brauche gute ratschläge

Diskutiere brauche gute ratschläge im Forum Wellensittich Allgemein im Bereich Wellensittiche - Hallo zusammen, Bin mittlerweile recht verzweifelt... Kurz zur Vorgeschichte: Seit einiger Zeit lebt Gizmo bei mir. Von Anfang an hatte er...
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Lovie3

Guest
Hallo zusammen,

Bin mittlerweile recht verzweifelt...
Kurz zur Vorgeschichte: Seit einiger Zeit lebt Gizmo bei mir. Von Anfang an hatte er Probleme mit dem Wachstum seiner langen Schwungfedern. Immer, wenn sie grade schön wachsen würden fielen sie ihm aus oder er brach sie sich bei einer seiner Bruchlandungen ab. So weit so gut, so tragisch war das alles ja gar nicht, die TA-Rennerei wegen steckengebliebener Kiele hielt sich auch in grenzen (alle 6-8Wochen mal). Seit die Wellis jedoch in ihr neues Zimmer gezogen sind wo sie sich den ganzen tag austoben dürfen, kann ich den Kleinen fast jede Woche einsammeln, die Blutung stillen und mit ihm zum TA fahren, wo wir dann neben jaulenden Hunden 1 Stunde warten und der Kurze anschließend vor Schmerzen schreit wenn ihm die Kiele gezogen werden. Versteht mich nicht falsch, er ist es mir definitiv wert, jede Woche Stunden beim TA zu verbringen, 10 Euro zu zahlen usw. Aber das Nonplusultra ist es ja wohl nicht, wenn der früher so handzahme Vogel nun Panik vor mir hat (klar, immer wenn ich ihn fange, wird ihm weh getan!) beim TA enormen Stress erleidet und im Anschluss 2 tage einzeln sitzen muss, weil ihn die anderen nicht in Ruhe lassen... Im Übrigen krieg auch ich enorme Stresszustände, weil ich immer heulen muss, wenn er so schreit, hört sich kindisch an, aber habt ihr schon mal einen geliebten Welli um sein Leben rufen hören? Das bricht einem echt das herz!

Da ich also die letzten Beiden Monate ca. 7 mal beim TA war um ihm die Kiele ziehen zu lassen (muss leider sein, weil viele noch bluten, bzw sie sich gern entzünden und vereitern wenn sie drin bleiben) und gestern mal wieder voll fertig nach Hause gekommen bin nachdem der Kleine versorgt war, hab ich mir so ein paar Lösungsvorschläge zusammengezimmert und wüsste gern, was ihr für das beste haltet...

a) Ich hab mir in meiner Not gedacht, ihm vielleicht die Flügel bandagieren zu lassen, ihn in den "kleinen" Käfig zu setzen und zu warten, bis die langen Schwungfedern voll ausgebildet sind und so nicht mehr so schnell abbrechen bzw. er nicht mehr so viele Bruchlandungen hinlegt und damit das Risiko geringer ist.
Nachteile: Der Vogel verliert seine Flugmuskulatur. Er muss relativ lange zeit alleine sitzen. Ich weiß nicht, obs wirklich was bringen würde

b) ich fahre nochmal mit ihm in die Vogeklinik Oberschleißheim (mach ich so oder so) und hoffe, dass die ihm helfen können, evtl. mit Vitaminkuren oder so...
Nachteil: Ich fahre 1Stunde einfach dort hin und der Kurze bekommt mir ja schon nen halben Herzanfall, wenn er die Transportbox nur aus dem Augenwinkel sieht... Zudem weiß ich nicht, ob es wirklich was bringt, ihn evtl. immer wieder spritzen zu lassen und er auch da schmerzen und angst erleiden muss - im Fall der Fälle für nix und wieder nix

c) die dritte Möglichkeit, die mir momentan am besten gefällt: Ich richte meine "alte" Zimmervoliere wieder her, renoviere sie behindertengerecht und suche eine flugbehinderte (sie muss ja nicht gar nicht fliegen können aber um einiges ruhiger sein als "richtige" Flieger, damit sie ihn nicht scheucht) Henne oder Hahn für ihn als Partner, bringe die beiden in Hörweite der anderen unter und hoffe dass sie in eben dieser Voli (groß genug für 8 bei Freiflug) ein schönes und entspannteres Leben führen können, bei dem er nicht so viele Unfälle hat.
Nachteil: Gizmo ist eigentlich fest mit dem "Flieger" Tüte verpaart - ich weiß nicht, ob er sich an einen anderen Partner gewöhnen würde. Zudem fühlt er sich meines Erachtens im Vogelbereich durchaus wohl, nur will er halt so wie die anderen, kann aber nicht.
Wenn ihm nun doch noch endlich die langen Schwungfedern wachsen würden, dann könnte er zurück zu den anderen. Was aber mach ich dann mit dem anderen flugbehinderten Vogel?

