Parasiten in der Voliere

Diskutiere Parasiten in der Voliere im Forum Vogelkrankheiten im Bereich Allgemeine Foren - Hallo, um es vornweg zu sagen: ich halte keine Vögel, sondern Nager ... und kenne mich deshalb mit Vogelparasiten auch nicht aus. Also, mein...
Hallo,

nein, es sind wirklich und wahrhaftig rote Vogelmilben. Da passt alles ... und ich war auf dem Gesundheitsamt und hab das nochmal bestimmen lassen. Und sie sind ausgehungert ... und bei mir gibts keine Vögel zum Befallen.

Nachdem nun gestern sämtliche chemischen Keulen durch meine Wohnung getobt sind, hab ich heute noch nichts krabbeln sehen. Ich hab aber typische Quaddeln und Einstiche. Hab morgen früh Arzttermin (wie immer gerade im Urlaub). .. bis dahin sprüh ich mich und mein Bett und so noch fleissig ein.

Die Verkäuferin hat sich inzwischen gemeldet ... sie ist völlig geschockt, macht sich jetzt Sorgen um ihre Tiere (hält Vögel und Ratten) und schiebt auch sonst die Panik. Die ist, gelinde gesagt, da reichlich naiv (zeigt auch der bisherige Mailkontakt deutlich, grins). Sie hat nachgeschaut und in ihrer neuen Voli auch Milben entdeckt, ebenso zeigen ihre Tiere deutlichen Befall (hat Fotos geschickt). Hm, da geht der Zorn dann flöten ... Ich hab ihr aber nicht geschrieben, was ich halte... eben aus jenem Vorurteil-Grund (meine Tiere sind aber im anderen Zimmer, zur Sicherheit dürfen sie derzeit auch nicht mehr im Flur, Bad, Küche freilaufen)

So, und grad kam das Päckchen von Zooplus mit dem "Giftnachschub" ... dann sprüh ich die Voli nochmal ab (steht jetzt im Keller nach gründlicher Einneblung). Aber nachdem birdlover geschrieben hat, dass die auch unter die Tapeten kriechen, ist heute auch noch der Weg zum Baumarkt angesagt ... zwecks chemischer Gasvernichtung (da gibts anscheinend so Streifen, die man ein paar Stunden im Zimmer aufhängen kann ... Tiere und ich müssen dann vorher raus).

Ist wirklich, wirklich widerlich, bäh.

Liebe Grüße,
Isasophie
 
wenn ich richtig verstanden habe, kommen Nager in die Voliere ? Erkundige Dich beim TA ob Du diese mit Ivomec behandeln kannst - denn wenn eine einzige Milbe überlebt , am Tier saugt, Eier legt - war alles umsonst. Wenn aber das Wirtstier " Gift für die Milbe " im Blut hat ist der Teufelskreis unterbrochen . Nach 14 Tagen muß bei Nagern die Behandlung wiederholt werden - anders als bei Vögeln. Viel Glück - rasti
 
Hallo Rasti,

meine Tiere haben prophylaktisch Stronghold bekommen (finde ich besser als Ivomec, weil man das nicht spritzen muss - Wirksamkeit gegen alle Parasiten ist meneir Erfahrung nach hervorragend) ... die sind bereits abgedeckt gegen den Befall. Hab daran auch schon gedacht --- zumal die Milben wahrscheinlich riiieeesigen Hunger haben.

He miteinander, was zum Lachen: die Isasophie steht jetzt gleich in der Dusche und stäubt sich mit Milbenpulver ein (war beim Arzt). Bin echt voll "auf den Hund gekommen", lachmichweg. Naja, wenn es hilft ...

Liebe Grüße,
Isasophie (die ohne Exner petguard-Flasche gar net mehr durch die Wohnung geht)
 
Hallo Isasophie,

ich hatte mir Rote Vogelmilben mit dem Erwerb von Zwerghamstern ins Haus geholt. Was bei uns gut geholfen hat war die nicht-homöopatische Anwendung von Frontline. Ich habe meine Säuger damit behandelt und sämtliche Käfige in regelmäßigem Wechsel mit heißem (bei den Aquas kochendem) Wasser und eben Frontline behandelt. Es haben alle Bewohner ausser den Roten überlebt obwohl die Zwerge schon ganz blasse Füße und Ohren hatten in folge von Blutarmut.

Gruß Mel
 
Hallo,

> nein, es sind wirklich und wahrhaftig rote Vogelmilben.

Das war mir nach deinem Ausgansposting schon fast klar :-)

> Und sie sind ausgehungert ... und bei mir gibts keine Vögel zum Befallen.

Die rote Vogelmilbe ist immer mal wieder ungebetener Gast bei Vogelbesitzern :-(

Zum einen kann sie jahrelang ohne Nahrung überleben (dann ist sie weiss, wie bei dir - wenn sie gerade mit Blut vollgesogen ist, ist sie dunkelrot bis braun und hinterläßt beim Zerdrücken deutliche Blutflecken).

