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ClaudiaE
Guest
Hallo zusammen,
seit Anfang 11/04 haben wir 1 Goldscheitelsittichmännchen (Muck, 1 1/2 Jahre) und 1 Sonnensittichweibchen (Nelly, 10 Monate). Beide stammen vom Loro Parque (Teneriffa). Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube dort werden die Tiere mit einer Mischung aus Naturbrut und Handaufzucht aufgezogen. In der Zoohandlung haben sie uns gesagt, dass die beiden von Anfang an zusammengesessen sind (zum Zeitpunkt unseres Kaufs hatten sie dort 3 Sonnensittiche und den einen Goldscheitelsittich und alle wären 7 Wochen vorher vom Loro Parque gekommen). Soweit die Vorgeschichte.
Seitdem die beiden bei uns sind gibt's folgende Entwicklung:
Nelly ist von Beginn an auf mich fixiert. Sobald ich den Raum verlasse, fängt sie an, nach mir zu rufen und wird richtig heftig, wenn ich mich nicht zügig melde. Das hat sich mittlerweile zwar etwas gebessert, aber nicht viel. Sie fliegt mich auch sofort an, wenn ich im Raum bin. Putzt meine Haare, Augenbrauen, Wimpern und will "schnäbeln". Wenn ich sie mit der Hand wegschieben will, fängt sie an zu "fauchen" (anders kann ich den Ton nicht beschreiben) und kneift auch heftig zu. Ich habe eh den Eindruck, dass sie einen ziemlich ausgeprägten Dickkopf hat und sich immer nimmt, was sie will - auch gegenüber Muck. Z.Z. haben wir ein neues Spiel: ich nehme ein kleines Stöckchen oder ersatzweise meine Finger (ist manchmal allerdings etwas schmerzhaft - aber man gewöhnt sich ja an vieles;-)) sie hängt sich mit dem Schnabel dran und zieht die Füße hoch, dann kann ich sie auf den Rücken legen und manchmal auch den Bauch kraulen während sie mit dem Stöckchen bzw. meinem Finger (autsch) beschäftigt ist. Dabei schiebt sie sich auf dem Rücken liegend mein Hosenbein entlang. Wenn sie nicht mehr will, dreht sie sich strampelnd um und setzt sich genüßlich am Stöckchen nagend auf mein Knie. Sie fliegt auch meinen Freund an, aber i.d.R. nur wenn er etwas Leckeres hat, dass sie interessiert. Wenn er den Raum verlässt, gibt sie keinen Ton von sich.
Muck interessieren wir anscheinend nicht. Er war von Anfang an zurückhaltender. Er beobachtet alles misstrauisch und sitzt dabei fasst flach liegend auf der Tür. Am Anfang hat er fast permanent mit der Zunge an der Schnabelspitze geleckt (so als würden wir uns dauernd die Lippen lecken). Dies hat sich aber mittlerweile etwas gelegt. Wenn wir ihm den Arm bzw. die Hand hinhalten, kommt er auch drauf. Aber er fliegt uns nicht von sich aus an. Ich kann ihn auch mit zum Sesseln nehmen, dort klettert er sofort auf mein Knie und bleibt dort sitzen. Rührt sich nicht.
Die beiden haben anfangs dauernd zusammen gesessen (verständlich) und mittlerweile sitzen sie öfter getrennt, wobei sie sich weiterhin gegenseitig kraulen und versuchen zu kröpfen (klappt aber noch nicht). Nelly ist ja wie gesagt sehr bestimmend und Muck hebt eigentlich fast immer das Bein und versucht sie mit dem Fuß abzuwehren, wobei diese Abwehr ihr anscheinend piep egal ist. Sie kriegt dann doch von ihm was sie will - Fressen oder Stöckchen oder Gekrault werden. Er rennt manchmal auch vor ihr davon, damit sie ihm nichts abnehmen kann.
Abends fliegen sie aber immer gemeinsam in die Küche - ohne das wir irgendetwas machen - und kurze Zeit später an ihre Schlafstelle.
Es ist aber auch so, dass, wenn sie bei ihren Kuschelaktionen nebeneinander sitzen, ich mich nicht einmischen darf, dann schiebt sie meinen Finger weg.