d) diese Möglichkeit wäre durchaus realisierbar, aber sie gefällt mir so wenig wie a): Ich setze ihn einzeln, mit stundenweisen Besuchen von Tüte in den "kleinen" Käfig und hoffe, dass er durch verstärkte Aviconcept-Kuren seine federn schnell voll ausbildet und ich ihn dann wieder zu den anderen setzen kann.
Nachteil: Es wird ihm das herz brechen, so lange allein zu sein und es ist auf Dauer keine Lösung, Tüte nur stundenweise dazuzusetzen. Das ist, wie wenn ich nem Kind nen Lolli vorhalte und immer im letzten augenblick zurückziehe...

e) ich gebe Gizmo an einen erfahrenen Vogelhalter mit NUR teilweise oder ganz flugbehinderten Vögeln ab. Vielleicht für ihn das beste, aber sicherlich nicht für seinen Partner, Tüte, und auch ganz sicher nicht toll für mich - aber mich mal hintenangestellt.
Davon ganz abgesehen weigere ich mich eigentlich strikt, Tiere, die in meiner Familie leben - auch so genannte Problemtiere - wieder abzugeben. Und auch davon mal abgesehen - TÜTE gebe ich sicher nicht her bevor die Welt untergeht!

Nun, was ratet ihr mir?

LG
 
Hallo lovie,
das ist ja ein nicht einfaches Problem, das Du da hast.
Zunächst einmal: Wie wäre es, wenn Du den TA mal bittest Dir genau zu zeigen, wie man die Kiele nach einem Unfall zieht? Er soll Dir Tips geben, dann musst Du Gizmo nicht immer gleich zu ihm schleifen und ersparst ihm zumindest den Stress.

Dann würde ich Gizmo ein Heim herrichten, in dem es nicht fliegen kann, er soll nur laufen können und ein bisschen klettern. Wenn es denn geht, würde ich dieses Heim dann in die Nähe der anderen Vögel stellen und mal abwarten wie Gizmo reagiert, wenn alle anderen fliegen, er aber nicht. Dann kann es ja sein, dass er wenigstens die Gesellschaft der anderen hat (auch Tüte) und er das so lange verkraftet, bis ihm seine Federn alle nachgewachsen sind. Die anderen sollten aber meiner Meinung nach nicht die Möglichkeit haben an ihn heranzukommen, damit er nicht herumgescheucht wird.

Sollte er vollig irre dadurch werden, dass alle anderen herumtollen, nur er nicht darf, müsstest Du ihn absondern und dann würde ich er so machen, wie Du in Punkt d) schilderst.

Was besseres fällt mir auch nicht ein.
 
Désirée schrieb:
Zunächst einmal: Wie wäre es, wenn Du den TA mal bittest Dir genau zu zeigen, wie man die Kiele nach einem Unfall zieht? Er soll Dir Tips geben, dann musst Du Gizmo nicht immer gleich zu ihm schleifen und ersparst ihm zumindest den Stress.

Hab ich mir schon zeigen lassen. Dabei tritt jedoch regelmäßig auch beim TA folgendes Problem auf: Es blutet so stark, dass die Wunde in 99% aller Fälle verödet werden muss - und mim Lötkolben will ich dem Zappelmann nun wirklich nicht zu Leibe rücken... Dazu kommt dass ich das ganze Trara dann allein bewältigen müsste (sprich Vogel festhalten, Flügel abspreizen und festhalten, Kiel ziehen, Blutung stoppen...) und das ist technisch gesehen nicht möglich. Mein Freund würde mich zwar unterstützen doch der ist jeden Tag bis halb sieben arbeiten und ich kann meißtens keine Stunden damit verbringen, Blutstillerwatte auf tropfende Kiele zu drücken. Zudem hab ich Angst, dass er mir eben auf oben genannter Schwierigkeiten zugrunde verblutet...
Trotzdem danke