Zum anderen kann man dem Vorbesitzer des Käfigs IMHO keinen großen Vorwurf machen. Vielleicht deshalb, weil er die Tiere nicht erkannt hat. Aber sicher nicht dafür, dass er sich diese Parasiten zugezogen hat.

Der Befall mit roter Vogelmilbe ist kein Kriterium für schlechte Haltung. Solche Viecher kann man sich mit jedem Ast einschleppen, den man im Garten schneidet, um den Vögeln was zu knabbern zu gönnen.

> Nachdem nun gestern sämtliche chemischen Keulen durch meine Wohnung getobt sind, hab ich heute noch nichts krabbeln sehen.

Wenn 'harmlose' Mittel nicht helfen, sollte ein Permethrin-haltiges Präparat (Vorsicht: Nervengift, auch für Menschen und Ratten gefährlich) endgültig Abhilfe schaffen. Das aber bitte nur im Freien anwenden.

> Ich hab aber typische Quaddeln und Einstiche

Das kann nicht sein. Bzw. ist deine Einbildung / Befürchtung. Rote Vogelmilben gehen nicht auf Menschen.

> Die ist, gelinde gesagt, da reichlich naiv (zeigt auch der bisherige Mailkontakt deutlich, grins). Sie hat nachgeschaut und in ihrer neuen Voli auch Milben entdeckt, ebenso zeigen ihre Tiere deutlichen Befall (hat Fotos geschickt). Hm, da geht der Zorn dann flöten

Hab' Verständnis für sie. Wer nicht weiss, was rote Vogelmilben sind, wie sich der Befall äußert, und wo / wie man nach denen suchen muss... der kommt halt nicht darauf. Wenn man erstmal weiss, worauf man achten muss, sieht man die sofort. Aber eben das wissen halt viele Vogelbesitzer nicht.

> Ist wirklich, wirklich widerlich, bäh.

Ja. Aber auch harmlos. Rote Vogelmilben sind in der Natur völlig normale Parasiten, von den auch Tauben und andere Wildvögel befallen sind. Solange die Milben nicht überhand nehmen, ist das kein Problem. Und da die Milben nicht auf Menschen gehen (auch, wenn du nach deiner intensiven Ganzkörperkontrolle anderes vermutest), ist das alles halb so wild. Wenn man die Viecher aber erstmal in der Wohnung hat, ist eine 100%ige Beseitigung wirklich schwer.

Viele Grüße, Stefan
 
Hallo Stefan,

ich muss Dir widersprechen. Rote Vogelmilben befallen auch den Menschen. Bei einer Kollegin von mir dachten die Ärzte erst es wären Windpocken. Nach einem Antikörpertest der durchgeführt wurde und negativ ausfiel wurden dann weitere Ursachen gesucht und in einem Befall durch Vogelmilben gefunden. Auch bei Ihr waren Zwerghamster die Überträger und sie hat die Milben in verschiedenen Räumen wiedergefunden, unter anderem im Schlafzimmer.

Gruß Mel
 
Hallo,

nö, mache der verkäuferin auch keinen Vorwurf wegen schlechter Haltung und so ... kenn mich da genug aus, um zu wissen, dass das jeder bekommen kann. Aber wenn du gesehen hättest, wie die da nachts in meinem Bad zu tausenden ausgequollen sind --- kaum zu übersehen. Aber ich kanns jetzt nicht mehr ändern.

Ich bin übrigens nicht voller Halluzinationen ... in dem Punkt irrst du dich leider: die Roten gehen auf Menschen, wenns keine Vögel gibt, leider. Ich war beim Arzt, der hat die Quaddeln auch angeschaut und gemeint, das würde schon passen zu den Milben. Das ist nicht in der Einbildung, sondern halt leider auch nachgewiesen (wird ja überall davor gewarnt). Und ehrlich (lach bloss net, ist nicht lustig): man spürt deutlich, wenn die beissen!!! Die armen Vögel, die sich sowas einfangen. Kein Wunder sind die nachts unruhig. Ich muss die also unbedingt loswerden, sonst muss ich die nächsten Jahre puderbestäubt rumrennen. Denn harmlos sind die nicht --- übertragen etwa 1000 üble Infektionskrankheiten (da mach ich mir jetzt aber keine Panik, sonst dreh ich voll durch).

Liebe Grüße,
Isasophie
 
Hallo Mel,
was heisst: "sie hat sie in verschiedenen Räumen wiedergefunden"? WIE??? Das ist ja das Problem: woher weiß man, wo die überall sitzen? Gibts da Ticks???

Liebe Grüße,
Isasophie
 
Hallo Mel,

> ich muss Dir widersprechen. Rote Vogelmilben befallen auch den Menschen.

Ups, wie peinlich! Stimmt, hab's gerade nochmal nachgelesen. Dann muss der Befall aber wohl schon extrem sein, und weit und breit kein Vogel als 'Nahrungsquelle' vorhanden.

> Auch bei Ihr waren Zwerghamster die Überträger und sie hat die Milben in verschiedenen Räumen wiedergefunden, unter anderem im Schlafzimmer.

