe ich allerdings etwas anderes.

viele Grüße

Bell
 
das iss so...

grundsätzlich wird (da habt Ihr mich wohl mißverstanden) genehmigungsrechtlich keine Unterscheidung zwischen verschiedenen Aufzuchtmethoden getroffen. Vereinfacht: Die Genehmigung gilt für Naturbruten wie für Handaufzuchten.

An sog. "gewerbliche Züchter/innen" werden tatsächlich erweiterte (genehmigungsrechtliche) Anforderungen gestellt.
Mit "gewerblichen Züchter/innen" sind allerdings nicht solche Züchter/innen gemeint, für welche die Zucht "nur" einen sog. "Nebenerwerb" darstellt.

Ich wollte aber mit meinem Beitrag eher darauf hinweisen, dass
a) die Anforderungen das Papier nicht wert sind, auf dem sie stehen, und
b) hören, wie ihr den Begriff "Zwangsfütterung" definiert.

Liebe Grüße
Volker
 
Ohhhh :)

Von Zwangsfütterung kann nicht die Rede sein :D
Sobald die Kleinen richtig laufen können hüpfen sie einem fast entgegen, um zuerst dran zu sein und vorher kriegen sie halt einen Hals, so lang wie bei einer Giraffe :D

Allerdings habe ich immer mit der Spritze gefüttert und niemals mit der Kropfsonde. Das ist auch ziemlich unnatürlich und man würde nicht merken, wann die Küken wirklich satt sind, denke ich.

viele Grüße

Bell
 
Ganz besondere Vögel!

Hi,


vielen Dank für Eure Kommentare.
Sie haben mir geholfen, wieder ganz klar zu sehen!

Nachdem ich mich leider durch die Aussagen des (Handauf-)Züchters kurzfristig doch etwas habe irritieren lassen... *schäääm*

Was haltet Ihr denn von dieser Anzeige:

>> Seltenheit: Nymphensittiche Handaufzucht superzahm kommen auf die Hand. aus sorgfältiger Aufzucht in ca 8 Tagen abzugeben.Preis Euro 80,00 Sie können sich schon einen der tollen Vögel reservieren <<

Is seit mehreren Wochen hier im Vogelnetzwerk geschaltet... 8(

Sorry, aber mir kommt`s da hoch! *würg* :k

Wenn ich nur dran denke, ich würde die Kleinen einfach -NUR AUS PROFITGIER!!!- ihren so gewissenhaft, liebevoll und treu sorgenden Eltern entreißen... 8o

Stellt Euch doch bloß mal diese entsetzten Äuglein vor!
Die versteh`n doch plötzlich die Welt nicht mehr!!!

Und dann tagelang der traurigstumme Vorwurf in den süßen Gesichtchen:
>> Wo sind meine Babys?! Warum hast Du mir meine Liebsten genommen?! <<

Und bei den Kleinen:
>> Wo is meine Mama?! Warum hat mich mein Papa verlassen?! Haben die mich denn nicht mehr lieb?!<<

Mir würd`s echt das Herz brechen!!!

Das is jetzt aber nur die emotionale Seite...

Wenn ich erst an die -LEBENSLANGEN!!! -Folgen denke...!!!

Ich schätze mal, das is nie wieder gutzumachen, allenfalls bei sehr guter, vor allem natürlich ARTGERECHTER, Haltung etwas zu mildern...

Aber ob jemand, der bewußt einen handaufgezogenen Vogel sucht, so viel Wert darauf legt, diesen seiner Art gemäß zu halten, wag ich eigentlich zu bezweifeln... :k

Achmann, es sollte einfach verboten werden!!!0l

Oder isses das nicht sogar?!

Jedenfalls würde ich "die Regelungen des § 3 Nr. 9 und 10 des Tierschutzgesetzes (TSG) in der Neufassung vom 25.05.1998", von der Du geschrieben hast, Volker, so verstehen!
Ich denke, das kann auf jeden Fall auf "Handaufzuchten" angewendet werden!

Aber wo kein Kläger, da kein Richter; man müßte wohl solche Züchter anzeigen, damit sich was tut...

Dazu fehlt mir aber -im Moment zumindest noch- leider der Mut... *schäm*


Traurigzornige Grüße

Vogel-Mami
 
Ich denke nicht, daß es demjenigen darauf ankommt, die Vögel in einigermaßen "artgerechte" Haltung abzugeben, denn dann würde es dort stehen. Ganz im Gegenteil steht dort

"Reservieren Sie sich EINEN dieser tollen Vögel"

Das sagt schon alles ! Nix von Partnervogel, nix von Volierenhaltung etc. ....