Désirée schrieb:
Dann würde ich Gizmo ein Heim herrichten, in dem es nicht fliegen kann, er soll nur laufen können und ein bisschen klettern. Wenn es denn geht, würde ich dieses Heim dann in die Nähe der anderen Vögel stellen und mal abwarten wie Gizmo reagiert, wenn alle anderen fliegen, er aber nicht. Dann kann es ja sein, dass er wenigstens die Gesellschaft der anderen hat (auch Tüte) und er das so lange verkraftet, bis ihm seine Federn alle nachgewachsen sind. Die anderen sollten aber meiner Meinung nach nicht die Möglichkeit haben an ihn heranzukommen, damit er nicht herumgescheucht wird.

Die letzten beiden Tage hat er in dem Käfig zugebracht, indem ich Tüte und Nemo mit viel Freiflug hielt, bevor sich die Wellifamilie vergrößert hat - also hätter er rein theoretisch drei/vier Flügelschläge machen können - hat er aber nicht, das ist ihm zu eng, er klettert lieber. Wenn die anderen allerdings voll aufdrehen wird er, sobald es ihm besser geht, deutlich unruhig und zappelt herum. Allerdings würde er sich vielleicht nach ein paar tagen dran gewöhnt haben?
 
Hallo,
stimmt, das wäre auch ein bissl viel verlangt mit Lötkolben und allem, dem Kerl zu Leibe zu rücken, hast ja auch nicht vier Arme.

Der Punkt mit dem Käfig bleibt ein Versuch, der unter Beobachtung durchgeführt werden könnte. Man kann ja nicht im Vorhinein sagen, wie´s wird.
 
Hallo Lovie,

hört sich kindisch an, aber habt ihr schon mal einen geliebten Welli um sein Leben rufen hören? Das bricht einem echt das herz!
Das ist gar nicht kindisch. Wenn unsere Geier beim TA brüllen sitze ich auch immer schwer schniefend im Wartezimmer.

Was die Federgeschichte angeht: wir haben ein ähnliches Problem mit unserem Amahahn Loui.
Er bildet einfach keine vernünftigen Federn aus und kann daher auch eher nur senkrecht fliegen (nach unten nämlich). Wir lassen abgebrochene Kiele i.d.R. auch ziehen, weil sonst die Infektionsgefahr bzw. die Gefahr von Folgeverletzungen zu groß ist.

Hab ich mir schon zeigen lassen. Dabei tritt jedoch regelmäßig auch beim TA folgendes Problem auf: Es blutet so stark, dass die Wunde in 99% aller Fälle verödet werden muss - und mim Lötkolben will ich dem Zappelmann nun wirklich nicht zu Leibe rücken
Das scheint mir sehr merkwürdig. Wir haben uns auch für den Notfall zeigen lassen, wie das Kieleziehen geht, denn nicht immer ist ein TA in der Nähe, wenn es passiert.

Aber: normalerweise zieht sich das Follikel (welches die Feder bildet) sofort nach dem Ziehen des Kiels zusammen und die Blutung stoppt von allein. Man kann das Ganze noch beschleunigen, wenn man die Stelle am Flügel kurz leicht zusammendrückt. Es sollte also nicht noch nachbluten, wenn der Kiel vollständig entfernt wurde!!

Versuch ihn eine Weile ruhiger zu halten, damit er eine Chance hat neue Federn zu bilden und versuch mal der Ursache durch Blutbild etc. auf die Spur zu kommen. Vielleicht kann man was machen, indem man Nahrungszusätze gibt. Bei Loui ist es leider hormonell bedingt.
Lieben Gruß

Azrael
 
Hallo,
das ist wirklich schwierig...
Aber könntest du nicht das Vogelzimmer behindertengerecht einrichten,
und ihm die Flügel bandagieren, bis alle Federn ausgewachsen sind?
Oder meinst du die anderen würden ihn scheuchen und für den Armen wäre das zu viel Stress, wenn er nicht auch fliegen darf?Man könnte es zumindest mal probieren. Und über einen absehbaren Zeitraum bandagierte Flügel ist meiner Meinung nach immer noch weniger schlimm für ihn, als die ständigen Tierarztbesuche und Schmerzen.