Das fände ich dann auch sehr unangenehm. Hoffentlich liest das meine Frau nicht, sonst bekommt sie noch einen psychosomatischen Juckreiz (sie hat eine Aversion gegen Milben ;-)

(Isasophie)
> was heisst: "sie hat sie in verschiedenen Räumen wiedergefunden"? WIE??? Das ist ja das Problem: woher weiß man, wo die überall sitzen? Gibts da Ticks???

Wenn man weiss, wo man suchen muss, findet man die recht leicht. Bei Vögeln hocken die Biester nur nachts auf den Tieren - tagsüber verkriechen sie sich in dunklen Ritzen und Spalten. Wenn man z.B. eine Holzvoliere hat, sollte man sich die 'Fugen' und Ritzen mal genau ansehen. Ähnliches wird für den Menschen auch gelten. Wenn dich die Biester des nächstens zwicken, würde ich mir mal die Ritzen in Bett und Lattenrost ansehen und mal die Sockelleiste an der Wand entfernen - an solchen Stellen könnnen die schon gut ausharren.

Wir hatten auch schon öfter die rote Vogelmilbe bei den Papageien - aber zum Glück ist die noch nie von der Voliere zu uns Menschen übergesprungen. Ich hoffe mal, dass das auch so bleibt =:-o

Viele Grüße, Stefan
 
Hallo Isasophie,

sie hat diese fiesen kleinen Krabbeltiere zum Teil in irgendwelchen Bezügen am Bett gefunden,... Ansonsten hilft das Abhängen von möglicherweise kontaminierten Gegenständen mit einem hellen am besten Weisen großen Tuch (z.B. Bettlaken) in den Abendstunden. Wenn du am nächsten morgen unter das Tuch schaust erlebst Du möglicherweise eine "rote Überraschung".

Gruß Mel
 
Hallo,

na danke ... HILFE! Ich hab in der ganzen Wohnung Holzdecken --- und die sind voll mit Rillen. Und Laminat ... da gibts auch Ritzen und und und.

Inzwischen stinkt meine ganze Wohnung wie "das Euter einer Yak-Kuh" (Zitat meines Bekannten) ... weil ich überall fleissig Exner Petguard versprüht hab (igitt, das Zeug riecht sooo widerlich). Für die Voliere, die ich derzeit noch täglich einnebel (so gut es halt geht) reicht das aber nicht.

Ich habe übrigens keine neuen Quaddeln! Die Milbenkur scheint geholfen zu haben.

Bin aber schon voll panisch - jedes Staubkorn sieht inzwischen nach fetter Blutmilbe aus. Tja, Stefan, du bekommst sowas nicht, weil du Vögel hast --- die bekommen das dann. Ich habe mir schon überlegt, ob ich mir einen "Lockvogel" anschaffen soll ... nein, nicht schlagen, war nur ein Witz. Ich habe zwar das Pech, dass ohne Vogelverfügbarkeit sogar ich (!!!) denen schmecke, aber vermehren können sie sich so nicht - und das ist wiederum Glück.

Hab die Verkäuferin nochmal angeschrieben - ich fände es halt zumindest gerechtfertigt, wenn ich einen Teil des Kaufpreises zurück bekäme. Mehr will ich ja gar nicht - wie gesagt, die tut mir auch leid. Aber irgendwie scheint es da keinen Konsens zu geben.

Und, Mel, jetzt leb ich auch noch in einer Wohnung, die aussieht wie aus einem alten 30-er-Jahre-Film (du weißt schon: abgehängte Möbel in alten Villen, grins). Aber einen Versuch ist es wert.

Liebe Grüße,
Isasophie
 
Hallo Isasophie,

> Ich hab in der ganzen Wohnung Holzdecken

Mist! Das Problem bei der 'chemischen Keule' ist: die ist zwar effektiv, aber meist handelt es sich dabei um Permethrin. Ein Nervengift, dass auch für Vögel und Menschen giftig ist. Und das setzt sich in Holzteilen fest und gast da bis zu 6 Monate lang aus :-(

Permethrin ist das, was schon ab Werk zur Schädlingsbekämpfung in Holz, Teppichen und Klamotten ist (das, wovon ich z.B. die Krätze kriege, wenn ich neue Klamotten nicht vor Gebrauch ein paarmal wasche).

Wenn die Piepmätze Vogelmilben haben, rät man deshab immer, alle Holzteile im Käfig sofort zu entsorgen und erst dann zu behandeln. Eine ganze Wohnungseinrichtung kann man nun aber schlecht wegwerfen / rausreissen. Keine Ahnung... google doch mal, ob es nicht irgendwo Experten für 'sanfte' Schädlingsbekämpfung gibt.

> Inzwischen stinkt meine ganze Wohnung wie "das Euter einer Yak-Kuh"
(Zitat meines Bekannten)

Erstaunlich, wo manche Leute schon überall waren :-)

Viele Grüße, Stefan
 
Thema: Parasiten in der Voliere

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