Wird so ein "superzahmes" Vögelchen in dem Alter, wo es gerade futterfest ist, in Einzelhaltung gegeben, erleidet es schlimme Verhaltensstörungen, die nur schwer bis garnicht wieder zu korrigieren sind.

Diese Vögel sind meist ihr Leben lang dazu verdammt auf irgendeine Art und Weise zu leiden und das nur zum Spaß der Halter.

viele Grüße

Bell
 
Hallo zusammen !


Das hab ich zwar schonmal im Krankheits-Forum geschrieben, aber dort hat sich leider keiner dazu geäußert....


" Hab mal irgendwo gelesen, dass handaufgezogene Vögel generell kranheitsanfälliger sind und angeblich sogar nicht so eine hohe Lebenserwartung hätten wie Naturbruten .... ???

U.a. wurde als Ursache genannt, dass bei Naturbruten die Jungen beim Füttern durch die Eltern ganz spezielle Darmbakterien übertragen bekommen, die sehr wichtig für die Entwicklung und Gesundheit der Küken seien....
diese "positiven" Bakterien würden den Handaufzuchten fehlen.

Habt Ihr schon mal was davon gehört, v.a., dass HZ allgemein nicht so alt werden wie Naturbruten ???? "




Viele Grüße,


Sandra
 
Hallo,


nochmal so `ne Anzeige, wo sich mir der Magen umdreht und ich gewaltig mit den Tränen kämpfen muß... :( :k


Kategorie: Wellensittiche
Anzeigenart: Biete
Datum: 05.04.2003 19:23
Anzeige: Habe zur Zeit frisch geschlüpfte Wellis von mehreren Paaren.
Bei Interesse nehme ich welche aus dem Nest und ziehe sie von Hand auf .
Sie werden dann sehr zahm.


Und das hier im Vogelnetzwerk!!! 8o

Ich hab diese und ähnliche Anzeigen z.T. schon mehrmals gemeldet, aber sie sind immer noch da... 0l

Ich kapier das einfach ned! 0l 0l 0l

Haltete ihr das echt für okay?! :? 8o :?


Traurig-zornige Grüße

Vogel-Mami
 
Hallo Vogel - Mami,

ich habe lange gewartet, aber jetzt muß ich mich auch mal äußern.

Mich würde mal interessieren, was du für Vögel hälst bzw. züchtest, da du so über andere herziehst, die Handaufzuchten anbieten. Bei deinem Profil ist ja garnichts ausgefüllt. Auch ich biete Handaufzuchten an, die ich mit 4-6 Wochen aus dem Nest nehme. Da du aber anscheinend überhaupt keine Ahnung von Zucht bzw. Handaufzucht hast, würde ich mir meine Kommentare sparen. Wenn ich solche Komentare lese: Handaufzuchten sind krankheitsanfälliger, lassen sich nicht verpaaren,... frage ich mich immer, wer hat sowas festgestellt und hat dafür Beweise. Ich kann wohl das Gegenteil beweisen.
 
Hallo Joachim,


Original geschrieben von Feezlez
Hallo Vogel - Mami,

...Mich würde mal interessieren, was du für Vögel hälst bzw. züchtest,...
Da du aber anscheinend überhaupt keine Ahnung von Zucht bzw. Handaufzucht hast,...


Stimmt, von Handaufzucht hab ich wirklich keine Ahnung!
Zum Glück haben meine "Eltern" bisher immer zuverlässig gefüttert!
Und da das der einzig legitime Grund für mich ist, hier in die Natur einzugreifen, hab ich tatsächlich noch nicht von Hand aufziehen MÜSSEN!

Daß ich aber ansonsten von Zucht keine Ahnung hab, ist eine ganz schön unverschämte Behauptung (bloß weil in meinem Profil -noch- nichts ausgefüllt is *kopfschüttel*)! 8(
Bei mir sind schon etliche kleine Geierlein aufgewachsen, allerdings eben auf "natürliche Weise"!