Liebe Grüße,
Christine
 
Hallo Lovie3,
kennst du die Seite von Gaby Schulemann Birds-online? Sie hat auch einige behinderte Wellensittiche und hat diesen in ihrem Vogelzimmer auf den Boden Käfiggitter und Spielplätze gestellt, damit diese auch Bewegungsmöglichkeiten haben. Es gibt auch Kletterhilfen für die flugunfähigen Vögel.
Vielleicht schreibst du ihr einmal eine Email, sie ist sehr nett & hilfsbereit und auch hier im Forum angemeldet Mitglied .

Das mit den Kielen findet ich auch seltsam, aber gut wenn es bei diesem Vogel so ist, kannst du daran nichts ändern. Könnte Eisen-III-Lösung da nicht helfen?
Vielleicht hat er Probleme mit der Blutgerinnung, dagegen könnte Vitamin K helfen z.B. in Brennesseln vorhanden. Laut dem Buch "Kraulschule für zahme Vögel von Sonnenschmidt/Wagner" hat Brennessel u.a. eine positive Wirkung bei der Mauser. Wir haben die obersten Blätter abgezupft, mit kaltem Wasser abgespült und dann gehackt unter das Ei/Keimfutter gemischt. Unsere Vögel haben es gerne gefressen und es scheint bei der Federbildung mit geholfen zu haben (natürlich haben wir auch zusätzlich Mineralien & Aminosäuren gegeben).

Ich würde die alte Voliere für ihn einrichten und mit ins Vogelzimmer stellen.
Den Flügel bandagieren damit er nicht losfliegt, vielleicht eine Idee, die Muskelatur würde dann zwar erst einmal zurück gebildet, aber die kommt mit Training auch wieder. Nur wie ich Wellensittiche kenne, mußt du ihn dann ordentlich zutapen damit er den Verband nicht auszieht, das könnte dem Federkleid wieder zusetzen, alles keine leichte Entscheidung.
LG Iris
 
Azrael schrieb:
Das scheint mir sehr merkwürdig. Wir haben uns auch für den Notfall zeigen lassen, wie das Kieleziehen geht, denn nicht immer ist ein TA in der Nähe, wenn es passiert.

Doch, bei mir ist GSD immer einer in der Nähe. Direkt gegenüber wohnt einer, der zwar nicht unbedingt vogelkundig ist, aber nen Kiel ziehen würde auch der im Notfall noch hinkriegen... Und zu meinem "richtigen" TA fahr ich mim Auto 10 Minuten und ich darf ihn auch nachts, am WE und an Feiertagen anrufen, er kommt dann in die Praxis.

Azrael schrieb:
Aber: normalerweise zieht sich das Follikel (welches die Feder bildet) sofort nach dem Ziehen des Kiels zusammen und die Blutung stoppt von allein. Man kann das Ganze noch beschleunigen, wenn man die Stelle am Flügel kurz leicht zusammendrückt. Es sollte also nicht noch nachbluten, wenn der Kiel vollständig entfernt wurde!!

Da hab ich mich ein bisschen unglücklich ausgedrückt. :~ Ich meinte es blutet vor dem Ziehen so stark, dass man manchmal den Kiel zuerst veröden muss, bevor man ihn SEHEN kann und somit auch fachgerecht ziehen. Sobald der Kiel vollständig aus dem Fleisch gezogen wurde blutets idR nicht mehr - vielleicht noch zwei drei Tropfen und das wars...

Azrael schrieb:
Vielleicht kann man was machen, indem man Nahrungszusätze gibt.

Die gebe ich schon. Er bekommt alle zwei Tage Aviconcept übers Eifutter, die anderen 1mal die Woche. Dabei ist auch wieder der Nachteil, dass ich ihn zum Füttern des Aviconcept kurz einzeln setzen muss, aber das verkraftet er recht gut. Rein theoretisch könnten alle das Produkt täglich fressen, aber das ist mir ein klein wenig zu teuer -50g kosten 10Euro und wenn ich 10 Vögeln täglich je ein Gramm gebe - naja ihr könnt euch ausrechnen, wo das endet... ZUmal die anderen ja keine Probleme haben mit den Federn, sie mausern schnell und problemlos und wenns mal ne Streiterei gibt die mit dem Verlust der ein oder anderen Feder einhergeht (GSD sehr selten!) dann ist auch das kein Problem und ne Woche Später ist die betreffende Feder wieder da. An mangelhafter Ernährung kann es also mE nicht liegen...