Uns geht nun momentan folgendes durch den Kopf:
Wie wirkt es wohl auf Muck, wenn Nelly regelmäßig bei mir sitzt und er alleine auf dem Kletterbaum hockt. Wie ist es mit Eifersucht? Ich versuche ihn ebenfalls zu locken, aber er kommt eigentlich nicht - nur wenn ich ihm Rosinen hinhalte kommt er manchmal angeflogen. Ich rede auch, während ich mich mit Nelly beschäftige, mit ihm. Wenn sie gerade mit etwas anderem beschäftigt ist, habe ich auch versucht mich alleine mit ihm zu beschäftigen, aber sobald ich mich mit ihm vom Kletterbaum entferne fliegt sie gleich hinterher und drängelt sich vor. Ich setze sie zwar regelmäßig zu ihm zurück, aber es dauert nicht lange und sie hängt wieder an mir. Das ist zwar einerseits eine schöne Sache, dass sie so zutraulich ist, aber andererseits haben wir uns ja extra 2 Vögel gekauft, damit sie aufeinander fixiert sind und uns nicht vermissen, wenn wir nicht zu Hause sind.
Welche Erfahrung habt ihr denn so gemacht? Wie sollten wir denn mit Muck umgehen, damit er sich nicht ausgeschlossen fühlt (gibt's so'n Gefühl bei Papageien überhaupt?)? Wie gehe ich am Besten mit Nelly um, ohne sie jetzt zurückzuweisen nachdem sie schon so zutraulich ist?
Ich muss dazu erklären, ich bin mit einem Graupapagei aufgewachsen (er war meinen Eltern zugeflogen, Alter unbekannt) und er hat sich im Laufe der Zeit auf mich fixiert. Nachdem ich ausgezogen bin (mittlerweile 20 Jahre her - ups wie die Zeit vergeht) und ihn zurück gelassen habe, hat er mich nicht mehr angeguckt. Danach kam dann zwar ein 2. Grauer, aber mit dem hat er sich eigentlich nicht wirklich verstanden. Meine Mutter hat sich noch eine Amazone geholt, die voll auf sie fixiert ist. Somit stand Jakob auch dort wieder außen vor. Er hat eh dazu geneigt sich die Federn zu rupfen, nachdem ich ausgezogen bin, war das dann Dauerzustand. Heute weiß ich, was wir dem Vogel schlimmes angetan haben und daher will ich bei unseren Beiden die natürlichen Bedürfnisse (mit uns als Schwarm und soweit man es bei einer Wohnungshaltung überhaupt machen kann) berücksichtigen.
Ui, dass ist ja nun eine lange Beschreibung geworden. Ich hoffe, ihr habt trotzdem nicht die Geduld verloren und ein paar Anregungen zum Thema:-)
Viele Grüße, Claudia
seit Anfang 11/04 haben wir 1 Goldscheitelsittichmännchen (Muck, 1 1/2 Jahre) und 1 Sonnensittichweibchen (Nelly, 10 Monate). Beide stammen vom Loro Parque (Teneriffa). Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube dort werden die Tiere mit einer Mischung aus Naturbrut und Handaufzucht aufgezogen. In der Zoohandlung haben sie uns gesagt, dass die beiden von Anfang an zusammengesessen sind (zum Zeitpunkt unseres Kaufs hatten sie dort 3 Sonnensittiche und den einen Goldscheitelsittich und alle wären 7 Wochen vorher vom Loro Parque gekommen). Soweit die Vorgeschichte.
Seitdem die beiden bei uns sind gibt's folgende Entwicklung:
Nelly ist von Beginn an auf mich fixiert. Sobald ich den Raum verlasse, fängt sie an, nach mir zu rufen und wird richtig heftig, wenn ich mich nicht zügig melde. Das hat sich mittlerweile zwar etwas gebessert, aber nicht viel. Sie fliegt mich auch sofort an, wenn ich im Raum bin. Putzt meine Haare, Augenbrauen, Wimpern und will "schnäbeln". Wenn ich sie mit der Hand wegschieben will, fängt sie an zu "fauchen" (anders kann ich den Ton nicht beschreiben) und kneift auch heftig zu. Ich habe eh den Eindruck, dass sie einen ziemlich ausgeprägten Dickkopf hat und sich immer nimmt, was sie will - auch gegenüber Muck. Z.Z. haben wir ein neues Spiel: ich nehme ein kleines Stöckchen oder ersatzweise meine Finger (ist manchmal allerdings etwas schmerzhaft - aber man gewöhnt sich ja an vieles;-)) sie hängt sich mit dem Schnabel dran und zieht die Füße hoch, dann kann ich sie auf den Rücken legen und manchmal auch den Bauch kraulen während sie mit dem Stöckchen bzw. meinem Finger (autsch) beschäftigt ist. Dabei schiebt sie sich auf dem Rücken liegend mein Hosenbein entlang. Wenn sie nicht mehr will, dreht sie sich strampelnd um und setzt sich genüßlich am Stöckchen nagend auf mein Knie. Sie fliegt auch meinen Freund an, aber i.d.R. nur wenn er etwas Leckeres hat, dass sie interessiert. Wenn er den Raum verlässt, gibt sie keinen Ton von sich.