Wenn ich solche Komentare lese: Handaufzuchten sind krankheitsanfälliger, lassen sich nicht verpaaren,... frage ich mich immer, wer hat sowas festgestellt und hat dafür Beweise.
Hä?! In meinen posts findest Du weder den einen noch den anderen Satz; was greifst Du also mich dafür an?! :?
Allerdings kann ich mir das sehr gut vorstellen mit der höheren Krankheitsanfälligkeit!
Die "künstlich" hergestellte Nahrung kann niemals die Qualität derjenigen aus dem Kropf erreichen (sowie adaptierte Säuglingsmilch immer nur ein notdürftiger Ersatz für Muttermilch ist!); d.h. es fehlen auf jeden Fall ganz bestimmte, u.a. auch für die Gesundheit wichtige Stoffe!
Und daß Handaufzuchten sich NICHT verpaaren lassen, hat -glaub ich- keiner behauptet; daß es aber sehr oft -oder immer?!- große Schwierigkeiten gibt, sie überhaupt zu vergesellschaften, zeigen leider viele Erfahrungsberichte!

Ich kann wohl das Gegenteil beweisen.
Da bin ich aber gespannt! :p

Nichtsdestotrotz kann ich persönlich -und ich weiß, auch viele andere!- keinen Grund für eine Handaufzucht erkennen, der ZUM WOHL DES VOGELS wäre!!! 8(


Gruß

Vogel-Mami
 
Hallo Vogel-Mami,

eine Antwort hast du auf meine Fragen nicht gegeben. (Welche Vögel hälst du,...). Denn es ist ja wohl ein Unterschied, bei was für Vogelarten ich Handaufzucht betreibe.

Handaufzuchten mache ich nur bei Papageien.

Ich kann dir meinen ursprünglichen Grund für den Beginn mit Handaufzuchten nennen.
Mir wurden in den letzten Jahren vermehrt Vögel angeboten, mit denen die Halter nicht mehr zurecht kamen. Sie wurden "billig" als Jungvögel, sei es als Wildfänge oder als Naturbruten gekauft und dann wurden die unerfahren Vogelhalter nicht mit Ihnen fertig, weil sie nicht zahm werden und beißen. Nach kurzer Zeit werden sie dann abgeschoben.
Ich kann für die Wohnungshaltung den Leuten keine "wilden" Vögel anbieten, die schreien, beißen und vor Angst flattern, dann verlieren sie bald die Geduld und geben die Vögel wieder ab.

Handaufzuchten ab Ei oder bei Sittichen, Exoten,.. lehne ich ab.
 
Kann ich nicht ganz nachvollziehen

Ich kann für die Wohnungshaltung den Leuten keine "wilden" Vögel anbieten, die schreien, beißen und vor Angst flattern, dann verlieren sie bald die Geduld und geben die Vögel wieder ab.

Hallo Joachim,

so ganz kann ich dem aber nicht zustimmen was Du da sagst bzw. schreibst.

Naturbruten müssen nicht wild sein.

Worin liegt das Problem, die Vogeljungen soweit von ihren Eltern großziehen zu lassen und wenn sie flügge geworden sind, das Du sie an den Menschen gewöhnst, und dann eben nicht mit 12 Wochen sondern vielleicht erst mit 16/ 20 Wochen abgibst???

Gerade wenn die Vögel noch so jung sind, lernen sie sehr schnell das der Mensch ihnen nicht unbedingt etwas Böses tun möchte.

Leider liegt es in der Vielzahl der Menschen so, das sie zu ungeduldig sind und gleich einen superzahmen und möglichst sprechenden Papagei haben wollen.

Aber warum dies fördern und das so Handaufzuchten gerechtfertigt werden.

Eben diese HZ werden dann wieder abgegeben, weil ihnen oft das robuste Wesen fehlt und Psychosen auftreten, was Naturbruten aber besitzen.

Ich will damit nicht sagen, das psychische Störungen bei Naturbruten nicht ausgeschlossen sind.
Aber ich bin trotzdem der Meinung, diese Vögel sind vom Wesen her robuster.


Und wenn Du als Züchter (andere auch) gar keine HZ mehr anbieten, dann besteht auch keine Nachfrage.
Die Jungtiere sitzen halt etwas länger beim Züchter.
Wo ist das Problem??

Und was ganz wichtig ist:

Es wird hier immer von den Jungtieren gesprochen.

Was ist mit den Elterntieren???

Auch diese brauchen eine "abgeschlossene" Nachbrut.

Das beinhaltet nicht das Eierlegen, das Schlüpfen der Junge und ein paar Wochen großziehen und dann Schluß!

Sondern auch das Flügge werden ihrer Nachbrut.

Man sollte sich auch darüber mal Gedanken machen, was in den Eltern vorgeht, wenn Ihnen die Jungen weggenommen werden.

Es wird hier immer plädiert unbefruchtete Eier den Vögeln nicht wegzunehmen, damit dies nicht einen gestörten Eierlegerythmus hervoruft.