LG
 
mira schrieb:
Aber könntest du nicht das Vogelzimmer behindertengerecht einrichten,
und ihm die Flügel bandagieren, bis alle Federn ausgewachsen sind?

Könnte ich, aber ich glaube nicht, dass das gut wäre. Er würde trotz Bandage versuchen zu fliegen (zumindest anfangs) und sich wahrscheinlich noch mehr verletzen. Zudem würden die anderen wahrscheinlich an dem Verband zupfen und ihn neugierig verfolgen, was für ihn sicher nicht angenehm wäre.
WENN ich (eigentlich finde ich diese Idee ein bisschen tierquälerisch, im Endeffekt fessle ich ihn ja grundlos) ihm die Flügel bandagieren lasse, dann nur wenn er einzeln im kleineren Käfig sitzt und dort Ruhe gibt.
Jemand hat hier auch erwähnt, dass man das ja dan ganz schön festtapen muss - und dass durch das spätere Ablösen das Federkleid evtl. wieder beschädigt wird - daran dachte ich noch gar nicht - danke für den Denkanstoss - somit fällt diese Möglichkeit wahrscheinlich ganz weg. Ich werde mal sehen, was Oberschleißheim nächste Woche vorschlägt...
 
Fleckchen schrieb:
Hallo Lovie3,
kennst du die Seite von Gaby Schulemann Birds-online?

Ja kenn ich :) Find ich toll, mal ganz nebenbei bemerkt...

Fleckchen schrieb:
Sie hat auch einige behinderte Wellensittiche und hat diesen in ihrem Vogelzimmer auf den Boden Käfiggitter und Spielplätze gestellt, damit diese auch Bewegungsmöglichkeiten haben. Es gibt auch Kletterhilfen für die flugunfähigen Vögel.

Prinzipiell ne gute Idee, nur sind DIESE Vögel wirklich FLUGUNFÄHIG. Bei Gizmo ist eben das das Problem- könnte er gar nicht fliegen, weil ihm sämtliche Schwungfedern fehlen, könnte ich ihn ganz einfach ruhigstellen. Aber - er hat lange Schwanzfedern (wunderschön, die sind seltsamerweise noch NIE abgebrochen!) und einen intakten linken Flügel mit langen Schwungfedern, die ihm nur bei Mauser ausfallen und weil sie voll ausgebildet sind eben NICHT so leicht abbrechen. Somit KANN er fliegen - nur eben nicht so gut und zielsicher wie die anderen, geht deswegen den anderen teilweise aus dem Weg, teilweise scheint er zu vergessen dass er eben nicht so kann wie die anderen und versuchts eben doch, legt dann eine Bruchlandung hin (trifft den Ast nicht ect) und bricht sich die vielversprechenden jungen Kiele wieder ab...

Fleckchen schrieb:
Das mit den Kielen findet ich auch seltsam, aber gut wenn es bei diesem Vogel so ist, kannst du daran nichts ändern. Könnte Eisen-III-Lösung da nicht helfen?

Weiß nicht, Eisen III hat mir bisher noch keiner vorgeschlagen - steh grad auch ein bisschen auf dem Schlauch - meinst du, um die Blutung zu stoppen, oder um das Wachstum zu fördern?


Fleckchen schrieb:
Vielleicht hat er Probleme mit der Blutgerinnung,

Nein, glaub ich nicht, es hört ja auf zu bluten sobald der offene Kiel weg ist. Ein Blutkiel wird so weit ich weiß so lange bluten, bis er gezogen wurde, und nicht gerinnen - denn der Kiel "versucht" die nicht mehr vorhandene Feder weiter zu versorgen. Sobald der Kiel weg ist, gerinnt alles wunderbar und er knabbert GSD auch nicht an der Wunde...