Muck interessieren wir anscheinend nicht. Er war von Anfang an zurückhaltender. Er beobachtet alles misstrauisch und sitzt dabei fasst flach liegend auf der Tür. Am Anfang hat er fast permanent mit der Zunge an der Schnabelspitze geleckt (so als würden wir uns dauernd die Lippen lecken). Dies hat sich aber mittlerweile etwas gelegt. Wenn wir ihm den Arm bzw. die Hand hinhalten, kommt er auch drauf. Aber er fliegt uns nicht von sich aus an. Ich kann ihn auch mit zum Sesseln nehmen, dort klettert er sofort auf mein Knie und bleibt dort sitzen. Rührt sich nicht.
Die beiden haben anfangs dauernd zusammen gesessen (verständlich) und mittlerweile sitzen sie öfter getrennt, wobei sie sich weiterhin gegenseitig kraulen und versuchen zu kröpfen (klappt aber noch nicht). Nelly ist ja wie gesagt sehr bestimmend und Muck hebt eigentlich fast immer das Bein und versucht sie mit dem Fuß abzuwehren, wobei diese Abwehr ihr anscheinend piep egal ist. Sie kriegt dann doch von ihm was sie will - Fressen oder Stöckchen oder Gekrault werden. Er rennt manchmal auch vor ihr davon, damit sie ihm nichts abnehmen kann.
Abends fliegen sie aber immer gemeinsam in die Küche - ohne das wir irgendetwas machen - und kurze Zeit später an ihre Schlafstelle.
Es ist aber auch so, dass, wenn sie bei ihren Kuschelaktionen nebeneinander sitzen, ich mich nicht einmischen darf, dann schiebt sie meinen Finger weg.
Uns geht nun momentan folgendes durch den Kopf:
Wie wirkt es wohl auf Muck, wenn Nelly regelmäßig bei mir sitzt und er alleine auf dem Kletterbaum hockt. Wie ist es mit Eifersucht? Ich versuche ihn ebenfalls zu locken, aber er kommt eigentlich nicht - nur wenn ich ihm Rosinen hinhalte kommt er manchmal angeflogen. Ich rede auch, während ich mich mit Nelly beschäftige, mit ihm. Wenn sie gerade mit etwas anderem beschäftigt ist, habe ich auch versucht mich alleine mit ihm zu beschäftigen, aber sobald ich mich mit ihm vom Kletterbaum entferne fliegt sie gleich hinterher und drängelt sich vor. Ich setze sie zwar regelmäßig zu ihm zurück, aber es dauert nicht lange und sie hängt wieder an mir. Das ist zwar einerseits eine schöne Sache, dass sie so zutraulich ist, aber andererseits haben wir uns ja extra 2 Vögel gekauft, damit sie aufeinander fixiert sind und uns nicht vermissen, wenn wir nicht zu Hause sind.
Welche Erfahrung habt ihr denn so gemacht? Wie sollten wir denn mit Muck umgehen, damit er sich nicht ausgeschlossen fühlt (gibt's so'n Gefühl bei Papageien überhaupt?)? Wie gehe ich am Besten mit Nelly um, ohne sie jetzt zurückzuweisen nachdem sie schon so zutraulich ist?
Ich muss dazu erklären, ich bin mit einem Graupapagei aufgewachsen (er war meinen Eltern zugeflogen, Alter unbekannt) und er hat sich im Laufe der Zeit auf mich fixiert. Nachdem ich ausgezogen bin (mittlerweile 20 Jahre her - ups wie die Zeit vergeht) und ihn zurück gelassen habe, hat er mich nicht mehr angeguckt. Danach kam dann zwar ein 2. Grauer, aber mit dem hat er sich eigentlich nicht wirklich verstanden. Meine Mutter hat sich noch eine Amazone geholt, die voll auf sie fixiert ist. Somit stand Jakob auch dort wieder außen vor. Er hat eh dazu geneigt sich die Federn zu rupfen, nachdem ich ausgezogen bin, war das dann Dauerzustand. Heute weiß ich, was wir dem Vogel schlimmes angetan haben und daher will ich bei unseren Beiden die natürlichen Bedürfnisse (mit uns als Schwarm und soweit man es bei einer Wohnungshaltung überhaupt machen kann) berücksichtigen.
Ui, dass ist ja nun eine lange Beschreibung geworden. Ich hoffe, ihr habt trotzdem nicht die Geduld verloren und ein paar Anregungen zum Thema:-)
Viele Grüße, Claudia