Haubenmeise

Hallo!
Ich bin ja nun schon 31 und gehe immer mit offenen Augen durch die Natur, aber ich habe heute zum ersten mal eine Haubenmeise gesehen.
Beim Abwaschen habe ich durchs Küchenfenster auf die "Tannenhecke" hinausgesehen, weil sich dort immer viele Vögel "rumtreiben", und plötzlich war sie da. :S
Leider war sie wieder weg, bevor ich meine Digicam parat hatte... :(

Sind die eigentlich selten, oder verstecken die sich nur so gerne?

Gruß,
Karsten

hallo karsten,

weder selten noch besonders scheu - sie wird ganz einfach übersehen und überhört.

offenbar besiedelt sie in zunehmendem maße fichteninseln auch in den städten - hier in graz hab ich das allerdings noch nicht beobachten können.
dass sie allerdings nistkästen annimmt ( wie in einem anderen beitrag berichtet ) gehört meines wissens eher zu den ausnahmen.

viele grüße

uli p.

Hallo Karsten!

Noch eins!: Die Haubenmeisen besuchen im Winter regelmäßig im Futterhäuschen und am Meisenknödel und vergesellschaftigen gern mit andere Meisenarten (Kohl, Blau, Sumpf, Tannen), besonders wenn sie in der Nähe von Nadel- oder Mischwäldern kommen. Sie werden auch sogar in Mitte von Berlin und im Garten mit großem Nadelbaum zu treffen. Ich als Kind schon mit 10 Jahren sah erste Haubenmeise!

Wir wohnen nun schon fast 40 Jahre in der gleichen Gegend, aber erst vor ca. 15 Jahren habe ich auch Haubenmeisen gesehen. Die tummeln sich nun recht häufig in den inzwischen mächtig gewachsenen Nadelgehölzen der Siedlung.

Karin

Original geschrieben von ulrich prokop
hallo karsten,
offenbar besiedelt sie in zunehmendem maße fichteninseln auch in den städten - hier in graz hab ich das allerdings noch nicht beobachten können.
dass sie allerdings nistkästen annimmt ( wie in einem anderen beitrag berichtet ) gehört meines wissens eher zu den ausnahmen.

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Hallo Uli,

das mit den Nistkästen war ich.
Jetzt lese ich hier bei dir, daß die Haubenmeisen Fichten bevorzugen. Ich stell' mal ein Foto von meinem Haus in vollem Herbstschmuck ein. Rechts oben im Bild kannst du gerade noch erkennen, daß neben meinem Haus eine große Fichte steht. Kann es sein, daß die Haubenmeisen eher dort nisten? Aber warum fliegen sie dann immer an derselben Stelle in den Wein?
Würde mich sehr interessieren was du dazu meinst.

Gruß
Tina

Nistkasten und Haubenmeise

Zu erst möchte ich mal sagen, daß es mich freut, wenn die Haubenmeise nicht selten ist. Wir haben zwar ein recht gutes Buch, wo die vom Aussterben bedrohten Arten gekennzeichnet sind, aber zwischen "vom Aussterben bedroht" (z.B Blaukehlchen, Sprosser,...) und "selten" (z.B. momentan die Spatzen!?!) gibt es ja einen Unterschied und seltene Vögel sind nicht gekennzeichnet...

Zum Thema Nistkästen kann ich nur aus dem Buch zitieren:
"Haubenmeisen zimmern sich ihre Bruthöhlen meistens selber und beziehen Nistkästen nur dann, wenn sie keine geeignete Naturhöhle finden, die sie entsprechend zurechthacken und -formen können. Künstliche Nisthöhlen nehmen sie eher an, wenn diese mit Holzmulm gefüllt sind."


Hoffe, ich konnte mit dem Zitat etwas "schlichten"...


Gruß,
Karsten

hallo tina, servus karsten!

das mit den nistkästen & haubenmeisen wird schon stimmen - ich bin kein haubenmeisenspezialist.
ich hab jetzt auch keine fachliteratur zur verfügung, in der ich nachschauen könnte.

hier in graz ist die haubenmeise ein verbreiteter aber nicht häufiger brutvogel in den fichtenbestandenen randgebieten der stadt und der umgebenden hügelzone. - im gegensatz zur tannenmeise treffe ich sie im stadtgebiet selbst, z.b. in den guten fichtenbeständen des stadtparkes oder verschiedener friedhöfe nicht an ( aber vielleicht hab ich sie bislang auch übersehen oder überhört - werd genauer auf ihren ruf achten! )

@ tina: wo deine haubenmeise brütet und ob überhaupt eine brut vorliegt, kann ich nicht beurteilen, das müsstest du durch konsequentes beobachten eigentlich selbst leicht herausfinden können. ( überlicherweise liegen haubenmeisenhöhlen sehr tief, meist unter 2 meter, oft in bodennähe ) achte auf nestlingsgeräusche, aber dafür dürfte es noch etwas zu früh sein.
gibt's irgendwo in deinem garten verwitterte coniferenstümpfe, die wären als brutplatz auch interessant.

@ karsten: ich sehe nichts, was man schlichten müsste. eine information in frage zu stellen heißt für mich vor allem die erste ( und vielleicht zu einfache ) erklärung zu reflektieren.

zum vogel des jahres in deutschland: nun, selten ist er wirklich nicht, nur gehen seine bestände in manchen gebieten rapide zurück - das ist sehr bedenklich und bei so einer robusten art in jedem fall ein gravierendes signal. in den meisten deutschen bundesländern, genauso wie in österreich und der schweiz gehört er zu den allerhäufigsten brutvögel.

liebe grüße

uli p.

Das mit dem Schlichten war auch nicht so ernst gemeint! Sollte eher ein kleiner Scherz sein.

Zum Spatz:
Wir hatten die letzten Jahre hier im Garten immer einen Schwarm mit rund 15 Vögeln. Bis heute konnte ich einen einzigen beobachten.....
Macht mir ehrlich gesagt auch ein wenig Sorgen, zumal niemand wirklich sagen kann, woran es letztendlich liegt. Wie Du richtig gesagt hast, sollte es ein Alarmsignal sein... :(

Liebe Grüße,
Karsten

hallo karsten,

die gründe für den rückgang von haus-und feldsperling sind weitgehend bekannt.

dazu muss aber gesagt werden, dass der haussperling seine weltweite verbreitung auch dem menschen verdankt, und seine bestände in diesem jahrhundert ihren höchststand erreicht haben.

für seinen rückgang ist vor allem die versiegelung der landschaft - asphaltierung der letzten hofeinfahrt; die vernichtung von brutgelegenheiten an häusern und höfen und das verschwinden von wildsämereien durch erhöhten pestizideinsatz verantwortlich.
kurzfristig und regional werden auch andere, vor allem klimatische
einflüsse wirksam ( verregnete sommer etwa ) - doch werden solche ausfälle meist sehr schnell ausgeglichen.
dieselbe entwicklung gefährdet viele vögel, so ist die einstmals häufige haubenlerche in der steiermark ausgestorben.

so, jetzt gehts ans kartieren.

liebe grüße

uli p.