Fleckchen schrieb:
dagegen könnte Vitamin K helfen z.B. in Brennesseln vorhanden. Laut dem Buch "Kraulschule für zahme Vögel von Sonnenschmidt/Wagner" hat Brennessel u.a. eine positive Wirkung bei der Mauser. Wir haben die obersten Blätter abgezupft, mit kaltem Wasser abgespült und dann gehackt unter das Ei/Keimfutter gemischt. Unsere Vögel haben es gerne gefressen und es scheint bei der Federbildung mit geholfen zu haben (natürlich haben wir auch zusätzlich Mineralien & Aminosäuren gegeben).

trotzdem danke für die Info, das wusste ich noch nicht - man lernt eben nie aus. :)
 
Weiß nicht, Eisen III hat mir bisher noch keiner vorgeschlagen - steh grad auch ein bisschen auf dem Schlauch
Fleckchen meint sicher zur Blutstillung. Leider ist es bei blutenden Federkielen damit meist nicht getan. Es bildet sich zwar schnell ein Gerinnselklümpchen (durch das Eisen-III-Chlorid) aber meist ist der nachdrückende Blutstrom so stark, daß das Klümpchen ausgespült wird und die Blutung weiter anhält.

man manchmal den Kiel zuerst veröden muss, bevor man ihn SEHEN kann
Also das ist sogar bei sehr stark blutenden Kielen noch nie notwendig gewesen. Ich halte den Lötkolben da auch für eine Brachialmethode (die allerdings unter Züchtern wohl recht verbreitet ist). Meist reicht es den Vogel ruhig zu halten (damit er nicht flattert), die Stelle mit einem feuchten Tuch kurz sauberzuwischen, den Kiel anzupeilen und raus damit. 8o

Das Problem der TÄ ist, daß es am passenden Werkzeug oft scheitert. Wir haben recht gute Kontakte zu Zahnärzten und haben uns da aus dem katalog eine speziell Zahnziehzange bestellt und von einem Werkzeugmacher umarbeiten lassen. :idee: Die normalen Ziehzangen für Federn haben nämlich hinten nur einen einfachen Einrastmechanismus, "unsere" dagegen zusätzlich eine Feder. :prima:

Die Zange hat sich super bewährt und mittlerweile haben sowohl der Zoo Leipzig als auch die Tierklinik Leipzig ein Exemplar. Guck doch mal womit er zieht - vielleicht kann man da was machen. Die Zangen kosten im Zahnarztversand ca. 28,00€ und der Umbau ist auch nicht der Rede wert, aber der Erfolg ist durchschlagend!

Gruß

Azrael
 
Hallo Lovie3,
ja ich meinte Eisen-III-Chloridlösung zur Blutstillung, damit war früher die blutstillende Watte getränkt. Ich hatte bisher noch keinen Ärger mit Blutkielen, daher habe ich auch keine Vorstellung davon wie heftig es bluten kann.

Wir haben die Blätter der Brennessel gesammelt, als sie noch nicht geblüht haben, mittlerweile gibt es ja wieder frische Pflanzen. Einen Teil haben wir eingefroren und dann jeweils aufgetaut dazu gegeben. Den Samen haben wir auch gesammelt, kommt aber weniger gut bei unseren Vögeln an.

Ich weiß, dass die Vögel von Gaby Schulemann teilweise flugunfähig sind. Sie hat wohl schon länger mit kranken Wellensittichen zu tun, vielleicht ist ihr halt auch mal so ein Fall wie Gizmo begegnet. Ich würde sie einfach mal fragen, ob sie dir vielleicht einen Rat geben kann. Ich finde die Seite auch sehr informativ, wir kannten sie halt vor diesem Forum.

Kommt da wirklich 1g/Tag Aviconcept zum Futter? Wir hatten vom TA Korvimin bekommen, da wurde 1g Medikament/kg Futter angegeben. Wir haben also immer nur ein paar Krümelchen Medikament ins Futter zugegeben.
LG Iris
 
Fleckchen schrieb:
Kommt da wirklich 1g/Tag Aviconcept zum Futter? Wir hatten vom TA Korvimin bekommen, da wurde 1g Medikament/kg Futter angegeben. Wir haben also immer nur ein paar Krümelchen Medikament ins Futter zugegeben.
LG Iris


Ja ich schätz ein Messbecher entspricht einem Gramm - aber das Zeug wird ja auch nicht auf Dauer gegeben sondern nur in Intervallen von 3-6 Wochen... Und ein richtiges Medikament ist es auch nicht, sondern eher ein Mineralpräparat, das eben den Aufbau von Federn unterstützen soll und bei Zeiten erhöhten Nährstoffbedarfs gegeben wird (steht da drauf ;) )

LG
 
Thema: brauche gute ratschläge

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