Was ist aber mit dem abrupten Entfernen der Jungvögel??

Sicher wird nicht gleiche ine Folgeerscheinung auftreten, aber mit Sicherheit im Laufe der Zeit. Nämlich das dieses Paar grundsätzlich nicht mehr fähig sein wird ein Nachbrut bis zum Ende großzuziehen.

Ich spreche dies bewußt an, da jeder Züchter vielleicht mal in die Verlegenheit kommt und nicht die Zeit für die HZ hat.

Was ist dann??

Dann kommt der Kreislauf wieder in Gang der aussagt die Jungen mußten mit der Hand aufgezogen werden, da die Elterntiere es nicht konnten bzw. nicht fähig dazu waren.

Ich schließe mich daher der Meinung von "Katzen-Oma" an, das im Grunde die Vielzahl der HZ nicht notwendig und in keinster Weise gerechtfertigt sind.
 
Es hat keinen Sinn, darüber zu diskutieren. Es gibt Themen, da hat jeder seine eigenen Ansichten und da sollte er auch zu stehen. (Vogelschauen, -Börsen, Vogelzucht, Futter,...) Aber mich stört, daß (obwohl man teilweise keine Ahnung hat oder Zuhause 2 Wellensittiche hält und will mitreden) hier über andere verurteilt und sie sogar abgefertigt werden, weil sie zu Ihrer Zuchtart stehen.

Es gibt genug Untersuchungen für jedes Thema, egal ob Pro oder Contra, ich muß mir nur das passende raussuchen.

Und dann solche Sprüche: "Und wenn Du als Züchter (andere auch) gar keine HZ mehr anbieten, dann besteht auch keine Nachfrage.
Die Jungtiere sitzen halt etwas länger beim Züchter.
Wo ist das Problem?? "

Wir können ja mal Handzettel unter den Züchtern verteilen (natürlich auch in den Nachbarländern), damit alle Bescheid wissen .

Und Ende.
 
Das ist mir jetzt aber doch zu oberflächlich...

Hallo Joachim,

eine erhöhte Krankheitsanfälligkeit (insbesondere für Infektionskrankheiten) ist bei handaufgezogenen Psittaciden sehr wohl (und sehr sorgfältig) dokumentiert. Dies hängt unter anderem mit einer Supression des Immunsystems zusammen, die als kausaler Faktor hierfür (mehrfach) dokumentiert ist. So kommt es in Handaufzuchtbeständen (vgl. u.a. auch Gylstorff und Grimm) vermehrt zu Polyomo-Infektionen. Ganz abgesehen von den hormonellen Auswirkungen einer Wegnahme der Jungvögel (bei diesen selbst) und bei den Elterntieren. Auch hierzu gibt es entsprechende Arbeiten (u.a. von Eva Milessi / Uni Wien > nachzulesen in Science goes public). Durch nichtinvasive Methoden wurde eine Erhöhung des Corticosteroid-Levels nachgewiesen. Diese Hormone wirken unbestritten als Stressoren und tragen ebenfalls zu einer Schwächung des Immunsystems bei. Mir drängt sich denn doch der Eindruck auf, dass Deine Informationen wg. Risiken der Handaufzucht nicht sehr umfassend sind. Übrigens: Am Institut für Geflügelkrankheiten der FU Berlin könntest Du erfahren, dass dort ständig HZ-Vögel in Behandlung sind.
Das Fatale ist oft, dass Primär- und Folgeerkrankungen oft erst mit einem zeitlichen Versatz auftreten; d.h. vielfach eine ursächliche Zurückführung auf die Aufzuchtmethode unterbleibt.

Liebe Grüße
Volker

Anmerkung: Literaturverweise kann ich gerne per Mail nachreichen. PN genügt.

Noch ne Anmerkung: Unser Venezuela-Nachwuchs (naturorientierte Brut) ist so "wild", dass die Jungvögel problemlos Futter aus der Hand nehmen und eher schon etwas zu sehr zutraulich sind.
 
Thema: Handaufzucht

Ähnliche Themen

K
Antworten
54
Aufrufe
1.572
Sam & Zora
Sam & Zora
Lysann
Antworten
26
Aufrufe
720
Lysann
Lysann
G
Antworten
4
Aufrufe
285
owl
Martina123
Antworten
47
Aufrufe
2.451
Sammyspapa
Sammyspapa
R
Antworten
6
Aufrufe
866
Karin G.
Karin G.
Zurück
Oben